RB Leipzig - FC St. Pauli

Montag, 24. August 2015

Aufstellung
Coltorti 
Teigl, Orban, Sebastian, Jung 
Kaiser (C), Ilsanker
Forsberg, Bruno
Selke, Sabitzer

Ralf Rangnick vertraute der Startelf vom Spiel gegen Eintracht Braunschweig. Für viele überraschend sicherlich der Einsatz von Teigl nach seinem schwarzen Tag beim letzten Spiel. Wie im Vorbericht geschrieben dürfte Klostermann aber momentan eher Notbackup für die Innenverteidigung sein und außer Hierländer stehen dann für die Außenbahn keine weiteren zur Verfügung.

Teigl Leistung war in der Defensive stabil. Er ist sicher noch weit weg von der Leistung, die wir in früheren Spielen oft gesehen haben. Nach vorn geht immer noch wenig. Die Mannschaft scheint über das Spiel hinweg auch eher die Seite von Jung zu favorisieren, um Angriffe einzuleiten.
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Spielverlauf

In Leipzig hatte man sich viel vorgenommen und machte sofort Druck auf den Strafraum von St. Pauli. Gleich in der ersten Minute ein Freistoß, bei dem sich Sebastian hochschraubt, den Ball aber nicht präzise genug erwischt. Danach Chancen im Minutentakt. Selke, Bruno, Forsberg, doch das Tor wollte nicht fallen.  22. Minute, Forsberg lässt zwei seiner Gegenspieler aussteigen und zwirbelt den Ball gen Tor, direkt an den Pfosten. Es schien nur eine Frage der Zeit zu sein, bis sich dieser Druck rentiert.

Doch ab der 25. Minute machten die Leipziger dann wieder den Kardinalsfehler, der ihnen schon des öfteren Probleme einbrachte. Sie nahmen das Tempo raus, ließen St. Pauli mehr Luft. Man stellte vom aggressiven, schnellen Offensivfußball auf eine Art Ballbesitzfußball um, inkl. allen Facetten, wie dem rausnehmen von Tempo aus dem Spiel, Quer- oder einige Male sogar Rückpässen.

Wer unsere Spielphilosophie kennt, weiß das das Wort "Vorwärtsverteidigung" bei uns kein hohler Begriff ist. Bricht der Druck auf den Gegner, leidet auch die Defensive. In Folge dessen war nun St. Pauli am Zug. In der 27. Minute überspielt Meier Coltorti und Teigl rettet in letzter Not. Viele Chancen und vor allem Standards folgen. In der 44. dann die logische Konsequenz. Der Ball landet bei Thy, der dreht sich und versenkt den Ball im Eck. 0:1.

Das Argerliche an dem Tor ist sicherlich die Passivität der Leipziger Mannschaft. Es ist nicht das erste Gegentor diese Saison, das aus einer völlig simplen Situation fällt. Die Spieler wirkten die letzten Minute der ersten Hälfte schwerfällig, man möchte fast unterstellen, der ein oder andere war mit den Gedanken schon in der Pause. Etwas, was sich im Fußball sehr schnell rächt.

Das Ralf Rangnick immer für eine Überraschung gut ist, zeigte sich nach der Halbzeit. Tim Sebastian war wohl angeschlagen, doch statt ihn durch einen anderen IV zu ersetzen, brachte er Poulsen im Sturm ins Spiel. Die Formation rotierte natürlich etwas, Poulsen und Selke ab diesem Moment als Sturmspitzen.

Zu Beginn der 2. Halbzeit schien man sich etwas zu erholen. In der 50. dann Selke mit einem Ball, den er sonst wohl selbst mit verbundenen Augen und Krampf im Bein noch machen würde. Poulsen setzte sich in der Situation stark durch, sieht Selke mitlaufen, dieser müsste den Ball nur noch im leeren Tor versenken, doch er setzt ihn neben den Kasten.

In der Folge versuchte man sich wieder am Ballbesitzfußball, wenn auch nicht mehr so defensiv wie am Ende der 1. Halbzeit. Rangnick brauchte Kalmár für Forsberg und zuletzt sogar noch Quaschner für Jung. Und wer mitgezählt hatte, dem war klar, mehr Stürmer auf dem Feld gehen nicht. So wirklich gut tat dies alles dem Spiel nicht.

St. Pauli schient nun ihr Seelenheil im Chaos zu suchen. Destruktive Spielweisen und jede Menge Varianten des Zeit schindens wechselten sich mit schnellen Konterversuchen ab. Der Schiedsrichter setzte danach auch 5min Nachspielzeit an, über die man lieber das Tuch des Vergessens legt, denn Leipzig schaffte in der Zeit 1 Angriff, den man wirklich so nennen kann.

Es blieb beim 0:1 und damit bei der ersten Niederlage der Saison.

Statistik

RB LeipzigFC St. Pauli
Ballbesitz51,92%48,08%
Angek. Pässe71,58%68,75%
Gew. Zweikämpfe46,21%53,79%
Fouls2613
Laufleistung116,1112,8
Sprints194204

Bester Spieler

Trotz der Niederlage, sah man einige gute Leistungen. Davie Selke ist weiterhin in Aufwind und lässt so manches Mal seine Gegenspieler ziemlich alt aussehen. Hoffen wir das zukünftig mit diesem Trend dann auch die Torausbeute steigt.

Anthony Jung wird von den Fans gern mal kritisiert, meiner Meinung nach eher überkritisch. Denn die Mehrheit der erfolgreicheren Angriffe läuft über ihn, er ist sehr präsent, sieh sich ergebene Räume und nutzt diese auch. Das er nicht jeden Zweikampf in der Vorwärtsbewegung gewinnen kann, sollte selbsterklärend sein.

Bester Spieler für mich jedoch wieder jemand, der leider nicht durchspielen konnte, Emil Forsberg. Auch in diesem Spiel zeigte er wieder seine Kreativität. War immer torgefährlich gen Strafraum, hatte etwas Pech mit seinem Pfostentreffer, mit guten Blick für seine Mitspieler, aber auch genug Selbstvertrauen, um sich selbst auch gegen mehrere Gegenspieler durchzusetzen.

Fazit

Die erste Niederlage hat man sich eingefangen und sicherlich dürften sämtliche soziale Netzwerke und Foren mit Beteiligung von RB-Fans diese Woche vor Weltuntergangs-Dramatik überquellen.

