"Coltoooooooooooorti"

Sonntag, 26. April 2015

Etwas mehr als einen Tag ist es nun her, seit RB Leipzig gegen Darmstadt gewann und langsam kann man auch wieder vollständige Sätze formen. Man könnte jetzt natürlich einen klassischen Spielbericht machen, doch dieser würde wohl den Schlussminuten nicht wirklich gerecht.

Das Spiel begann wie zu erwarten. Leipzig drückte, Darmstadt zog ihr übliches destruktives Spielsystem durch. Einen Fußball, bei dem man sich schon zu Beginn fragen muss, ob die Darmstädter denn wirklich auf Sieg spielen oder einfach nur die Zeit rumbekommen wollen. Einige mögen Dirk Schuster dafür loben, ich allerdings bin froh, das man in Leipzig ein völlig gegensätzliches Konzept verfolgt. Das man Fußball zeigen möchte, der auch ansehnlich ist, auch wenn dies natürlich nicht immer funktioniert.

Während demnach der Anti-Fussball so dahinplätscherte, Darmstadt nur über schnelle Konter gefährlich wurde und dieses Hin und Her nur zwischenzeitlich durch Dominik Stroh-Engel unterbrochen wurde, der wieder einmal schmerzerfüllt zu Boden sackte, weil ihn irgendein Windhauch eines vorbeilaufenden Spielers übel verletzt hatte, schien man sich auf dem Platz zu neutralisieren. Zwar war das Spiel kein schlechtes, der Spielfluss war allerdings eher mühselig.

Defensiv stand Darmstadt wie immer durchaus sicher, so sicher, das ich diese Saison bei Darmstadt Spielen durchaus immer mal einen Blick zur Darmstädter Trainerbank werfe, ob sich da nicht doch vielleicht Otto Rehhagel versteckt, aber bisher konnte ich ihn noch nicht erspähen.

Das Ganze lief bis zur 76. Minute, dann kam Daniel Frahn und der Wahnsinn nahm seinen Lauf. Viele rieben sich doch verwundert die Augen, war der "Capitano" doch schon abgeschrieben, doch diese Einwechslung erwies sich als Kunstgriff Beierlorzers. Denn sofort waren die Fans da und feierten Frahn frenetisch und lautstark. Knapp eine Minute später dann der Schock, Darmstadt ging in Führung. Doch anders als in vergangenen Spielen hielt die Schockstarre nur kurz und man pushte von den Rängen weiter die Mannschaft nach vorn, während Frahn auf dem Platz für einen Motivationsschub zu sorgen schien. Noch 3 Minuten später. Ein Ball landet im Strafraum der Darmstädter, diese versuchen ihn wegzuschlagen, dabei spielt man ihm Klostermann quasi vor die Füße und der lässt sich wiederum nicht lang bitten, Ausgleich 1:1.

Das Stadion bebte. War da noch was drin? Die Minuten schwanden auf der Uhr, und auch wenn die Fans hellwach waren, schwand damit auch die Chance. 3 Minuten Nachspielzeit. Fast 92 Minuten waren rum, Eckball. Es wäre wohl im Normalfall nicht die letzte Szene gewesen, aber Darmstadt wechselte noch einmal und so war klar, danach ist Schluss. Alles auf Sieg, selbst Coltorti ging mit nach vorn. Die Ecke wird ausgeführt, unser Torhüne schleicht sich weg, Stroh-Engel gibt passend zum Spiel den Libero und hebt das Abseits auf und der Ball landet tatsächlich bei unserem Schweizer Schlussmann. Dieser dreht sich graziengleich mit dem Ball und versenkt ihn postwendend im Tor. Gekonnt ist eben gekonnt.

