Die Fördermitgliedschaft

Montag, 23. Juni 2014

Nun ist sie da, die "Öffnung des Vereins für Mitglieder". Nun, so einfach ist es natürlich nicht. Man hat ein System für Fördermitglieder eingeführt, wie zu erwarten ohne Stimmberechtigung.
Seit die Infos nun bekannt wurden, gab es viele unterschiedliche Reaktionen. Diese reichen von positiven Bewertungen bis zu Umgehung von Anforderungen.

Betrachten wir das ganze mal etwas intensiver.

Zuerst sei gesagt, das ich beim ersten Blick auf das ganze sicher auch eher enttäuscht war, sich diese Enttäuschung jedoch mit der Zeit und den genaueren Details größtenteils relativierte. Das ich durchaus ein Anhänger von der Idee eines Mitgliedersystems bei RB Leipzig bin, dürfte meinen Blog Lesern schon seit längerer Zeit bekannt sein, denn einer meiner ersten Blogs drehte sich um dieses Thema.

Allerdings favorisiere ich durchaus auch die Idee einer für jeden prinzipiell erreichbaren, jedoch durchaus gefilterten Mitgliederschaft. Dazu später mehr.

Das neue System für Fördermitglieder unterteilt sich nun in 3 Stufen.

Bronze
100 Euro / 70 ermäßigt
- Offizieller Fördermitglieds-Ausweis
- Teilnahme am RBL-Fanfest
- Begrüßungspaket mit Fan-Polo-/T-Shirt.
- Hobbykick auf einem der Kunstrasenplätze des Vereins (nach Verfügbarkeit)
- HEIMSPIEL-Magazin-Abo (per Mail, PDF)


Sicher anhand des Preises die Variante für die Mehrheit der Interessierten. Geht man davon aus das ein Hobbykick nun nicht jeden anspricht bleiben dort nicht wirklich viele Boni. Etwas ärgerlich sicher, das das oft gern gesammelte HEIMSPIEL Magazin, als Abo wohl nur als PDF versendet wird.
Hier geht es wohl eher um den Mitgliedsstatus ansich, das grundlegende Zugehörigkeitsgefühl, was sicher nicht wenige dazu verleiten wird diese Möglichkeit in Anspruch zu nehmen.

Sozusagen als Erweiterung der Kategorie noch eine Variante für Familien.

Familien
200 Euro

- Offizieller Fördermitglieds-Ausweis
- Teilnahme am RBL-Fanfest
- Begrüßungspaket mit Fan-T-Shirt (je Person)
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre erhalten jedes Jahr ein neues T-Shirt
- Hobbykick auf einem der Kunstrasenplätze des Vereins (nach Verfügbarkeit)
- HEIMSPIEL-Magazin-Abo (per Mail, PDF)
- Kinder bis 11 Jahre können als Einlaufkind bei einem Spiel dabei sein
- Kinder bis 18 Jahre können eine Trainingseinheit in der Red Bull Arena absolvieren
- Exklusives RBL-Sticker-Paket

Nun für Familien sicherlich auch eine bezahlbare Kategorie und die Möglichkeit des Einlaufkindes bzw. der Trainingseinheit ist sicherlich ein netter Zusatz.

Hinzu kommen zwei doch ziemlich hochpreisige Kategorien

Silber
500 Euro

Zusätzliche Boni:

- Ein Treffen mit der Mannschaft bzw. einigen Spielern
- Vorkaufsrecht für Top-Spiele

Gold
1000 Euro

Zusätzliche Boni:
- Übergabe des Fan-Poloshirts durch den Lieblingsspieler
- Gemeinsames professionelles Fitnesstraining
- Motivationstag im Verein


Warum man nun unbedingt mit 2 Kategorien eine gehobenere Clientel anprechen musste, erschließt sich mir persönlich nicht, am Förderbetrag liegt es sicher nicht, dahingehend hätte man auch bessere Möglichkeiten finden können. Das Vorkaufsrecht für Top Spiele gehört meiner Meinung nach auch eher in die unterste Kategorie, zumal die Zielgruppe wahrscheinlich auch eher auf den teuersten Plätzen zu finden sein wird.

