RB Leipzig - FSV Frankfurt

Montag, 14. Dezember 2015


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Aufstellung

Coltorti 
Teigl, Orban, Nukan, Halstenberg 
Ilsanker,
Sabitzer, Kaiser, Forsberg
Poulsen, Selke.

Drei Wechsel fanden zur Startformation des letzten Spieles statt. Teigl ersetzte dabei Klostermann als Außenverteidiger und Nukan kam für Compper in der Innenverteidigung. Beide Wechsel verletzungsbedingt. Zusätzlich rückte Kaiser wieder auf seine angestammte Position.

Keine Überraschungen somit. Schade natürlich für den diese Saison starken Demme, dass die offensive Ausrichtung der Mannschaft ihn quasi seinen Stammplatz kostet. Wird schwer für ihn, da er sich momentan nur mit Ilsanker um den einen Platz in der Mannschaft duellieren kann.

Spielverlauf

Viel Selbstvertrauen war nach dem letzten Spiel sicherlich getankt und das es nur noch zwei Spiele bis zur wohlverdienten Winterpause sind, dürfte dem ein oder anderen Spieler sicherlich auch noch Auftrieb geben.

Ob Tomas Oral den FSV offensiver spielen lassen wollte, ist schwer zu sagen. In den ersten Minuten blitzten die Qualitäten gerade von Pires kurz auf, danach schaffte es die Leipziger Mannschaft den Gegner tief vor das Gästetor zu pressen. Beinahe hätte dies sogar zur frühen Führung verholfen, aber Poulsen traf leider nur den Pfosten. Es entstand die übliche Abnutzungsschlacht gegen tief stehende Mannschaften. Man versuchte eine Lücke in dem massiven Abwehrbollwerk zu finden, konnte aber kein Tor im Kasten versenken.

Sehr schöne Aktion dann in der Halbzeitpause. Eine vom Thomanerchor eingesungene Version des Fan-Gassenhauers "Wir sind Leipzig" wurde angestimmt und man schuf damit wohl die Grundlage zur Vereinshymne.

In der zweiten Hälfte kam Bruno für Selke. Damit einher ging eine deutlich sichtbare Verbesserung des Spielaufbaues. Die Roten Bullen blieben auch nach der Pause am Drücker und dies zahlte sich auch schon in der 58. Minute aus. Flanke Bruno, Kaiser versucht sich am Torschuss und der Ball landet bei Sabitzer, der sich diese Möglichkeit nicht nehmen lässt, 1:0.

Man wollte die Führung gerade genießen, da zappelte der Ball schon wieder im Netz. Wieder ging der Ball von Bruno aus, Poulsen und Sabitzer erteilten dem FSV kurz eine Lektion in effektiven Kurzpassspiel und gaben den Ball danach in die Mitte zu Kaiser, der einfach mal einen Seitfallzieher versuchte, 2:0.

Doch da ging noch mehr. Wieder wenige Minuten später 67. Spielminute. Poulsen auf Bruno und dieser zieht ab, wieder ein Abpraller, wieder ist Sabitzer zur Stelle, 3:0. Stimmung brauch ich wohl nicht zu erklären, die ersten Fans dachten wohl schon, sie träumen. Leider auch auf dem Platz etwas zu ausgelassen. Nicht einmal 2 Minuten später. Frankfurt am Ball gen Leipziger Strafraum, grauenvolle Raumdeckung, Torschuss, Abpraller, Gegentor 3:1. Aber die Führung war glücklicherweise ungewohnt klar.

Bei diesem Ergebnis blieb es dann auch. Khedira kam noch für Sabitzer, Jung für Forsberg, beide sicherten den Sieg ab.

Statistik

RB LeipzigFSV Frankfurt
Tore31
Torschüsse249
Ballbesitz55%45%
Angek. Pässe76%69%
Gew. Zweikämpfe51%49%
Laufleistung (km)119,8112,1
Sprints213 178
Fouls1413

Bester Spieler

Hier könnte man sicherlich mehrere nennen. Bruno mit einem der besten Spiele bisher für Leipzig, Forsberg trotz das er sich weiter kaum selbst belohnen kann sehr wichtig für das Spiel. Poulsen dazu stark im Aufwind.

Der Titel geht aber trotz allem an den Doppeltorschützen. Eigentlich schade, dass bald Winterpause ist. Sieht man die stark steigende Leistungskurve von Sabitzer in der bisherigen Saison, kann man nur hoffen er rettet den Aufwind über die Spielpause hinweg.


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Fazit

Es läuft momentan in Leipzig. Auch wenn man sich vielleicht noch stärker für die gezeigte Leistung belohnen könnte, war es ein ziemlich überzeugender Auftritt mit einem klaren Sieg. Beides Dinge, die nach den vielen knappen und teils verkrampften Auftritten der Mannschaft kaum zu erwarten waren.

Vielleicht waren es die euphorischen Schlussminuten im vorherigen Spiel, die diese Leistung erst ermöglichten. Beruhigend vor allem auch, das der Mannschaft mittlerweile mehr Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Nehmen wir als Beispiel die Innenverteidigung. Compper war die letzten Spiele stark in Form und hat ist defensiv eine sichere Bank. Viele gegnerische Konter und Angriffe wurden allein durch ihn im Keim erstickt. Mit gutem Auge auch dafür, wo man die Bälle am besten abfängt, kaum mit Fehlern im Stellungsspiel.

Dagegen nun Nukan. Sicherlich auch defensiv stabil, aber auch jemand, den es nur mit Mühe und Not hinten halten kann. Dem man ansieht, das er jederzeit gern nach vorn sprinten würde, um sich auch an der Offensive zu beteiligen.

Diese Varianten ziehen sich durchaus wie ein roter Faden durch die Mannschaft. Demme als ultimativer Haltepunkt, wenn gerade mal nicht alles läuft wie es soll. Als defensiver Part, der auch problemlos defensive Fehler der Mitspieler ausbügeln kann. Und dagegen, das Mittelfeld, wie es gegen den FSV aufgebaut war. Ilsanker als einziger etwas defensiverer Part, der Rest eine einzige offensive Wand, die gen gegnerisches Tor rollt.

Auch der ruhigere, variantenreichere Fußball gefällt mir weiter sehr. Gerade weil ich in früheren Zeiten immer zweifelte, ob dieses rasante, hochrisikoreiche System, mit dem die ersten Aufstiege gelangen, wirklich auch in höheren Gefilden funktionieren kann.

Ich schrieb vor ein paar Spielen einmal, dass die jüngeren Spieler meist vor der Winterpause eher ausgepowert wirken. In diese Kategorie scheint mir momentan Davie Selke zu fallen, dem wohl zwischen intensiver Saison und Länderspielen sicher die Feiertage gut tun werden. Vor ein paar Wochen hätte man dies noch als großes Problem gesehen, doch nun ist Sabitzer in Höchstform und Poulsen im Aufwind.

Sonstiges

- 1. Tabellenplatz und viel Spielraum nach unten. Eigentlich ein Traum. Nicht das ich daran gezweifelt hätte, dass RB Leipzig Tabellenerster wird. (Meine Saisonwette basiert ja darauf) aber nach den ersten Rückschlägen hätte man doch vermuten können, das man sich vor der Winterpause nicht mehr wirklich absetzen kann. Nun konnte man dies aber und dies zeigt auch, wie hoch die aktuelle Leistung zu hängen ist. Über so viele Spiele eine konstante Leistung zu bringen ist im Fußball einfach extrem schwer und wie man an der Konkurrenz sieht, spielt es auch nicht immer eine Rolle, ob der Gegner nun überragend war. Meist ist es eher ein Problem die eigene Leistung auf höchsten Niveau zu halten, sich keine schlechten Tage zu erlauben. Wäre natürlich überragend, wenn die Mannschaft ihre Leistung noch nächstes Spiel krönt.

- Ralf Rangnick scheint eine Spielernatur zu sein. Kamen zuletzt Berichte auf, das im Training um kleine Beträge bei mannschaftsinternen Kicks gespielt wird, hat er, wenn man die Medienberichte schaut, wohl jetzt eine Verlängerung der freien Tage bei Siegen ausgerufen. Sicherlich eine nette Idee, wer hat schon nicht gern einen zusätzlichen Anreiz zum Gewinnen.

