Vorschau RB Leipzig - Arminia Bielefeld

Donnerstag, 28. April 2016



©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH

Wenn ein Spiel vom Zweiten gegen den Dreizehnten der Liga als wohl wichtigstes Spiel der Leipziger Vereinsgeschichte durch die Medien geistert, kann es sich nur um die Schlussphase des Aufstiegskampfes handeln. Und tatsächlich, es ist die erste von drei Möglichkeiten, den Aufstieg festzumachen. Natürlich bräuchte es in dem Fall noch die Mithilfe von Nürnberg, genauer gesagt eine Niederlage derer.

Bielefeld erscheint auf den ersten Blick nicht wie ein entscheidender Meilenstein, doch das täuscht. Die Mannschaft hat den Klassenerhalt sicher, kann frei aufspielen und führt zudem eine Wertung an. Niemand in der Liga hat es geschafft, sich mehr Unentschieden auswärts zu ertrotzen als die Bielefelder. Und das waren nicht irgendwelche Spiele, auch Freiburg und Nürnberg mussten sich in der Hinrunde bei ihren jeweiligen Heimspielen mit einem Unentschieden begnügen.

Dabei zehrt die Arminia vor allem von ihrer Torausbeute auf fremden Plätzen. 22 Tore auswärts ist ein überragender Wert. Damit haben Sie auswärts sogar noch ein Tor mehr geschossen als die Leipziger und diese führen immerhin die Auswärtstabelle an. Nur defensiv klappt es nicht so wirklich, wodurch viele Spiele dann "nur" mit einem Unentschieden endeten.

RB LeipzigArminia Bielefeld
Tabelle213
Tore5134
Gegentore3037
Ballbesitz54%47%
Gew. Zweikämpfe49%50%
Fouls519455

Nach der Ausbeute der zwei letzten Spiele ist man bei RasenBallsport Leipzig sicherlich nicht zufrieden. Und doch könnte man den Aufstieg nun aus eigener Kraft auch mit zwei Siegen klar machen. Eine Unwägbarkeit ist dabei sicherlich der Ausfall von Orban nach der gelb/rot Sperre, sowie die Gelbsperre von Ilsanker. Ganz so leicht, wie man denken könnte, sind diese Ausfälle nicht zu kompensieren. Am wahrscheinlichsten ist wohl, dass Nukan für Orban aufläuft, ansonsten käme auch nur noch Klostermann infrage, der jedoch auf der Außenbahn besser aufgehoben ist.

Dazu dürfte sich Ralf Rangnick entweder mit Khedira im Mittelfeld für einen positionsgetreuen Wechsel oder für eine offensivere Variante mit Bruno oder gar einem Zwei Stürmer System entscheiden. Was gegen Bielefeld besser wäre, ist schwer vorherzusehen. Anhand des Wechsels in der Innenverteidigung wäre es aber nicht überraschend, wenn eher der Absicherung über Khedira Vorzug gegeben wird.

Bleibt nur zu sagen, dass uns sicherlich ein spannendes Spiel erwartet, in einem prall gefüllten Stadion, das hoffentlich mit einem Sieg unsererseits endet. Vielleicht noch eine kleine Frage am Ende. Kann sich noch jemand (natürlich ohne es im Internet rauszusuchen) erinnern, welchen Spieler wir aus Bielefeld geholt haben? Ich bin gespannt.

Datum/ZeitFreitag, 29.04.2016, 18:30 Uhr
GegnerArminia Bielefeld
Marktwert des Gegners*12,53 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortRed Bull Arena
Trainer des GegnersNorbert Meier (seit 02/2014)
TV & StreamSky Bundesliga
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
TickerLiveticker
Liveticker (Twitter)

1. FC Kaiserslautern - RB Leipzig

Montag, 25. April 2016



©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH


Aufstellung


Gulacsi 
Klostermann, Orban, Compper, Halstenberg
Demme, Ilsanker,  
 Sabitzer, Kaiser, Forsberg
Poulsen

Ralf Rangnick setzte wieder auf die bewährte Ein Stürmer Lösung. Das funktionierte bis zur gelb/roten Karte auch ziemlich gut. Wird wohl vorerst die favorisierte Aufstellung bleiben, wenn nicht Ausfälle oder Sperren zu kompensieren sind.

Spielverlauf

Tore
(56. Minute) 0:1 Forsberg
(83. Minute) 1:1 Przybyłko

Wechsel 1. FC Kaiserslautern
(46. Minute) Klich für Karl
(75. Minute) Przybyłko für Mockenhaupt
(90. Minute) Fomitschow für Zimmer

Wechsel RB Leipzig
(76. Minute) Nukan für Forsberg
(79. Minute) Jung für Demme
(90. Minute) Selke für Poulsen

Statistik

1. FC KaiserslauternRB Leipzig
Tore11
Torschüsse69
Ballbesitz49%51%
Angek. Pässe75%75%
Gew. Zweikämpfe47%53%
Laufleistung (km)114,9114,3
Sprints204163
Fouls1921

Fazit

Ist schon eine Weile her, seit man das letzte Mal ein Ergebnis an einer extrem schlechten Schiedsrichter Leistung festmachen konnte. Doch gestern waren die Entscheidungen des "Unparteiischen" doch ziemlich chaotisch und sicher auch entscheidend.

Aber trotzdem, wie immer in solchen Situationen, gab es natürlich durchaus die Möglichkeit, das Spiel zu gewinnen, egal was der Schiedsrichter veranstaltet. Kaiserslautern präsentierte sich bis zum Platzverweis von Orban als zahnloser Tiger, strahlte sehr wenig Gefahr aus. Aus dieser dominanten Phase hätte man auch durchaus mehr als ein Tor machen können. Es kommt einen durchaus so vor, als wären einige körperlich doch nicht so fit, wie gern einmal getan wird. Natürlich sind die statistischen Werte durch die Abwehrschlacht am Ende gedrückt, aber trotzdem sind die die Laufleistung und die Sprintwerte für unsere Spielanlage schon sehr niedrig.