Das Stadion explodierte förmlich. Keiner konnte es fassen aber alle den Moment feiern. Coltorti wurde auf Schultern durchs Stadion getragen, unser Stadionsprecher stand mit Ansagen auf völlig verlorenen Posten, das Spiel war aus und Leipzig hat spätestens seit dem Moment einen Helden, der, sollten wir irgendwann einmal ein Vereinsmuseum eröffnen, sicher mindestens eine eigene Wand bekommen wird. Wer die Momente nach dem Sieg völlig losgelöst vom Spiel betrachtet, könnte meinen, Leipzig hätte gerade die deutsche Meisterschaft errungen. Aber nein, es waren wirklich nur 3 Punkte gegen Darmstadt. 3 Punkte, die sicherlich die Hoffnung weiterleben lassen. Aber der Moment wird sicherlich bleiben, unabhängig vom Saisonausgang.

Angesprochen auf zukünftige Torjägerqualitäten sagte Coltorti nach dem Spiel
"Das sind fast 100 Meter bis nach vorne. In meinem Alter schafft man das nicht so oft."

Ich glaube bei einem Mann, der zur Not auch noch in der 120. Minute nach dem Ball hechtet wie ein junges Reh und der so gestählt ist, das er in früheren Zeiten nach einem Fingerbruch im Spiel nur ein wenig Eisspray brauchte, um das Spiel zu Ende zu spielen, muss man auf diesen Satz nicht viel geben.

Vorschau RB Leipzig - SV Darmstadt 98

Donnerstag, 23. April 2015

Leipzig gegen Darmstadt, das weckt doch Erinnerungen. Etwas mehr als 1 Jahr ist es her, da traf man in der 3. Liga vor fast 40000 Zuschauern auf Darmstadt und machte mit einem 1:0 einen wichtigen Schritt zum direkten Aufstieg.

Und schon wieder ist der Aufstieg ein wichtiges Thema des Spieles. Darmstadt klopft an die Tür zur 1. Bundesliga, auch wenn man in den letzten Spielen Federn lassen musste. Nur 2 Siege aus den letzten 6 Spielen klingen nicht gerade nach Aufsteiger. Und gerade deswegen wird man wohl gegen Leipzig alles in die Waagschale werfen. Eine Niederlage schon könnte dafür sorgen, das man sich von den Träumen verabschieden muss.

Darmstadt wird gerade von den Medien gern als der kleine Verein am oberen Ende der Tabelle dargestellt, doch ganz so einfach ist das natürlich nicht. Man unterschlägt gern einmal das man seinen ohnehin schon starken Kader durchaus mit hochkarätigen Spielern verstärkt hat. Ein Romain Brégerie aus Dresden oder ein Florian Jungwirth aus Bochum sind sicher keine Unbekannten. Verteidiger Leon Balogun, im Herbst letzten Jahres vertragsfrei zur Mannschaft gestoßen hat auch schon fast 1500 Minuten Erstligaerfahrung.

Es steht demnach mitnichten die Mannschaft auf dem Platz, die in der 3. Liga den Relegationsplatz errungen hat. Nur das Spielsystem ist immer noch das gleiche und einfach wie eh und je. Alles auf Stroh-Engel und wenn dies nicht klappt, darf jeder sich mal am Tor versuchen. Und das kombiniert mit einer seit dem Aufstieg, nennen wir es spielzerstörenden Spielweise.

Genau letzteres wird für Leipzigs Trainer Beierlorzer wohl auch die Hauptaufgabe sein. Die letzten Gegner Darmstadts haben gezeigt, das man am besten mit schnellem, direkten Spiel gegen die Versuche der Lilien vorgeht, den Spielfluss möglichst aggressiv zu behindern. Und gerade eine schnelle, druckvolle Spielweise ist ja ein Qualitätsmerkmal des Leipziger Spiels.

Dabei wiegt natürlich die Sperre für Emil Forsberg personell schwer, positiv ist jedoch das Damari wohl wieder eine Option darstellt. Ob Reyna für diesen weichen muss oder man sich vielleicht wieder an einem 3er Sturm versucht, wird man wohl abwarten müssen.

Nach den letzte, guten Spielen und vor allem der Entwicklung der Mannschaft kann man sich durchaus auf das Spiel freuen. Und auch wenn es einige wohl schon nicht mehr hören können. Ein ab jetzt perfekter Abschluss der vier Mannschaften an der Spitze der Tabelle ist, selbst wenn man die direkten Duelle ausser acht lässt unwahrscheinlich. Wir haben unser Ziel demnach wohl immer noch in der eigenen Hand bzw. auf dem Fuß.