- Die Zuschauerzahl im Rekordminus der Saison. Was den ein oder anderen anhand der sportlichen Situation vielleicht verwundert, zeigt am Ende nur die sehr familiäre Zusammensetzung der Fanbase. Den Nachmittag der Adventssonntage nicht mit der Familie traditionell verbringen zu können, ist sicherlich für sehr viele ungünstig und wahrscheinlich geht das am 1. und 2. Advent auch noch einfacher als am 3. und 4. Vielleicht auch ein Faktor, der sich mit dem Aufstieg verbessert. Bei zwei Erstligapartien gleich mehrere Sonntagsspiele hintereinander in der Weihnachtszeit zu bekommen, ist zumindest unwahrscheinlicher als bei drei.

- Als Test "Hymne" einfach ein schon bestehendes Lied zu nehmen und mit klassischen Elementen zu verbinden, kann sicherlich als genialer Zug gesehen werden. Viel wurde ja darüber diskutiert, was für Lieder oder Melodien man nehmen könnte, aber seien wir ehrlich, so gut wie jedes "neue" Lied wäre wohl bei großen Teilen auf Ablehnung gestoßen. Ein Lied was dagegen gefühlt schon immer da ist, dürfte da jedoch wenig Probleme verursachen und auch von der Einfachheit und dem Ohrwurm Charakter passt "Wir sind Leipzig" natürlich optimal.

- Anders als die Spieler, die noch ein Spiel durchpowern müssen, muss ich mich schon vorzeitig in die Blogpause verabschieden. Viel weihnachtliche Vorbereitungen und die Tatsache, das ich zumindest den Vorbericht nur mit dem Handy von unterwegs tippen könnte, lassen leider keine andere Entscheidung zu. Und wer meint, dass ginge doch locker auch per Handy, der hat mich wahrscheinlich noch keine SMS schreiben sehen.

Somit wünsche ich allen vorab schon einmal schöne Feiertage. Sollten Transfergerüchte eintrudeln, werde ich zumindest diese versuchen, irgendwie einzupflegen.


Vorschau RB Leipzig - FSV Frankfurt

Freitag, 11. Dezember 2015



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Die Hinrunde ist beendet und der Herbstmeister Titel wurde verpasst. Klingt schlimmer als es ist, denn Leipzig ist punktgleich mit Freiburg und das sich die Meisterschaft am Torverhältnis entscheidet, ist doch sehr unwahrscheinlich.

Nun gilt es demnach, den Rückrundenstart so gut wie möglich zu gestalten und dabei müssen 3 Punkte gegen den FSV Frankfurt her. Der FSV aus dem beschaulichen Frankfurter Stadtteil Bornheim, schlägt sich diese Saison ganze ordentlich, was man durchaus auch dem Trainer gut schreiben kann. Tomas Oral, früher unter anderem auch eine, recht enttäuschende, Saison lang bei RB Leipzig tätig,  führte Frankfurt ins gesicherte Mittelfeld der Tabelle.

Schlecht dabei für alle FSV Fans nur, das die wenigsten Punkte im heimischen Stadion geholt wurden. Gerade 9 Punkte aus 9 Spielen ergeben die drittschlechteste Bilanz der Liga. Anders sieht es da schon auswärts aus, wo man den fünftbesten Punkteschnitt erreichte.

Auch wenn Leipzig das Hinspiel demnach für sich entscheiden konnte, ist Vorsicht geboten. Von der Spielweise dürfte es wenig Überraschungen geben. Gerade gegen offensivere Teams steht der FSV meist sehr tief und kontert dann schnell.

RB LeipzigFSV Frankfurt
Tabelle210
Tore2616
Gegentore1622
Ballbesitz54%50%
Gew. Zweikämpfe48%48%
Fouls300259

Da das Duisburg Spiel noch in Erinnerung ist, dürfte auch klar sein, wie schwer sich die Mannschaft gegen solch eine Spielweise tut. Zumindest bis zu den letzten Minuten.

Und diese sind es auch, die Ralf Rangnick sicher vor viele Fragen stellen werden. Zum einen macht sich die nahende Winterpause und die lange Hinrunde natürlich langsam auf der Ausfallliste bemerkbar. Compper steht nicht zur Verfügung, auch Klostermann fällt aus. Sabitzer und Selke waren leicht angeschlagen, man hofft aber wohl, dass beide Sonntag wieder fit sind. Ersatz dürfte in der Innenverteidigung wohl Nukan sein, Außen gibt es außer Teigl wohl auch kaum Optionen.

Zum anderen wird sich Ralf Rangnick sicher auch fragen wie man nun die Aufstellung bei einem Spiel, das zwei solch extrem unterschiedliche Spielweisen beinhaltete, nun kadertechnisch wertet. Geht man von den Schlussminuten aus, dürfte sich wenig ändern. Poulsen und auch Quaschner haben sicherlich durch ihre Tore wieder Einsatzminuten verdient, ob es Poulsen in die Startelf schafft, dürfte elementar davon abhängen, wie offensiv man sich vom Start an geben will.

Nimmt man dagegen das Spiel bis zur 80. Minute als Referenz, müsste man auch darüber nachdenken, wie man das gesamte Aufbauspiel besser gestaltet. Entlastung hierfür dürfte sicherlich Dominik Kaiser sein, dessen Gelbsperre ja nun abgesessen ist.

Egal wie, ein überzeugender Sieg wäre sicherlich wohltuend. Für den passenden Rahmen kann dabei jeder Fan selbst sorgen. Trotz 3. Advent Zeit freischaufeln, auf ins Stadion und mitfiebern. Und ein kleiner Insider Tipp am Rande. Wer immer noch kein Geschenk für Frau/Mann, Onkel/Tante, Vater/Mutter, Oma/Opa oder sonst wen hat. Ein paar Exemplare meines Buches "111 Gründe RB Leipzig zu lieben" gibt es am Spieltag auch im Fanshop Container zu kaufen. Funktioniert natürlich besser, wenn der Beschenkte auch Fußball Fan ist und idealerweise auch RB Leipzig Fan. Wobei, ansonsten bekehrt es denjenigen oder diejenige vielleicht zum zukünftigen RB Fan.

Bleibt nur noch zu sagen: Auf geht's Rot-Weiß. Auf geht's zum Sieg!

Datum/ZeitSonntag, 13.12.2015, 13:30 Uhr
GegnerFSV Frankfurt
Marktwert des Gegners*12,70 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortRed Bull Arena
Trainer des GegnersTomas Oral (seit 05/2015)
TV & StreamSky Bundesliga
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
TickerLiveticker
Liveticker (Twitter)

RB Leipzig - MSV Duisburg

Montag, 7. Dezember 2015


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Aufstellung

Coltorti 
Klostermann, Orban, Compper, Halstenberg 
Ilsanker, Demme,
Sabitzer, Forsberg
Poulsen, Selke.

Kaiser nach 5. Gelber Karte gesperrt, ansonsten gab es keinen Grund, etwas an der Stammformation zu ändern. Ralf Rangnick entschloss sich zur Kompensation von Kaisers Platz nicht für einen positionsgetreuen Ersatz, sondern für die Doppelspitze mit Poulsen und Selke. Im Nachhinein sicher keine schlechte Entscheidung des Trainers.

Spielverlauf

Der Aufstiegsaspirant gegen den Tabellenletzten. Dies sah man durchaus schon in den ersten Minuten. Leipzig kombinierte sich sofort in den Duisburger Strafraum und schien auch wenig Mühe zu haben, dort den Ball zu behaupten. In den ersten fünf Minuten wurde der Duisburger Schlussmann gleich mehrere Male getestet. Selke, Forsberg und Sabitzer versuchten sich an der Führung, doch die Torschüsse kamen zu ungefährlich.

Sicherlich fragten sich einige, ob es sich nicht rächen sollte, solch gute Möglichkeiten nicht zu nutzen, aber es sollten nicht die Einzigen bleiben. 14. Minute. Sabitzer schickt Selke, der sich im 1 gegen 1 auch vom Torwart nicht mehr bremsen lässt. Doch der Jubel geht in der gehobenen Abseitsfahne unter. Eine Fehlentscheidung, wie die TV-Bilder später zeigen sollten.