Weiterhin muss sich Ralf Rangnick auch fragen lassen, warum er das Risiko mit Orban in der zweiten Hälfte einging. Ein Spieler, auf dem ein so großer Fokus liegt und der schon gelb gesperrt ist, muss doch erste Wahl für einen Wechsel sein, gerade wenn das Spiel sich von der technischen Seite eher auf den Kampf verlagert. Man könnte orakeln, ob das Vertrauen des Trainers in seine Ersatzleute derart gering ist, das Orban momentan für ihn als unersetzlich erscheint, egal bei welchem Risiko. Auch die Wechsel nach dem Platzverweis brachten eher Verschlechterung. Innerhalb weniger Minuten zwei Änderungen im Defensivbereich vorzunehmen, brachte diesem keine Sicherheit, sondern eher Abstimmungsprobleme. Außerdem lebt unser Spiel momentan vom Mittelfeld. Dieses allzu stark zu dezimieren ist fatal, da die Offensive vorn quasi in der Luft hängt und sich das Spiel dann automatisch stark gen Leipziger Tor verlagert.

Aber sei es drum. Wir brauchen nun 6 Punkte aus 3 Spielen. Das ist derart komfortabel, das wohl jeder Verein solch eine Chance mit Kusshand nehmen würde. Hätte ich auch zum Saisonstart sofort genommen. Man könnte aus eigener Kraft damit in zwei Spielen den Aufstieg klar machen. Und das auch nur, wenn Nürnberg nun wirklich wieder zu ihrer beständigeren Phase zurückkehrt. Vielleicht ganz gut, das es nur sehr kurz bis zum nächsten Spiel ist, so können auch nicht wieder endlose Nebenschauplätze in den Fokus rücken, wie in den letzten Wochen.

Abseits des Platzes

Viel Aufregung um Plakate und Banner beim FCK. In der Sache sicherlich korrekt, in der Intensität jedoch etwas übertrieben. Egal wie unpassend man dies nun findet, es dürfte nun auch niemand im Vorfeld davon ausgegangen sein, das gerade die Fans von Kaiserslautern jetzt den Preis für das höchstmögliche Niveau gewinnen. Stattdessen ist genau das passiert, was man vermutet hatte. Irgendwelche simpel gestrickten Plakate und Banner mit geschmacklosen, plumpen "Botschaften".

Ich kann mich über so was selten aufregen, da meiner Meinung nach so etwas über den Verfasser mehr aussagt als über den Adressaten. Und auch wenn die mittlerweile stark schwindende Anzahl der RB Gegner dies wohl niemals verstehen wird, Jedes Mal wenn man bei irgendeiner Kritik weit übers Ziel hinausschießt, macht man die größtmögliche Werbung für uns.

Was ich bei sowas viel mehr, zugegeben etwas amüsiert, zur Kenntnis nehme, sind die Erklärungsversuche im Nachhinein. Die einen reden von "nicht angepasst", die anderen von "Fankultur". 

Mal ein kleiner abschließender Tipp dazu. Wer sich einfach nur verhält wie ein Depp, verteidigt niemals eine Fankultur, der ist schlichtweg nur einer.

Klingt simpel, ist aber so.

Vorschau 1. FC Kaiserslautern - RB Leipzig

Sonntag, 24. April 2016



©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH

Leipzig gegen Kaiserslautern. Noch vorige Saison war dies sicherlich ein absolutes Top Spiel. Nun grenzt das Ganze eher an ein Überraschungsei, Spannung, Spiel und hoffentlich 3 Punkte. In so ziemlich allen Wertungen trennen die beiden Vereine Welten. In der Gesamttabelle 10 Plätze, in der Rückrundentabelle 8 und in der Formtabelle immer noch 7 Plätze. Dazu ist Leipzig immer noch die beste Auswärtsmannschaft, wogegen Kaiserslautern nur Platz 14 der Heimtabelle belegt.

Wäre es ein Spiel mitten in der Saison, könnte man dem allen einen gewissen Wert abringen, im Saisonendspurt scheint dies alles jedoch alles eher zweitrangig. So zählt momentan maximal das Kaiserslautern frei aufspielen kann, da es maximal noch um das Prestige geht, Leipzig bei den Aufstiegsambitionen zumindest etwas ausgebremst zu haben. Dagegen wäre Leipzig mit einen Sieg mit einem halben Bein in der 1. Bundesliga, bräuchte dann gerade einmal noch 4 Punkte aus 3 Spielen, selbst wenn Nürnberg sämtliche Restspiele gewinnen würde. Bei einer Niederlage könnte sich dagegen der Kampf um den direkten Aufstieg bis zum letzten Spiel ziehen, eine Situation, die man sicherlich vermeiden möchte.

1. FC KaiserslauternRB Leipzig
Tabelle122
Tore3950
Gegentore3929
Ballbesitz50%55%
Gew. Zweikämpfe50%49%
Fouls489498

Für genügend Motivation dürfte dementsprechend gesorgt sein. Ralf Rangnick ließ sich bisher noch nicht in die Karten sehen, ob er wieder auf ein zwei Stürmer System setzt. In der aktuellen Situation hat diese Variante sicherlich einige Vorteile, auch weil die Formkurve nach der langen Saison bei den Offensivspielern stark schwankt. Doch der Knackpunkt dabei ist natürlich die Stabilisierung der Abwehr und vor allem der Spielaufbau. Halstenberg wird wohl Jung wieder ersetzten. Spielt man mit nur einen Stürmer, dann höchstwahrscheinlich wieder mit Demme/Ilsanker als Duo, spielt man mit beiden, wird sich der Trainer wohl nach Tagesform für einen der beiden entscheiden.

Es wird momentan viel von der Bilanz geredet, das man noch nie gegen Kaiserslautern gewonnen hat. Bei nur 3 Spielen, nur 1 Auswärtsspiel und darunter zwei Unentschieden, wird dieses Thema aber wohl eher hochstilisiert, als das sich dazu wirklich eine besondere Brisanz ablesen ließe.

