Vorschau FSV Frankfurt - RB Leipzig

Donnerstag, 28. August 2014

Normalerweise passiert im Vorfeld von Auswärtsspielen wenig Aufregendes. Die Trainer geben Pressekonferenzen, die sich trotz unterschiedlicher Gegner nicht selten so sehr ähneln, dass man denken könnte, es gibt dafür irgendeine Art Schulungsscript.

So wird im Normalfall das letzte Spiel kurz analysiert und je nach Ergebnis daraus möglichst guten Chancen für die Saison beschworen, entweder weil man gewonnen hat, oder weil man aus einer Niederlage nun die richtigen Schlüsse zog. Dann noch kurz ein wenig die Kadersituation runtergebetet und das eigene Stadion samt Fans gelobt, die nach eigenem Bekunden den entscheidenden Unterschied machen.

Nicht so beim nächsten Gegner FSV Frankfurt. Trainer Benno Möhlmann analysierte die Situation erfrischend offen. Trotz des Achtungserfolges auswärts in Nürnberg sieht er den Verein um den Klassenerhalt kämpfen und auch sein Kommentar zur Fansituation war etwas ungewöhnlich, aber dennoch sicher passend
Ich weiß, dass wir keinen Hexenkessel zustande bringen in unserem Stadion und mit unseren Anhängern.
Nun in vielen Vereinen hätte man das wohl als Majestätsbeleidigung aufgefasst, bei 1860 München wäre wohl sofort ein Protestmarsch arrangiert worden. Aber er hat damit natürlich recht, der kleine FSV mit Zuschauerzahlen von durchschnittlich 6-7 Tausend Zuschauern ist da natürlich eingeschränkt in den Möglichkeiten ist. Zumal der Zusammenhalt der Fangruppierungen auch noch zu Wünschen übrig ließ.

Trotzdem versucht man, daraus das beste zu machen. "Wir aus eigener Kraft" ist das passende neue Marketing Konzept seit dieser Saison, samt frischem Logo Konzept, um das es jedoch noch einige Diskussionen gibt. Und selbst hinsichtlich möglicher Investoren ist man nicht grundsätzlich abgeneigt, so lang sie nicht in sportliche Belange reinreden. Wie groß der Pool von Unternehmen ist, auf die dieses zutrifft, bleibt abzuwarten.

Sportlich sieht es da jedoch ganz gut aus. Gegen Nürnberg ertrotzte man sich einen 1:0 Sieg auswärts, die Niederlagen gegen Heidenheim und Karlsruhe waren knapp und sicher auch etwas unglücklich. Zu erwarten ist gegen Leipzig sicherlich ein 4-2-3-1 mit dem 32 jährigen Kapllani in der Spitze. Man wird kaum offensiv agieren sondern sich auf möglichst effektive Konter beschränken und dem pressingintensiven Spiel wohl mit tief stehenden Abwehrreihen begegnen. Also genauso das, was der Leipziger Offensive meist Probleme bereitet.

Und diese wird eine weitere Schwächung hinnehmen müssen. Nachdem man aus der Verletztenliste der Leipziger schon fast eine ganze Zweitligamannschaft zusammenstellen könnte, die sicherlich sogar hohes Potenzial hätte, reihen sich nun auch noch Kaiser und Poulsen mit kleineren Blessuren ein und werden sicher nicht auflaufen. Zusätzlich natürlich auch noch Hoheneder, der nach seinem schlimmen Sturz im letzten Spiel glücklicherweise wohl keines ernsteren Verletzungen davon getragen hat, aber sicher noch einige Wochen brauchen wird, um zurückzukommen.

Wie Zorniger auf diese Ausfälle reagiert ist mittlerweile nicht mehr so leicht prognostizierbar, denn die Optionen werden langsam geringer. Für die Stammformation im Sturm bleiben quasi nur Frahn und Morys, bei den Backups muss man sich überraschen lassen. Nachdem der Transfer von Prevljak zu Liefering wohl feststeht, bleiben dafür noch Rebic, Thomalla und Palacios. Bei Ersteren reichen die Aussagen von "hat Spielsystem noch nicht verinnerlicht" bis "ist noch nicht auf 100%", zweiter wurde mittlerweile schon fast zum offensiven Mittelfeldspieler umgeschult und wie es um die Trainergunst von Palacios steht, weiß wahrscheinlich nur er selbst und halt Alexander Zorniger.

Im Mittelfeld könnte man mit Kalmar oder Fandrich reagieren, klassischerweise jedoch keine Spielertypen wie Kaiser. Wird er im Sturm nicht benötigt, wäre auch Thomalla eine durchaus denkbare Option. Am leichtesten fällt die Wahl wohl in der Defensive, wo Compper für Hoheneder auflaufen wird.

Wie man sieht viele Fragezeichen über dem Spiel. Es wären wichtige Punkte, jetzt da man die Tabelle anführt. Aber auch der ideale Zeitpunkt für die Ersatzspieler sich zu zeigen und die eigenen Chancen auf einen Stammelfeinsatz entscheidend zu vergrößern.



Datum/ZeitFreitag, 29.08.2014, 18:30 Uhr
GegnerFSV Frankfurt
Marktwert des Gegners*13,43 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortFrankfurter Volksbank Stadion
Vergangene Spiele12500
Trainer des GegnersBenno Möhlmann (seit 12/2011)
TV & StreamSky Bundesliga
AudioBullenfunk.fm
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Nach dem Derby ist vor dem Derby

Montag, 25. August 2014

Am Freitagabend stand nun ein in der 2. Bundesliga sehr seltener Moment an. Ostderby Zeit gegen Aue. Trotz nach den ersten Spieltagen gravierender Tabellenunterschiede ging es dabei sicher auch um die Frage, ob die gute Punktausbeute von 4 Zählern vor dem Spiel nun anhand schwächelnder Gegner zusammenkam oder schon der Anfang einer Serie sein könnte.

Man kann es vorwegnehmen, so wirklich geklärt ist diese Frage nicht. Dabei fing alles so gut an, schon in der 3. Minute schepperte es im Kasten der Auer. Ein Einwurf wird von Aue schlecht geklärt und der Ball landet bei Daniel Frahn. Dieser hat kaum Probleme dem Ball im Tor zu versenken und damit sein erstes Saisontor zu markieren.

Dieser Torerfolg war sicher auch eine Genugtuung für Frahn, der in den letzten Wochen doch stark kritisiert wurden war. Zwar wird sich durch das Tor kaum was an seiner Kadersituation ändern, wo ihn mit Rebic und Boyd starke Konkurrenz erwarte, sobald beide fit und einsatzfähig sind, es ist jedoch zumindest ein Zeichen, das er auch in der zweiten Bundesliga punkten kann. Einzig der Jugend in Form von Palacios und dem in der Vorbereitung starken Prevljak scheint er sich vorerst erwehrt zu haben, denn beide haben den Trainer im ersten Spiel nicht überzeugt und saßen seither nicht mal mehr auf der Bank.