Interessant ist sicher, das RB Leipzig mit keinen Wort erwähnt, wie sich die Einschränkungen des Fördermitgliedes rechtlich nun zusammensetzen, denn natürlich ist auch eine Fördermitgliedschaft eine Mitgliedschaft im Verein, wenn auch ohne Stimmrecht. Das ist auch etwas, was in der Diskussion leider viel zu sehr untergeht.

Ob den Antragstellern später noch weitere Details mitgeteilt werden wird man sehen, der Antrag selbst enthält keine weiteren Neuigkeiten dahingehend.

Spätestens die Vereinssatzung muss und wird wohl all diese Dinge klären. Auch dort gibt es jedoch noch Fragezeichen. Viele Rechtsexperten hielten bisher das Teilnahmerecht an der Mitgliederversammlung zum Beispiel für ein nicht einschränkbares Recht, auch dahingehend wäre sicherlich interessant wie man dies in der Satzung des Vereins geregelt hat.

Fazit
Es wäre sicherlich falsch zu behaupten die Fördermitgliedschaft sei eine Empfehlung für jeden. Doch am Ende bleibt es eine interessante Möglichkeit für all jene, die sich gern stärker an den Verein binden wollen.

Als weiteren eröffnet es auch für die Zukunft Möglichkeiten. Denn wie schon oben angesprochen wäre für eine in der Zukunft geartete Möglichkeit einer Einbindung in die Entscheidung in die Entscheidungsfindung mit Stimmrecht nicht unbedingt eine komplette Öffnung notwendig.

Persönlich halte ich es für einen Fehler, das in anderen Vereinen jeder, der von einem Tag auf den anderen den Verein für sich entdeckt hat, sofort Mitglied werden kann. Besser wäre es sich Mitglieder ins Boot zu holen, die zumindest schon einige Zeit dem Verein die Treue halten und die auch für die Vereinsverantwortlichen durchaus einschätzbar sind. Es geht schließlich und das sei auch einmal gesagt, bei einer Mitgliedermitbestimmung nicht darum, irgendwelchen Vereinsverantwortlichen, Sponsoren oder Investoren ihre Pläne zu vermiesen oder ihnen sonst irgendwie Steine vor die Füße zu werfen.

Das soll nicht heißen, das man jetzt erwarten sollte, das aus Fördermitgliedern stimmberechtigte Mitglieder werden, so etwas wäre pure Spekulation und auch für die nähere Zukunft sehr unwahrscheinlich. Aber die Erfahrung mit der Gruppe der Fördermitglieder, dürfte dem Verein sicherlich gut bekommen und sich auf alle Entscheidungen hinsichtlich dem Umgang mit einem Mitgliederthema grundlegend auswirken.

Vorbereitungsstand

Donnerstag, 19. Juni 2014

Nach dem die Mannschaft die letzten Tage alle medizinischen und leistungsbeurteilenden Tests hinter sich brachte, beginnt man am morgigen Freitag offiziell mit dem Training. Wer dabei sein möchte, um 15 Uhr geht es los.

Zeit mal einen Blick auf die Vorbereitungen zu werfen.

Die Abgänge

Obwohl sich bisher weniger getan hat, als von vielen vermutet sind einige Tendenzen schon ersichtlich. Als Abgänge stehen bisher nur Nachwuchstorwart Fabian Bredlow und Timo Röttger fest. Während ersterer nach Salzburg geht und dort als Kooperationsspieler wohl hauptsächlich beim FC Liefering Praxis sammeln soll, zieht es letzteren noch einmal in die Regionalliga. Genauer gesagt zu Viktoria Köln.

Lt. Presseberichten steht mit den Torwartneuzugängen wohl auch Domaschke auf dem Abstellgleis. Da dieser jedoch noch Vertragslaufzeit hat und sein Abgang von offizieller Seite nicht bestätigt ist, dürfte es wahrscheinlich sein, das er dieses Jahr die 2. Mannschaft bei ihren Ambitionen verstärkt.

Weitere Abgänge sind bisher nicht verkündet worden, erwarten könnte man jedoch, anhand der geringen Einsatzzeiten einiger Spieler, noch vor allen welche im Sturm.

Die Zugänge

Lässt man Sabitzer, der gleich für mind. 1 Jahr nach Salzburg weitergereicht wurde, außen vor, bleiben bisher 3 verkündete Zugänge der 1. Mannschaft.