So bleibt es ein Spiel, bei dem es für RB Leipzig um sehr viel geht und wo natürlich auch wieder die Tagesform eine starke Rolle spielen wird. Und natürlich Ralf Rangnicks Einschätzung, wem die lange Saison vielleicht schon etwas zu stark zugesetzt hat und wer dagegen gerade in Bestform ist.

Datum/ZeitMontag, 25.04.2016, 20:15 Uhr
Gegner1. FC Kaiserslautern
Marktwert des Gegners*17,85 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortFritz-Walter-Stadion
(49.780 Plätze)
Trainer des GegnersKonrad Fundstück (seit 09/2015)
TV & StreamSport1
Sky Bundesliga
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
TickerLiveticker
Liveticker (Twitter)

3 Jahre Blog

Mittwoch, 20. April 2016


2016 und schon wieder einmal den Bloggeburtstag verpasst. Am 02.04.2013 schrieb ich damals unter einer anderen Domain mit einem zugegeben ziemlich hässlichen Layout (in völlig unpassenden Grün!) einen ziemlich unspektakulären Satz.
Mein neuer Blog bei dem ich hin und wieder Kommentare zu aktuellen Entwicklungen hinterlassen werde. Viel Spass beim Lesen.
Seit der Vereinsgründung waren damals natürlich schon ein paar Jahre vergangen. Doch irgendwann reichte keine Diskussion in den sozialen Netzwerken mehr, auch kein Forenpost konnte ausführlich genug sein. Es brauchte eine Möglichkeit, meine Meinung zu den vielen Themen rund um den Verein ausgiebig niederzuschreiben, egal ob die nun jemand lesen wollte oder nicht.

Natürlich sah die Informationslandschaft um RB Leipzig auch noch völlig anders aus als jetzt. Die Medienpräsenz beschränkte sich zumeist auf den MDR und die Lokalzeitungen, Bewegtbild war ein seltenes Ereignis und die große Fußballwelt erwähnte den Verein nur, wenn man mal ordentlich Punkte bei den Gegnern sammeln wollte, indem man möglichst faktenlos über den bösen Verein aus dem dunklen Osten jammerte oder ihn verdammte. Das sieht mittlerweile anders aus. RB Leipzig ist in aller Munde, stellt Zuschauerrekorde im TV auf, wird von unzähligen Onlinemedien regelmäßig genutzt, um die Klickzahlen hochzuhalten und ist auch in den überregionalen Printmedien ein gern genutztes Thema.

Ich habe in den drei Jahren über unzählige Thematiken geschrieben. Viele waren positiv, aber auch einige kritisch. Bei letzteren bin ich zugegeben noch etwas zurückhaltender. Gerade in den Jahren bei der viel Kritik von außen kam, musste man sicherlich nicht nur von innen Öl ins sprichwörtliche Feuer gießen.

Doch einmal im Jahr bietet es sich sicher an, einmal einen kritischeren Blick auf die Entwicklungen zu werfen.



Sportliche Entwicklung

Die sportliche Seite ist natürlich immer ein Thema, über das man sich als Fußballfan Sorgen macht. Doch gingen die Sorgen meinerseits die meisten Jahre durchaus über die jeweilige Saison weit hinaus. Seit der Ära von Ralf Rangnick und Alexander Zorniger spielten wir von Jahr zu Jahr immer offensivere Systeme. Ich dächte, man konnte meinen Spielberichten durchaus entnehmen, dass ich dies auch immer kritischer sah. Grundsätzlich stellte sich die Frage, wie solch eine Spielweise jemals in höheren Gefilden funktionieren könnte.

Niemand kann den Fußball neu erfinden und die Top Vereine in den Top Ligen Europas oder gar der Champions League als höchsten europäischen Wettbewerb, spielen nicht zurückhaltender, weil ihnen nichts anderes einfällt. Nein, was Alexander Zorniger zum Verhängnis wurde, ist das Fußball nun einmal ein Fehlerspiel ist. Niemand, nicht einmal die Finalteilnehmer des Champions League Finales spielen perfekten Fußball. Es passieren auch dort auf beiden Seiten viele individuelle Fehler. Was diese Mannschaften so gut macht, ist die Tatsache, dass man diese Fehler jedoch kompensieren kann.
Etwas, was das Leipziger System viele Jahre kaum konnte.

Wir wir alle wissen, zerlegte sich das System dann auch in der 2. Bundesliga. Es kam Ralf Rangnick als Trainer und verwarf die langjährige Spielform nach ungefähr drei Spielen Schritt für Schritt. Mittlerweile ist man soweit, dass man sich die Spielweise problemlos auch im Spitzenfußball vorstellen kann.

Nun muss natürlich noch der Aufstieg gelingen und ein entsprechender Trainer kommen, doch man braucht sich hier kaum noch Sorgen zu machen, das uns beides gelingt. Und das wir auch weitere sportliche Ziele problemlos anstreben können.

Strukturelle Entwicklung

Mehr Sorgen bereitet da schon die Entwicklung des Vereins an sich. Denn im organisatorischen Umfeld gab es bisher kein solch einschneidendes Ereignis, wie es die Trainerübernahme Rangnicks im sportlichen Bereich war. Wir haben meiner Meinung nach ein grundlegendes Problem, was die Vereinsentwicklung angeht. Man mag uns von außen noch so sehr in eine hochprofessionelle Schublade stecken wollen, als wären wir schon das 2. Bayern München, intern sind wir aber eben erst ein sehr junger Verein.