Nach der schnellen Führung erwarteten viele wohl ein klares Spiel mit möglichst hohem Ergebnis. Stattdessen fand Aue jedoch mit fortschreitender Spielzeit immer mehr in eine stabile Abwehr, auch von in der ersten Halbzeit bei ihnen wenig selbst nach vorn ging. Aber auch bei Rasenballsport zeigten sich immense Probleme in der Offensive.

Wie auch zuletzt schon ersichtlich, tut man sich immer dann schwer, wenn der Gegner tief steht. Was höchst problematisch ist, da man mit der offensiven Spielweise, mit hochstehenden Verteidigern und frühem Pressing natürlich selbst den Gegner in eine gewisse Defensivhaltung drückt. Nun scheint die Devise dabei zu sein möglichst körperlich zu agieren, was jedoch auch nur dann funktioniert wenn die Gegner nicht bei der kleinsten Berührung toter Mann spielen und der Schiedsrichter ein Fan von dieser Art des Spielens ist. In diesem Spiel war er sicher keiner und sobald Poulsen versuchte zu drücken gab es praktisch postwendend eine Unterbrechung.

Persönlich würde ich immer noch einen dreier Sturm als 4-3-3 für die beste Lösung des Problems halten. Dies hängt natürlich auch an den Spielertypen. Ein Poulsen ackert auf seiner Bahn zur Not auch aus der Defensive heraus, während Frahn eher der klassische Mittelstürmer ist, den man mit Bällen beliefern sollte. Es sei gesagt, das es dabei kein besser oder schlechter gibt, denn wie gegen Paderborn gesehen, ist es auch fatal, wenn tödliche Bälle und Flanken geschlagen werden, aber vorn niemand steht der als Vollstrecker fungieren kann.

Dies hat jedoch zur folge das gerade gegen tief stehende Mannschaften viel unseres Spieles über eine Seite läuft. Und wenn doch einmal die Seiten gewechselt werden, muss Frahn meist selbst auf die linke Außenbahn, was für ihn keine ideale Situation ist. Ein 3er Sturm für eine solche Situation mit einem spielenden Stürmer auf links könnte diese Stellungsproblematik durchaus beheben.

In der 41. Minute dann ein kurzer Schock. Hoheneder prallt bei einem Freistoß gegen einen Gegenspieler und fällt danach mit dem Kopf voran zu Boden. Was zuerst nach einer sehr üblen Verletzung aussah, bei der durchaus auch Halswirbel in Mitleidenschaft gezogen werden können, entpuppte sich im Nachhinein glücklicherweise nur als Stauchung. Compper kam für ihn ins Spiel.

Ob diese Verletzung nun in der 2. Hälfte noch nachwirkte oder Aues Trainer nur die richtigen Worte fand. Aue wurde weiterhin stärker und Leipzig blieb weiter nur bis zum 16er dominant, danach fehlten die Ideen. Und so wurde aus dem zu Beginn so leicht aussehenden Spiel am Ende eine ziemliche Zitterpartie.

Um zur Eingangsfrage zurückzukommen. So wirklich weiß man immer noch nicht, wo die Reise hingeht. Zwar ist man vor dem Montagsspiel heute Erster in der Tabelle, man wird das Gefühl jedoch nicht los das uns nicht wenige Teams der Liga weitaus mehr fordern werden, als wir bisher gefordert wurden.

Eine große Hoffnung ist natürlich das bis auf Khedira noch keine Neuverpflichtung so wirklich im Kader angekommen ist. Compper und Kalmar schnupperten das erste Mal ins Spiel hinein. Rebic hängt irgendwo im Aufbautraining, Boyd erholt sich von seiner Verletzung. Hierländer knabbert momentan an der starken Konkurrenz.

Am Samstag kam dann die lang erwartete DFB Pokal Auslosung. Und wer wurde zugelost? Der FC Erzgebirge Aue! Was sich in den ersten Momenten wie ein schlechter Scherz anfühlte, ist sicher kein so schlechtes Los. Man verfällt in Leipzig schnell in die alte Devise aus Regionalligazeiten und wünscht sich einfach irgendeinen Knaller, da ein Weiterkommen dort eher unwahrscheinlich war. Mittlerweile ist man aber durchaus an einem Punkt, wo man den Pokal aus sportlicher Sicht sehen sollte. Und da ist ein machbarer Gegner sicher bei Weitem zu bevorzugen.

Dieser ist in Aue gefunden. Auch wenn das Spiel weniger klar war, als vermutet und auch wenn Aue wohl nach der jetzigen Niederlage dort frei aufspielen kann und sicher noch überzeugender in Aktion treten wird.

Dem Zuschauerinteresse wird wohl der Abstand bis Ende Oktober gut tun, das Spiel weniger als Wiederholung, sondern mehr als weiteres Derby wahrzunehmen.






Der "moderne" Fußball und die Fankultur

Donnerstag, 21. August 2014

Initiiert von 120minuten fand vor ein paar Tagen eine interessante Diskussionsrunde auf Twitter zum Thema "moderner" Fußball statt (#120modern). Wie auch in dieser Diskussion ersichtlich, landet man bei vielen Themen rund um den so genannten "modernen" Fußball sehr schnell bei der Frage, wie sich dieser auf die vorherrschende Fankultur auswirkt.

Um diesen Punkt umfassend zu erläutern, bedarf es erst einmal einer Definition. Was ist überhaupt "Fankultur"? Diese Frage ist schwerer zu beantworten, als es auf den ersten Blick scheint und würde man eine Gruppe Fußballfans, egal welchen Vereins befragen, würde man wohl viele unterschiedliche Antworten bekommen. In Wikipedia liest man unter dem Eintrag zu Fans:
"Die begeisterte Anhängerschaft äußert sich meist in Ritualen der Verehrung der betreffenden Person, Gruppe oder Sache. Für diese Verehrung, die die Fans betreiben, hat sich umgangssprachlich der Begriff Kult bzw. Fankultur eingebürgert. Er beruht häufig auch auf Mythen, die sich um den Gegenstand der Verehrung ranken."
Nun, dieser Absatz mag einen entscheidenden Faktor anschneiden, der viel zu der Identifizierung mit einer bestimmten Fankultur ausmacht. Die Mythen, die Erlebnisse, die eigenen Emotionen, die man mit seinem Fandasein verbindet. Im Fußball jedoch wird der Begriff nicht selten wesentlich weiter gefasst. So steht ein verteidigen der Fankultur nicht selten in Zusammenhang mit wirtschaftlichen oder gar gesellschaftlichen Grundsätzen.