Mit Thomas Dähne kommt ein erfahrener Nachwuchstorwart vom FC Liefering. Dort Stammtorwart, absolvierte er in der letzten Saison nicht weniger als 30 Spiele. Auch in der deutschen U20 Nationalmannschaft war er schon aktiv, zum Beispiel erst im April diesen Jahres beim leider schmerzhaften 0:3 gegen Italien. Man darf gespannt sein wo er sich im Team einordnet. Zu erwarten ist ein heißer Konkurrenzkampf um die Nr. 2 im Tor mit Bellot.

Ebenfalls aus Österreich kommt Stefan Hierländer, von Red Bull Salzburg. Der erst 23 jährige Mittelfeldspieler wurde letzte Saison leider durch eine Verletzung zurückgeworfen, hatte jedoch am Ende trotzdem mehr als 1000 Minuten in der österreichischen Bundesliga auf dem Konto. Auch Einsätze in der Europa League konnte er schon sammeln. Nachdem Trainer Alexander Zorniger schwer nach Spielern suchte, die dem starken Leipziger Mittelfeld mehr Konkurrenzdruck verleihen können, dürfte Hierländer dafür wohl die ideale Option sein. Man darf gespannt sein ob er sich einen Stammplatz in der Mannschaft angeln kann.

Der dritte Transfer im Bunde sorgte derweil für einiges Aufsehen. Rani Khedira, Bruder vom großen Sami Khedira kommt vom Vfb Stuttgart. Nachdem er dort in der ersten Bundesliga nicht in den Stamm rücken konnte, wird er nun versuchen dies bei RB Leipzig zu schaffen. Die Chancen dafür stehen nicht schlecht. Rani gilt als riesiges Talent und dürfte seine Konkurrenten im Mittelfeld durchaus ins schwitzen bringen. Interessant wird zudem sein wo man ihn vornehmlich einsetzt. Spielte er in Stuttgart vorwiegend im zentralen und defensiven Mittelfeld wurde beim Wechsel explizit betont das er auch für die Außenbahnen geeignet ist. Lassen wir uns überraschen.

Lizenznachwehen und Organisatorisches

Neben der viel diskutierten Änderung des Logos stehen natürlich auch weitere Änderungen in dieser Saison an.

Ebenfalls viel diskutiert sicherlich die Aufhebung der Sitzplatzbindung im Fanblock, die nicht wenigen sauer aufgestoßen ist. Persönlich glaube ich nicht, das die Umsetzung kompliziert wird, schon nach wenigen Spieltagen dürften die Dauerkartenbesucher ihre Plätze haben und der Rest wird sich schnell sich einspielen. Da das maximale Kontingent für Dauerkarten ausgeschöpft ist, dürfte der Anteil der Tageskartenkäufer, die für Durcheinander sorgen könnten, auch recht überschaubar sein.

Ein kleineres Übel sind da sicherlich die Umbauten. Während die Zäune am Gästeblock wohl verstärkt werden und die Logen Besucher mehr Komfort bekommen. ist vor allem die Erweiterung des VIP Bereiches auffällig. Zum Leidwesen der Dauerkartenbesitzer mit zentralen Plätzen nimmt der Bereich nun fast die gesamte zentrale Tribüne ein. Das für weitere zentrale Blöcke nur Tageskarten verkauft wurden, sollte zeigen, das man wohl weiterhin mit einem Ansturm auf die VIP Karten rechnet.

Eine Nachwirkung der Lizenzverhandlungen dürfte wohl die "Fördermitgliedschaft" beim Verein sein. Da diese Mitgliedschaft wie bei Fördermitgliedschaften üblich keinerlei Stimmrechte beinhaltet, hat man das ganze mehr auf die Unterstützung der Jugend getrimmt. Obwohl die Preise doch sehr hoch erscheinen und die Boniauswahl sicherlich nicht für jeden passend ist, dürfte das ganze sicherlich ein wichtiger Schritt zur Entwicklung des Vereins beitragen.

WM: Nicht mehr als ein Anfang

Montag, 16. Juni 2014

4:0 gegen Portugal. Ein Ergebnis was in der Höhe sicher kaum zu erwarten war. Sofort schossen die Erwartungen ins unermessliche, es wird von Favoritenrollen und Weltmeistertiteln geredet. Doch bisher ist dies nicht viel mehr als ein Anfang.