Verkehrte Welt ein paar Minuten später. 17. Minute, eine Ecke landet bei Wolze und der hält einfach drauf. 1:0 Duisburg. Es ist schon erstaunlich, wie viel "einfache" Tore in dieser Halbserie gegen Leipzig fallen. Kaum einmal Gegentore, die kompliziert herausgespielt wurden. Könnte daran liegen, das gerade die Zuteilung bei Standards sehr gewöhnungsbedürftig ist. Die halbe Mannschaft deckt den Raum direkt am kurzen Pfosten, aber kein einziger ist in Bereitschaft, um Schüsse aus der zweiten Reihe zu verhindern.

Der Rückstand änderte nichts am Spielverlauf, ganz im Gegenteil. Nun stand Duisburg vollends im eigenen Strafraum, was weiterhin jedoch auch nichts daran änderte, das Leipzig wahre Kurzpassorgien zwischen ihren Füßen durchspielte. Die nächste Schlüsselszene in der 28. Minute. Forsberg schön auf Halstenberg und der spielt direkt in die Mitte, wo Poulsen lauert. Und nach endlos langer torloser Zeit belohnt dieser sich mal wieder mit einem eigenen Tor. Dabei profitiert er vielleicht sogar in der Situation von der torlosen Zeit, denn gleich drei Verteidiger der Duisburger scheinen nur Augen für Selke zu haben und ignorierten Poulsen dabei völlig.

Mit 1:1 ging es dann auch in die Pause und wer dachte, die zweite Hälfte wäre weniger nervenaufreibend, irrte sich. Die Mannschaft von Rasenballsport versuchte weiterhin den Ball sprichwörtlich ins Tor zu tragen. Das mag man oft sagen, aber wenn drei Angreifer direkt vor dem Tor Kurzpässe spielen und sich niemand traut zu schießen, bis irgendein Duisburger dann doch den Ball bekommt, ist das schon sehr ärgerlich.

Rangnick brachte Bruno für Demme und Nukan für Compper. Beides sicher etwas offensivere Optionen. In der 75. kam dann noch Quaschner für den glücklosen Selke. Dann die 79. Minute. Wie schon ein paar Mal in den letzten Spielen erwähnt, wollte Ralf Rangnick zu recht nicht mehr, das die Spieler Bälle per Grätsche klären, da sich der Verteidiger damit selbst aus dem Spiel nimmt. Zu diesem Zeitpunkt rollte ein schneller Konter durch die Mitte. Duisburgs Scheidhauer mit dem Ball und was macht sein Gegenspieler aus Leipzig? Richtig, er versucht die Ballabwehr per Grätsche. Der Ball geht nach außen, kommt zurück zu eben jenen Scheidhauer, der natürlich nun ohne Gegenspieler völlig frei vor Coltorti den Ball versenken kann, 1:2. Dazu dürfte Ralf Rangnick in der Nachbesprechung wohl etwas zu sagen haben.

Rückstand, schlechte Chancenverwertung, Stimmung bedröppelt, zumindest in Leipzig. doch irgendwie kam jetzt bei den Roten Bullen wohl der Frust durch, denn die Angriffe wurden von einen Schlag auf den anderen aggressiver und damit auch effektiver. 85. Minute, Ecke, kurz gespielt und dann per Flanke vor das Tor befördert, wo Quaschner ihn per KOPF ins Tor befördert. Ja, wir können tatsächlich auch Kopfbälle. Und da ging noch mehr. Wieder eine Ecke, zwei Minuten später, landet bei Nukan und der Ball geht in hohen Bogen ins Tor. Ein Ball, den man nie im Leben gezielt in so eine Flugbahn bekommt, aber manchmal reicht eben auch ein Funken Glück. Und wenn man einmal spielt wie im Rausch, gehen sogar Konter. Schnell gespielt, Bruno läuft bis zur Mittellinie, spielt in die Mitte auf Poulsen und dieser schießt das 4:2.

Damit endete ein absolut verrücktes Spiel.

Statistik

RB LeipzigMSV Duisburg
Tore42
Torschüsse215
Ballbesitz62%38%
Angek. Pässe76%54%
Gew. Zweikämpfe55%45%
Laufleistung (km)117,1114,1
Sprints206195
Fouls108

Bester Spieler

In den ersten 80 Minuten könnte man bei fast jedem Spieler Ansätze für Kritik finden, in den berauschenden Schlussminuten trumpften mehr auf, als nur die eigentlichen Torschützen. Sabitzer in diesem Spiel wieder stark, Compper gefielt mir als defensiver Part sehr gut, auch Nukan als offensivere Option wusste sicherlich zu überzeugen.

Forsberg mit sehr schwieriger Situation. Stellt sich die Frage, ob dies vom Trainer gewollt ist oder aus der Spielsituation entsteht, aber er ist sehr stark im hinteren Bereich des Spielaufbau gebunden und hat damit natürlich automatisch weniger Möglichkeiten selbst sein Torekonto zu erhöhen.

Der Punkt des besten Spielers geht für mich jedoch an Poulsen. Seine besiegte Torflaute, trotzdem auch oft Uneigennützigkeit, um besser platzierte Spieler in Szene zu setzen. Etwas was man früher nicht selten bemängelt hatte. Und natürlich der "Biss" den er langsam zurückzugewinnen scheint. Und das obwohl es ihm sein Gegenspieler von Duisburger Seite nicht einfach machte. Dieser zog und klammerte an dem Stürmer, als würde er sich gerade fürs Amateur Wrestling bewerben. Ich dächte jedoch, Poulsen hätte ihn gestern zur Not auch huckepack bis zum Tor mitgeschleppt, um endlich wieder punkten zu können.

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Fazit

Das Erlebnis der Schlussminuten ist sicher eines der intensivsten, die viele seit langer Zeit beim Verein erlebt haben, das man eine drohende Niederlage nach solch einem Spiel so furios umbiegt, war kaum zu erwarten und setzte damit natürlich umso furiosere Emotionen frei.

Trotzdem muss man natürlich auch sagen, das Duisburg es der Leipziger Offensive sehr leicht machte. Es gab kaum einmal Probleme, sich bis in den gefährlichen Bereich vor das Tor zu kombinieren und trotzdem schaffte man es über 80 Minuten nicht, diesen Vorteil in Tore zu verwandeln.

Zuerst einmal stellt sich natürlich die Frage, warum sich vor dem Tor kaum jemand traut zu schießen, sondern Bälle im Zweifelsfall lieber noch einmal raus oder gar zurück gespielt werden. Auch warum man sich wenig traut, den Ball direkt über die Flanken zu verwerten. Ralf Rangnick sah dies wohl ähnlich und machte am Spielfeldrand sehr häufig Gesten, die sich wohl am besten mit "In die Breite" übersetzen ließen.

Erschwerend kommt sicherlich die Ratlosigkeit hinzu wenn bestimmte Spielsituationen eintreten. Gerade in Kontersituationen geht fast nichts in der Mannschaft (von den Schlussminuten abgesehen). Da wäre Platz, um mit ein bis zwei Spielern einen Konter zu fahren, aber es wird lieber Tempo herausgenommen, abgewartet. Dazu passieren immer noch überraschend viele Missverständnisse zwischen den Spielern. Alles Dinge, bei denen man sagen könnte, das kommt mit der Zeit. Nur im Grunde spielen die Spiele ja nun schon eine ganze Weile in der Formation zusammen.

Aber vor allen muss sich Ralf Rangnick in der Winterpause wohl überlegen, wie sein favorisierter Weg zum Tor aussieht. Sich direkt durch die Füße einer im Strafraum geballten Defensive zu kombinieren, dürfte nur gegen wenige Gegner viel Erfolg bringen. Meist folgt dann ein Ballverlust oder ein Ball, der kaum ins Tor gehen kann.