Ein Beispiel dafür ist sicher das eine für möglichst jeden erschwingliche Preisgestaltung als elementarer Baustein der Fankultur gesehen wird. Dies ist auch nicht unlogisch, gilt doch Fußball in Deutschland als der Volkssport schlechthin. Auch wenn der Mythos vom kleinen Arbeiter, der seinen geringen Lohn in eine Dauerkarte investiert in heutigen Zeiten kaum haltbar ist und sicher auch nicht die vorherrschende Zusammensetzung von Fanblöcken oder gar Stadien im Profifußball widerspiegelt, symbolisiert dieser Faktor doch etwas vom Bild einer ideellen Welt gepaart mit einem Hauch von Nostalgie.

Ähnlich ergeht es dem gesellschaftlichen Teil. So sind Mitbestimmungsrechte fester Bestandteil der Diskussionen rund um die Fankultur. Obwohl die meisten Profivereine heutzutage über als Kapitalgesellschaften ausgelagerte Profimannschaften verfügen, deren Tagesgeschäft weit abseits jeglicher Mitgliederversammlungen läuft, ist allein der Glaube daran, im Notfall irgendwo eingreifen zu können oder eine wichtige Stimme zu haben ausreichend, um als wichtiger Bestandteil von Fankultur gesehen zu werden.
Man verstehe mich nicht falsch, an dem generellen System der Vereinsmitgliedschaft ist wenig auszusetzen, ich selbst habe darüber auch schon Blogs verfasst. Die Beharrlichkeit, mit der dieser Punkt jedoch verteidigt wird, erstaunt hinsichtlich der faktischen Möglichkeiten jedoch schon oft.

Kommen wir zurück zum "modernen" Fußball. Was Trainer eher mit einer Wandlung der Spielsysteme, veränderter Trainingsbedingungen und höheren organisatorischen Anforderungen gleichsetzen, ist für die meisten Fans eher der Veränderung des Fußballerlebnisses im und außerhalb des Stadions zuzuschreiben. Die Stadien werden größer und moderner, die Einnahmen im Fußball steigen rasant. Vereine und Verbände bewegen sich in internationalen Märkten und beschließen immer neue Regelungen, teils auch auf Kosten lieb gewonnener Verfahrensweisen. Mit dem Siegeszug des Fußballs und der Modernisierung der Strukturen zieht außerdem natürlich auch ein anderes Publikum in die Stadien ein.

Alles Punkte, die nicht selten als Angriff auf die gelebte und geliebte Fankultur verstanden werden. Auch ein Feindbild ist schnell gefunden, der Kommerz und sein Motor, das schnöde Geld. Argumentativ ist das nicht neu. Ob Wirtschaftsflaute, Börsensturz oder Finanzkrise, ständig scheint der Kommerz wie das berühmte „Damoklesschwert“ über uns zu schweben. Zumindest wenn man der Presse glauben schenkt.

Und eines ist klar, die höhere Kommerzialisierung besteht auch und wird sich sicher noch stark vergrößern. Es ist der Einzug der Globalisierung in den Fußballmarkt, dessen Auswirkungen man zweifelsfrei zu sehen bekommt. Doch ist die Globalisierung nicht schon längt da? Sieht man sich Unternehmen wie Bayern München, Real Madrid oder einige andere Top Vereine in Europa an, kann man das kaum verneinen. Schließlich sind dies mittlerweile global agierende Kapitalgesellschaften, die auf wirtschaftlicher Seite nichts von anderen weltweiten Unternehmen unterscheidet, außer das ihr "Grundprodukt" halt der Fußball ist. Und, das sei auch gesagt, bisher gräbt man dort erst noch die Spitze des Eisbergs an, da werden bei dem ein oder anderen noch ganz andere Gelder fließen, wenn man sich global gefestigt und positioniert hat.

Was bedeutet das Ganze nun für die Fans? Zuerst einmal ist Globalisierung kein Erfolgsgarant für alle, die hoch hinauswollen. Wie auch in anderen Branchen lässt sich aus Geld nicht direkt ein Erfolg ableiten und aus einer eher konservativen wirtschaftlichen Haltung, nicht automatisch ein Misserfolg. Ganz im Gegenteil, der Erfolg einiger Weniger in einem Markt, vergrößert diesen auch immer für die anderen. Um es einfach auszudrücken, sicherlich werden auch kleinere Vereine zukünftig Chancen erhalten wesentlich mehr Anteil am Kommerz zu haben.

Doch ist es nicht genau das, wo vor sich viele fürchten? Und werden die Fankurven und damit auch ihre Fankultur am Ende nicht untergehen, wenn übermächtige Vereine entstehen?

Ich tue mich mit einer solchen Argumentation eher schwer. Es kann im Fußball natürlich jederzeit passieren das Fanstrukturen sich ändern, Identifikationsmerkmale variieren oder auch die ganze Zusammenwirkung von Vereinen und Fans sich ändert. Evolutionäre Veränderungen gab es schon immer im Fußball und wird es auch immer geben. Würde man einen Fußballfan von vor 50 Jahren oder früher in unsere Zeit "beamen" und in ein beliebiges Stadion stecken, käme er sich wohl sehr fremd vor.

Somit lauert die einzige Gefahr in Veränderungen nur hinsichtlich erzwungener Maßnahmen. Sei es durch Vereine, Verbände oder gar öffentliche Stellen, die auch gern mal im Fußballgeschäft mitmischen wollen.
Dahin gehend ist Erfolg aber ein zweischneidiges Schwert. Eine höhere wirtschaftliche Präsenz sorgt immer auch für ein höheres Risiko des Scheiterns. Und bekommt man mehr Aufmerksamkeit für positive Erfolge, hat dies unweigerlich auch zur Folge das sich Negativereignisse wesentlich stärker in den Vordergrund drängen. Ein schlechtes Verhältnis zu Fans kann wesentlich gravierendere Auswirkungen haben, als dies der Fall ist, wenn man nur regional agiert. Sollten Vereine demnach wirklich versuchen an den Fans vorbei zu agieren, dürften sie damit sehr schlecht beraten sein.

Eine Gefahr sehe ich allerdings wirklich. Während Unternehmen in so ziemlich allen Märkten mit großen Gegenspielern auskommen müssen, seien es organisierten Kundengruppen, diverse Schutzorganisationen für unzählige in ihrer Branche tangierte Faktoren, Gruppierungen mit schlagkräftigen Lobbys oder auch nur Spezialisten, die jede rechtlich wacklige Aktion sofort auf den Prüfstand stellen, scheint mir der Fußball momentan noch das Paradies für jeden Teilnehmer.