Auch in der Vergangenheit startete die deutsche Mannschaft jeweils gut in die Turniere. 2010 4:0 gegen Australien, 2006 4:2 gegen Costa Rica, 2002 sogar 8:0 gegen Saudi Arabien.

Nun mag der ein oder andere sagen, das diese Gegner auch nicht mit dem großen Portugal zu vergleichen sind. Ich persönlich bin mir da weniger sicher. Portugal war gestern definitiv nicht in Höchstform und hat teilweise auch selbst stark zur eigenen Niederlage beigetragen.

Die Portugiesen waren nicht nur völlig übermotiviert, es stand wohl auch mit dem Nervenkostüm einiger ihrer Spieler nicht zum besten. Dies war schon zu Beginn des Spieles ersichtlich, denn es reihten sich viele völlig unnötige kleinere Fouls aneinander.

Der Elfer, den man durchaus geben kann, der aber sicher eher in den Spielraum des Schiedsrichters fällt und der Ausraster von Pepe machten den Spielverlauf im Prinzip klar. Portugal versuchte sich schon im Rest der ersten Halbzeit nur noch halbherzig im Kontern, in der zweiten Hälfte hatten sie sich wohl komplett aufgegeben. Es bleibt ein wichtiger Sieg, man sollte jedoch nicht automatisch schlussfolgern, das es gegen Mannschaften die 90 Minuten dagegen halten, genauso leicht von statten geht.

Bleiben noch ein paar Worte zum Spielsystem.

Der variable Sturm ohne klassischen Mittelstürmer erzeugte gestern genug Druck auf Portugal, riss jedoch auch sichtbar einige Lücken in der eigenen Abwehr auf. Für einen Gegner, der das Spiel eher am Boden sucht, sicher trotz schneller Offensivspieler schwer zu nutzen, gegen Mannschaften die ihr Seelenheil in langen Bällen suchen, sollte man damit jedoch vorsichtiger sein.

Auch der auf Ballbesitz ausgelegte Fußball, mit schnellen Vorstössen, ist keine Universaltaktik. Gegnern die auf Pressing aus sind, dürfte dies sogar entgegen kommen, da es aus dieser taktischen Situation schwer ist bei Ballverlust direkt das nötige Umschaltverhalten zu entwickeln.

Alles in allem sahen wir gestern ein gutes Spiel gegen eine überforderte portugiesische Mannschaft, im weiteren Turnier wird man jedoch sowohl taktisch als auch spielerisch noch wesentlich mehr gefordert werden und wird beweisen müssen, das man noch einige Schippen drauf legen kann.

Seien wir gespannt, wie Trainer und Mannschaft diese Aufgaben lösen.


Auf zur deutschen Meisterschaft

Sonntag, 15. Juni 2014

Was für die Profis noch ein langer, beschwerlicher Weg ist, könnte in der Jugend erstmals Realität werden. 

Die U17 sicherte sich mit einem klaren 5:1 gegen Braunschweig abermals den Sieg und zieht somit als Staffelsieger der B-Junioren Bundesliga Nord/Nordost in das Halbfinale um die deutsche Meisterschaft ein.

Bei den B-Junioren nehmen die 3 Meister der deutschen Bundesligen (Süd/Südwest, West, Nord/Nordost) sowie der beste Zweitplatzierte am Halbfinale um die deutsche Meisterschaft teil. Da die U17 nun Staffelsieger ist, trifft man auf den Süd/Südwestmeister, keinen geringeren als den 1. FSV Mainz 05.

Die Nachwuchskicker legten nach dem letzten, schwierigen Jahr, eine beeindruckende Saison hin. Vor allem die Auswärtstabelle ist beeindruckend. So holte man in 13 Spielen von möglichen 39 Punkten ganze 36. 

Hauptverantwortlich dafür sicherlich die starke Offensive. Vorn mit dabei 2 Neuzugänge der Saison. 
Joshua Endres kam aus der Jugend des Würzburger FV und steuerte allein 13 Tore bei, Patrik Dzalto stieß aus Kaiserslautern zu der Mannschaft und kam am Ende auf 14 Tore und 3 Vorlagen. Man darf schon gespannt sein, wie sich beide nächste Saison bei den A-Junioren schlagen. Begleitet werden Sie dabei wieder von Trainer Frank Leicht, der mit der kommenden Saison ebenfalls eine Altersgruppe aufsteigt und zukünftig die U19 betreut.