Ein sehr junger Verein, der nur aus einem geringen Erfahrungsschatz schöpfen kann. Nun sind sicher alle Beteiligten wirklich gut in ihrem Job und einige haben ja auch schon fernab des Fußballs oder vielleicht sogar in Salzburg hohe berufliche Erfolge erringen können. Und doch ist dies alles nun einmal kein Erfahrungsschatz, den man für die Bundesliga oder den internationalen Spitzenfußball bräuchte. Nun würden die meisten wohl gleich nach Ralf Rangnick schreien, doch auch für einen Ralf Rangnick hat der Tag nur 24 Stunden. Er kann keinen Verein im Alleingang mal nebenbei leiten oder komplett organisieren und zudem gibt es sicher auch für ihn Bereiche, wo er bei seinen Trainerstellen wohl wenig Einblick hatte.

Sicherlich, es kann alles funktionieren. Theoretisch kann jede Erfahrung erworben werden, man kann sich immer korrekt entscheiden und jeden Bereich schnellstmöglich zum Erfolg führen. Und doch ist es eben eine Art Balanceakt auf dem Drahtseil. Es macht schon jetzt den Eindruck, dass man vieles probiert und anderes wohl noch lange nicht so gut funktioniert, wie man meinen könnte. Am sichtbarsten ist dies sicherlich bei der Kommunikationspolitik, die von der früheren sogenannten Kommunikationsauster nun in viele unterschiedliche Extreme schwenkt. Mal funktioniert dies und wirkt professionell, zu anderen Themen geht dies eher daneben und sorgt für noch mehr Durcheinander.

Auch im Umgang mit den Fans wird sich wohl noch einiges tun. Man versucht vereinsseitig viel, erstellt viele Wege, um auch ein gewisses Feedback von den Fans zu bekommen. Und doch hat man den Eindruck das oft die endgültige Konsequenz fehlt oder auch die Erkenntnisse daraus. Darüber könnte man vielleicht schon einen eigenen Blog schreiben, vielleicht hier nur einmal ein Beispiel, was dies versinnbildlicht. Vor Kurzem gab es einmal ein Treffen vom Verein mit einigen in sozialen Netzwerken aktiven Fans. Dabei wurde die Frage an den Verein gestellt, warum denn zu Ereignissen, die für die Öffentlichkeit von Interesse sind, nicht einmal ein paar der, wie man im Social Media Bereich sagt, Multiplikatoren eingeladen werden. Die Antwort war schlichtweg die Gegenfrage, wo denn der Unterschied läge, ob ein Ereignis nun von offizieller Seite veröffentlicht oder beschrieben wird oder aus dem Fanumfeld. Ich glaube, wenn sich der Verein irgendwann diese Frage selbst beantworten kann, werden wir schon einen Schritt weiter sein.

Entwicklung der Fanbase

Zur Fanentwicklung wird man in Leipzig meist mit Zahlen beworfen. Mehr Zuschauer! Mehr Auswärtsfahrer! Mehr Fanklubs! Und auf jeden Fall ist die Entwicklung in diesen Bereichen nahezu berauschend. Nichts erinnert mehr an die Zeiten der ziemlich leeren Red Bull Arena und der anfänglichen, sehr überschaubaren Anzahl Fans, deren Struktur man problemlos überschauen konnte. Und noch ist kein Ende dieser Entwicklung in Sicht. Natürlich dürstet die Region und selbst noch das weitere Umfeld nach höheren sportlichen Gefilden, doch die Schnelligkeit und Intensität des Wachstums geht weit über den reinen Durst nach hochklassigen Fußball hinaus.

Oft wurde die Jahre über die Frage aufgeworfen, ob sich damit auch Gefahren für die Entwicklung ergeben. Dabei geht es natürlich meist auch um negative Verhaltensweisen nach außen, die im Fußball leider allgegenwärtig sind. Und ganz können wir uns diesen Problemen auch momentan nicht entziehen. Auch einzelne RB Leipzig Fans fallen hin und wieder aus dem Rahmen. Aber man kann sicherlich durchaus noch davon sprechen, dass wir uns noch sehr gut halten. Wichtig wird auch zukünftig natürlich sein, nicht abzustumpfen wenn es gerade um Gewalt geht. Auch nicht wegzuschauen oder mit den Schultern zu zucken, auch wenn dies vielleicht einfacher erscheint.

Schwieriger als dieser Kampf ist es jedoch, Veränderungen nach innen zu sehen. Und die dortige Entwicklung sehe ich zugegeben momentan durchaus mit einiger Sorge. Die Einzigartigkeit von RB Leipzig besteht sicherlich bisher auch in der Vielfältigkeit seiner Fans. Schon seit Anbeginn stehen bei uns Menschen zusammen, die völlig unterschiedliche Wege zum Verein geführt haben. Menschen, die auch teils völlig unterschiedliche Arten hatten und haben, den Fußball zu leben. Und alle zusammen ergeben ein einzigartiges Bild, das nicht geprägt war von Regeln oder Anforderungen, sondern nur davon, sich gemeinsam zum Verein zu bekennen.

Gerade die organisierten Fans hatten sicherlich immer einen hohen Anspruch an sich selbst. Vielleicht hat auch dies dazu geführt das sich die Fanbase erst so entwickelt. Und doch wurde in letzter Zeit recht häufig aus der früheren Freude wenn etwas gewünschtes eintritt, die Forderung danach, das etwas eintreten muss. Dies ist durchaus gefährlich, denn dies ist die Argumentationsweise jener Fanumfelder, auch im deutschen Fußball, die Toleranz maximal nach außen predigen, um sich zu profilieren. Diese ganzen, völlig austauschbaren, standardisierten Fanumgebungen, mit mehr Regeln als das Bürgerliche Gesetzbuch, die sich nur noch in den Vereinsfarben und dem Logo auf der Brust unterscheiden, haben alle eine Grundlage: Den "Besserfan". Wenn man einmal die Büchse der Pandora öffnet und seine eigene Art den Fußball zu lieben als Anforderung für jeden anderen sieht, hat man im Grunde schon verloren. Und man wird auch niemals wieder zufrieden sein. Denn es ist ein Idealbild, dem man hinterherhechelt, das niemals erreicht werden wird. Nicht umsonst herrscht bei den Fans vieler Vereine eine fast permanente Depression. Egal wie es gerade läuft, irgendwie steht man immer kurz vor dem Weltuntergang.