Persönlich hoffe ich ja, dass dieses Spiel einigen Spielern Auftrieb gegeben hat. Das die Spieler schneller den Abschluss suchen, oder auch einmal unkonventionelle, schnelle Wege zum Tor gehen. Die Qualität, die Torausbeute aus dem Spiel heraus zu erhöhen, steckt sicherlich in der Mannschaft.

Abseits des Rasens

Da ist man schon zur Stadionöffnung im Stadion, weil es heißt, "erhöhte Sicherheit" und dann nach nicht einmal einer Minute drin. Mich würde interessieren, woraus diese erhöhte Sicherheit denn bestand, denn zumindest in Sektor A war alles wie sonst auch. Inklusive dessen, das ich scheinbar der Einzige bin, der zu seinem ermäßigten Ticket noch seinen OFC Ausweis hervorkramt. Alle vor mir haben sich trotz großem E auf dem Ticket einfach so durchwinken lassen.

Zweitens muss gesagt werden, das das Catering gestern wohl nicht in Höchstform war. Die Bratwurst konnte man bei der lauen Temperatur nicht zum Aufwärmen nehmen und die Konsistenz war auch sehr zweifelhaft. Wie es in den sozialen Netzwerken schien, war ich wohl auch nicht der einzige mit dieser "Erfahrung".

Und auch wenn es nicht wirklich in die Kategorie "Abseits des Rasens" passt, habe ich mir gestern einmal das Torschuss Aufwärmtraining gegeben, das die Mannschaft gern vor dem Spiel auf dem Platz veranstaltet. Irgendwie schon kurios, wie wenig Bälle davon denn überhaupt bei Coltorti ankommen, wesentlich mehr landeten abseits des Kastens, gern auch im Fanblock.



Vorschau RB Leipzig - MSV Duisburg

Freitag, 4. Dezember 2015



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Etwas mehr als 2 Jahre ist es her, das Duisburg das letzte Mal zu Gast in der Red Bull Arena war. 1:1 trennte man sich damals. Musste im eigenen Stadion zuerst einen Rückstand einstecken und rettete dann durch ein Freistoß Tor von Anthony Jung wenigstens einen Punkt.

Viel ist seit dem passiert und sicher sind die Voraussetzungen nun völlig andere. Leipzig als Aufstiegskandidat, im Kopf an Kopf Rennen mit Freiburg und dagegen Duisburg, Tabellenletzter und katastrophal in die 2. Bundesliga gestartet.

Und doch täuscht diese Tabelle etwas. In den letzten drei Spielen holte Duisburg 5 Punkte und sieht so wieder ein kleines Licht am Horizont im Abstiegskampf. Dabei waren die Siege sicher schwer erkämpft. Aber zumindest zwei der Gegner, Freiburg und Sandhausen, sind sicher keine Selbstverständlichkeit zum Punkten, trotz das beides Heimspiele für den MSV waren.

RB LeipzigMSV Duisburg
Tabelle218
Tore2213
Gegentore1427
Ballbesitz54%48%
Gew. Zweikämpfe48%49%
Fouls290279

Interessanterweise resultierte kein Tor in diesen Spielen aus der Sturmspitze. Duisburg spielt diese Saison variabel mit 1-2 Spitzen im 4-2-3-1 oder 4-4-2 System. Doch Kingsley Onuegbu schaffte es in 15 Einsätzen gerade einmal auf 2 Tore und 1 Vorlage. Damit führt er zwar die Torschützenliste des MSV an, muss sich diesen Platz aber mit Rolf Feltscher teilen. Dieser ist rechter Verteidiger, was dazu eigentlich alles aussagen dürfte.

So muss die Mannschaft von RasenBallsport gegen Duisburg vor allem auch die Spieler hinter der Sturmreihe im Blick haben und vor allem mit Zlatko Janjic rechnen. Dieser hat zwar auch erst ein Tor in der Statistik, war aber auch lang verletzt und kommt gerade erst wieder in Form. Mit 17 Toren und 8 Vorlagen, war er jedoch in der letzten Saison maßgeblich am Aufstieg der Duisburger beteiligt und es ist durchaus wahrscheinlich das er auch eine Liga höher zu seinen Qualitäten zurückfindet.

In Leipzig muss man vor allen die Sperre von Kaiser kompensieren. Eine heikle Angelegenheit. Denn eigentlich wäre dies die ideale Situation für Bruno. Sollte Ralf Rangnick lieber auf Kalmár setzen oder gar auf ein System mit zwei Spitzen umstellen und Poulsen von Beginn auflaufen lassen, wäre dies der nächste Nackenschlag für den Belgier, der sich seinen Wechsel sicher anders vorgestellt hätte.

Weiterhin stehen dem Trainer bis auf die Langzeitverletzten alle zur Verfügung und nach zwei Auswärtssiegen wird er wohl, trotz das die Spiele eher erfolgreich als schön waren, kaum Grund haben, etwas an der Aufstellung abseits des Kaiser Ersatzes zu ändern.

Bleibt zu erwarten, das man die Heimbilanz am Sonntag aufbessert und zu hoffen das trotz Advent noch ein paar mehr Fans den Weg ins Stadion finden.


Datum/ZeitSonntag, 06.12.2015, 13:30 Uhr
GegnerMSV Duisburg
Marktwert des Gegners*12,00 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortRed Bull Arena
Trainer des GegnersIlia Gruev (seit 11/2015)
TV & StreamSky Bundesliga
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
TickerLiveticker
Liveticker (Twitter)

Karlsruher SC - RB Leipzig

Dienstag, 1. Dezember 2015


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Aufstellung

Coltorti 
Klostermann, Orban, Compper, Halstenberg 
Ilsanker, Demme,
Kaiser (C), Sabitzer, Forsberg
Selke.

Keine Änderungen zum Bielefeld Spiel in der Startelf. Ralf Rangnick setzt weiter darauf, dass sich die Mannschaft besser einspielt und so wirklich empfiehlt sich auch kein Ersatzspieler für eine Beförderung zum Stammspieler.

Spielverlauf

Die Mannschaft wollte sich nach dem letzten Spieler verbessern, doch unglücklicherweise hatte wohl der KSC die gleiche Idee und drückte sofort gen Leipziger Tor. Nur mit Mühe konnte man diese Angriffe entschärfen und auch für den Schiedsrichter ergaben sich gleich die ersten schwierigen Entscheidungen. Dabei sprang der Ball zuerst Orban an den Arm, dieser ist jedoch am Körper angelegt und somit natürlich kein Strafstoß. Strittiger da schon die zweite Szene in der 11. Minute. Der Ball geht im Strafraum an die Hand von Compper und dieser lenkt ihn aus der Abwehrbewegung ab.

Schwierige Entscheidung, selbst nach den TV-Bildern. Vereinfacht würde man behaupten, er nimmt den Ball mit, Handspiel. Bedenkt man allerdings, dass es bei der Regel um die natürliche Bewegung geht, stellt sich schon die Frage, ob er sich ohne Ball anders bewegt hätte. Wohl kaum. Somit wäre es auch kein "absichtliches Handspiel". Trotz dieser Tatsache wäre auch eine Ahndung zu vertreten gewesen.

Es blieb eine schwache Hälfte von Leipzig. Viel erinnerte an schon vergessene, frühere Phasen der Spielanlage. Man schaffte es nicht, wieder über den Ballbesitz langsamer zu agieren, schaffte es ebenfalls nicht, die nötige Ruhe ins Spiel zu bringen und den Gastgeber damit auszubremsen. Glücklicherweise blieb es jedoch beim 0:0 bis zur Pause, auch dank einiger Glanzleistungen von Abwehr und Coltorti.

Ohne Wechsel ging es weiter und auch der Spielverlauf änderte sich wenig. Karlsruhe stürmte, Leipzig versuchte irgendwie zu ihrem Spielsystem zu gelangen. Ein hartes, kampfbetontes Spiel, was wiederum zu einer unschönen Strafraumaktion führte. Compper klammert mit seinen Gegenspieler in einer Art, die irgendwie an Ringen oder Schlamm Wrestling erinnert und bei so etwas lässt sich ein Stürmer dann natürlich nicht lang bitten. Ein Zupfer zu viel, ein Pfiff des Schiedsrichters später und der Elfmeter für Karlsruhe war da. Der gefoulte schießt selbst, doch mit einem müden, ideenlosen Schuss bringt man Fabio "Die Krake" Coltorti nicht einmal dazu, mit der Wimper zu zucken. Er hielt den Elfmeter und damit RB Leipzig im Spiel.