Aber auch die Leipziger Eigengewächse entwickeln sich gut. Wenn man bedenkt, das ein erst 15 jähriger Felix Beiersdorf, in der B-Junioren Bundesliga 21 Spiele absolviert und sogar als prädestinierter Defensivspieler 5 Tore beisteuert, ist das schon sehr beeindruckend. Beiersdorf ist Jugendspieler der ersten Stunde, spielt bei RB Leipzig seit der U13 (vorher Sachsen Leipzig).

Alles in allem kann die U17 nun diese klasse Saison mit der deutschen Meisterschaft krönen. Wie weit man in der Endrunde kommt dürfte dabei maximal ein Bonus sein und wird keinesfalls die erreichte Leistung schmälern können.

Der Verein hat sich für dieses Ereignis ebenfalls etwas besonderes ausgedacht. Das Spiel, am Sonntag dem 22.06. um 11 Uhr soll in der Red Bull Arena stattfinden. Wird praktisch ein Event für alle Interessierten und ihre Familien. Der Eintritt ist frei. Eine Karte müsst ihr euch dennoch besorgen, also vergesst die kommende Woche nicht einen Abstecher in den Red Bull Shop zu machen und euch eure Karten zu besorgen.


WM-Blogstöckchen do Brasil

Mittwoch, 11. Juni 2014

Mir wurde ein Blogstöckchen zugeworfen. Diese schöne Idee, die gerade in der Bloggergemeinde rund geht wurde initiiert von Der Libero. Viele Blogger haben schon teilgenommen oder befinden sich gerade im Urlaubsmodus. Ich probiere es einmal mit einem Pass in das Zentrum und hoffe das der Holy Bullster oder Vert et Blanc es fangen.

Hier nun zu den Fragen:

Mein erstes bewusstes WM-Erlebnis war?

Nun das Problem an vielen Weltmeisterschaften ist, das Sie aus deutscher Sicht eher zum vergessen waren. Meine frühste Erinnerung ist sicher die WM 90, auch wenn ich damals zu jung war, um das Spiel vor dem TV verfolgen zu können. Stattdessen lag ich im Familienurlaub im Bett und versuchte mir den Spielverlauf anhand des herüberschallenden TV Tones und der Kommentare meiner Eltern zusammenzureimen. Nun es dürfte überflüssig sein zu erwähnen, das ich das Ergebnis anhand des "Tooooor!" und späteren "JA! Weltmeiiiiiiiiister!" Jubels problemlos mitbekam.

Die nächsten zwei Weltmeisterschaften wurden wohl irgendwie aus meinen Gedächnis ausradiert, wahrscheinlich hat mein Gehirn dort eine natürliche Schutzfunktion gebildet, um diese, aus sportlicher deutscher Sicht sicher grottenschlechten Ereignisse nicht noch einmal erleben zu müssen.

Bleibt zu sagen das die erste schöne WM Erinnerung eines aktiv vor dem TV Bildschirm miterlebten Spieles, das als Erinnerung hängen geblieben ist, aus dem Jahr 2002 stammt. Als ich vor geschockter versammelter Menge verkündete, das Südkorea die Spanier weghaut. Nun weggehauen haben sie Spanien vielleicht nicht, aber die Gesichter wurden fortschreitender Spielzeit immer überraschter und nach dem Elfmeterschießen hatte die Mehrheit schlechte Laune, vor allem weil ich recht behalten hatte.

Mit welcher WM-Legende würde ich gern einmal Doppelpass spielen?

Nun, auch wenn ich davon ausgehe, das selbst ein WM Spieler Probleme haben würde, mit mir einen ansehnlichen Doppelpass zu spielen, gibt es durchaus einige, mit denen ich durchaus gern mal über den Fußball und die Welt debattieren würde. Rudi Völler fällt mir da auf Anhieb ein, der sicher einige interessante Anekdoten zu erzählen hätte und bei dem mich interessieren würde, was er mit etwas Abstand von seiner Teamchef Tätigkeit für die deutsche Nationalmannschäft hält.

Welchem TV-Kommentator werde ich bei der WM gerne zuhören?