Im Grunde ist nicht wirklich etwas passiert. Man hatte sehr viele gute Möglichkeiten, mehr als in jedem anderen Spiel der Saison, konnte diese jedoch nicht verwerten. Man hatte besonders eine schwache Phase, in der man sich dann auch das Gegentor fing.

Man stellt die Spielweise scheinbar auf ein eher klassischeres System um, vielleicht auch als Alternative, da man kaum 90 Minuten Hochgeschwindigkeitsfußball spielen kann. Das muss nicht schlecht sein, nicht umsonst spielen so auch Top Teams aus der 1. Bundesliga.

Sicher fehlt noch die Abstimmung und natürlich ist es ärgerlich, wenn ein vielversprechender Angriff an einem Missverständnis in den Laufwegen scheitert. Und doch macht das Spiel durchaus Lust auf mehr. Vielleicht mehr als einige spielerisch triste 1:0 Erfolge, zu denen man sich in der Vergangenheit nicht selten gestolpert hat. Wo man dachte "Und jetzt mauert man sich hoffentlich bis zum Spielende, mehr Tore schießen die eh nicht". Im Grunde konnten jederzeit gefährliche Angriffe von Leipziger Seite entstehen.

Viel wird sicherlich über den Schiedsrichter diskutiert und sicherlich wird die Woche jede Szene mit jeder möglichen Kameraperspektive ausgewertet und zu sehen, ob mögliche Handspiele nun Handspiele waren oder ob es nicht rote Karten hätte geben sollen. Ich gebe zu bei Linienrichtern, von denen zumindest einer keine Lust hatte auf Höhe des Balls zu laufen, sondern versuchte aus Entfernungen Situationen zu deuten, die weiter weg waren, als die meisten Zuschauer, habe ich sicher im Stadion auch das ein oder andere Mal geflucht.

Trotz allem hatte man selbst genug Möglichkeiten das Spiel zu entscheiden und ein Spiel kann durchaus durch einen Schiedsrichter Pfiff stark beeinflusst werden, man kann und darf sich aber nun einmal nicht darauf verlassen.

Wer ehrlich ist, der sieht das gerade zum Frankfurt und zum Fürth Spiel eine deutliche Steigerung im Spiel statt gefunden hat, auch wenn die Punktausbeute in den Spielen höher war. Ralf Rangnick wird sicher weiter an der Mannschaft arbeiten, für irgendwelche negativen Aussagen zum Saisonstart oder gar zur Saison ist es aber noch viel zu früh. Alle Mannschaften werden noch massiv Punkte in der Saison einbüßen, eine Prognose über die Hinrunde lohnt sich vielleicht nach 8-10 Spieltagen, definitiv nicht nach 4.

Ich hoffe die vielen Fans, die gestern für ein ausverkauftes Stadion sorgten, lassen sich nicht abschrecken und pilgern wieder zahlreich zu den nächsten Spielen. Ich bin ziemlich sicher, das Sie ansonsten den ein oder anderen überzeugenden Sieg verpassen.

Vorschau RB Leipzig - FC St. Pauli

Donnerstag, 20. August 2015

©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH

Heimspiel! Und was für eines. Der FC St. Pauli kommt nach Leipzig und es bestehen durchaus Chancen, den aktuellen Saisonligarekord für Zuschauerzahlen aufzustellen. 35.500 Tickets war die letzte offizielle Vorverkaufsmarke, die 40.000 Zuschauer werden sicherlich möglich.

Und natürlich gehört zu einem solchen Spiel auch ein wenig Vorgeplänkel. Letzte Saison noch groß als Kult gegen Kommerz verschrien, dümpelte die Begegnung in der Presse eher so hin. Zumindest, bis jemand erkannte das St. Pauli auf ihrer Homepage kein RB Leipzig Logo anzeigte. Ein riesen Medienfeedback erfolgte, so groß, das man meinen könnte es wäre inszeniert.

Aber soweit will ich nicht gehen. Wahrscheinlich war einem Mitarbeiter beim FC St. Pauli schlichtweg langweilig. Gegen Ende der vorigen Saison gab es außer Hoffen und Bangen auf St. Pauli nichts zu tun, Moorhuhn spielen als Pausenfüller ist auch nicht mehr aktuell, also bastelt man sich halt in Windows Paint einen Leipzig Schriftzug als Logo und drückt damit seine Anti Kommerz Einstellung (oder lange Weile?) aus.

Warum dies erst Monate später durch die Presse geht? Nun, wie gesagt, so wirklich war kein Aufreißer zum Spiel für die Journalisten zu finden. Nicht einmal die übliche Anti RB Thematik aus früheren Spielen konnte man anführen, da sich Teile der Fans im letzten Spiel auf St. Pauli durchaus gut zu verstehen schienen.

RB Leipzig FC St. Pauli
Tabelle 2 3
Tore 5 5
Gegentore 2 3
Ballbesitz 50,63% 46,50%
Gew. Zweikämpfe 51,12% 47,32%
Fouls 69 43

Aber kommen wir zum sportlichen Teil. Bei St. Pauli herrscht so etwas wie Aufbruchstimmung. Nach der letzten, überschaubaren Saisonleistung, verstärkte man sich mit geschlagenen zwei Feldspielern und plötzlich scheint es zu laufen. Nach einem Fehlstart mit 0:0 gegen Bielefeld, setzte es einen Auswärtssieg beim KSC und einen Heimsieg gegen Fürth. Immerhin etwas, was in Leipzig nicht gelang. Und jetzt übernimmt auch noch Ex DFL Promi Rettig den Geschäftsführerposten. Die Piraten nehmen Fahrt auf, würde man vielleicht meinen.

So wirklich ersichtlich ist dies aus den Leistungen jedoch noch nicht. Gerade in der Defensive taten sich gegen Fürth große Lücken auf. Den Erfolg verdankt man sicherlich einem sehr starken Rzatkowski, auf den auch Leipzig ein spezielles Auge im Spiel haben sollte. Die Geschichte von Rzatkowski ist sicher eine spezielle, denn als ehemaliger Flügelspieler galt er schon als ziemlich sicherer Wechselkandidat. Doch dann kam Trainer Ewald Lienen wohl zu dem Entschluss, dass das zentrale Mittelfeld eher eine Domäne für den Spieler wäre und seit dem ist er im System von St. Pauli nicht mehr wegzudenken.