Fans sind versprengt und nicht selten uneins, Fanverbände vielmals sehr eingeschränkt in ihren Reaktionsmöglichkeiten und so sind einige Auswüchse sicher nicht unerwartet. Nehmen wir das Beispiel aus Essen, wo die Sicherheitsbehörden kurz vor Toresschluss einfach mal eine Choreo verbieten. Ist ja nicht so wild, schließlich ist die Arbeit und das Geld, das in so einer Choreo steckt ja nur von Fans geleistet wurden. In ihrer Freizeit, also nichts Gravierendes, dürfte zumindest der allgemeine Tenor sein. Nun kann man zu der Choreo oder allgemein der Ablehnung stehen, wie man möchte. Aber mal ehrlich könnte man sich solch ein Vorgehen in der Wirtschaft, bei Großveranstaltungen und beteiligten Firmen vorstellen? Wahrscheinlich nicht. Eher hätten die Behörden am nächsten Tag eine Horde Anwälte vor der Tür, die sie notfalls bis zum Europäischen Gerichtshof zerren. Kann bei Fans natürlich kaum passieren.

Oder nehmen wir als weiteres Beispiel das Schreiben über die Vereinheitlichung der Zulassung von Fanutensilien. Da erarbeitet eine Gruppe, an der diverse Fanverbände beteiligt sind, also ein Schreiben über die einheitliche Zulassung von Fanutensilien, was auch über den DFB an alle Vereine gesandt wird. Und nur kurze Zeit später tauchen schon die ersten Aussagen von Funktionären auf, das das alles ja nicht so wichtig ist und man lässt es sich nicht nehmen die Wichtigkeit des ganzen so weit zu torpedieren das es in der Wichtigkeitsskala noch weit unter der täglichen Spammail über Potenzmittel landet. Nun auch da werden jetzt viele sagen "man kann ja so etwas auch nicht verlangen". Muss man auch nicht. Aber auch da wieder ein kleines Gedankenexperiment. Man stelle sich einmal vor, es wäre keine Arbeitsgruppe über Fanbelange gewesen, sondern über Maßnahmen zur Gleichberechtigung in Fußballvereinen. Nun, man muss sicher kein Hellseher sein, um zu wissen, das jeder, der so etwas diskreditiert oder auch nur relativiert hätte, gut beraten wäre sich schon einmal im Jobportal der nächstgelegenen Arbeitsagentur nach alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten um zu sehen. Aber es sind ja "nur" Fanbelange.

Was ist nun das Fazit des Ganzen?

Wer den Kampf gegen den "modernen" Fußball im Allgemeinen führen will, muss wissen, dass er schon lange verloren hat. In dem Moment, als der erste Verein ein Unternehmen gründete, um damit am Fußball teilzunehmen, war dies schon entschieden, denn in diesem Moment unterwarf man sich allen wirtschaftlichen Prozessen, Richtlinien, Gesetzen und Möglichkeiten. Der Konflikt um den Erhalt von Teilen der Fankultur, die man persönlich schätzt, wird allerdings nicht an dieser Front geführt. Er wird auch nicht dadurch entschieden, ob nun irgendwelche Unternehmen Geld in den Fußball stecken und erst recht nicht daran ob diese Unternehmen nun groß oder klein sind.

Das Schicksal der Fankultur wie sie viele erhalten wollen wird sich daran entscheiden, ob die Fans den "modernen" Fußball annehmen und ob sie die Möglichkeiten die sich automatisch aus der höheren Kommerzialisierung und Globalisierung ergeben nutzen um für ihre Rechte einzutreten. Oder ob es ihnen reicht zu sagen "das lehne ich ab" und sich damit jeglichen Entscheidungen zu unterwerfen die andere für Sie treffen.

Vorbericht RB Leipzig - FC Erzgebirge Aue

Ein seltenes Ereignis in der 2. Bundesliga steht an. Ostderby Zeit! Ja, einige werden jetzt wieder hyperventilieren anhand des bösen "Derby" Wortes, aber faktisch betrachtet ist es nun einmal sowohl räumlich, als auch von der überdurchschnittlichen Polarisation eines.

Für Leipziger hat das Spiel natürlich noch eine zusätzliche Geschmacksnote. Der FC Erzgebirge war einer der Vereine, die ein geplantes Testspiel gegen die Roten Bullen absagten. Und das unter etwas dubiosen Umständen. Denn das schnelle Einknicken samt seltsamer Argumentation roch schon sehr danach, dass es die Vereinsführung der Auer von vornherein auf eine Absage angelegt hatte, um Pluspunkte bei ihren Fans zu sammeln.

Aber sei es drum, nun werden Sie wohl antreten und auch die boykottfreudigen Fans von damals gieren scheinbar danach unsere schöne Red Bull Arena von innen zu sehen, der Gästeblock wird demnach restlos ausverkauft sein.

Aue startete mit zwei Niederlagen denkbar schlecht in die Saison, ist aber auch mit einem sehr schweren Anfangsprogramm gesegnet. Zumindest die DFB Pokal Runde konnte gegen Jena erfolgreich absolviert werden. Trotz allem und nicht zuletzt der Tatsache das man im Erzgebirge bemüht ist Leipzig möglichst als übermächtigen Favoriten darzustellen, wächst der Druck endlich zu Punkten mit jedem Spiel. Schon letzte Saison rutschte man nach wenigen Spielen tief in der Tabelle ab und hatte sichtlich Mühe sich von den Abstiegsrängen fernzuhalten.

Spielerisch wird Aue wohl auf ihr bewährtes 4-4-2 System zurückgreifen. Dieses wird natürlich von ihren schnellen, passstarken Außen getragen. Dort besitzt Aue gleich mehrere gute Möglichkeiten im Kader. Auf Spieler wie Novikovas oder Kortzorg sollte man sicherlich speziell achten, wenn es um die Überbrückung unserer hochstehenden Abwehrreihen geht.

In Leipzig bangt man derweil noch um das Mittelfeld. Sowohl Demme als auch Kimmich stehen für das Spiel auf der Kippe. Auch wenn es leistungsmäßig kaum Gründe gibt, ansonsten an der Stammformation zu rütteln, gäbe es für diese möglichen Ausfälle genug Alternativen. Fandrich zeigte erst letztens im Pokalspiel wieder seine Klasse, auch Thomalla anhand seines Leistungssprungs eine Alternative sein. Aber auch Neuzugang Kalmar, Hierländer oder der junge Strauß wären denkbare Möglichkeiten.

Allgemein liegt eine der großen Stärken von Rasenballsport momentan auch in der möglichen Vielfalt an Optionen. Kaum eine Kaderposition, die nicht mindestens gleichwertig von der Bank ersetzt werden könnte, starke Jokerspieler sowie einige effektive Möglichkeiten auch im Spiel zu anderen Spielsystemen zu wechseln. Alles Punkte, die auch für das konditionell aufreibende, schnelle Spiel, ein entscheidender Siegfaktor sein können.

Bleibt abschließend nur zu sagen, dass alle Fans am Freitagabend sicherlich ein klasse Spiel vor großer Kulisse erwartet. Auf zu den nächsten Heimsieg!