Datum/ZeitFreitag, 24.04.2015, 18:30 Uhr
GegnerSV Darmstadt 98
Marktwert des Gegners*12,45 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortRed Bull Arena
Trainer des GegnersDirk Schuster (seit 12/2012)
Tabelle3. SV Darmstadt 98
5. RB Leipzig
Formtabelle (6 Spiele)2. RB Leipzig
8. SV Darmstadt 98
TV & StreamSky Bundesliga
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
TickerLiveticker
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Stolz

Mittwoch, 22. April 2015

Der nächste Spieltag ist vorbei und wir sind immer noch im Rennen. Auch wenn es für einige vielleicht wie eine ewig hängende Schallplatte klingt, der Traum von der 1. Bundesliga lebt weiter und kann schon am Ende dieser Saison in Erfüllung gehen.

Doch so perfekt dieses Saisonfinale auch erscheint, wir können auch stolz auf das zurückblicken, was wir, was der Verein in den letzten Jahren erreicht hat. Kann sich noch jemand erinnern an die ersten Spiele? Ein neuer Verein, nur begleitet von einer kleinen Schar Verrückter. Kann sich noch jemand erinnern wie die ersten Jahre verliefen als RB Fan? Es war wie die Eroberung einer neuen Welt.
Als kleine Schar Neuankömmlinge in feindlicher Umgebung.

Nicht abzusehen, wie groß einmal alles werden sollte. Das man Aufstiege vor fast ausverkauften Stadion feiern sollte oder  mit tausenden Fans Gästeblöcke in anderen Stadion bevölkerte, davon konnte man zu Beginn nicht einmal träumen. Das der Verein eine der wohl am stärksten wachsenden Umfelder in der deutschen Fußballgeschichte vorweisen kann, hätte wohl damals kaum jemand geglaubt.

Und doch ist dies alles geschehen. RB Leipzig ist bunt, laut und vielfältig. Unzählige Fans haben sich dem Verein zugewandt, viele davon Menschen, die vorher keinen Verein hatten, mit dem sie sich identifizieren konnten. Aber auf der anderen Seite auch Fans, die Rasenballsport erst zusammengebracht hat. Die früher in völlig unterschiedlichen Fankurven standen und nun eine gemeinsame Heimat gefunden haben.

Wie konnte dies passieren? Wie konnte aus dem neuen Verein, dem Emporkömmling, dem anfangs bei einigen Heimspielen nicht einmal tausend Zuschauer im Stadion zusahen solch ein Phänomen werden? Um das verstehen zu können muss man wissen wie facettenreich der Verein ist und vor allem auch, was wir die ersten Jahre erleben konnten.

Die Gründung, die Findungsjahre in der Regionalliga und die sportlichen Erfolge. Sicher auch die Veränderungen, die Erschaffung einer Idee, die von der Jugendarbeit bis zum Männerbereich alles umfasst. Und natürlich auch die handelnden Personen. Manager, Trainer und Spieler, ob nun deren Erfolgsgeschichten oder auch einmal deren Niederlagen. All dies hat uns geprägt, hat dem Verein ein Gesicht gegeben.

Doch noch viel entscheidender war wohl, was die Fans daraus gemacht haben. Denn ohne die Entwicklung der Fanbase, ohne das die unzähligen Fans, Fanclubs oder auch nur all jene. die über die Jahre mitgeholfen haben das Umfeld um den Verein für die Fans zum bestmöglichen zu gestalten, wäre der jetzige Erfolg nicht möglich gewesen.

Wir können stolz auf das erreichte sein und positiv in die Zukunft blicken, völlig unabhängig davon wie sich diese Saison sportlich entwickelt. Wir haben ein Umfeld geschaffen, das auch einen hohen Anteil an Familien anspricht, mit einem hohen Frauenanteil und Fans völlig unterschiedlichen Charakters. Einen Schmelztiegel von Hoffnungen und Emotionen vieler.