In Leipzig ist derweil die Euphorie zurück. Nach dem überzeugenden Sieg gegen Braunschweig, hofft man auf eine ebenso starke Leistung zu Hause, einige vielleicht sogar auf eine weitere Steigerung. Der Ersatz von Nukan durch Sebastian funktionierte auswärts und stabilisierte sichtbar die Verteidigung. Nicht funktionieren tat Teigl, womit sich sicherlich die Frage stellt, wem Ralf Rangnick als Außenverteidiger das Vertrauen schenkt. Klostermann dürfte sich sicherlich die größten Chancen ausrechnen. Allerdings bremst ein Faktor seine Ambitionen. Mit den verletzten Compper und Nukan, findet sich kein weiterer möglicher Innenverteidiger als Bankspieler. Sollte bei Orban oder Sebastian aus irgendwelchen Gründen demnach eine Auswechslung anstehen, müsste man die Abwehr auf dem Feld umorganisieren. Sicherlich kein Idealzustand.

Ansonsten dürfte die Formation aus Braunschweig wieder auflaufen. Ein Fragezeichen steht sicherlich noch über Poulsen, dessen Jokerrolle sicherlich kein Dauerzustand sein dürfte.

Bleibt nur zu sagen, das alle die noch keine Karte haben, sich schnellstens eine besorgen sollten. Es wird sich sicherlich lohnen und wie immer hat eine gut gefüllte Red Bull Arena auch ihren ganz eigenen Reiz.

Um es kurz zu machen: Auf zu 3 Punkten! Auf zum Heimsieg!

Datum/ZeitSonntag, 23.08.2015, 13:30 Uhr
GegnerFC St. Pauli
Marktwert des Gegners*13,60 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortRed Bull Arena
Trainer des GegnersEwald Lienen (seit 12/2014)
TV & StreamSky Bundesliga
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
TickerLiveticker
Liveticker (Twitter)

Eintracht Braunschweig - RB Leipzig

Sonntag, 16. August 2015

Aufstellung
Coltorti 
Teigl, Orban, Sebastian, Jung 
Kaiser (C), Ilsanker
Forsberg, Bruno
Selke, Sabitzer

Durch den Ausfall von Nukan musste eine Position in der Innenverteidigung ersetzt werden. Die Wahl fiel nicht unerwartet auf Tim Sebastian. Wie schon in der letzten Saison brauchte er Ruhe ins Spiel und stabilisierte das Defensivspiel. Statistisch gesehen könnte sicherlich seine Zweikampfquote noch besser aussehen, mit seiner Leistung bietet er sich jedoch sicherlich für den weiteren Einsatz in der IV an.

Die zweite defensive Veränderung betraf die Rückkehr von Teigl als Außenverteidiger. Man übertreibt wohl nicht, wenn man sagt das dieser einen rabenschwarzen Tag hatte. Zweikampfwerte um die 20% Marke, mehr als die Hälfte aller Pässe nicht angekommen, viele Unsicherheiten. Da hat man ihn sicherlich schon in wesentlich besserer Form erlebt.

Offensiv blieb Poulsen nach dem Pokalspiel das zweite Mal auf der Bank. Bruno rutschte für ihn in die Startelf und glänzte mit einem überzeugenden, technisch versierten Spiel. Nur mit einem Tor konnte er diese Leistung nicht belohnen. Hoffentlich muss er darauf nicht so lang warten wie Forsberg.
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Spielverlauf

Beide Mannschaften hatten sich viel vorgenommen. Das Spiel startete schnell und aggressiv, mit durchaus gefährlichen Aktionen auf beiden Seiten, nur ein Tor wollte nicht fallen. Nach ungefähr zwanzig Minuten nahmen gerade die Leipziger Tempo raus, was ihnen sichtlich nicht liegt. Wie gewohnt brachte weniger Druck nach vorn auch mehr Gefahr für die eigene Abwehr. Räume taten sich für den Gegner auf und es kam zu einigen gefährlichen Angriffen der Braunschweiger.

Mit 0:0 ging es in die Halbzeit. Sicherlich sah man auch in dieser Hälfte schon Fortschritte zu den vergangenen Spielen, aber auch weiterhin Zuordnungsprobleme in der Abwehr. Beide Mannschaften hatten ihre Möglichkeiten mit leichten Vorteil für Braunschweig. Dies spiegelte sich auch in den Statistiken wieder, wo Leipzig in den meisten Kategorien (Torschüsse, Zweikämpfe, Passgenauigkeit) unterlegen war.

Man weiß nicht was Rangnick seiner Mannschaft in der Pause erzählte, doch es schien Wirkung zu zeigen. Die Abwehr stabilisierte sich wieder und Leipzig gab in der 2. Hälfte ungewohnt dominant den Ton an. Nur auf gefährliche Torchancen musste man einige Zeit warten. In der 68. Minute dann ein Freistoß von Kaiser. Wie man Kaiser kennt präzise, lang und weit geschossen, Davie Selke wird zwar gefühlt von sämtlichen Braunschweiger Spielern bewacht, kommt aber trotz allem mit dem Kopf an den Ball und traf so zum erlösenden 1:0. So langsam kommt Selke wirklich in Schwung und zeigt jene Qualitäten, die man sich bei seiner Verpflichtung erhofft hat.

Das Tor schien auch bei der Mannschaft erlösenden Charakter zu haben, denn die Spielzüge schienen immer flüssiger. Rangnick nahm inzwischen Teigl vom Feld und ersetzte ihn durch Klostermann. In der 76. Minute dann ein Spielzug, wie aus Rangnicks wildesten Taktik Träumen. Doppelpass im Mittelfeld, schneller Pass auf den freigelaufenen Forsberg, der geht am Gegenspieler vorbei und versenkt den Ball gekonnt im Tor, als hätte er nie etwas anders gemacht. 12 Tore hat sich Forsberg für diese Saison vorgenommen. Verbleiben noch 10. Weitere Wechsel kurz vor Spielende dienten eher der Absicherung des Spiels. So kam Khedira für Forsberg und Poulsen für Bruno.

Es blieb beim 0:2 und somit beim überzeugenden Sieg für Leipzig.