Rangnick brachte Poulsen für Forsberg, dessen brandneue Nike Schuhe ihm zumindest in diesem Spiel noch kein Glück brachten.

Es kam, wie es kommen musste. Der KSC schlug aus der Spielzeit kein Kapital und wurde gnadenlos durch Murphys Gesetz bestraft ("Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen"). 69. Minute, Kaiser mit langen Freistoss nach vorn. Der Abwehrversuch der Karlsruher Hintermannschaft wird zur Vorlage für Sabitzer und dessen Schuss wird auch noch abgelenkt, 0:1, Leipzig führte.

Infolgedessen Leipzig sogar mit besseren Angriffen und die Gastgeber mit Wut im Bauch. Ralf Rangnick sicherte die letzten Minuten noch mit Khedira für Selke und Nukan für Demme ab und der Auswärtssieg war perfekt.

Statistik

Karlsruher SCRB Leipzig
Tore01
Torschüsse1015
Ballbesitz53%47%
Angek. Pässe73%68%
Gew. Zweikämpfe55%45%
Laufleistung (km)119,6120,9
Sprints208231
Fouls1513

Bester Spieler

Coltorti sicherlich wieder in guter Form. Schon durchaus überraschend, wie sicher er auch diese Saison wieder seinen Stammplatz verteidigt. Wobei dies sicher auch die Frage aufwirft, wie es denn mit seinen Planungen für die Zukunft aussieht und was nun eigentlich mit Gulacsi ist, der sicherlich nicht gewechselt ist, um die U23 durch die Regionalliga zu führen oder auf der Bank zu sitzen.

Auch anhand seines entscheidenden Tores für mich jedoch Sabitzer der beste Spieler. Irgendwie geht Sabitzers Saisonleistung etwas unter zwischen der Aufmerksamkeit um Selke und Forsberg. Selbst auf Poulsen stürzt sich die Presse wohl öfter. Ich gebe zu, ich war vor der Saison sehr skeptisch, ob Sabitzer bei uns funktioniert, wie ich wohl mittlerweile meist skeptisch bin, ob Spieler Leistungen aus Salzburg zu uns übertragen können. Doch 5 Tore und 2 Vorlagen sind bisher aller Ehren wert und auch seine Spielanlage gefällt mir mittlerweile besser als noch in seinen ersten Spielen für uns.

Fazit

Wer hätte sich nach dem verkorksten Saisonbeginn noch Träumen lassen, das wir einmal 6 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz haben? Das Kopf an Kopf Rennen mit Freiburg bleibt mit dem Sieg präsent und die Ausgangssituation vor den zwei Heimspielen damit ideal.

Das Spiel war sicherlich kein Gutes. Man lässt sich viel zu sehr vom Gegner beeindrucken, hat Schwierigkeiten, das eigene Aufbauspiel auch gegen aggressiv agierende Gegner durchzuziehen. Auch kann man immer noch die fehlende Konsequenz des Offensivspiels bemängeln und bei den entscheidenden Zweikämpfen sah das Mittelfeld nicht gut aus.

Und trotzdem, wie im letzten Spielbericht auch schon geschrieben, ist jetzt auch nicht die Zeit, um am schön spielen zu arbeiten. Die Ergebnisse bis zur Winterpause müssen stimmen, dann hat man Zeit sich um alle offenen Fragen zu kümmern. Vielleicht auch um die ein oder andere Kaderschwäche, auch wenn Ralf Rangnick bisher Verstärkungen ausschließt.

Zum einen hat er sicher recht, das bei einem angepeilten Aufstieg sicher der Winter die ungünstigste Zeit ist, um am Kader zu feilen. Andererseits, gerade jetzt, wo einige Stammspieler ausgepowert scheinen, macht sich durchaus bemerkbar, dass man auf kaum einem Kaderplatz jemanden hat, wo man sich denkt "Jetzt nutzt dieser seine Chance!". Persönlich hätte ich natürlich auch nichts dagegen, wenn man einem talentierten Nachwuchsspieler diese Chance einräumt, aber um dieses Thema wird man sich wohl eher später kümmern, wahrscheinlich erst, wenn der Aufstieg sicher ist.

Vorschau Karlsruher SC - RB Leipzig

Sonntag, 29. November 2015



©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH

Beim Karlsruher SC werden die meisten wohl an die Vorfälle des letzten Jahres denken. Ein paar "Fans" aus Karlsruhe hatten dabei die Idee in dem Hotel vorbeizuschauen, wo die Mannschaft von RB Leipzig nächtigte. Die wildesten Gerüchte, Aussagen und Reaktionen gab es damals zu dem Vorfall. Und die Bandbreite, wer, wo und wie dort nun am Hotel agiert wurde, war abenteuerlich.

Das darauf folgende Spiel war dagegen schon eher die Kategorie "ereignislos". 0:0 trennten sich beide Teams.

Nun steht wieder das Auswärtsspiel in Karlsruhe an und beide Mannschaften hoffen wohl auf mehr als ein Unentschieden. Der SC, weil der Aufwärtstrend durch die 1:3 Niederlage in Sandhausen ausgebremst wurde und man mit einem Sieg gegen Leipzig sicherlich auch ein Ausrufezeichen setzen möchte, das es jetzt nicht wieder abwärtsgeht. Die Roten Bullen natürlich, um an Freiburg dran zu bleiben und die Aufstiegsambitionen weiter zu untermauern.

Karlsruher SCRB Leipzig
Tabelle112
Tore1521
Gegentore2114
Ballbesitz48%54%
Gew. Zweikämpfe50%48%
Fouls256277

Karlsruhes Trainer Markus Kauczinski will im Spiel "den Weg nach vorn suchen". Das dürfte keine so schlechte Taktik sein. Zum einen ist es gegen die auswärts stärkste Mannschaft der Liga sicherlich keine so gute Idee, sich hinten reinzustellen und zu hoffen, das jene den Ball nicht versenken. Erst recht nicht, wenn die eigene Defensive mit 21 gefangenen Toren in der Saison nicht gerade geglänzt hat. Zum anderen resultieren die Siege des KSC auch aus einem schnellen, druckvollen Spiel nach vorn.

Aber auch Leipzig hat sich viel vorgenommen. Man weiß um seine Auswärtsstärke und will die aktuelle Erfolgsbilanz auf jeden Fall in die Winterpause bringen. Noch sind es 4 Spiele und sicherlich muss man, wie in Bielefeld zu sehen, auch die Zähne zusammenbeißen. Wie sehr die Saison der jungen Mannschaft in den Beinen steckt, ist sicherlich nicht pauschal zu sagen, aber ein paar werden bis zur Winterpause sicherlich an die Belastungsgrenze oder darüber hinaus gehen müssen.

Zumindest verletzungstechnisch lastet kein zusätzlicher Druck auf dem Team. Ralf Rangnick stehen, bis auf Boyd natürlich, alle Spieler im Kader zur Verfügung. Somit wird sich wohl auch an der Aufstellung wenig ändern. Wenn zwei offensive Mannschaften, bei denen es um viel geht, aufeinandertreffen, entsteht meist kein schönes, sondern eher ein kampfbetontes Spiel. Dieses ist in Karlsruhe zu erwarten.

Im Grunde ein Spiel, was einen besseren Spieltag verdient hätte, als schon wieder einen Montag. So werden es wohl nur die wenigsten schaffen die Entfernung an einem Wochentag zurückzulegen und live im Stadion dabei sein. Man könnte ja sagen, allein schon wegen solcher  Montagsspiele lohnt es sich den Aufstieg anzupeilen, aber auch in der 1. Bundesliga diskutiert man ja gerade schon wieder über die Neuverteilung der Spieltage und mögliche TV Geld Steigerungen. Vielleicht sollte man einmal die dort diskutierenden zu einem Urlaubstag und einer Bus oder Bahnfahrt (natürlich samt Stadion und Rückfahrt) bei einem solchen Spiel verpflichten, spätestens am darauf folgenden Tag, wären Spiele wochentags wohl vom Tisch.