Datum/ZeitFreitag, 22.08.2014, 18:30 Uhr
GegnerFC Erzgebirge Aue
Marktwert des Gegners*10,05 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortRed Bull Arena
Vergangene Spiele-
Trainer des GegnersFalko Götz (seit 4/2013)
TV & StreamSky Bundesliga
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Pokalfight par Excellence

Sonntag, 17. August 2014

Die zweite Pokalrunde ist erreicht und es war wie zu erwarten ein Krimi zweier Mannschaften, denen nur selten ein Ligenunterschied anzumerken war. Für jeden RB-Fan im Stadion sicher ein Highlight, nicht nur vom Ergebnis, sondern auch von der Stimmung, gerade in den Minuten der Verlängerung.

Schon vor dem Spiel die erste Überraschung. Timo Röttger, alter Leipziger Haudegen, Ex Co-Kapitän und sicher einer der populärsten Spieler von Rasenballsport war im Stadion und ließ es sich nicht nehmen sich ausgiebig feiern zu lassen. So hallten "Timo Röttger" Sprechchöre minutenlang durch die Red Bull Arena und er bekam somit doch noch seinen Abschied, der vor dem Wechsel zu Viktoria Köln nicht mehr möglich gewesen war.

Das Spiel begann mit hohem Druck der Gastgeber. Paderborns Taktik schien etwas ungewöhnlich für einen Favoriten, war jedoch nicht unlogisch. Man zog sich bei Ballbesitz der Roten Bullen komplett in die eigene Hälfte zurück, verteidigte zur Not sehr tief und versuchte in der Hauptsache über Konter das Pressing intensive Spiel der Leipziger auszuhebeln. Das gelang auch nicht allzu schlecht, denn während Leipzig zwar mehr in den gegnerischen Strafraum gelangte, tat man sich jedoch spätestens dort schwer und im Gegenzug konterte sich Paderborn zwei Mal durchaus gefährlich vor das Tor von Rasenballsport.

Ersichtlich in der Anfangsphase sicherlich die Evolution unseres Spielsystems. Wir spielen immer noch extrem druckvoll nach vorn, mit sehr hochstehenden Verteidigern und durchaus weit vor dem Tor stehendem Torwart. Trotzdem herrscht eine viel höhere Absicherung, als noch in den Testspielen. Die Innenverteidiger versuchen nun sichtlich jede weitere Vorwärtsbewegung zu vermeiden, selbst bei großen Räumen. Und rücken die Außenverteidiger auf, fällt meist sofort jemand aus dem Mittelfeld zurück, es entsteht somit eine trotz des variablen Offensivspiels durchaus stabile Viererkette, die zusammen mit dem hochstehenden und mitspielenden Torwart wenig Raum für Gegner lässt, die es doch einmal schaffen einen der Gegenspieler auszuhebeln.

Das erste Tor fiel dann leider durch einen Fehler der Defensive. 27. Minute, ein langer Ball, den man im Mittelfeld nicht bekommt, landet weit in der Leipziger Hälfte beim Paderborner Koc, dieser steht völlig frei und zieht aus gut 30 Metern einfach mal ab. Bellot steht weit vor dem Tor, bekommt ihn nicht, 0:1. Was im ersten Augenblick nach einem klassischen Torwartfehler aussieht, kann Bellot im Nachhinein nur teilweise gutgeschrieben werden. Klar, wenn er sieht, dass die Abwehr ungeordnet in der eigenen Hälfte steht, muss er sich mehr selbst absichern und ein paar Schritte weiter zurück hätten diese Situation wohl entschärft. Andererseits kann es nicht sein das drei Leipziger geballt wenige Meter vor dem Torschützen stehen, dieser aber trotzdem solch einen Schuss durchbekommt. Da war die Abstimmung der Spieler nicht ideal.

Nun rannte man demnach einen Rückstand hinterher. Und es blieb das gewohnte Bild bis zur Pause. Rasenballsport drückte, Paderborn konterte teils gefährlich. Als man sich schon fast mit dem Rückstand zur Pause abgefunden hatte dann noch ein Freistoß in der 43. Minute. Jung schiesst, der Ball wird von der Mauer abgefälscht und landet unhaltbar im Tor, 1:1 Ausgleich.

Nach der Pause das gewohnte Bild. Paderborn blieb gefährlich, beim Gastgeber fehlten trotz Dauerdruck die entscheidenden Aktionen. Wie schon in den Ligaspielen stand auch dieses Mal eine Mannschaft fast ohne Neuzugänge auf den Platz. Nur Khedira konnte sich bisher in die Startelf spielen. Verletzungen und wie bei Rebic und Kalmar sicher auch noch die fehlende Vorbereitung lassen den Trainer auf die Stammspieler der Drittligasaison zurückgreifen. Und die machen ihre Sache richtig gut. Auch die Einwechselspieler sind durchaus in beachtlicher Form. Zorniger ließ sich trotzdem sehr viel Zeit für die ersten Wechsel. Erst in der 80. Minute kam mit Morys für Frahn der erste Bankspieler.

In der zweiten Hälfte auch ersichtlich, einige gravierende Fehler in der Abstimmung. Nicht selten tanken sich einzelne Spieler von uns durch, geben den Ball in die Mitte und da steht...niemand. Trotz der natürlich notwendigen Defensivarbeit jedes Einzelnen dürfte dies die größte Baustelle momentan sein, denn dadurch verpuffen nicht wenige für den Gegner gefährliche Situationen im Nichts. Ein Abnehmer für solche Bälle muss sich einfach zentral befinden, um jederzeit Flanken und präzise Pässe anzunehmen. Genug zweikampfstarke Spieler, die sich im Notfall auch gegen mehrere Verteidiger im Strafraum durchsetzen könnten, gibt unser Kader durchaus her.

Es ging mit 1:1 in die erste Verlängerung. Zorniger wechselte noch einmal und brachte Fandrich für Khedira. Natürlich war die Schlussphase der regulären Spielzeit sowie die Verlängerung geprägt von vielen am Boden liegenden Spielern. Die Kondition ließ nach und bei jedem zweiten Trikotzupfer oder kleinerer Berührung lag der jeweilige Spieler am Boden und stand nicht selten auch nicht so schnell wieder auf. In längeren Pausen saßen dann auch schon die ersten Spieler und versuchten gegen sich entstehende Krämpfe entgegenzuwirken. Aber das ist bei solch langen intensiven Spielen nicht unüblich.

Die zweite Nachspielzeit begann und Paderborn schien so langsam eher auf ein Elfmeterschießen zu freuen, denn es kam immer weniger nach vorn. Ich persönlich verfechte ja die These das zu Langes halten von Ergebnissen niemals gut geht und so war es auch dieses Mal. Kimmich mit guter Hereingabe in die Mitte, dort versuchen mehrere Spieler den Ball ins Tor oder eben davon weg zu bekommen und nach langen hin und her fast auf der Torlinie entscheidet es dann der erst in der ersten Nachspielzeit eingewechselte Fandrich.
Wahnsinn!