Statistik

Eintracht BraunschweigRB Leipzig
Ballbesitz52,30%47,70%
Angek. Pässe65,53%66,10%
Gew. Zweikämpfe52,47%47,53%
Fouls2123
Laufleistung107,1113,6
Sprints182204

Bester Spieler

Wie meist bei Rasenballsport Leipzig keine leichte Wahl. Bruno mit sehr guten Spiel. Hätte er sich mit einem Tor belohnt, hätte er wohl zweifelsohne diesen Titel verdient. Aber bisher verspielt er noch zu leichtfertig die Chancen.

Tim Sebastian sicherlich mit positiven Einfluss auf die Defensive, aber auch noch lang nicht in die Form wo man ihn in früheren Spielen schon gesehen hat.

Die Wahl des besten Spielers fällt somit auf den Torschützen, Davie Selke. Nach so vielen vergebenen Chancen der Mannschaft im Spiel nutze der die Möglichkeit gekonnt. Auch sein Spiel in der Spitze wird sichtbar von Spiel zu Spiel besser. Er findet sich immer mehr in die Spielphilosophie ein und zu seiner individuellen Stärke muss man sicherlich nichts mehr sagen. Ein Spieler der uns in der Saison noch viel Freude machen wird.

Fazit

Viel Skepsis schwang bei vielen Fans sicherlich mit. Nicht verwunderlich nach den letzten Spielen. Ralf Rangnick scheint mittlerweile jedoch die wichtigsten Stellschrauben gestellt zu haben. Die Mannschaft harmoniert immer mehr und mit diesem besseren Zusammenspiel lassen sich natürlich auch die schnellen Angriffen zeigen, die man sich wünscht.

Wenn man bedenkt, das man auswärts seit über einem Jahr nicht mehr mit zwei Toren Vorsprung gewonnen hat, dürfte jedem klar sein wie wichtig solch ein überzeugender Auswärtssieg war.

Und das Positive ist, das die Mannschaft eher noch am Anfang der Entwicklung zu stehen scheint. Sicherlich muss man die Leistung in den nächsten Spielen bestätigen. Braunschweig versuchte sich nicht in aggressiven Pressing, lag unserem System vielleicht eher. Und doch war dieses Spiel ein wichtiges Zeichen für die Saison. So lang Ralf Rangnick es schafft, die Mannschaft weiterhin zu entwickeln, kann uns eine sehr gute Saison bevorstehen, mit hoher Wahrscheinlichkeit für mehr als nur diesen überzeugenden Sieg.


Vorschau Eintracht Braunschweig - RB Leipzig

Freitag, 14. August 2015

©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH

Auswärtsspiel! Es ist schon ein wenig kurios. Da spielt die Mannschaft eher suboptimal, es schwirren jede Menge Fragen und Probleme rund um RB Leipzig herum und trotzdem freut man sich auf das Spiel als würde gerade die Saison anfangen. Sicherlich liegt dies nicht zuletzt daran, das die letzten Tage seit dem Pokal Spiel wie ein nicht enden wollender Reigen aus Belanglosigkeiten rund um den Fußball erscheinen.

Es wurden riesige Diskussionen um das Pokalspiel angestoßen, obwohl der eigentliche Sachverhalt etwas ist, wofür es ziemlich genaue Regeln ist. Tagelang wird diskutiert wer und wie nun Schuld ist. Es werden generelle Fragen zur Entwicklung des Fußballs aufgeworfen oder sich auf Aussagen von Personen gestürzt.

Somit ist es mehr als nur eine Erleichterung, dass es nun auch wieder um Fußball geht, um ein wirkliches Spiel und weniger um Fußballpolitik. Am Wochenende trifft man auf Eintracht Braunschweig und muss sicherlich auch beweisen, das man weiterhin auswärts punkten kann. Die Eintracht musste in der Sommerpause einen großen Umbruch verkraften, einige Stammspieler verließen den Verein, hochkarätige Leihen, wie die von Havard Nielsen. Ob die Zugänge dieses ausgleichen können, ist nach so wenigen Spieltagen kaum zu sagen, es ist jedoch zu vermuten, dass es eher eine schwierige Saison für Braunschweig werden wird. Der Saisonstart war dann auch überschaubar. Gegen Sandhausen wurde man zu Hause 1:3 abgeschossen, auswärts gegen den FCK ertrotzte man sich zumindest ein 0:0.

Größtes Problem der Braunschweiger dabei sicherlich die Offensive. Nur ein Ligator schoss man bisher und selbst das Pokalergebnis war denkbar knapp. 1:0 gewann man dabei gegen den HFC, symptomatisch mit einem Tor eines Mittelfeldspielers.


RB Leipzig Eintracht Braunschweig
Tabelle 4 15
Tore 3 1
Gegentore 2 3
Ballbesitz 51,94% 51,48%
Gew. Zweikämpfe 52,46% 47,17%
Fouls 46 36

Auch in Leipzig beschäftigt man sich viel mit der Leistung im Pokal. Meiner Meinung nach zu unrecht. Das Spiel war von vorn bis hinten chaotisch. Man kann der Mannschaft vorhalten sich auf das Spiel aus Provokation und Reaktion eingelassen zu haben, so kann allerdings kein wirklicher Spielfluss aufkommen. Und daraus eine generelle Strategie für oder gegen Leipzig ablesen zu wollen ist ziemliches Kristallkugel lesen, zumal nicht jeder Schiedsrichter so tiefenentspannt bei den ganzen Provokationen und Rudelbildungen sein würde. Die Mehrheit würde wohl eher einen Reigen aus gelben Karten sprechen lassen.

Ansatzpunkt sollte demnach eher die Leistung aus dem Fürth Spiel sein. Dort lief sicher nicht alles rund, gerade in der Defensive führten viele Unsicherheiten zu großen Lücken für den Gegner. Die Offensive dagegen sah schon recht gut aus. Mehr Tore gehen natürlich immer, genug Angriffe dafür bis zum gegnerischen Strafraum waren auch vorhanden, aber Fortschritte definitiv erkennbar.