Ehrlich gesagt, ich gehöre dahingehend zu den Menschen, die Kommentatoren weniger aktiv wahrnehmen. Wenn mich jemand nach 1 Spiel fragen würde, wo ein bestimmter Kommentator aktiv war, müsste ich wohl passen.

Die Iren haben sich für die WM am Zuckerhut leider nicht qualifiziert. Welchem weiteren Land drücke ich neben Jogis Jungs als »Zweitteam« die Daumen?
Brasilien, auch wenn ich mich damit wahrscheinlich bei einigen Lesern unbeliebt macht. Was in dem Land momentan passiert und was sich die Fifa da am Ende ausgedacht hat, hinterlässt schon mehr als einen bitteren Nachgeschmack und ich bin durchaus am Überlegen dem ganzen nach der WM noch einen eigenen Blogartikel zu widmen.

Zu Jogis Jungs: Meine beiden Lieblingskicker aus dem deutschen Kader sind?


Einzelne rauszupicken ist dieses Mal schwer. Spieler wie Thomas Müller sind sicherlich wichtige Dreh und Angelpunkte der Mannschaft und sicherlich auch durchaus Sympathieträger.

Zuletzt gewann bei mir auch durchaus Kevin Großkreutz Pluspunkte, zumal er den sonst so perfekt durchgestylten Profifußball zuletzt durchaus auflockerte.

Wie weit kommen Jogis Jungs?

Was eine Frage, wir werden natürlich Weltmeister. Mit weniger lasse ich mich dieses Mal nicht abspeisen.

(Wenn nicht Jogis Jungs:) Wer wird am 13.07.2014 im Maracanã Weltmeister?

Aus oben genannten Gründen würde ich es dann wohl Brasilien gönnen. Spanien hatte doch nun genug Erfolge, die können auch mal wieder etwas früher rausfliegen. Vielleicht wieder gegen Südkorea?

Kommentar: WM Modus

Montag, 9. Juni 2014

Vielen Fußballfans geht es die Tage ähnlich. Das WM Fieber fehlt und irgendwie geht die Motivation an den ganzen Länderwettbewerben mittlerweile an einem vorbei.

Ich kann das verstehen, schließlich hat die Fifa schon lang den Sprung in den modernen Fußball verpasst und gibt sich wie der langweilige Bruder des Vereinsfußballs. Alle vier Jahre versucht dieser, der Lethargie zu entkommen und ruft die Party aus.

Ich kann auch die Menschen verstehen, die es leid sind, nun schon monatelang die ganzen Relativierungen und Erwartungsbremsen zu ertragen. Folgt man den Argumenten, könnte man meinen, man kann in Deutschland schon froh sein, das sie so ein kleines Fußballland wie uns überhaupt mitspielen lassen. Von Punkten ganz zu schweigen.

Da bringt es auch nichts mehr, am Ende mit einem Rinderherz auf den Plakatwänden zu werben, das man sich "aus der Brust reißen will" (Eine Symbolik die wohl auch nur greifen kann, wenn man keine 5 Sekunden über diese Aussage nachdenkt)

Und zu guter letzt kann man sicher auch nachvollziehen, das die ganzen "Schreckensmeldungen" der letzten Wochen sicher auch nicht gerade motivationsfördernd waren. Man gewinnt den Eindruck, bei jedem Fußballer, der sich in der Saison auch nur den Fingernagel abgebrochen hat, ist die WM mindestens "gefährdet".

Nun all dies würde sicher jedes normale Land tief in ein WM Trauma stürzen.
Aber, und das muss jetzt mal gefragt werden, sind wir denn normal?

Sicher nicht. Sobald das Turnier beginnt und spätestens wenn die deutsche Mannschaft zu ihrem ersten Spiel aufläuft, wird in Deutschland der Ausnahmezustand ausgerufen. Massen an Menschen werden das Land an den Spieltagen in ein Fahnenmeer tauchen, in den sonst so auf Effektivität fokussierten Firmen werden die TV Geräte in die Büros gerollt und alle, vom Kleinkind bis zur Oma werden die Spiele verfolgen. Sie werden jubeln, zittern und sich spätestens nach ein paar Bier mit den neuesten Errungenschaften der WM Songs arrangieren, die nach einem solchen Ereignis in der Schublade der Musik Peinlichkeiten verschwinden.