Der Trainer wollte nun nichts mehr anbrennen lassen. Für Kaiser kam Abwehrbollwerk Willers, das ganze Stadion stand und die letzten Minuten zogen sich wie der sprichwörtliche Kaugummi. Es blieb jedoch bei diesem Ergebnis.

Leipzig steht somit in der zweiten Runde des DFB Pokals, erst zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte. Egal welcher Gegner nun kommt, man sollte sich wohl relativ bald nach Verkaufsstart eine Karte besorgen. Könnte voll werden.

Vorschau RB Leipzig - SC Paderborn 07

Freitag, 15. August 2014

DFB Pokal. Allein die Erwähnung dessen löst bei den RB Fans einige tief sitzende Erinnerungen aus. An den legendären Sieg gegen Wolfsburg, aber sicher auch an die zweimalige Niederlage gegen Augsburg.

Im Gegensatz zu den vergangenen Spielen nähert man sich mittlerweile jedoch dem Leistungsbereich, in dem man durchaus auch auf mehr als eine Runde spekulieren kann. So schafften es letztes Jahr vier Zweitligisten bis ins Achtelfinale, einer (1. FC Kaiserslautern) sogar bis ins Halbfinale. Sicherlich hatten diese Vereine auch etwas Losglück, trotzdem sind die Duelle zwischen Erst- und Zweitligisten nicht selten hart umkämpft.

Ein solches Duell erwartet nun die Mannschaft von Rasenballsport. Paderborn, nach einer überragenden letzten Saison, gerade in die Bundesliga aufgestiegen kommt in die Red Bull Arena und wird das Spiel wohl kaum auf die leichte Schulter nehmen.

Ein Vorteil für Leipzig könnte sicherlich sein, das die Saison in der 1. Bundesliga noch nicht gestartet ist. Allerdings steht dem Trainer somit auch wenig Material zum Analysieren zur Verfügung, denn die Leistung aus Testspielen abzuleiten gestaltet sich meist schwierig. In Paderborn dagegen wird man die Leistungen von RB Leipzig in den Spielen gegen Aalen und München sicher bis ins Detail analysiert haben.

Alexander Zorniger hat in Leipzig wenig Grund am bewährten 4-3-1-2 zu wackeln. Spätestens mit dem Spiel gegen die Münchener Löwen dürfte klar sein, dass das frühe Pressing und die hochstehenden Verteidiger keinesfalls für mehr Gefahr sorgen müssen, sondern daraus sogar Sicherheit gezogen werden kann.

"Angriff ist die beste Verteidigung" ist in Leipzig dahin gehend kein hohles Sprichwort. Viel mehr hindert die frühe Offensive den Gegner am Spielaufbau und verlagert das Spielgeschehen in seine Hälfte. Und durchbricht ein Gegner doch einmal die Offensivreihen, muss er jede Menge Raum zwischen sich und dem Tor überbrücken, was der Leipziger Defensive auch eine Menge Lösungsmöglichkeiten bietet.

Der SC Paderborn variierte in seinen letzten Testspielen Systeme mit jeweils 1 Stürmer, ob man in Leipzig im 4-2-3-1 oder im 4-1-4-1 wird man sehen. Beide Varianten werden getragen durch die schnellen Flügelspieler, die den jeweiligen Stürmer mit Bällen beliefern. Mit diesem steht und fällt dann auch durchaus das Spiel von Paderborn, weswegen es höchste Priorität haben muss, diese möglichst aus dem Spiel zu nehmen.

In der Spitze könnte ein alter Bekannter auf dem Platz stehen. Stefan Kutschke, langjähriger Begleiter in Leipzig hat gute Chancen im Sturm auflaufen. In Leipzig erinnert man sich sicher noch gut an seine Tore und vor allem auch an die Gefahr durch Luftüberlegenheit. Wäre im Fall der Fälle wohl eine Aufgabe für Hoheneder ihn im Zaum zu halten. Auch ein weiterer Bekannter macht sich Hoffnungen als Sturmspitze. Marvin Ducksch, den Leipzigern aus seiner Zeit in der Dortmunder U23 bestens bekannt, stürmt nun leihweise in Paderborn und wird sicher auf einen Einsatz brennen.

Die Aufstellung der Roten Bullen wird sich sicher wenig von der in München unterscheiden. Compper pirscht sich wohl langsam an den Kader heran, Rebic brauch noch ein paar Wochen, an der Verletztenliste hat sich nichts geändert. Interessant werden sicher auch die Einwechslungen sein, zumal nach Presseberichten nach dem Pokalspiel noch etwas im zu großen Kader aussortiert werden soll.

Über 20000 Zuschauer dürften am Sonntag dem Pokalspiel beiwohnen, hoffen wir, dass sich Leipzig abermals als Favoritenschreck präsentiert und den Erstligisten aus dem Pokal haut.

Datum/ZeitSonntag, 17.08.2014, 18:30 Uhr
GegnerSC Paderborn 07
Marktwert des Gegners*20,05 Mio
LigaDFB Pokal
SpielortRed Bull Arena
Vergangene Spiele-
Trainer des GegnersAndré Breitenreiter (seit 7/2013)
TV & StreamSky Sport 1
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
TickerLiveticker
Liveticker (Twitter)
* lt. Transfermarkt.de

Ein Sieg des großen Kaders

Montag, 11. August 2014

Viel wurde in der Sommerpause über mögliche Abgänge spekuliert. Gerade der Sturm wirkte auf viele als primäre Baustelle für Kaderänderungen.

Nun, wie wir alle wissen, gab es durchaus viele Transfers, auch welche, die durchaus für Aufsehen sorgten. Trotzdem gingen mit Röttger und Luge nur zwei Feldspieler.

Und obwohl der Kader wohl auf Dauer damit zu groß sein wird, zahlt sich gerade diese Entscheidung, eben noch nicht groß aufzuräumen, momentan aus. Thomalla und Morys punkteten beide im gestrigen Spiel gegen 1860 München und wirken wie ausgewechselt. Auch ansonsten könnte man im Kader momentan schwerlich sagen, wer die Nase vor wem vorn hat.

Natürlich auch ausfallbedingt stand gestern wieder fast eine Elf vom Drittligakader auf dem Platz, Khedira als einziger Neuzugang. Das mag sich über die Saison ändern, leicht werden es die Neuzugänge in den meisten Fällen jedoch nicht haben.

Dies belegt auch die Statistik. Die in den Testspielen viel gescholtene Abwehr spielte nicht nur als einer von nur drei Vereinen bisher zu null, sie steht auch in der Tabelle der wenigsten zugelassenen Torchancen auf Platz 2. Und es ist höchstwahrscheinlich das man nach dem Montagsspiel heute locker auf Platz 1 in dieser Wertung steht.