Personell stellt sich Trainer Ralf Rangnick die große Wahl zwischen Alternativen und Eingespieltheit. Ersetzt werden muss definitiv Nukan, der nach seiner Verletzung ein paar Wochen ausfällt. Möglichkeiten wären Klostermann und Sebastian, letzterer könnte dem Spiel durchaus gut tun, da er schon sehr lang unter Rangnicks Spielphilosophie spielt und wenig Unsicherheiten zu erwarten sind. In der Offensive stellt sich die Frage nach Poulsen. Im Pokal nicht in der Startelf zu stehen ist sicher eine Sache, im Ligaspiel außen vor zu bleiben wäre eine andere. Die Bindung des Experiments mit Bruno im Sturm war nicht ideal, was Poulsens Chancen sicher erhöht. Eine weitere Variante wäre sicherlich Quaschner, der in der Trainergunst jedoch noch nicht oben auf zu sein scheint.

Diese Gunst war bisher wohl auch das ausschlaggebende bei der Position des Außenverteidigers. Zwei Mal dürfte bisher Hierländer diese Position übernehmen oder das dieses besonders erfolgreich gewesen wäre. Warum Teigl aus der Auswahl bisher ganz heraus ist, kann man als Außenstehender kaum nachvollziehen. Sollte Sebastian allerdings wirklich als Innenverteidiger auflaufen könnte Klostermann durchaus auf die Außenbahn rutschen. Sicherlich auch nicht die schlechteste Variante.

Nach dem ganzen durcheinander der letzten Tage und den vielen Zweifeln seit Saisonbeginn, fehlt RB Leipzig einmal ein über 90min überzeugendes Spiel.

Warum soll es dies nicht schon auf Wochenende gegen Braunschweig geben?



Datum/ZeitSamstag, 15.08.2015, 13:00 Uhr
GegnerEintracht Braunschweig
Marktwert des Gegners*15,43 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortEintracht Stadion (23.325 Plätze)
Trainer des GegnersTorsten Lieberknecht (seit 05/2008)
TV & StreamSky Bundesliga
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
TickerLiveticker
Liveticker (Twitter)

VfL Osnabrück - RB Leipzig

Dienstag, 11. August 2015

Aufstellung
Coltorti
Hierländer, Orban, Nukan, Jung
Kaiser, Ilsanker
Bruno, Forsberg
Selke, Sabitzer

Rangnick stellte wie erwartet etwas um, brauchte wiederum Hierländer als AV. Nach der Leistung gestern zu urteilen ohne positive Auswirkungen auf das Spiel. Weder offensiv, noch defensiv konnte Hierländer Akzente setzen.

Eine weitere Option sicherlich Bruno, der für Poulsen in die Mannschaft rutschte. Anders als vielleicht zu vermuten, spielte Poulsen auch selbst an vorderster Front, versuchte sich teilweise als eine Art dritte Spitze. Obwohl er sich dabei durchaus Räume freispielte, schien die Bindung in der Mannschaft überschaubar. Meist liefen die Angriffe an ihm vorbei, wodurch eine abschließende Bewertung schwierig ist. Eine Option, die man sicherlich in einem Punktspiel noch einmal probieren könnte.

Spielverlauf

Anhand vom Ende des Spiels, braucht der Verlauf nur kurz umrissen zu werden. Schon der Beginn des Spiels war aus Leipziger Sicht fatal. Ein Angriff von Osnabrück wird zum Einwurf geklärt. Die Leipziger Defensive im Tiefschlaf und das 1:0 für den Gastgeber war die Konsequenz. Nachdem man schon im letzten Spiel ein solch einfaches Tor aus einer Situation mit ruhenden Ball (gg Fürth eine Ecke) kassierte, dürften solche Situationen mittlerweile wohl ganz oben auf der Trainingsliste stehen.

Es dauerte fast fünfzehn Minuten, bevor man sich einigermaßen vom Rückstand erholt hatte. Danach versuchte Leipzig seine technische Spielstärke auszunutzen und kam mehrfach gefährlich vor das Tor von Osnabrück. Jene versuchten sich vor allem im destruktiven Fußball und in der Provokation auf und neben den Spielfeld. Mehrere Rudelbildungen, Fouls und andere "Nettigkeiten" waren die Folge. Mit 0:0 ging es in die Pause.

An der Aggressivität des Spiels änderte sich wenig. Zwar ist es ein legitimes und nicht selten verbreitetes Mittel einen individuell überlegenden Gegner auch einfach mal destruktiv entgegenzustehen und aus dem Spielkonzept zu bringen, schnell schoß man jedoch dabei über das Ziel hinaus. Man konnte sich in der 2. Hälfte kaum mehr vorstellen das beide Mannschaften mit 11 Spielern zu Ende spielen sollten.

Fast schon als Konsequenz aus diesem Spielverhalten dann die entscheidende Szene in der 71. Minute. Ein Auswechselspieler von Osnabrück will Selke vom Rand provozieren, dieser antwortet, irgendein Osnabrück Fan kommt auf die Idee, Selke mit einem Feuerzeug zu bewerfen und trifft stattdessen den Schiedsrichter.

In der Folge der Ereignisse kommt es zum Spielabbruch.

Fazit
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Das Sportgericht wird über die Ereignisse entscheiden. Laut Statuten ist am wahrscheinlichsten, das das Spiel mit 2:0 für Leipzig gewertet wird. Ralf Rangnick bot Osnabrück ein Wiederholungsspiel an. Für die Entscheidung des Sportgerichts dürfte dieses Angebot jedoch nicht relevant sein.

Geht man einmal von dem Ergebnis weg zu dem Spiel, ist es schon erstaunlich wie leicht sich die Mannschaft vor Probleme stellen lässt. Mittlerweile scheint es sich herumgesprochen zu haben, das unsere junge Mannschaft auch mit dem ein oder anderen Hitzkopf bestückt ist. Anhand der Masse an Provokationen auf dem Spielfeld dürfte man kaum noch von Zufall sprechen können. Man hielt es wohl eher für die beste Taktik, um Leipzig aus dem Konzept zu bringen. Und wenn sich ein Leipziger Spieler vielleicht nebenbei gefrustet noch eine rote Karte oder zummindest eine gelb/rote abholt, hätte man sein Ziel erreicht.

So wenig wie ein solches Vorgehen mit Fairplay zu tun hat, ist es doch erstaunlich, das sich Fußballprofis, die zumeist auch große Ambitionen haben, so leicht auf dieses Spiel einlassen. Egal mit welchen Worten man bedacht wird oder wie sehr der Gegner nun versucht zu provozieren. Man muss in solchen Situationen einen kühlen Kopf bewahren, wenn man erfolgreich sein möchte. Und ist man erfolgreich, schmeckt der Sieg dann eben doppelt so gut.