Bevor dies jemand falsch versteht, diese Entwicklung ist keine von bestimmten Fangruppierungen. Viel mehr zieht sich dieser Anspruch mittlerweile durch alle Bereiche. Wenn wir zum Beispiel mittlerweile schon diskutieren, wie lang ein Fan denn gefälligst nach dem Spiel noch im Stadion rumzuhängen hat, sind wir schon sehr weit dabei, alles organisieren zu wollen.
Dabei könnte alles viel einfacher sein.

Man könnte sich zum Beispiel einfach über das freuen, was man hat und was passiert. Und den Fußball so leben, wie man es denn selbst für optimal hält. Ohne sich ständig zu fragen, wie es denn andere gerade so handhaben.

Klingt simpel, ist es im Grunde auch.


RB Leipzig - SV Sandhausen

Samstag, 16. April 2016



©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH


Aufstellung


Gulacsi 
Klostermann, Orban, Compper, Jung
Ilsanker, Kaiser, 
 Sabitzer, Forsberg
Poulsen, Selke

Jung ersetzte positionsgetreu Halstenberg, zusätzlich rutschte Ilsanker für Demme in die Startelf. Dazu setzte Ralf Rangnick auf die Doppelspitze. Was in der guten zweiten Hälfte im letzten Spiel gut funktionierte, verpuffte in diesem völlig. Dies lag sicherlich auch daran, das Kaiser ziemlich allein gelassen beim Spielaufbau war. Er agierte wie gewohnt gut, kommt einem aber auch teils vor wie eine Ein-Mann-Armee auf verlorenem Posten. Brunos Einwechslung war sicherlich folgerichtig. Das Ruder herumreißen ließ sich leider durch diese Variante auch nicht mehr.

Spielverlauf

Tore
(62. Minute) 0:1 Vollmann

Wechsel RB Leipzig
(61. Minute) Bruno für Selke
(67. Minute) Demme für Ilsanker
(80. Minute) Teigl für Klostermann

Wechsel SV Sandhausen
(64. Minute) Linsmayer für Paqarada
(74. Minute) Stolz für Vollmann
(86. Minute) Schulz für Bieler

Statistik

RB LeipzigSV Sandhausen
Tore01
Torschüsse178
Ballbesitz65%35%
Angek. Pässe75%51%
Gew. Zweikämpfe56%44%
Laufleistung (km)120,2119,7
Sprints178175
Fouls913

Fazit

"Was eine schlechtes Spiel", war das Erste was mir gestern durch den Kopf ging. Normalerweise verpuffen solche Gedanken spätestens nach den nochmaligen Ansehen der Aufzeichnung, wo man dann zumindest die Lichtblicke des Ganzen unabhängig vom Ergebnis sieht. Leider gibt es wenig, was man an dem Spiel schön reden könnte, wahrscheinlich könnte man es sich nicht einmal schön trinken.

Kommen wir erst einmal zum Positiven. Wir haben nun noch 4 Spiele, gewinnen wir die, sind wir durch. Selbst wenn Nürnberg trotz noch durchaus harter Gegner nicht mehr stolpern sollte. Im Grunde immer noch eine komfortable Situation für den Endspurt, wenn nun auch mit höherem Erfolgsdruck.

Von da aus ist es nicht einmal das Ergebnis gegen einen Gegner, den man hätte schlagen müssen, was so ärgerlich ist. Viel mehr ist unverständlich, wie man solch ein statisches Spiel gegen einen Gegner aufziehen kann, dessen Spielweise 1:1 der erwarteten entspricht. Es ist auch nicht so, das Sandhausen gestern über sich hinauswachsen musste. Ein fast schon klassisches defensives Spiel, mit Kontern bei Ballbesitz und kompakten Spiel bei Ballverlust reichte.

Schlechte Pässe, wenig Ideen in der Offensive und schlechte Chancenverwertung auf Leipziger Seite machten diese defensive Taktik zum Ideal. Symptomatisch sicherlich das Verhalten der Mannschaft, wenn einmal ein Konter von Sandhausen verpuffte. Nur selten schaffte man es von Leipziger Seite dann, schnelle Angriffe bis zum gegnerischen Tor zu spielen. Stattdessen wurde irgendwo Tempo aus dem Spiel genommen, sich gesammelt und dann wieder versucht, gegen den nun natürlich auch wieder geordneten Defensivblock der Gäste vorzugehen. Und hatte man dann doch einmal eine Chance, vertat man die meist kläglich.

Es gibt viel Pressepräsenz um unseren Kader. Die Presse liebt natürlich die Polarisation des Vereins. Und dazu machen sich junge Spieler, heutzutage Image mäßig gestählt und präsentabel, sicherlich gut in jedem Artikel. Der Hype um viele Spieler in Leipzig ist somit sicherlich  groß und einige Spieler haben sicher auch schon ihre eigene kleine Fanbase. Vertragsverlängerungen werden gefeiert, teilweise hört man sogar Stimmen, das man für den Aufstieg ja nur wenig am Kader tun muss, um die 1. Bundesliga aufzumischen. Ich habe in Liga 3 einmal einige Kritik geerntet, als ich wagte zu erwähnen, das sicher einige der Aufstiegshelden nach dem Aufstieg überfordert sein würden. Wie wir nun wissen, waren es auch nicht wenige.

Das Spiel gestern war sicherlich keine Entscheidung im Aufstiegskampf, es ist auch nicht der Weltuntergang. Und sicher ist es auch nicht wahrscheinlich, das man nun jedes Spiel so absolviert. Aber vielleicht war es auch eine kleine Erinnerung, das sich nicht aus jedem gehandelten Toptalent irgendwann ein fußballerischer Schmetterling entwickelt.



Vorschau RB Leipzig - SV Sandhausen

Donnerstag, 14. April 2016



©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH

Die Freude über den Auswärtssieg samt 6 Punkte Vorsprung ist noch nicht abgeklungen, da steht schon das nächste Spiel auf dem Plan. Das Ende der ersten zwei Montag/Freitag Spieltagskombinationen, die es zu meistern gilt.