Datum/ZeitMontag, 30.11.2015, 20:15 Uhr
GegnerKarlsruher SC
Marktwert des Gegners*16,65 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortWildparkstadion
(29.699 Plätze)
Trainer des GegnersMarkus Kauczinski (seit 03/2012)
TV & StreamSky Bundesliga
Sport1
AudioBullenfunk.fm
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TickerLiveticker
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Arminia Bielefeld - RB Leipzig

Sonntag, 22. November 2015


©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH


Aufstellung

Coltorti 
Klostermann, Orban, Compper, Halstenberg 
Ilsanker, Demme,
Kaiser (C), Sabitzer, Forsberg
Selke.

Keine Überraschungen in der Startelf. Klostermann und Orban kehrten auf ihre angestammten Plätze in der Defensive zurück. Sebastian, Bruno und Gipson saßen dagegen nicht einmal im Flieger nach Bielefeld.

Erster hat natürlich das Problem, das Nukan nun wieder fit ist und sicherlich als Option, in der man viel Potenzial sieht, den Bankplatz für die Innenverteidigung besetzt. Zusätzlich ärgerlich für Tim Sebastian, da dieser am einfachsten über genug Einsätze, wie kurz auch immer, an eine Vertragsverlängerung kommen könnte.

Anders sieht der Fall bei Bruno aus. Dessen Abstinenz ist schon ein schlechtes Zeichen für ihn. Zwar ist die Gefahr auch für ihn groß, bei fast vollständig verfügbaren Kader aus der Auswahl zu fallen. Trotzdem dürfte es für seine Ambitionen ein herber Rückschlag sein. Wenn man einmal bedenkt, wie groß die Euphorie bei seiner Verpflichtung war und das er lt. Pressemeldungen vor seiner Leihe durchaus eine große Stange Geld kostete, sicherlich ein Härtefall.

Überraschend für mich die Nichtnominierung von Gipson. Das Klostermann seine Position zurückbekommt, war durchaus klar. Das es Gipson trotz der letzteren Einsätze nicht einmal auf die Bank schafft ist, dagegen etwas überraschend. Entweder er ist in der Gunst des Trainers schnell gesunken oder man verspricht sich mehr von Spielzeit in der U23.

Spielverlauf

Warum Bielefeld der Favoritenschreck der 2. Bundesliga war, konnte man schon in den ersten Minuten erahnen. Hart geführte Zweikämpfe, kompakte Abwehr. Immer auf einen entscheidenden Fehler des Gegners wartend, um dann schnell per Konter vor das gegnerische Tor zu bekommen. Allerdings auch, ohne sich hinten dabei die Blöße zu geben. Einige gute Angriffe von Leipziger Seite. Selke dabei ein paar Mal in Szene gesetzt, jedoch noch glücklos vor dem Tor. Im Gegenzug ging bei der Arminia viel über Nöthe, der ebenfalls schon die ersten Nadelstiche setzen konnte.

Nach gut 20 Minuten begannen die Bielefelder zu merken, dass der Offensivmotor der Leipziger nicht ganz so rund lief, wie vielleicht erwartet. Man traute sich mehr, ging etwas offensiver zu Werke und erspielte sich so immer mehr Chancen. Coltorti in der ersten Hälfte stark gefordert, musste das ein ums andere Mal Großchancen vereiteln. Und wie immer wenn der Gegner in einer Druckphase ist, litt auch darunter das Leipziger Offensivspiel. Die Mittelfeldspieler beschäftigten sich mehr mit der Abwehr, das Aufbauspiel auch über die Flanken stoppte und die Forsberg und co. mussten selbst weite Wege mit dem Ball gehen. Bielefeld in dieser Phase sicherlich die stärkere Mannschaft, nur die Chancen wollten nicht ins Tor. Man fühlte sich wie in einer verkehrten Welt, da normalerweise Leipzig jene Mannschaft ist, die auf das Tor drückt, aber mit der Chancenverwertung hadert.

Und auch ein weiterer Faktor erinnerte an frühere Leipziger Spiele, denn auch Bielefeld hielt ihre Drangphase nicht bis zur Halbzeit durch. Die letzten Minuten ließ der Druck der Arminia merklich nach, wodurch das Spiel von RasenBallsport auch direkt besser wurde. Einige schöne Kombinationen waren die Folge. Sabitzer, gut von Halstenberg in Szene gesetzt, scheitert leider knapp. Auch Forsberg kann den Ball nicht im Tor versenken. Doch der Erlösung folgte trotzdem, in Form von Davie Selke, der seine Torflaute der letzten Spiele mit dem 1:0 beendete. Gut in Szene gesetzt wurde er dabei von Diego Demme. Ich will nicht schon wieder ein Loblied auf Demme singen, da das in diesem Blog sicherlich schon klingt wie eine hängende Schallplatte, aber für mich einer der wichtigsten Spieler der Saison bisher.

Mit der Führung ging es in die Pause und ohne Wechsel auch wieder aus dieser hinaus. Die Gastgeber mussten nun natürlich handeln und versuchten dies vorerst mit mehr Verlagerung in die Offensive. Leipzig gerade im Mittelfeld dabei durchaus mit Problemen, spätestens bei den Innenverteidigern waren diese Angriffe jedoch zumeist zu Ende und den Rest fischte Coltorti ohne Probleme heraus. Rangnick brachte in der 66. Minute Jung für Forsberg und beruhigte das Spiel damit noch weiter. In der 74. kam dann noch Poulsen für Selke und kurz vor Schluss in der 84. Khedira für Demme.

Doch es blieb dabei. Leipzig schaffte es leider nicht, trotz einiger Chancen den Sieg abzusichern, somit zitterten die Zuschauer sicherlich bei jedem Angriff des Gegners. Doch im Grunde wurde der Sieg verdient bis zum Ziel getragen.

Statistik

Arminia BielefeldRB Leipzig
Tore01
Torschüsse98
Ballbesitz47%53%
Angek. Pässe67%71%
Gew. Zweikämpfe54%46%
Laufleistung (km)113,2119,5
Sprints196214
Fouls1413

Bester Spieler

Ich tue mich zugegeben immer etwas schwer Keeper in dieser Kategorie zu packen. Jeder gehaltene Torschuss ist natürlich immens wichtig für das Spiel, andererseits ist es auch die Aufgabe eines Torwarts auch gut platzierte Bälle abzufangen. Trotz dieser Tatsache liegt Coltorti für mich in dieser Wertung vorn.

Lobend zu erwähnen sicherlich noch Davie Selke. Er hatte nun ein durchaus langes Loch, was eigene Tore angeht. Hier nun das erlösende Tor und auch abseits davon viel Arbeit in der Offensive, durchaus auch selbstlos, um gute Möglichkeiten für andere Spieler zu schaffen.

Fazit

Nach der Niederlage gegen Kaiserslautern war es sicherlich wichtig, in Bielefeld zu punkten. Es war dabei sicherlich nicht das schönste Spiel, was Leipzig diese Saison gespielt hat. Es fehlte auch die Leichtigkeit und die Dominanz im Spiel der letzteren Siege.

Man könnte sicherlich bemängeln, dass der Spielaufbau zeitweise wirklich schlecht war. Viele Lücken, fehlende Geschwindigkeit in entscheidenden Situationen und dazu noch das etwas glücklose Agieren vor dem gegnerischen Tor.

Und doch, ist Kritik meiner Meinung nach fehl am Platz. Ich schreibe diesen Blog nun schon seit der Regionalliga Zeit und eines zieht sich wie ein roter Faden durch die Spielberichte. Umso näher man der Winterpause rückt, umso mehr gibt es nur noch ein Motto "durchhalten!". Wir haben nun den fünftletzten Spieltag vor der Winterpause. In den letzten fünf Spielen der letzten Saison konnten wir gerade einmal einen einzigen Sieg erringen. In der 3. Liga verloren wir am fünftletzten Spiel zu Hause gegen Rostock. Danach konnten wir glücklicherweise noch 3 Siege aus 4 Spielen feiern, es waren jedoch größtenteils Zittersiege gepaart mit Einzelleistungen.