Sich auf so ein Frust Spiel zu einzulassen bis hin zu Rudelbildungen auf dem Platz bringt einen am Ende dem Sieg nicht einen Schritt weiter.

Abseits davon, ist die Defensive immer noch ein Problemfall. Nicht selten sieht man Unsicherheit in den Aktionen der Beteiligten. Gegnerische Spieler die durch Lücken in der Defensive stoßen, weil die Spieler wohl unsicher sind, wer nun in der Situation zuständig ist. Sicherlich alles eine Frage der Übung, doch innerhalb einer Saison muss das Spielsystem jetzt wohl sehr schnell in Fleisch und Blut übergehen, um ärgerliche Punktverluste zu vermeiden. Sicherlich stellt sich die Frage, ob es zumindest für die Übergangszeit nicht besser wäre, einige Fixpunkte zu schaffen, die aus bewährten Spielern bestehen. Tim Sebastian könnte so einer sein, sicher auch Teigl.

Viel Zeit hat Ralf Rangnick nicht, das Ruder herumzureißen. Und so bleibt es am Ende bei dem Fazit der letzten zwei Spiele. Das Potenzial ist groß, man muss es nur schaffen auszuschöpfen.

Vorschau Pokal RB Leipzig - VfL Osnabrück

Samstag, 8. August 2015

©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH


Der DFB Pokal steht vor der Tür und das erste Mal seit Vereinsgründung waren wir in der 1. Runde im Favoritentopf. So kommt es nun das wir auf einen alten Bekannten aus der 3. Liga treffen, den VfL Osnabrück.

Zwei Mal traf man in Liga 3 aufeinander, kurioserweise gewann Osnabrück dabei das Spiel in Leipzig, während Rasenballsport in Osnabrück 3 Punkte holte. Doch Osnabrück ist sicher kein normaler Gegner aus der dritten Spielklasse. Das liegt zum einen darin, das ein alter Bekannter dort spielt, Tobias Willers. Der Innenverteidiger ist nicht nur Ex-RBL Spieler, sondern verursachte bekanntermaßen durch sein Eigentor die tragische Niederlage im Relegationsspiel um den Aufstieg in die 3. Liga, damals noch im Trikot der Sportfreunde Lotte.

Und natürlich trifft man auch noch auf einen anderen Bekannten aus diesem Spiel. Osnabrück Trainer Walpurgis trainierte damals die Sportfreunde Lotte, wechselte nach dem ausscheiden aus der Relegation direkt nach Osnabrück.

Walpurgis steht durchaus für ein aggressives Spielsystem, schnelle offensive Angriffe und sehenswerten Fußball. Anhand der langen Suche nach einem Trainer in der Sommerpause wäre es nicht verwunderlich gewesen, wenn Ralf Rangnick mit Walpurgis verhandelt hätte. Laut einigen Interviews ist der Kommunikationsweg zwischen den beiden seit dem Spiel gegen Lotte nie völlig abgerissen.

RB LeipzigVfL Osnabrück
Liga23
Tabellenplatz412
Tore31
Gegentore21
Top TorschützeMarcel Sabitzer (1)
Emil Forsberg (1)
Davie Selke (1)
Marcel Kandziora (1)

Doch nun steht man sich im DFB Pokal gegenüber. Natürlich ist RB Leipzig klarer Favorit, aber Pokalspiele sind immer unberechenbarer als Ligaspiele. Osnabrück hat wenig zu verlieren, kann frei aufspielen, wird dem großen Gegner alles entgegenwerfen und auf eine Pokalüberraschung hoffen.

Im Grunde ist ein Spiel gegen einen Gegner einer geringeren Spielklasse durchaus die Chance Spielern Spielzeit zu verschaffen, die nicht in der Stammelf stehen. Doch das Rangnick nach eigener Aussage die beste Elf ins Rennen schicken möchte, zeigt auch wie angespannt die Situation ist.

Es läuft noch nicht rund in Leipzig. Natürlich ist die Punktausbeute nach 2 Spielen ordentlich und sicher sieht man großes Potenzial in der Mannschaft. Sicher konnte man sich, was die Offensive angeht auch im zweiten Saisonspiel steigern. Und doch ist der Anspruch an sich selbst enorm und wesentlich höher als das gezeigte. In der Offensive verspielte man Angriffe direkt vor dem Tor zu leichtfertig, in der Defensive lud  man den Gegner allzu leicht zu Gegentoren ein.

Eine Steigerung ist notwendig und das möglichst schnell. Denn vor allem braucht die Mannschaft auch Selbstvertrauen in die eigene Stärke. Schaute man in die Gesichter beim Fürth Spiel, so konnte man dort schon Unsicherheiten und sicherlich auch etwas Frust ablesen. Eine überzeugende Leistung, und sei es nur in einem Pokalspiel gegen Osnabrück, wäre sicherlich förderlich.

Neue Ausfälle gibt es nicht zu beklagen, die Varianten bleiben für Ralf Rangnick somit vielfältig.

Interessant wird sein ob er personelle Veränderungen vornimmt oder gar am Spielsystem rüttelt, um zumindest in der Phase, in der sich die vielen neuen Spieler noch einspielen, Sicherheit zu schaffen.
Eine Möglichkeit wäre sicher Tim Sebastian, der nun schon sehr lang unter der Spielphilosophie spielt und letzte Saison schon durchaus Ruhe in Situationen rein brachte, wo die Verteidigung allzu sehr schwamm.

Eine weitere wäre sicherlich die Mittelfeldspieler defensiver bei gegnerischen Ballbesitz agieren zu lassen, um die Defensive zu unterstützen.

Man darf gespannt sein was sich Ralf Rangnick einfallen lässt.

Datum/ZeitMontag, 10.08.2015, 18:30 Uhr
GegnerVfL Osnabrück
Marktwert des Gegners*5,60 Mio
LigaDFB Pokal
SpielortOsnatel Arena (16.667 Plätze)
Trainer des GegnersMaik Walpurgis (seit 07/2013)
TV & StreamSky Sport 1
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
TickerLiveticker
Liveticker (Twitter)

RB Leipzig - SpVgg Greuther Fürth

Dienstag, 4. August 2015

Aufstellung
Coltorti 
Klostermann, Orban, Nukan, Jung 
Kaiser (C), Ilsanker
Forsberg, Sabitzer
Selke, Poulsen

Neues Spiel, neue Option als Außenverteidiger. Nach Hierländers Ausflug im Frankfurt Spiel, sollte es nun Klostermann richten, der sich allerdings schon bestens auf dieser Position auskennt.