Der Gegner ist der SV Sandhausen. "Sandhausen als Gegner im Aufstiegskampf, da war doch was oder?", fragen sich sicher einige. Und ja, auch wenn die Mehrheit der RBL Fans diese Erfahrung sicherlich verdrängt hat, letzte Saison besiegelte Sandhausen selbst die Hoffnungen der letzten Optimisten. 0:4 hieß es damals in der heimischen Red Bull Arena. Und auch das Hinspiel dieser Saison war mit 0:0 nicht gerade berauschend.

Doch natürlich ist die Situation nun eine andere. Sandhausen ist in der Tabelle abgerutscht und könnte rein rechnerisch wohl auch noch in die Abstiegsränge rutschen. Wahrscheinlich dürfte dies aber kaum sein, da sämtliche Mannschaften weiter unten dafür überragende Leistungen abliefern müssten.

Entscheidend dafür sicherlich vor allem die schlechte Defensivleistung der Sandhausener. Sahen einige Offensivaktionen zuletzt noch sehenswert aus, fing man sich defensiv ein Tor nach dem anderen. Von den letzten 8 Spielen kam somit auch nur 1 Sieg zusammen, alle anderen Spiele gingen verloren. Die ganze Misere wird auch am letzten Heimspiel gegen Bielefeld deutlich, bei der man bis zur 73. Minute ein 1:1 hielt und dann noch 1:4 unterging. Überhaupt kassiert man in Sandhausen gerade in den letzten 20 Minuten regelmäßig Tore. Rein an der individuellen Qualität der Spieler ist dies sicher nicht zu erklären, eher scheinen die vielen Niederlagen auch Ihre Spuren hinterlassen zu haben, wenn es darum geht, die Konzentration auch bei heruntertickender Uhr hochzuhalten.

RB LeipzigSV Sandhausen
Tabelle213
Tore5035
Gegentore2842
Ballbesitz54%46%
Gew. Zweikämpfe49%49%
Fouls489513

In Leipzig dagegen kann man mit der Defensivleistung größtenteils zufrieden sein. Unschön war sicherlich auch im letzten Spiel wieder der Rückstand, den man drehen musste. Ralf Rangnick wird wohl irgendeine Strategie finden müssen, um die Qualität der zweiten Hälften gegen Bochum und gegen Düsseldorf auch auf das gesamte Spiel zu übertragen.

Dem Trainer stehen dafür fast alle Möglichkeiten offen. Poulsen war die Woche angeschlagen, kann aber zumindest wieder ins Training einsteigen, Einsatz somit offen. Jung rückt für Halstenberg ins Team, ansonsten dürfte die Hauptfrage sich wieder um den Khedira Ersatz drehen. Ilsanker, Bruno oder Doppelspitze, alles im Bereich des Möglichen. Falls Poulsen fit ist, wäre letzteres gegen die Sandhausener Abwehr sicher auch nicht die schlechteste Lösung.

Viele Spiele stehen nicht mehr aus und jedes Spiel kann nun ein entscheidendes sein. Auch wenn rechnerisch lang etwas passieren könnte, mit jedem Spiel wird der direkte Aufstieg wahrscheinlicher und schon ein Sieg gegen Sandhausen brächte eine wirklich komfortable Situation unabhängig von den Ergebnissen der Konkurrenz.

Bleibt nur zu sagen: Alle auf ins Stadion! Auf zum Heimsieg!

Datum/ZeitFreitag, 15.04.2016, 18:30 Uhr
GegnerSV Sandhausen
Marktwert des Gegners*12,65 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortRed Bull Arena
Trainer des GegnersAlois Schartz (seit 07/2013)
TV & StreamSky Bundesliga
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
TickerLiveticker
Liveticker (Twitter)

Fortuna Düsseldorf - RB Leipzig

Dienstag, 12. April 2016



©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH


Aufstellung


Gulacsi 
Klostermann, Orban, Compper, Halstenberg
Demme, Kaiser, 
 Sabitzer, Bruno, Forsberg
Poulsen

Ralf Rangnick probierte es wie vermutet mit der offensiven Lösung über Bruno. So wirklich anknüpfen konnte dieser an seine starke Leistung jedoch nicht, was allerdings auch an der schlechten Mannschaftsleistung in der 1. Hälfte lag. War Demme sonst immer jener, der auch defensive Fehler oder Schwächen ausbügelte, schaffte er es dieses Mal nicht, die Aufgabe ohne zweiten defensiven Mittelfeld Partner zu stimmen. Ilsanker wirkte als Ersatz sichtbar stabilisierender.

Spielverlauf

Tore
(15. Minute) 1:0 Fink
(45. Minute) 1:1 Poulsen
(49. Minute) 1:2 Selke


(73. Minute) 1:3 Poulsen

Wechsel RB Leipzig
(40. Minute) Ilsanker für Demme
(46. Minute) Selke für Bruno
(82. Minute) Teigl für Sabitzer

Wechsel Fortuna Düsseldorf
(62. Minute) Koch für Schauerte
(66. Minute) Bolly für Mavrias
(80. Minute) Pohjanpalo für Djurdjic

Statistik

Fortuna DüsseldorfRB Leipzig
Tore13
Torschüsse613
Ballbesitz50%50%
Angek. Pässe69%72%
Gew. Zweikämpfe52%48%
Laufleistung (km)111,8113,1
Sprints234206
Fouls1115

Fazit

Im Grunde sagt ein Blick auf die Tabelle, welch komfortable Situation man sich mit dem Sieg geschaffen hat. 6 Punkte beim nur noch 5 Spielen und davon auch noch drei als Heimspiel. Viel besser kann es nicht laufen. Natürlich gab es auch gestern wieder eine schwierige Hälfte. Ich deutete in den letzten Spielen schon an, das Rangnicks Hauptproblem sicherlich darin bestehen wird, die Tagesform aller Spieler korrekt einzuschätzen. Nicht jeder Leistungsträger wird seine Form bis zum letzten Spieltag halten können. Dieses Mal erwischte es Demme, der doch stark hinter seiner Normalform blieb.