Und noch etwas muss mal gesagt werden. Egal wer ausfällt, wer angeschlagen ist oder was man nun am Ende vom Trainergespann hält. Deutschland ist und war schon immer eine Turniermannschaft. Kein Gegner wird sich uns gern stellen, egal wie man in irgendwelchen, am Ende völlig unbedeutenden Testspielen gespielt hat.

Wir sind eine der größten Fußballnationen der Welt, dreifacher Weltmeister. Wir haben immer die Möglichkeit jedes Turnier zu reißen, getragen von den wohl geilsten Fans auf diesem Planeten.

Also holen wir uns doch einfach diesen vierten Stern!

RB Leipzig und der Nachwuchs

Mittwoch, 4. Juni 2014

Wenn man sich bei Rasenballsport Leipzig abseits der gerade aufgestiegenen 1. Mannschaft umsieht, gibt es viel Grund zu feiern. Der grösste Erfolg ist dabei sicherlich der Aufstieg der U19 in die Junioren Bundesliga, ein wichtiger Schritt, da sich gerade in diesem Altersbereich die Top Talente herauskristallisieren.

Aber auch der Aufstieg der U23, die als Backup bisher in viel zu niedrigen Regionen (Landesliga) beheimatet war, ist wichtig für die Zukunft des Vereins. Sieht man weiter nach unten schickt sich sich U17 gerade an die B-Junioren Bundesliga aufzumischen und wird an den Endrunden für die deutsche Meisterschaft teilnehmen. Auch die kleineren Jahrgänge sind durchaus erfolgreich diese Saison.

Man merkt das RB Leipzig eine attraktive Adresse für Jugendspieler ist, das Scoutingnetzwerk ist hervorragend und die Bedingungen, sicherlich nicht zuletzt anhand des im Bau befindlichen, hochmodernen Trainingszentrums, erstklassig. Wer nach Leipzig kommt, den erwartet eine Fußballausbildung auf Top Niveau und nicht zuletzt auch genug Aufmerksamkeit, um später im Profifußball Fuß zu fassen.

Trotzdem gibt es bei den ganzen Erfolgen, eine Sache die nur begrenzt funktionieren kann, die Durchlässigkeit zur eigenen Elf. Sicher werden ein paar Spieler durchaus mit Profiverträgen ausgestattet werden, allein schon da man nun auch der Local Player Regel unterliegt, eigene Talente jedoch am Ende auch einzusetzen ist bei dem momentanen Weg sehr schwierig.

Es liegen noch viele Schritte vor dem Verein bis zu den angepeilten Zielen, und für diese wird man wohl immer nach möglichen Top Transfers suchen. Nun ist für all diese Transfers ein möglichst niedriges Alter angepeilt. Man möchte weniger Spieler auf dem Höhepunkt ihres Schaffens, sondern viel mehr ausbaufähige Talente, die dem Verein dann möglichst lang erhalten bleiben.

Was auf den ersten Blick sehr gut ist, ist für die eigenen Talente jedoch eine ziemliche Hürde. Welche Chancen müssen sich die Stürmer aus der Jugend ausmalen, wenn sie sehen das in der ersten sogar noch Spieler wie Palacios auf der Bank sitzen? Und dabei ist ja sogar noch zu vermuten das dieses Transferfenster noch junge Zugänge im Sturm zu erwarten sind.

Am einfachsten ist es vielleicht noch auf der Position des Torwartes, wo ja auch schon Bredlow bereit steht.

Umso erfolgreicher die Jugend Mannschaften werden, umso problematischer wird das ganze. Man wird zukünftig wohl jedes Jahr ein paar schmerzhafte Abgänge von Jugendspielern verzeichnen müssen, bei denen man sich fragt, ob diese nicht auch mittelfristig eine Option für die erste Mannschaft gewesen wären. Auch eine Leihe nach Liefering dürfte spätestens wenn man irgendwann in der 1. Bundesliga spielt, nur noch begrenzt Sinn machen.

Bleibt am Ende wohl nur zu versuchen, möglichst viele Talente mit Potential, die man selbst nicht direkt unterbringen kann, zu verleihen. Keine ideale Option, aber sicher immer noch besser als zu sehen, das ein ausgebildetes Talent irgendwo anders durchstartet.