Natürlich gibt es dabei immer Punkte, in denen sich nicht alle einig sein können, nicht bei so vielen verschiedenen Lebenswegen, die bei RB Leipzig zusammenkommen. Und doch verbinden bei einem Spiel alle, den Rentner und den jungen Ultra, den Ex-Chemiker und den Ex-Lok-Fan und endlos viele andere, egal ob im Stadion, vor den TV-Geräten, am Fanradio oder auch nur beim mitfiebern am Ticker, 3 Buchstaben, R-B-L!

Und so bin ich stolz darauf, diese Entwicklung in meinem ersten Buch über den Verein festhalten zu können. Im Herbst dieses Jahres erscheint "111 Gründe RB Leipzig zu lieben" von meiner Wenigkeit im Schwarzkopf & Schwarzkopf Verlag überall dort, wo ihr Bücher kaufen könnt.
Zum lesen, zum in Erinnerungen schwelgen und für all jene, die nicht alles miterleben konnten, sicher auch zum informieren.

Schaut rein, würde mich freuen!






Freitag, 17. April 2015


Kaiserslautern - RB Leipzig

Götterdämmerung in der 2. Bundesliga! Das mag übertrieben klingen, schaut man sich in den zwei Fanlagern um, könnte man jedoch durchaus den Eindruck gewinnen, es ginge um mehr als nur um ein Fußballspiel.

Für RB Leipzig steht natürlich viel auf dem Spiel. Verliert man, wird es schwer überhaupt noch oben anzugreifen. In diesem Szenario müssten die Gegner wohl häufiger patzen als zu erwarten. Ein Unentschieden müsste mindestens her, würde natürlich trotzdem bedeuten, das man möglichst alles danach gewinnen muss. Gewinnt man als erste Mannschaft diese Saison allerdings im Fritz-Walter-Stadion, dürfte dies einen mächtigen Schub geben. Im Grund wäre man dann wieder voll im Aufstiegskampf, egal wie viele Punkte noch aufzuholen sind.

Der Gegner ist dabei kein einfacher. Viele Superlativen begleiten die Saison von Kaiserslautern. Stärkste Heimmannschaft, beste Rückrundenmannschaft. Nur in der Formtabelle musste man sich gerade den Leipzigern beugen und steht "nur" auf Rang 2. Und dabei spielt man sehr offensiven, druckvollen Fußball. Dazu hat man die personellen Möglichkeiten, seine Taktik auch zu variieren. Man kann ein sehr offensives 4-3-3 aufziehen, mit Mittelstürmer Hofmann im Zentrum und zum Beispiel dem erstligaerfahrenen Simon Zoller auf der Außenbahn. Trainer Runjaic hat jedoch auch genügend starke Mittelfeldakteure für ein Einstürmersystem, bei der man dann über ein dominantes Zentrum die Gegner stoppt und eigene Angriffe einleitet.

Auch Beierlorzer bei Rasenballsport Leipzig versteht sich auf variables Spiel. Grundsätzlich ist zu vermuten, das man den Schwung aus dem Bochum Spiel mitnimmt, so wirklich weiß man dies jedoch beim Leipziger Trainer nie. Auch personell gibt es wenig Veränderungen. Allein im Sturm wird sich die Frage stellen, ob Damari schon wieder fit genug für die Startformation ist. Oder ob Reyna weiterhin neben Poulsen für Torgefahr sorgen darf. Natürlich ist auch ein 4-3-3 jederzeit denkbar.

Die Leipziger Volkszeitung titelte heute "Beierlorzers Eleven". Auch wenn ich hoffe, das der Spielverlauf weniger konfus ist wie im gleichnamigen Film, wäre es doch schön, wenn unsere Mannschaft am Ende auch etwas mitbringt. Keine Koffer voll Geld, aber im besten Fall 3 Punkte. Das Geld können Sie dann auch gern im Aufstiegsfall in Koffern tragen. Da wird wohl ein ordentlicher finanzieller Anreiz geschaffen sein.