Verein Gegentore Chancen
1. FC Nürnberg 0 8
RB Leipzig 0 9
VfR Aalen 0 31


Positiv auf die Zweikampfwerte. Getragen durch unser starkes Mittelfeld und natürlich unserem überragenden IV Hoheneder (75% aller Zweikämpfe gewonnen) liegen wir hinsichtlich der gewonnenen Zweikämpfe auf Platz 4 aller Vereine. Und das, obwohl wir mit Abstand die meisten Zweikämpfe führen. (Durchschnittlich 121 pro Spiel).

Verein Quote (%) Durchschn. Zweikämpfe
1. FC Kaiserslautern 54,76 103,50
Eintracht Braunschweig 52,70 102,50
1. FC Nürnberg 52,63 100,00
RB Leipzig 52,49 121,00


Alles in allem kann man nach den 2 Spielen eine sehr gute Bilanz ziehen. Das Offensivspiel funktioniert, das frühe Pressing sitzt und bei Umschaltspiel im Falle des Ballverlustes ist man schnell genug, um keine gegnerischen Chancen zuzulassen. Sorgenkind momentan ist sicherlich noch Daniel Frahn, der einen bisher überschaubaren Einstieg in die Liga hatte. Die wenigsten Ballkontakte, kaum funktionierende Zusammenspiele im Sturm zeugen von großen Problemen des Mannschaftskapitäns.

Anhand der zur Zeit wohl noch einsatzfähigen Top Neuzugänge im Sturm und des sicherlich hohen Vertrauens des Trainers dürfte er jedoch noch ein paar Spiele Zeit haben, auf Kurs zu kommen. Danach wird es auch für ihn schwer werden.

Vorbericht TSV 1860 München - RB Leipzig

Freitag, 8. August 2014

Wenn man einem Leipziger Fan vor 1 1/2 Jahren erzählt hätte, dass RB Leipzig dieses Wochenende in der Allianz Arena spielt, wäre man wohl von der Mehrheit als Spinner abgetan worden. Doch nachdem der Flaschenhals Regionalliga geknackt wurde, ging alles ganz schnell.

Und so findet man sich tatsächlich dieses Wochenende in der Allianz Arena wieder, beim Spiel gegen den TSV 1860 München. Die Münchener Löwen schielen nach einer guten Vorbereitung und ansehnlichen Verstärkungen auf die Aufstiegsplätze und starteten auch gut, zumindest eine Halbzeit lang. Doch trotz Überzahl und 2:0 Führung zur Pause, verlor man den Auftakt gegen Kaiserslautern noch mit 2:3.

Dabei können sich der Kader und vor allem auch die Zugänge durchaus sehen lassen. Von Rapid Wien kam Rubin Okotie, der dort auch schon Champions League Minuten sammeln konnte und vorher in der dänischen ersten Liga auf Torejagd ging.  Für das Mittelfeld holte man sich von Barcelonas B-Elf die technisch starken Sánchez und Bidea und die Abwehr verstärkt nun Gary Kagelmacher vom AS Monaco.

Ein weiterer Neuzugang ist dem ein oder anderen sicher noch aus seiner Salzburger Zeit bekannt. Leonardo, dort suspendiert nach einer Auseinandersetzung mit dem Co-Trainer, läuft nun bei 1860 München als hängende Spitze auf.

Auch in Leipzig dreht sich derweil viel um die Neuzugänge. Nachdem beim 0:0 im ersten Spiel, wo mit Khedira nur ein einziger Neuzugang im Kader stand, stehen die Chancen gut das nun weitere hinzustoßen. Nach dem Spiel wurden dann auch noch zwei weitere Transfers verkündet, beide aus Florenz. Defensivmann Commper wird wohl recht bald die Abwehr verstärken, Stürmer Rebic braucht laut Trainer noch ein paar Wochen.

Eine Verstärkung für das Mittelfeld stellt sicherlich der wieder verfügbare Kimmich dar. Nach der gewonnenen U19 EM dürfte er hoch motiviert sein nun in der 2. Bundesliga anzugreifen.

Interessant wird nicht zuletzt das Trainerduell. Seit diesem Sommer wird 1860 von keinem geringeren als Ricardo Moniz trainiert, früherer Red Bull Salzburg Trainer und somit bestens vertraut mit der Spielphilosophie, die auch in Leipzig vollzogen wird. Es wird interessant sein zu sehen ob er auf das hochstehende, offensivstarke Spiel der Leipziger im Spielsystem oder der Aufstellung reagiert oder eher sein eigenes System durchzieht. Auch Zorniger dürfte über den kurzen Dienstweg natürlich jede Menge Informationen über Moniz bevorzugte Methoden ergattern können und sich demnach sicher auf einige Eventualitäten einstellen.

1500 Fans werden aus Leipzig wohl in München eintrudeln. Eine sehr gute Zahl. Bleibt jetzt, wo die Löwen sich nicht vor einem Spiel drücken können (abgesagtes Testspiel), nur noch zu sagen:
Auf zu den ersten drei Punkten der Saison!

Datum/ZeitSonntag, 10.08.2014, 15:30 Uhr
GegnerTSV 1860 München
Marktwert des Gegners*16,6 Mio
Liga2. Bundeslilga
SpielortAllianz Arena
Plätze71.137
Vergangene Spiele-
Trainer des GegnersRicardo Moniz (seit 6/2014)
TV & StreamSky Bundesliga
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
TickerLiveticker
Liveticker (Twitter)
* lt. Transfermarkt.de

Von Spielen und Transfers

Sonntag, 3. August 2014

Das Wochenende ist vorbei und damit fast auch der 1. Spieltag in der 2. Bundesliga. Am heutigen Montag spielt noch Kaiserslautern gegen 1860 München, dann sind alle Teams mit ihrem Einstand in die Liga durch.

Für Leipzig reichte es bei tropischen Temperaturen trotz sichtbarer Feldüberlegenheit nur zu einem 0:0. Was viele Pressevertreter nun aus unerfindlichen Gründen für einen schlechten Ligastart halten, ist eher ein gelungener Auftakt. Das in den Testspielen viel kritisierte Offensivspiel fand statt und trotzdem stand die Abwehr sicher.

Ausschlaggebend hierfür sicher auch die hohen Zweikampfwerte. Sebastian mit 70% und Hoheneder mit 80% gewonnener Zweikämpfe sorgen für Sicherheit. Die schnellen Außen entlasten beim Umkehrspiel im Falle eines Ballverlustes.

Natürlich war auch ersichtlich das die Ausfälle durchaus schwer wiegen. Kimmich hätte sicherlich im Mittelfeld noch den ein oder anderen Akzent setzen können und Boyd wäre gegen einen Gegner, der stark in die eigene Hälfte gedrängt wurde, immens wichtig gewesen.