Positiv dagegen sicherlich der erstmals über eine ganze Hälfte harmonierende 2er-Sturm zwischen Selke und Poulsen. Es sah nicht nur gut aus, was die beiden dort ablieferten, es war auch sehr effektiv. Nun rufen sicherlich viele danach, dies zum Standard zu erheben, ich bin da allerdings eher gespaltener Meinung.

Es darf nicht vergessen werden, das die meisten Positionen in unserer Aufstellung fix sind. Streichen würde man dafür den zweiten im defensiven Mittelfeld, was die Last auf die restlichen Defensivspieler natürlich stark erhöht. Nun mag man einwenden, das bei uns jeder Spieler natürlich auch defensive Aufgaben übernimmt. Aber ein defensiv agierender Offensivspieler ist eben nicht dasselbe, wie jemand, für den die Defensive sein täglich Brot ist.

Es wird sich wohl erst noch zeigen, gegen welche Gegner man wirklich mit zwei Spitzen agieren kann, ohne in der Abwehr allzu stark zu schwimmen.

Theoretisch betrachtet könnte man mit dem Vorsprung nun ein Spiel vorher den direkten Aufstieg klar machen, was nicht schlecht wäre, da es ein Heimspiel ist. Praktisch gesehen ist die Ausgangslage schon jetzt sehr gut. Gewinnt man die nächsten zwei Spiele, sind alle weiteren Varianten wohl allenfalls noch Denkmodelle.

Interessant wird sein zu sehen, ob die Situation sich jetzt auf das Nürnberger Spiel niederschlägt. Ob nun bewusst oder unterbewusst, spielt man trotz des Rückstandes und der wenigen Spiele alles oder nichts und geht die sprichwörtlichen 120% oder schaut man vielleicht schon, das man sich noch ein wenig Luft aufhebt, dass man keine Verletzung riskiert und so vielleicht auch eine Relegation aufs Spiel setzt? Wir dürfen gespannt sein.

Abseits des Platzes

Fortunas Sportdirektor Rachid Azzouzi ereiferte sich bei Sky über ein Zitat von Ralf Rangnick vor dem Spiel, das durch die Presse geisterte. Im Grunde ging es schlichtweg darum, das der Trainer die Mannschaft gegen Bochum bei 80% sah und nun 90% gegen Düsseldorf forderte. Weiterhin meinte er, Düsseldorf müsste quasi über sich hinauswachsen um Leipzig zu schlagen.

Was anhand der Tabellenposition im Grunde wie ein ziemlich langweiliger Satz klingt, schient Azzouzi wohl nicht sonderlich zu schmecken. Er fand, Ralf Rangnick sollte mehr Demut walten lassen. Das 90% reichen würden, fand er wohl irgendwie respektlos.

Nun, ich weiß nicht welche Qualitäten der werte Herr hat, irgendetwas hat ihn sicherlich für seine Stellung empfohlen, Zusammenhänge zu erkennen scheint mir jedenfalls nicht seine Stärke. Wenn man eine junge Mannschaft hat, mit der man in der 1. Bundesliga spielen möchte, ohne diese massiv umzubauen, wäre es schon irgendwie fatal, wenn diese in so einem Spiel 100% ihrer maximal möglichen Leistung abrufen muss, um gewinnen zu können. Denn das würde im Umkehrschluss heißen, das man eine Liga höher untergeht. Außer natürlich, man hält die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf jetzt für so stark wie die jedes Erstligisten. Ich bezweifle allerdings irgendwie, das selbst die Optimisten unter den Fortuna Fans, solch eine These aufstellen würden.

Etwas Geschmäckle, wie man es so schön sagt, bekommt die Aussage auch in der Hinsicht, das sich die Fortuna nun nicht gerade selbst mit jenen Werten, die er vermisst, im Umfeld des Spieles gerühmt hat, aber das ist dann wohl scheinbar ein anderes Thema.


Vorschau Fortuna Düsseldorf - RB Leipzig

Montag, 11. April 2016



©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH

Es war zu erwarten, das sich im Rennen um den Aufstieg Möglichkeiten ergeben, die Konkurrenz abzuhängen. Eine solch lange Siegesserie wäre für alle drei Vereine ein rekordverdächtiger Wert. Nun musste Nürnberg feststellen, das Gegner mit dem Rücken zur Wand unabhängig ihrer früheren Leistungen immer für eine Überraschung gut sind, und scheiterte gegen den MSV Duisburg.

Dies gibt RB Leipzig nun die erste Möglichkeit, den Vorsprung auf den Relegationsrang auszubauen. Statistisch gesehen, scheint auch dieses Spiel klar. Von den letzten 6 Heimspielen, gewann Düsseldorf nur das letzte gegen den FCK. Leipzig dagegen ist die zweitstärkste Auswärtsmannschaft der Liga, trotz der verlorenen Duelle gegen die Konkurrenz. Und das auch nur, weil man gegenüber Freiburg das schlechtere Torverhältnis hat. Natürlich trennen die beiden auch in so ziemlich allen anderen Wertungen Welten.

Und trotzdem. In Düsseldorf mag man das beruhigende Gefühl haben, auch nach diesem Spieltag noch nicht in den Abstiegsplätzen stehen zu können, aber viel Platz nach unten ist nicht mehr. Auch Leipzig trifft somit einen Gegner, für den jeder erkämpfte Punkt entscheidend sein kann.

Fortuna Trainer Funkel wird anhand der Gelbsperren etwas rotieren lassen und wohl defensiv agieren. Er weiß natürlich, das sich die Leipziger Offensive teils schwer gegen tief stehende Mannschaften tat und Konterspiel sicherlich für seine Mannschaft die höchsten Chancen gewährt.