Auch wenn die Außenverteidiger teils zu offensiv agierten und dadurch die Innenverteidiger auf sich allein gestellt waren, hinterließ Klostermann einen ordentlichen Eindruck, bereitete sogar ein Tor mit einem starken Pass vor und war sehr präsent. Defensiv gegen den schnellen Freis allerdings mit Problemen.

Spielverlauf

Schon die ersten Minuten begannen turbulent. Beide Mannschaften hatten sich viel vorgenommen und Fürth Trainer Ruthenbeck seine Mannschaft scheinbar sehr gut auf das offensive System der Leipziger eingestellt.

Der erste Rückschlag kam allerdings schon in der 11. Minute. Fürth hatte sich eine Ecke erkämpft. Diese wird kurz ausgeführt, kein Leipziger in der Nähe und auch im Strafraum Tiefschlaf der Innenverteidiger. Freis trifft per Kopf, 0:1.

Man wollte sich gerade über das Tor ärgern, das Sie niemals fallen darf, da ging es postwendend in die andere Richtung. Ballgewinn Leipzig, Klostermann schnell auf der Außenbahn mit genialen Pass nach innen auf Selke. Der lässt sich nicht lang bitten und versenkt den Ball im Tor, 1:1. Sicherlich ein Spielzug, von dessen Art man gern mehr sehen würde und auch einer nach Rangnicks Devise "Maximal 8 Sekunden nach Ballgewinn".

Das Spiel blieb schnell und Leipzig schien im weiteren Verlauf der Halbzeit auf die Führung zu drücken. Doch es kam anders. 39. Minute, Fürth mit den Ball durchs Mittelfeld spielt präzise auf Berisha, der im Rücken von Nukan fahrt aufnimmt und dann ganz locker das zweite Tor für Fürth einnetzen kann. Ein Tor was einfach aussieht, über dessen Probleme man aber schon einen eigenen Blog schreiben könnte. Da ist natürlich Nukans individueller Fehler und die fehlende Übersicht, aber auch die Tatsache, das man ihn auf seiner Seite in der Situation völlig allein lässt, dazu im Fazit später mehr.

Es ging mit 1:2 in die Pause, sicherlich nicht das Ergebnis das man im 1. Heimspiel erwartet hatte.
Die zweite Hälfte begann überschaubar. Es wurde weniger kombiniert und damit auch weniger Druck nach vorn aufgebaut. Wer unser Spielsystem kennt, weiß das dies nie etwas gutes bewirkt. Hinzu kamen Unsicherheiten in der Abwehr, die zu gefährlichen Angriffen der Fürther sorgten. Rangnick wechselte in der 60. Minute Bruno für den sichtlich frustrierten Poulsen ein, zehn Minuten später dann noch Quaschner für Ilsanker. Und letzteres sollte sich lohnen. Nukan mit Pass auf Quaschner, direkte Weiterleitung auf Forsberg und dieser beendet seinen Torfluch in der 2. Bundesliga und trifft zum 2:2. Dabei blieb es dann auch.

Statistik
RB LeipzigSpVgg Greuther Fürth
Ballbesitz52,35%47,65%
Angek. Pässe70,86%62,25%
Gew. Zweikämpfe49,83%50,17%
Fouls2016

Bester Spieler

Torschützen als beste Spieler einzustufen, hat nicht selten einen faden Beigeschmack, weil Sie meist eher Vollstrecker einer Reihe von guten Aktionen sind. In diesem Spiel stachen jedoch beide heraus. Selke findet scheinbar immer besser ins System und leitete auch über sein Tor hinaus einige starke Angriffe ein. Es bestehen wenig Zweifel das er uns in der Saison wohl noch viel Spaß und Tore bringen wird.

Bester Spieler für mich jedoch einer, der sehr lange auf den Erfolg gewartet hat, Emil Forsberg. Letzte Saison mit vielen guten Spielen, aber ohne eigenen Torerfolg. An vielen Offensivaktionen beteiligt, über die gesamte Spielzeit hinweg sehr aktiv. Man kann nur hoffen das der Knoten mit seinem Tor nun geplatzt ist und er demnächst noch Tore nachlegt

Fazit
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Viel wird sicherlich die Woche wieder über die Spielphilosophie geschimpft werden, obwohl diese kaum etwas mit der Defensivleistung zu tun hat. Und diese war der einzige Kritikpunkt. Nach vorn entwickelt sich unser Offensivspiel sichtlich und es werden Kombinationen gespielt, von denen man letzte Saison nicht einmal zu träumen gewagt hätte.

Aber setzen wir uns dadurch nicht einer hohen Gefahr bei Kontern aus? Wohl kaum. Beide Gegentore kamen aus ganz normalen Spielsituationen zustande. Kein langer Ball der alles überspielt, kein Pass in komplett ungeschützte Gefilde. Beim ersten Tor ist die Philosophie egal, das Spielsystem egal. Wer bei einem gegnerischen Standard so lasch verteidigt, bekommt halt die Quittung, unabhängig davon, wie er selbst spielen möchte.

Das zweite Tor ist sogar ein Paradebeispiel wie unsere Spielphilosophie nicht aussehen soll. Im Grunde besteht diese aus vielen kleinen Facetten. Ein Faktor ist jedoch vorrangig, den Ralf Rangnick gern als "Schwarmverhalten" bezeichnet. Dieses betrifft das attackieren des Gegners beim Spiel gegen den Ball. Das gemeinsame Angriffsverhalten mit dem Ball. Aber auch die Defensive. Egal ob Nukan beim 2. Gegentor den gegnerischen Spieler im Blick haben müsste oder selbst den Ball erwischen, es kann nicht sein das er bei einem ganz normalen Angriff des Gegners alleinig für ein viertel des Spielfeldes zuständig ist. Selbst wenn der Außenverteidiger nach einer Offensivaktion nicht unterstützend eingreifen kann, muss dann halt ein anderer Spieler dieses ausgleichen.