Mit einer Startelf, die mit Khedira nur einen Neuzugang beinhaltete, traten natürlich auch alte Probleme zu Tage. Sich bei einem defensiv agierenden Gegner durch den Strafraum zu kombinieren ist schwierig und nicht wenige Schüsse endeten bei einem eher zufällig dazwischen stehenden Gegner oder gar einem der eigenen Spieler. Ein Problem, was uns letzte Saison gerade bei Mannschaften im unteren Bereich der Tabelle schwer zu schaffen machte.

In solchen Situationen bräuchte es einen Brecher oder eine Luftüberlegenheit, um alternativ mit langen Bällen oder über Standards zu punkten. Nun, für Ersteres wurde wohl Terrence Boyd angedacht und Letzteres blieb doch recht farblos.

Vielleicht sorgen dort auch die Neuzugänge für mehr Möglichkeiten. Zwei neue Spieler wurden vom AC Florenz verpflichtet. Zum Ersteren verstärkt Marvin Compper, 29, die Innenverteidigung. Damit soll der längere Ausfall von Fabian Franke kompensiert werden. Compper, nur 1 Jahr in Florenz und vorher bei 1899 Hoffenheim tätig, dürfte eine starke Option sein und sich schnell in die Mannschaft integrieren.
Nach Stimmen seiner bisherigen Vereine fällt er vom Typ her aber wohl auch in die Kategorie "Schwieriger Spieler". Wird interessant sein wie Alexander Zorniger mit ihm zurecht kommt und ob es da zu spürbaren Reibungspunkten kommt.

Der zweite Neuzugang kommt, in Leipzig ungewohnt, als Leihe mit Kaufoption. Ante Rebic, 20 jähriger kroatischer Nationalspieler, WM Teilnehmer und mit einem Marktwert von 4 Millionen Euro (lt. Transfermarkt.de). Letzteres klingt allerdings schlimmer als es ist, wenn man bedingt das er beim Wechsel vor einem Jahr in die Serie A direkt von 1 Million Marktwert hochgestuft wurde.

In Florenz wurde er dann kaum eingesetzt, auch verletzungsbedingt ein paar Mal zurückgeworfen und nur mit Kurzeinsätzen belohnt. Bei der WM, die vor allem in Bezug auf Rebic gern erwähnt wird, hatte er ausschließlich Kurzeinsätze, aussagekräftiger wäre da schon seine Bilanz bei der U21 EM Qualifikation.

Allgemein kann man sagen das Rebic ein Sturmtalent mit viel Potenzial ist und somit ideal ins Leipziger Konzept passt.

Einer der interessantesten Faktoren zu ihm ist sicher auch seine Möglichkeit als Linksaußen eingesetzt zu werden. Wie schon mehrfach erwähnt, ist das 4-3-3 eine mehr als nur angedachte Alternative im Leipziger Spiel. Sollte der Trainer von 3 Stürmern so weit überzeugt sein, werden wir dieses System sicher auch als Startformation sehen, vor allem auch gegen Mannschaften, bei denen Abwehrbollwerke zu erwarten sind.

Man sieht es bleibt spannend in Leipzig und das nächste Highlight steht auch schon an. Am nächsten Wochenende geht es in die Allianz Arena zu 1860 München. Vielleicht sieht man die Neuzugänge dort sogar schon auf dem Platz.

Vorbericht RB Leipzig - VfR Aalen

Freitag, 1. August 2014

Genug mit Testspielen, Transfergerüchten und Sommerlochthemen.

Morgen beginnt endlich die 2. Bundesliga und diese hat es in sich. Nach den ganzen schwer zu analysierenden Testspielergebnissen, den Verletzungssorgen und Zugängen wird es interessant zu sehen, wie sich der Kader im Ernstfall der Pflichtspiele schlägt.

Erster Gegner dabei am morgigen Samstag, der VfR Aalen. Der VfR, nun schon die dritte Saison in der 2. Bundesliga, konnte in den letzten Spielzeiten trotz kleinem Etat durchaus beachtliche Leistungen vorweisen. Beide Spielzeiten etablierte man sich im Mittelfeld der Liga. Auch die Vorbereitung kann sich sehen lassen. Großaspach, gegen die Leipzig im Testspiel 2:3 unterlag, wurde mit 2:1 besiegt und den Bundesligisten Freiburg und Frankfurt jeweils ein 1:1 abgetrotzt.

Interessant wird in der Begegnung sicherlich das zwei unterschiedliche Spielphilosophien aufeinandertreffen. Mit Aalen ein Team, von dem Mannschaftskapitän Leandro meinte "Wir wollen immer im Ballbesitz sein" und mit Leipzig eines, wo das Spiel gegen den Ball und ein möglichst schneller Abschluss nach Balleroberung höchste Priorität hat.

Aalens Stärke ist sicherlich zu einer starken Defensive auch eine hohe Flexibilität. Trainer Stefan Ruthenbeck hat schon in den Testspielen den einfachen Wechsel gerade in der Offensive, teils auch durch dynamische Umstellung der Spielsysteme praktizieren lassen. Eine positionsgetreue Einschätzung der Angriffszüge ist somit kaum möglich erschwert damit die Verteidigung.

Entscheidend bei der Effektivität dieser Spielweise wird sicher sein, wie der Umbruch in der Mannschaft schon vollzogen ist. 12 Abgänge hat man zu verzeichnen, zwölf Zugänge müssen integriert werden. Einige davon, wie der aus Hoffenheim kommende Ludwig oder Drexler mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in die Stammelf.

In Leipzig sinniert man derweil über mögliche Kompensationen der verletzten Spieler. Und dies schafft ungeahnte Möglichkeiten für die Ersatzleute. Denis Thomalla, vor der Sommerpause als sicherer Abgang gesehen, wird wohl in der Stammelf stehen.

Überhaupt dürften es die Neuzugänge schwer haben. Neben den verletzten (Boyd) und zu kurzfristigen (Kalmar) Neuzugängen wird wohl nur Khedira auflaufen. Und selbst dieser profitiert sicher von einigen fehlenden Spielern. Der Rest der Neuzugänge wird sich Hoffnungen als Joker machen. Und wenn man ehrlich ist, dürfte die aktuelle Personalsituation auch der ideale Zeitpunkt sein, sich zu zeigen.

Zumindest das Spielsystem ist nach dem Ausfall von Boyd klar. Am 4-3-1-2 führt kein Weg vorbei. Das Sturmduo wird demnach auch das Aufstiegsduo aus der 3. Liga sein, Frahn und Poulsen müssen es richten.

Erwartet werden morgen um die 20000 Zuschauer, nicht übel für ein Auftaktspiel in der Urlaubszeit.


Datum/ZeitSamstag 02.08.2014, 13:00 Uhr
GegnerVfR Aalen
Marktwert des Gegners*8,43 Mio
Liga2. Bundeslilga
SpielortRed Bull Arena
Vergangene Spiele-
Trainer des GegnersStefan Ruthenbeck (seit 7/2013)
TV & StreamSky Bundesliga
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
TickerLiveticker
Liveticker (Twitter)
* lt. Transfermarkt.de