Datum/ZeitMontag, 20.04.2015, 20:15 Uhr
GegnerKaiserslautern
Marktwert des Gegners*22,00 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortFritz-Walter-Stadion
Kapazität des Stadions49.780
Trainer des GegnersKosta Runjaic (seit 09/2013)
Tabelle2. Kaiserslautern
6. RB Leipzig
Formtabelle (6 Spiele)1. RB Leipzig
5. Kaiserslautern
TV & StreamSky Bundesliga
Sport1
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
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Anmerkung: Die Erwähnung des vollen Vereinsnamens des Gegners wurde keinesfalls zensiert, um gegen die kommerzielle Ausrichtung und den Umgang mit Steuergeldern bei dem entsprechenden Verein zu protestieren, sondern war schlichtweg zu lang für die Titelzeile, die entsprechenden Absätze und Tabellen.

Vorschau VfL Bochum - RB Leipzig

Freitag, 10. April 2015

Man könnte zu jedem der letzteren Spiele von RB Leipzig irgendwelche Druckszenarien entwerfen und doch hat das Spiel an diesem Wochenende gegen Bochum noch mehr als jene einen Schicksalscharakter.

Nicht nur weil der rechnerisch letzte Funken Hoffnung auf einen Aufstieg bei einer Niederlage quasi erlöschen wäre, falls die Gegner nicht selbst eine Niederlagenserie sondergleichen hinlegen würden. Auch für Mannschaft und Trainer ist der Einsatz sicher hoch. Ralf Rangnick kritisierte die Spielweise auswärts zuletzt hart und anhand der sicher schon auf Hochtouren laufenden Kaderplanung für die nächste Saison und der weniger werdenden Spiele, könnte eine schlechte Leistung mittlerweile sicherlich durchaus einen Ausschlag für das Schicksal von Spielern geben.

Und bei Beierlorzer werden gerade ja diverse Szenarien beschworen, bei denen er über die Saison hinaus bleibt. Alle diese Szenarien sind allerdings nur denkbar, wenn man die Restsaison als positiv einstuft. Und egal wie man zu Hause spielt, besiegt man nicht endlich den Auswärtsfluch, fällt es schwer ein positives Gesamtergebnis zu sehen. Er bräuchte wohl wenigstens eine kleinere Siegesserie. Zwei der verbliebenen vier Auswärtsspiele sind gegen Aufstiegsanwärter, man könnte demnach einen populären Musiktitel beschwören "Wenn nicht jetzt, wann dann?".

Im Grunde geht es für den Gegner, den VfL Bochum, um nichts mehr in der Tabelle. Trotzdem wird man gegen Leipzig natürlich alles in die Waagschale werfen. Zumal man durchaus einen Lauf hat. 3 Unentschieden, 2 Siege und 1 Niederlage lautet die Statistik der letzten 6 Spiele. Und das, obwohl durchaus hochkarätige Gegner dabei waren. Die Niederlage setzte es im letzten Spiel gegen Darmstadt auswärts.

Bei Bochum bevorzugt man das Spiel mit 1 Sturmspitze und schnellen Außen, was durchaus gut funktioniert. Als Sturmspitze fungiert der Terodde, passenderweise Torschützenkönig der Liga. Trotzdem sollte man sich nicht nur auf ihn konzentrieren. Gerade die Außenspieler Terrazzino und Sestak sind selbst durchaus torgefährlich und sollten definitiv gebunden werden.

Das man trotz der guten Offensive nicht höher steht, liegt sicher auch daran, das es defensiv des öfteren hakt. Nur 1 einziges Mal in den letzten 9 Spielen hielt man die Null an Gegentoren. Gerade gegen Mannschaften, die hohen druck auf die eigene Defensive erzeugen, tat man sich sichtbar schwer.

Beierlorzer wird versuchen auf die zweite Hälfte gegen Nürnberg aufzubauen. Tim Sebastian wird wohl die Defensive absichern. Nachdem Damari immer noch nicht verfügbar ist und Reyna erfolgreich war, dürfte an einem Reyna / Poulsen Sturm mit Forsberg hinter den Spitzen wohl kein Weg vorbei gehen. Interessant wird, ob Jung wieder aufläuft. Der Wechsel im letzten Spiel war durchaus überraschend.

