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"Fit für die 1. Liga" ist der Titel eines Artikels in der LVZ zum Verkehrskonzept rund um das Stadion. (Link). Das man sich jetzt, nach dem Aufstieg in die 1. Bundesliga überlegt, wie man die Verkehrssituation verbessern kann, spricht nicht wirklich dafür, dass man von seitens der Stadt "fit" ist. Dabei ist das Thema schon ziemlich lang eines, doch schauen wir einmal auf die Details.
Zuerst einmal soll ein Parkhaus gebaut werden. Klingt nach einer guten Sache und wurde auch schon vom Verein vor einiger Zeit als Info herausgegeben. Winfried Lonzen, von der ZSL gibt im Artikel allerdings zu bedenken, dass dies wirtschaftlich sein muss. Ein Punkt, den man auch bei der Diskussion um den Stadionneubau gern einmal vergisst. Da wird dann auch öfters von großen Parkhäusern oder Flächen geträumt, ohne dran zu denken, dass sich diese bei durchschnittlich zwei Heimspielen im Monat wohl kaum allein tragen, egal wie hoch der Preis für das Parkticket nun ist. Das läuft dann nach dem Motto: Irgendwer wird es schon bezahlen.
Sinniger da schon der Ausbau des Park&Ride. Das eine Stadt, deren Stadtplanung auf die 700.000 Einwohner zugeht und die sich gern einmal als Eventmetropole darstellt, jetzt daran denkt, die kleinen Park&Ride Plätze auszubauen und vielleicht auch mal schon von außerhalb zu beschildern, mutet etwas kurios an, doch passt es schon ins bauliche Bild. Auch ein paar Toilettenhäuschen anzubieten scheint etwas, was scheinbar nicht so nahe liegt, das man dies schon hätte die Jahre mit einplanen können. Und das, obwohl Park&Ride Flächen ja nun nichts rein Fußball spezifisches sind, sondern auch für andere Großereignisse genutzt werden können.
Zur Entlastung des Waldstraßenviertels, dürfen die Anwohner dort zukünftig für Parkplätze bezahlen. Natürlich, ohne das Sie wohl irgendeine Form der Entlastung spüren werden, denn die Parksituation dort, ist auch völlig außerhalb von Spieltagen dramatisch schlecht. Ob die paar für ein paar Stunden dazu geparkten Autos diesen Aufwand rechtfertigen, wage ich einmal stark zu bezweifeln. Wahrscheinlich ist die zumindest gespürte Belastung der Anwohner wohl auch eher dadurch gegeben, dass man die Waldstraße zum Dreh- und Angelpunkt des gesamten öffentlichen Nahverkehrs erkoren hat, statt sich irgendeine Lösung nahe des Stadions einfallen zu lassen und sei es durch ein paar Busse. Zumindest überlegt man, ob eine Straßenbahn Haltestelle östlich des Stadions möglich ist. Wenn man sich einmal vor Augen führt, welcher Aufwand damit verbunden wäre, wird man darauf wohl noch lang warten müssen.
Wie oben erwähnt passt dies alles durchaus ins Gesamtbild in Leipzig. Die Wohnraumsituation verschlechtert sich im erschreckenden Tempo, die Verkehrssituation wird ausgereizt ohne das Pläne für große Entlastungen sichtbar werden. Und das, obwohl man wie gesagt mit 150.000 Einwohnern mehr in absehbarer Zeit rechnet. Macht man alles wohl nebenbei oder man hofft, das bis dahin schon ein Nachfolger im jeweiligen Amt zuständig ist.
Vielleicht würde man auch auf die unzähligen Fahrradständer hinweisen, mit denen man mittlerweile jeden freien Zentimeter der Stadt zupflastert. Sicherlich eine gigantische planerische Leistung. Oder auch nicht.