Einige mögen vielleicht auf die Nationalmannschaftseinsätze zeigen, andere auf die junge Mannschaft deuten. Beides ist sicherlich ein Faktor. Doch entscheidend ist wohl viel mehr, das der Aufstiegskampf über eine Halbserie kräfteraubend, wie nichts anderes ist, was man so spielen kann. Man sagt immer gern es wäre der Abstiegskampf. Doch dort befinden sich glücklicherweise oft durchaus einige, die viele Punkte lassen und viele Möglichkeiten lassen, zurückzuschlagen. Im Aufstiegskampf jedoch kann jeder Punktverlust entscheidend sein. Ein Fehler und die Konkurrenz zieht vielleicht schon auf und davon.

Man sieht an unserer Konkurrenz momentan ganz gut, wie schwer es ist, eine starke Saisonleistung über die ganze Halbserie durchzuhalten, somit muss man nun schlichtweg nur noch punkten. Ob es dominante oder dreckige Siege werden. Ob aus dem Spiel oder ins Tor gestolpert, wichtig ist allein die gute Ausgangsposition ins Ziel der Winterpause zu bringen.

Somit lautet auch dieses Jahr wieder die Devise "Durchhalten und Punkten!".

Vorschau Arminia Bielefeld - RB Leipzig

Freitag, 20. November 2015


©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH

Eine endlos wirkende Spielpause ist nun fast vorbei. Obwohl nur ein Wochenende lang, kam es sicherlich vielen so vor, als wäre es eher ein Monat gewesen. Nun gilt es wieder in die Saison einzusteigen und alle äußeren Themen, die uns die letzten Tage beschäftigt haben, außen vor zu lassen. Denn zur Erinnerung, unser Kampf um die Tabellenspitze ist so eng, wie er nur sein kann. Drei Mannschaften punktgleich auf den ersten 3 Plätzen. Leider RB Leipzig mit schlechtesten Torverhältnis, somit auch der 3. Platz.

Im Grunde sagt dies jedoch nichts Wirkliches aus. Das Aufstiegsrennen wird sich durch Punkte entscheiden und somit sollte bis zur Spielpause im Winter noch eine möglichst maximale Punktausbeute folgen.

Dabei liegen die Top-Spiele hinter uns. Jetzt geht es gegen Mannschaften aus dem Mittelfeld oder eben jene, die schon mit dem Rücken zur Wand gegen den Abstieg spielen. Gerade gegen letztere tat sich RasenBallsport immer wieder schwer. Und ein jener wartet auch gleich an diesem Wochenende. Arminia Bielefeld. Als Aufsteiger hat man in Bielefeld natürlich nur ein Ziel, nicht direkt wieder nach unten zu rutschen. Und dabei entpuppt man sich trotz des 13. Tabellenplatzes als eine Art Favoritenschreck. Gegen Sandhausen und Bochum ertrotzte man sich zu Hause ein Unentschieden und auch auswärts in Freiburg und St. Pauli konnte man jeweils einen Punkt mitnehmen.

Ein Problem des Bielefelder ist sicherlich die Offensive. Denn obwohl Kapitän Fabian Klos selbst schon 5 Tore in der Bilanz hat, ist die Gesamtausbeute der Mannschaft mit bisher 12 Toren in dieser Saison mager. Wegmachen kann dies bisher allerdings auch die starke Defensivleistung, die gerade bei den Unentschieden gegen individuell stärkere Gegner punkten konnte. Natürlich ist dies auch im Spielsystem begründet. Trainer Norbert Meier lässt die Bielefelder Mannschaft vor allem aus einer kompakten Defensive spielen. Die Räume sind eng und man wartet darauf,  den Gegner mit schnellen Kontern Nadelstiche versetzen zu können.


Arminia BielefeldRB Leipzig
Tabelle133
Tore1220
Gegentore1214
Ballbesitz46%54%
Gew. Zweikämpfe50%49%
Fouls194264

Keine einzige Mannschaft schaffte es diese Saison aus Bielefeld 3 Punkte mitzunehmen und auch für die momentan zweitstärkste Auswärtsmannschaft wird dies wohl kein einfaches Unterfangen. Denn in Leipzig hadert man immer noch mit einer konstanten Form. Zwar konnte man den schwachen Saisonbeginn wieder ausgleichen, das 0:2 zu Hause gegen den FCK war zuletzt jedoch ein starkes Signal, das noch vieles nicht rund läuft beim Aufstiegsaspiranten.

Dazu waren viele Spieler mit ihren Nationalmannschaften unterwegs. Was für die Motivation sicher sehr gut ist, kann konditionell schon ein Problem darstellen. Trotzdem hat Ralf Rangnick natürlich die Qual der Wahl im Kader. Bis auf die Langzeitverletzten sind alle fit und sicher heiß darauf, zu zeigen das das Spiel gegen Kaiserslautern nur ein Ausrutscher wahr. Zwei erwartete Personalien hat der Trainer schon durchblicken lassen, Klostermann und Orban kehren in die Startelf zurück.

Wichtig wäre sicherlich, der Einsatz von Forsberg, der auch in der schwedischen Nationalmannschaft eine grandiose Leistung ablieferte. Als Gegenüber konnten die Dänen keine Erfolg feiern, es besteht aber die Hoffnung, das Poulsen sein Tor dort gut getan hat. Vielleicht kann er seine Torjäger Qualitäten ja auch bald wieder in der Liga zeigen.

Um die 500 Fans begleiten die Mannschaft nach Bielefeld. Kein Bestwert, aber Bielefeld liegt auch nicht gerade in der Nachbarschaft und die Aufstiegseuphorie konnte durch die fehlende Konstanz (und die Pause) sicherlich noch nicht wirklich zünden. Es gäbe jedoch etwas ganz einfaches, um zukünftige Zahlen anzukurbeln, 3 Punkte in Bielefeld.

Datum/ZeitSamstag, 21.11.2015, 13:00 Uhr
GegnerArminia Bielefeld
Marktwert des Gegners*11,60 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortSchücoArena
(26.137 Plätze)
Trainer des GegnersNorbert Meier (seit 02/2014)
TV & StreamSky Bundesliga
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
TickerLiveticker
Liveticker (Twitter)

Kommentar: Trübe Gedanken

Samstag, 14. November 2015


Wie ein Tag doch so viel ändern kann. Eigentlich wollte ich heute über die aktuelle Situation im Verein bloggen. Über die letzte Niederlage und Ursachenforschung.

Doch dann kamen die Ereignisse der letzten Nacht in Frankreich. Neben den ganzen Informationen und der Bilder der Gräueltaten, schwirren vielen Fußballfans sicherlich noch jene Bilder des Länderspiels durch den Kopf. Zehntausende Menschen, versammelt um dem Sport beizuwohnen, der in der ganzen Welt so viele begeistert. Menschen, die nicht damit rechnen konnten, wie dieser Abend endet. Man weiß nicht, wie knapp Sie alle einer Katastrophe entronnen sind. Nach Medienberichten wollten die Attentäter wohl auch ins Stadion. Weshalb Sie es nicht schafften wissen wir nicht und vielleicht sollten einige Details auch nicht an die Öffentlichkeit kommen. Denn von allen Waffen, die es in der Welt gibt, ist jene am gefährlichsten, die sich tief in den Köpfen der Menschen festsetzt, die sie lähmt und die ihr Leben wie nichts anderes verändern kann. Die Angst.

Trotz des Prestige des Spiels und trotz aller äußeren Umstände, ist es auch ein Anschlag auf den Fußball selbst. Den Fußball, der so vieles von dem verkörpert, was allem Übel dieser Welt entgegen steht, ja vielleicht sogar trotzt. Es wird viel über die Kommerzialisierung des Fußballs gesprochen, doch am Ende ist das Spiel auf dem Platz das gleiche, egal ob in der modernsten High-Tech Arena in Europa oder auf einem notdürftig gestalteten Bolzplatz am Ende der Welt. Fußball verbindet und Fußball bricht mit allen Zwängen. Nichts auf der Welt ist perfekt und somit kann auch nicht der Fußball perfekt sein. Und trotzdem, wenn Spieler eine Mannschaft formen ist es nicht wichtig, wo Sie herkommen oder wie ihre Geschichte ist. Es zählt maximal, was Sie so am Ball können.