Fortuna DüsseldorfRB Leipzig
Tabelle152
Tore2547
Gegentore3827
Ballbesitz51%54%
Gew. Zweikämpfe50%49%
Fouls452474

In Leipzig muss man sich demnach wieder auf ein enges Spiel im Strafraum einstellen. Ralf Rangnick will keine Experimente für das Spiel, Bruno wäre somit der offensive Ersatz für Khedira und damit auch die wahrscheinlichste Lösung. Ilsanker wäre die weitere, defensivere und positionsgetreue Variante.

Ansonsten stellt sich natürlich wie immer die Frage nach dem Sturm. Poulsen dürfte sicherlich gesetzt sein, ein zweier Sturm theoretisch denkbar, in der Startelf aber schwieriger, da dann wohl ein Platz im Mittelfeld dran glauben müsste, was bisher eher für Probleme beim Spielaufbau sorgte.

Ich platziere ja gern auch einmal ein paar Wetten zum Fußball, hab es mir jedoch angewöhnt, die letzten 6 Spieltage dabei auszulassen. Ergebnisse hängen im Endspurt einfach zu stark von Tagesformen ab, vielleicht auch davon, wie sich die Mannschaften motivieren können, wer es schafft die so genannten 110% aus sich herauszuholen und wem eher die lange Saison zusetzt.

An Motivation dürfte es der Mannschaft bei der Chance auf einen 6 Punkte Vorsprung eigentlich nicht mangeln.

Datum/ZeitMontag, 11.04.2016, 20:15 Uhr
GegnerFortuna Düsseldorf
Marktwert des Gegners*16,35 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortESPRIT Arena
56.400 Plätze
Trainer des GegnersFriedhelm Funkel (seit 03/2016)
TV & StreamSport1
Sky Bundesliga
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
TickerLiveticker
Liveticker (Twitter)

RB Leipzig - VfL Bochum

Sonntag, 3. April 2016



©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH


Aufstellung


Gulacsi 
Klostermann, Orban, Compper, Halstenberg
Demme, Khedira, 
 Sabitzer, Kaiser, Forsberg
Poulsen

Nach der überstandenen Grippewelle standen Ralf Rangnick wieder alle Möglichkeiten offen.  Demme kehrte natürlich auf seine Position zurück, vielleicht etwas überraschend, das neben ihm Khedira den Vorzug vor Ilsanker bekam.

Vorn konnte Kaiser wieder an seiner angestammten Position auflaufen, was natürlich ein Spiel mit nur einer Spitze bedeutete. Davie Selke bekam damit nach seinem erfolgreichen Ausflug zur U21 Nationalelf ein wenig Erholungszeit, auch wenn er in der 2. Hälfte auch ein paar Minuten spielen konnte.

Spielverlauf

Tore
(50. Minute) 1:0 Kaiser
(53. Minute) 2:0 Bruno
(63. Minute) 3:0 Bruno


(88. Minute) 3:1 Losilla

Wechsel RB Leipzig
(19. Minute) Bruno für Khedira
(67. Minute) Selke für Poulsen
(85. Minute) Nukan für Halstenberg

Wechsel VfL Bochum
(66. Minute) Novikovas für Haberer
(76. Minute) Cacutalua für Bastians

Statistik

RB LeipzigVfL Bochum
Tore31
Torschüsse225
Ballbesitz56%44%
Angek. Pässe77%64%
Gew. Zweikämpfe54%46%
Laufleistung (km)120,4117,6
Sprints232220
Fouls1615

Fazit

Schon seltsam, wie was der Fußball manchmal für Geschichten schreibt. Da kommt ein Bruno nur wegen einer Verletzung von Khedira überhaupt auf dem Platz. Passt sich leistungsgemäß danach erst einmal der Mannschaft an. Nach der Halbzeit kommt er auf dem Platz und avanciert mal eben zum Matchwinner, so als hätte er nie etwas anderes gemacht. Dazu noch die Story des Trainers, dass er ihm in der Halbzeit ein paar Worte zu seiner Torbilanz mitgegeben hat.

Kommen wir erst einmal zum positiven Fazit des Spieles. Wie man in der zweiten Hälfte sah, ist das Team stark genug, um aus eigener Kraft sein Ziel zu erreichen, um jeden Gegner zu schlagen, egal wie stark er ist. Auffällig ist sicherlich, dass unsere besten Spiele auch immer mit einer hohen Passsicherheit zusammenhängen und Ballbesitz für uns immer mehr an Wichtigkeit gewinnt. Aus der Ballkontrolle heraus können die Spieler ihre individuellen Qualitäten am besten herausspielen, können sehenswerte Angriffe einleiten. Wir können natürlich auch weiterhin die Gefahr über Balleroberung, aber es ist mittlerweile eben nur noch ein zusätzliches Mittel. Der Sieg war sicherlich auch ein Zeichen an die Konkurrenz, die nun nachziehen muss. Persönlich hätte ich dieses Szenario gern öfter gehabt, aber RB Leipzig bringt im TV wohl Quote, somit müssen wir leider auch noch durch ein paar Montagsspiele.

Trotz aller Euphorie zeigt das Spiel auch, das die Restrunde dem Trainer wohl viele Sorgen bereiten wird. Wir haben wieder ein Problem, das wir auch schon in den letzten Jahren hatten. Wir haben viele starke Talente in unserem Reihen, aber Talente haben eben meist noch Probleme, ihre Höchstleistung konstant auf den Platz zu bringen. Die starke Leistung Brunos zeigt auch, dass Ralf Rangnick eben in jedem Spiel vor dem Problem steht, abschätzen zu müssen, wer nun gerade an diesem speziellen Tag in Höchstform ist, wer bereit ist seine schwächere Phase endlich zu überwinden und wem man eher eine Pause gönnen muss. An keiner Statistik wird sich eben jenes ablesen lassen.

Obwohl es nur noch wenige Spiele sind, wird entscheidend sein, wie treffend er genau dies abschätzen kann.