Hoffen wir einfach, das man an die letzte Leistung anknüpfen kann und vielleicht einmal zwei starke Halbzeiten abliefert.


Datum/ZeitSonntag, 12.04.2015, 13:30 Uhr
GegnerVfL Bochum
Marktwert des Gegners*14,70 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortrewirpowerSTADION
Kapazität des Stadions29.299
Trainer des GegnersGertjan Verbeek (seit 12/2014)
Tabelle6. RB Leipzig
8. VfL Bochum
Formtabelle (6 Spiele)3. RB Leipzig
5. VfL Bochum
TV & StreamSky Bundesliga
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
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Tiki-Taka

Montag, 6. April 2015

Das Spiel gegen Nürnberg ist vorbei und man konnte einen Sieg erringen. Nun wird viel diskutiert, wie die zwei so unterschiedlichen Hälften zustande kamen. Jedes Mal wenn ich unsere Mannschaft so spielen sehe wie in Halbzeit 1 muss ich gezwungenermaßen an die WM 2010 denken und an eine Fußballtaktik, die es zum Lieblingswort der deutschen Presse schaffte: Tiki-Taka Fußball.

Der Spielstil ist vor allem dadurch geprägt, das eine Mannschaft den Ball zirkulieren lässt, eine möglichst schnelle Art des Kurzpassspiels praktiziert. Sicherlich wird es dem damals favorisierten System der Spanier nicht völlig gerecht, die das Kurzpassspiel in den eigenen Reihen nicht nur nach vorn, sondern auch einmal rein für Ballbesitz in den hinteren Reihen praktizieren. Doch gemein ist beiden Spielweisen, das man versucht durch möglichst viele, kurze Ballberühungen den Gegner zu umspielen und in einer ungeordneten Situation zu erwischen, sich Freiräume zu schaffen.

Die erste Halbzeit erinnerte nicht ohne Grund stark an das Spiel gegen Aue. Viele Bälle wurden direkt weiter nach vorn gegeben, ob da nun wirklich jemand eine Chance hat ihn zu bekommen oder nicht. Das geht so weit, das man sich teilweise fragen muss, mit welchen übermenschlichen Kräften der passende Spieler, die Zone, in die er den Ball spielt, denn überhaupt im Blickfeld haben konnte, um eine Möglichkeit zur erahnen. Vielleicht müsste man für die Leipziger Abwandlung ein neues Wort kreieren, nennen wir es mal Extrem-Tiki-Taka.

Denn was sich wohl nicht einmal die Spanische Nationalmannschaft trauen würde, geht auch bei Leipzig in den wenigsten Situationen gut. Auf eine Situation, in der ein offensiv agierender Spieler durch den schnellen Raumgewinn bei permanenten "nach vorn schlagen" doch einmal an den Ball kommt, kommen viele, in denen man den Ball direkt an den Gegner verliert. Macht man dies zu häufig hintereinander, lädt man den Gegner zu einer Sturm und Drangphase förmlich ein.

Vielleicht denkt der ein oder andere mittlerweile, es gehöre zum System so zu spielen, doch dabei denke ich gern an ein Video zum Spielsystem, das den Fördermitgliedern auf der Mitgliederversammlung gezeigt wurde und auf das Ralf Rangnick durchaus stolz war. "Das Spielsystem von A-Z". Und nein, es kam zu jedem Buchstaben nicht nur 1 taktisches Element. Trotzdem schloß nichts darin Ballkontrolle oder Ballbesitz aus. Ganz im Gegenteil. Viele taktische Elemente sind ohne genug Ballbesitz nicht einmal denkbar.

Besser sah es im Spiel gegen Nürnberg immer dann aus, wenn man das Kurzpassspiel geordneter vollzog. Sich die Zeit nahm die Bälle in Schnittstellen zu spielen oder wenigstens im Blickfeld auf sich ergebende Räume. Dies stellt unter anderen auch die langen Bälle infrage, die nicht wirklich oft in gefährlichen Angriffen münden. Meist landen sie etwas beim Gegner oder bei einem Stürmer, der sich etwa einer Überzahl Verteidiger stellen muss oder eine Anspielstation bräuchte, die nicht vorhanden ist.