Sich allein auf den Innenverteidiger zu verlassen wäre mit jedem Spielsystem gefährlich und wie man sieht führt ein Fehler somit schnell zu einem gegnerischen Tor.

Was die gefährlichen Angriffe von Fürth in der zweiten Hälfte angeht, die das Tor nicht trafen, deckten einige sicherlich noch weitere Probleme unserer Abwehrreihe auf. Unter anderen auch langsames Umschaltverhalten durch die ein zu drei Situationen gefährlich aussahen.

Es bleibt ein Spiel, bei dem eher die Erwartungshaltung enttäuscht wurde, als das es wirklich ein schlechtes Spiel gewesen wäre. Offensiv läuft die Entwicklung, defensiv liegt noch mehr Arbeit vor Trainer Ralf Rangnick. Vier Punkte aus den ersten zwei Spielen sind ok, man kann gespannt darauf sein, ob man schon im nächsten Spiel ein paar Unsicherheiten abstellen kann.


Vorschau RB Leipzig - SpVgg Greuther Fürth

Sonntag, 2. August 2015

©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH

Erstes Heimspiel der Saison. Nach dem Sieg gegen Frankfurt war die Stimmung etwas getrübt, zumindest für jene, die eine Art Zauberfußball erwartet haben. Wer jedoch genauer hinschaute, sah das Potenzial der Mannschaft und die hohe individuelle Qualität. Was fehlte war die Abstimmung, die Präzision und manchmal vielleicht auch der Mut, auch im ersten Spiel einmal selbst etwas zu riskieren. So wurde des Öfteren der Pass innerhalb des Strafraums dem direkten Abschluss bevorzugt, was selten bei mir als zwei bis drei Stationen gut ging.

Trotzdem sind dies sicherlich alles Dinge, die sich erst mit der Zeit zeigen werden. Der erste Sieg dürfte Selbstvertrauen gegeben haben, Fehlpässe dürfte Ralf Rangnick in der Woche ausgiebig analysiert haben.

Als Gegner erwartet die Roten Bullen die Spielvereinigung Greuther Fürth. Nach der letzten Saison im unteren Bereich der Tabelle, endete der 1. Spieltag dieser Saison mit einem Heimsieg gegen die Karlsruher SC. Doch nicht nur das Ergebnis, auch die Spielweise konnte sich sehen lassen. Frühes Pressing, schnelle Spielzüge, all jenes was man letzte Saison vermissen ließ. Hauptverantwortlich dafür sicherlich Neutrainer Stefan Ruthenbeck.

RB Leipzig SpVgg Greuther Fürth
Tabelle 4 4
Tore 1 1
Gegentore 0 0
Ballbesitz 51,53% 54,17%
Gew. Zweikämpfe 54,97% 54,28%
Fouls 26 22

Mit 2:0 gewann Leipzig im Testspiel gegen Ingolstadt, immerhin nun Teilnehmer der 1. Bundesliga. Überbewerten sollte man dieses Ergebnis aber wohl eher nicht. Es gab eine Möglichkeit unter Wettkampfbedingungen ein paar Dinge zu testen und sicherlich für den Trainer auch noch einmal die Möglichkeit die Leistung der Spieler unter Bedingungen zu sehen, die sicher praxisnaher sind als ein Trainingsspiel.Entscheidend wird am Montagabend wohl sein, welcher Trainer sein Team schneller weiterentwickelt hat. Auch Fürth wird sicher über die Saison hinweg noch stärker werden, falls man von größeren Verletzungen verschont bleibt.

Auch interessant sicher die Ausrichtung der Mannschaften. Wird es Ruthenbeck trotz der starken Offensive der Leipziger beim frühen Pressing und aggressiven Spiel belassen? Oder sich doch eher zurückziehen und wie die Mehrheit der Leipziger Gegner ein reines Konterspiel aufziehen?

Zudem wären auch auf Leipziger Seite einige Änderungen denkbar. Nachdem im letzten Spiel die Zuteilung von Sabitzer gen dritte Sturmspitze erfolgreich war, könnte uns nun ein dreier Sturm von Beginn an erwarten. Eine weitere Frage dürfte sicherlich sein, ob Hierländers Ausflug auf die Außenverteidiger Position den Trainer wirklich überzeugt hat. Ansonsten stände Teigl wohl weiterhin bereit.

Im Forum auf RB-Fans.de wurde die Woche ausführlich über die Spielphilosophie diskutiert. Dabei sind sich einige Fans wohl noch nicht recht bewusst, wie dynamisch die Philosophie im Grunde ist. Es geht dabei nicht um 1,2 oder 3 Stürmer. Es geht auch weniger darum wie hoch in jedem Spiel nun die Innenverteidiger rücken. Im Grunde könnte man sogar eine defensive Ausrichtung spielen, ohne von der Spielphilosophie abzuweichen. Es geht dabei schlichtweg einfach nur darum, wie sich die Mannschaft in verschiedenen Situationen verhält. Das von Rangnick gern erwähnte "Schwarmverhalten", die Idee der Absicherung von eigenen Angriffen, die Reaktion auf Ballverluste, die Unterstützung von Mitspielern und vieles mehr. Viele kleine Einheiten, die sich in ihrer Gesamtheit zu dem einen oder anderen Spielsystem zusammensetzen lassen. In der IT Branche würde man wohl von einem modularen System sprechen.

Aber genug der Hintergründe. Trotz Montagsspiel und Ferienzeit. Uns erwartet vor allem das erste Heimspiel der Saison. Jeder der demnach irgendwie die Zeit freischaufeln kann sollte am Montag in die Red Bull Arena, um die Mannschaft zu unterstützen und sei es nur durch die Präsenz. Über 20000 Karten gingen im Vorverkauf weg. Vielleicht schafft man ja noch die 25000er Marke bei den Zuschauern.

Und mal ehrlich. Wenn euch später eure Enkel fragen wo ihr beim ersten Heimspiel der legendären Aufstiegssaison gewesen seid, wollt ihr doch nicht antworten: "Auf der Couch".


Datum/ZeitMontag, 03.08.2015, 20:15 Uhr
GegnerSpVgg Greuther Fürth
Marktwert des Gegners*15,48 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortRed Bull Arena
Trainer des GegnersStefan Ruthenbeck (seit 07/2015)
TV & StreamSky Bundesliga
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