Seit die Infos nun bekannt wurden, gab es viele unterschiedliche Reaktionen. Diese reichen von positiven Bewertungen bis zu Umgehung von Anforderungen.
Betrachten wir das ganze mal etwas intensiver.
Zuerst sei gesagt, das ich beim ersten Blick auf das ganze sicher auch eher enttäuscht war, sich diese Enttäuschung jedoch mit der Zeit und den genaueren Details größtenteils relativierte. Das ich durchaus ein Anhänger von der Idee eines Mitgliedersystems bei RB Leipzig bin, dürfte meinen Blog Lesern schon seit längerer Zeit bekannt sein, denn einer meiner ersten Blogs drehte sich um dieses Thema.
Allerdings favorisiere ich durchaus auch die Idee einer für jeden prinzipiell erreichbaren, jedoch durchaus gefilterten Mitgliederschaft. Dazu später mehr.
Das neue System für Fördermitglieder unterteilt sich nun in 3 Stufen.
Bronze
100 Euro / 70 ermäßigt
- Offizieller Fördermitglieds-Ausweis
- Teilnahme am RBL-Fanfest
- Begrüßungspaket mit Fan-Polo-/T-Shirt.
- Hobbykick auf einem der Kunstrasenplätze des Vereins (nach Verfügbarkeit)
- HEIMSPIEL-Magazin-Abo (per Mail, PDF)
Sicher anhand des Preises die Variante für die Mehrheit der Interessierten. Geht man davon aus das ein Hobbykick nun nicht jeden anspricht bleiben dort nicht wirklich viele Boni. Etwas ärgerlich sicher, das das oft gern gesammelte HEIMSPIEL Magazin, als Abo wohl nur als PDF versendet wird.
Hier geht es wohl eher um den Mitgliedsstatus ansich, das grundlegende Zugehörigkeitsgefühl, was sicher nicht wenige dazu verleiten wird diese Möglichkeit in Anspruch zu nehmen.
Sozusagen als Erweiterung der Kategorie noch eine Variante für Familien.
Familien
200 Euro
- Teilnahme am RBL-Fanfest
- Begrüßungspaket mit Fan-T-Shirt (je Person)
- Kinder und Jugendliche unter 18 Jahre erhalten jedes Jahr ein neues T-Shirt
- Hobbykick auf einem der Kunstrasenplätze des Vereins (nach Verfügbarkeit)
- HEIMSPIEL-Magazin-Abo (per Mail, PDF)
- Kinder bis 11 Jahre können als Einlaufkind bei einem Spiel dabei sein
- Kinder bis 18 Jahre können eine Trainingseinheit in der Red Bull Arena absolvieren
- Exklusives RBL-Sticker-Paket
Nun für Familien sicherlich auch eine bezahlbare Kategorie und die Möglichkeit des Einlaufkindes bzw. der Trainingseinheit ist sicherlich ein netter Zusatz.
Hinzu kommen zwei doch ziemlich hochpreisige Kategorien
Silber
500 Euro
500 Euro
Zusätzliche Boni:
- Ein Treffen mit der Mannschaft bzw. einigen Spielern
- Vorkaufsrecht für Top-Spiele
Gold
1000 Euro
Zusätzliche Boni:
- Übergabe des Fan-Poloshirts durch den Lieblingsspieler
- Gemeinsames professionelles Fitnesstraining
- Motivationstag im Verein
Warum man nun unbedingt mit 2 Kategorien eine gehobenere Clientel anprechen musste, erschließt sich mir persönlich nicht, am Förderbetrag liegt es sicher nicht, dahingehend hätte man auch bessere Möglichkeiten finden können. Das Vorkaufsrecht für Top Spiele gehört meiner Meinung nach auch eher in die unterste Kategorie, zumal die Zielgruppe wahrscheinlich auch eher auf den teuersten Plätzen zu finden sein wird.
Interessant ist sicher, das RB Leipzig mit keinen Wort erwähnt, wie sich die Einschränkungen des Fördermitgliedes rechtlich nun zusammensetzen, denn natürlich ist auch eine Fördermitgliedschaft eine Mitgliedschaft im Verein, wenn auch ohne Stimmrecht. Das ist auch etwas, was in der Diskussion leider viel zu sehr untergeht.
Ob den Antragstellern später noch weitere Details mitgeteilt werden wird man sehen, der Antrag selbst enthält keine weiteren Neuigkeiten dahingehend.
Spätestens die Vereinssatzung muss und wird wohl all diese Dinge klären. Auch dort gibt es jedoch noch Fragezeichen. Viele Rechtsexperten hielten bisher das Teilnahmerecht an der Mitgliederversammlung zum Beispiel für ein nicht einschränkbares Recht, auch dahingehend wäre sicherlich interessant wie man dies in der Satzung des Vereins geregelt hat.
Fazit
Es wäre sicherlich falsch zu behaupten die Fördermitgliedschaft sei eine Empfehlung für jeden. Doch am Ende bleibt es eine interessante Möglichkeit für all jene, die sich gern stärker an den Verein binden wollen.
Als weiteren eröffnet es auch für die Zukunft Möglichkeiten. Denn wie schon oben angesprochen wäre für eine in der Zukunft geartete Möglichkeit einer Einbindung in die Entscheidung in die Entscheidungsfindung mit Stimmrecht nicht unbedingt eine komplette Öffnung notwendig.
Persönlich halte ich es für einen Fehler, das in anderen Vereinen jeder, der von einem Tag auf den anderen den Verein für sich entdeckt hat, sofort Mitglied werden kann. Besser wäre es sich Mitglieder ins Boot zu holen, die zumindest schon einige Zeit dem Verein die Treue halten und die auch für die Vereinsverantwortlichen durchaus einschätzbar sind. Es geht schließlich und das sei auch einmal gesagt, bei einer Mitgliedermitbestimmung nicht darum, irgendwelchen Vereinsverantwortlichen, Sponsoren oder Investoren ihre Pläne zu vermiesen oder ihnen sonst irgendwie Steine vor die Füße zu werfen.
Das soll nicht heißen, das man jetzt erwarten sollte, das aus Fördermitgliedern stimmberechtigte Mitglieder werden, so etwas wäre pure Spekulation und auch für die nähere Zukunft sehr unwahrscheinlich. Aber die Erfahrung mit der Gruppe der Fördermitglieder, dürfte dem Verein sicherlich gut bekommen und sich auf alle Entscheidungen hinsichtlich dem Umgang mit einem Mitgliederthema grundlegend auswirken.