Neben diesem grundlegenden Problem kamen noch ein paar weitere taktische Probleme hinzu. 3 Beispiele habe ich einmal herausgepickt, wer die Möglichkeit hat das Spiel noch einmal in der Wiederholung zu sehen, kann sich die Szenen noch einmal anschauen.

1. Raumdeckung

6. Spielminute. Schönes Beispiel für Angriffe, die die Leipziger Mannschaft immer wieder in gefährliche Situationen bringt. Angriff FCN über die Außenbahn. Die Verteidiger werden vom ballführenden Spieler und einem zweiten Angreifer komplett gebunden. Müssen große Teile des Raumes vor dem Tor damit natürlich freigeben. Der Ball wird nach innen geflankt und dort kommt von außerhalb des Strafraums völlig frei ein Nürnberger Spieler zum Schuss. Das der frei werdende Raum, direkt vom Tor, nicht durch nachrückende Spieler gedeckt wird ist eigentlich ein Unding.

2. Anspielbar sein

21. Spielminute. Nach einen Ballgewinn versuchen es die Leipziger mit Kurzpassspiel in der eigenen Hälfte. Da fallen mir sofort zwei Themen aus dem oben erwähnten Video zum Spielsystem ein. "Dazu kommen" und "Anspielbar sein". Auch hinsichtlich von befreienden Lösungen zu gegnerischen Pressing sicher zwei wichtige Schlagwörter. In diesem Fall stellt man dem ballführenden Spieler die offensiven Passmöglichkeiten zu. Keiner der umgebenden Leipziger bietet sich als neue Option für ein Zuspiel an, der einzig verfügbare für zumindest einen Rückpass, schenkt den Ball sogar ab. Es kam, wie es kommen musste, der Rückpass wurde trotzdem probiert, und die Nürnberger bekamen ein ideales Zuspiel für einen Angriff.

3. Spielfeld ausnutzen

Die dritte Variante wird leider schlecht von den TV Kameras eingefangen, war im Stadion wohl besser zu sehen. Der ein oder andere wird sich noch an Fandrichs Aussage nach dem Spiel gegen Aue erinnern, das es nur wichtig war die Mitte zuzustellen. Zugegeben, man spielt nun mehr über die Außen, nutzt jedoch bei eigenen Angriffen trotzdem selten das komplette Spielfeld aus. Dabei würde ein einziger Spieler auf der gegenüberliegenden Seite des ballführenden Spielers schon ausreichen, um nicht nur eine Option für einen entlastenden Seitenwechsel zu bieten, sondern auch das Verteidigen des Strafraums für den Gegner wesentlich zu erschweren.

Fazit:
Grundlegend fand ich das Spiel nicht so schlecht, wie wohl einige andere. Mit dem diese Saison starken Tim Sebastian kehrte Ruhe in die Defensive ein, ein paar sehenswerte Angriffszüge hatte man ebenfalls. Zauberfußball ist beim Rest der Saison kaum zu erwarten, viel wird über den Kampf entschieden werden. Am Ende hat man die, weiterhin erst einmal theoretische Entscheidung, um einen Spieltag vertagt. Sicher kein schlechter Faktor. Jetzt gilt es am Ball zu bleiben und die Auswärtsschwäche erst einmal zu beenden. Schafft man dieses, wäre man wohl schon einen großen Schritt weiter in der Mannschaftsentwicklung.



Vorschau RB Leipzig - 1. FC Nürnberg

Samstag, 4. April 2015

Endlich wieder Fußball! Nun, die Länderspielpause war sicher qualitativ hochwertig ausgefüllt. Das Testspiel gegen Udinese Calcio gab den Blick auf ein paar hochkarätige Fußballstars frei und ein paar Jugendspielern die Möglichkeit sich vor großer Kulisse zu präsentieren.

Doch ein Punktspiel ist eben noch etwas anderes und so gibt es glücklicherweise dieses Wochenende wieder ein solches in der heimischen Red Bull Arena. Mit dem 1. FC Nürnberg steht sicher kein Unbekannter als Gegner bereit, auch wenn der Bundesligaabsteiger mit seiner aktuellen Form hadert. Nur zwei Mal in den letzten 6 Spielen konnte man als Sieger vom Platz gehen, drei Mal setzte es eine Niederlage.

Dies sollte aber nicht darüber hinweg täuschen, das Nürnberg spielerisch durchaus ansprechende Leistungen zeigte. Sowohl bei der Niederlage gegen Bochum, als auch gegen den FCK lieferten Sie durchaus sehenswerte Spielzüge ab. Interessanterweise verstehen sich die Nürnberger dabei sehr gut im Pressingverhalten, etwas was auch in Leipzig elementarer Teil des Spiels ist. Es ist demnach höchstwahrscheinlich das wir einen offensiven Schlagabtausch sehen werden, in dem beide Mannschaften versuchen werden, den Gegner möglichst früh in dessen Hälfte unter Druck zu setzen.

In Leipzig ist man halbwegs gut aus der Länderpause gekommen. Zwar laboriert Damari zwei bis drei Wochen an einer Verletzung und Forsberg war leicht angeschlagen, alles in allem hatten wir aber auch schon schlimmere Bilanzen nach Länderspielreisen. Nach der überschaubaren Leistung gegen Heidenheim will man nun natürlich zu Hause wieder punkten, muss punkten, um die restliche Minimalchance zu erhalten. Positiv ist auf jeden Fall das Khedira wieder eine Option für das Mittelfeld darstellt, könnte gerade in diesem zuletzt eher schwächelnden Bereich durchaus eine sichtbare Verstärkung bringen. Dafür ist leider Diego Demme gesperrt. Offensiv wären theoretisch Reyna, Rebic und Frahn eine Option neben Poulsen. Realistisch betrachtet dürfte Rebic jedoch wohl die besten Karten haben. Aber vielleicht überzeugte ja einer der anderen den Trainer in den letzten Trainingseinheiten.

Bleiben vielleicht noch ein paar Worte zur viel diskutierten Restsaison. Erst einmal ist es rechnerisch nicht vorbei. Da werden jetzt einige sagen "nicht das Beispiel schon wieder". Aber es geht nicht einmal darum, ob das Szenario realistisch ist oder nicht. Jedes Spiel, bei dem man sich die theoretische Möglichkeit weiter offen lässt, bringt sicherlich einen zusätzlichen Anreiz. Und wenn auch die  Theorie keine Möglichkeit mehr offen lässt? Dann nutzen wir den Rest der Saison einfach, um so vielen Gegnern wie möglich in die sprichwörtliche Suppe zu spucken, nehmen so viele Siege und Unentschieden wie möglich mit und feiern die Saison.

Denn was heißt es am Ende schon, sollte man nicht aufsteigen? Unsere Gegner mögen denken es stört uns, aber in Wirklichkeit bedeutet ein Nichtaufstieg doch nur, das wir gestärkt daraus hervor gehen. Es wäre im Grunde genommen nur der Beginn einer interessanten Transferphase und einer Saison mit einer noch stärkeren Mannschaft, mit noch mehr Siegen und einem weiteren Kampf um die Spitze der Liga. Und der Aufstieg? Sagen wir einmal so. Sollte der Aufstieg misslingen, werde ich im Sommer auf die allererste Möglichkeit warten einen ordentlichen Betrag als Saisonwette zu platzieren. Und ich sehe das Risiko für diese Wette nicht allzu hoch.

Datum/ZeitSonntag, 05.04.2015, 13:30 Uhr
Gegner1.FC Nürnberg
Marktwert des Gegners*20,14 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortRed Bull Arena
Trainer des GegnersRené Weiler (seit 11/2014)
Tabelle7. RB Leipzig
11. 1. FC Nürnberg
Formtabelle (6 Spiele)8. RB Leipzig
10. 1. FC Nürnberg
TV & StreamSky Bundesliga
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