Und bei aller Kritik, die teils berechtigt und auch manchmal unberechtigt gegenüber Fans geäußert wird. Wenn diese ins Stadion kommen, um ihre Mannschaft spielen zu sehen, stehen Sie zusammen, egal was Sie sonst im Leben unterscheidet. Und ich behaupte, in jenen Momenten, wenn der Stürmer der eigenen Mannschaft sich den Ball schnappt und auf das Tor zurennt, wenn die Zeit stillzustehen scheint und jeder Fan den Atem anhält, in diesen Augenblicken hören alle gesellschaftlichen Zwänge und Unterschiede für einen Moment auf zu existieren. Egal ob in der VIP-Lounge oder im Fanblock, egal ob im Stadion, vor dem TV-Gerät oder im Urlaub am Strand vorm Kofferradio.

Im Fußball spricht man gern von Emotionen. Leider meist dann, wenn man negative Ereignisse relativieren möchte. Doch dabei sind es nicht die negativen Emotionen, die das Erscheinungsbild des Fussballs prägen und die den Sport zu einer weltweiten Erfolgsgeschichte machen. Nein, es sind die Positiven. Menschen, die sich jubelnd nach einem Sieg in den Armen liegen, fragen nicht nach Politik oder Geschichte. Sie lassen sich nicht treiben von Ängsten oder Sorgen, die wohl jeder Mensch mit sich herumträgt.

All dies wiederstrebt den Attentätern von Paris und ihren Unterstützern.

Es mag ein frommer Wunsch sein, aber vielleicht sollten die Fußballfans weltweit auch abseits der Spiele daran denken, wie sehr der Fußball verbinden kann und das die Solidarität und der Zusammenhalt nicht an Vereinsgrenzen enden muss.

RB Leipzig - 1. FC Kaiserslautern

Montag, 9. November 2015


©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH


Aufstellung

Coltorti 
Gipson, Sebastian, Compper, Halstenberg 
Ilsanker, Demme,
Kaiser (C), Sabitzer, Forsberg
Selke.

Forsberg und Ilsanker stießen wieder zur Mannschaft und verdrängten damit Bruno und Khedira aus der Startelf. Außerdem konnte Ken Gipson sein Startelf Debüt feiern und ersetzt damit den noch verletzten Klostermann. Ralf Rangnick hielt sich wider Erwarten in der Innenverteidigung an den positionsgetreuen Ersatz und somit konnte Tim Sebastian wieder einmal von Beginn an für Orban auflaufen.

Man kann wenig schlechtes zu den Wechseln sagen. Forsberg belebte wie gewohnt die Offensive. Ilsanker eher unauffällig. Gipson mit solider Leistung, ohne jedoch schon die Selbstsicherheit eines Klostermann aufweisen zu können. Aber dies ist beim zweiten Pflichtspiel auch noch nicht zu erwarten.

Spielverlauf

Schon in den ersten Minuten sah man leider, dass dies ein schwieriger Tag werden würde. Viel Unsicherheit und Nervosität aufseiten der Leipziger, damit auch ungenaue Pässe und wenig Zug gen gegnerisches Tor. Die gefährlicheren Aktionen hatte dann auch Kaiserslautern, auch wenn dabei glücklicherweise noch kein Gegentor heraussprang.

Bis auf ein paar Standards, bei denen die Roten Bullen immer noch mit gefährlichen Varianten hadern, dauerte es dann auch fast 20 Minuten bis zum ersten schön herausgespielten Angriff. Halstenberg dabei mit schnellen Antritt auf Selke, doch der Stürmer verpasste den Ball leider knapp.

Leipzig in der kommenden Phase mit viel Ballbesitz, aber wenig Zug zum gegnerischen Tor. 37. Minute. Ein Angriff von Kaiserslautern, der recht ungefährlich aussieht. Ein schneller Antritt außen, ein schneller Pass in die Mitte, Coltorti kommt aus dem Kasten, wird umspielt und der Rest der Leipziger schaut sich in Ruhe das Tor an. Ein Tor, was so einfach war, dass die meisten Stürmer wohl nicht einmal von so etwas zu träumen wagen. Quasi mit Einladung.

Ein verlorener Zweikampf auf der Außenbahn kann passieren. Coltorti wäre evtl. besser verfahren im Kasten zu bleiben. Der größte Fehler an der Situation ist aber, das gleich zwei Leipziger im Bereich des Tores sind und trotz das sie sehen, das der TW das kurze Eck dichtmacht, kommt keiner auf die Idee, einmal den langen Pfosten zu decken.

Es blieb bis zur Halbzeitpause bei viel Kontrolle von RasenBallsport über das Spielgeschehen, aber wenig gefährlichen Torraumszenen. Keine Wechsel zur Pause und leider auch kein wirklich besseres Bild. Das Spielsystem, das man zelebrierte, ist sicher kein schlechtes, aber die vielen Unsicherheiten und unnötigen Ballverluste, machten es schwer, daraus Kapital zu schlagen. So wurde es viel Aufwand, viele abgespulte Kilometer, doch man erzeugte so beim Gegner selten ungeordnete Abwehrreihen und musste mühsam versuchen, durch die komplett im eigenen 16er stehende Kaiserslauterner Mannschaft zu kombinieren.

Ein paar Mal schaffte man dies, gerade wenn Forsberg einmal 2-3 Gegner ausspielte oder Sabitzer seine Qualitäten aufblitzen ließ, doch das Tor wollte nicht fallen. In der 59. Minute dann Poulsen für Sebastian. Einer jener Wechsel in dieser Saison, bei denen sich dann das halbe Feld neu verteilen muss. Und irgendwie als Konsequenz der Nackenschlag 10 Minuten später. Schneller Konter FCK, Compper irgendwo in der Vorwärtsbewegung hängen geblieben, muss übers gesamte Feld hechten. Zwei weitere Leipziger überfordert und Kaiserslautern konnte mit einen ziemlich simplen Angriff völlig frei vor Coltorti die Führung erhöhen. Ob unser Torwart wiederum besser gefahren wäre im Tor zu bleiben, ist schwer zu sagen. So langsam, wie sich die Defensivspieler gen Tor bewegten, hätte er aber wohl so oder so im 1 gegen 1 verloren gehabt. Das kann jetzt gern jemand anders sehen, aber für mich ein Tor, was mit Sebastian (oder auch Orban) nie im Leben so einfach gefallen wäre.

Lautern nun mit komfortabler Führung, Leipzig weiterhin um Ideenfindung und Schnelligkeit bemüht. Mit Kalmar für Gipson und später Quaschner für Demme warf Ralf Rangnick noch einmal alles in die offensive Waagschale, es reichte jedoch nur noch für wenige gefährlichere Angriffe. Überhaupt ist die Frage, ob mehr Offensivspieler das Spiel nun wirklich verbessern. Der Spielaufbau leidet deutlich darunter und bisher steigt die Torausbeute nicht mit der Anzahl jener, die sich im Strafraum am Tore schießen versuchen.

Es blieb beim 0:2 und der damit endenden Siegesserie.

Statistik

RB Leipzig1. FC Kaiserslautern
Tore02
Torschüsse2210
Ballbesitz55%45%
Angek. Pässe72%66%
Gew. Zweikämpfe47%53%
Laufleistung (km)125,2120,7
Sprints188221
Fouls811

Bester Spieler

Offensiv sicherlich Forsberg wieder auffällig, jedoch ließ er sich dies auch etwas, von der Unsicherheit im Spiel der Mannschaft anstecken. Ein paar schöne Kombinationen waren durchaus zu sehen, die versuchten Torabschlüsse waren jedoch schwächer als von ihm gewohnt.

Tim Sebastian mit gewohnt starker Leistung, auch was das ausbügeln von Fehlern seiner Teamkameraden angeht. Ungünstig finde ich die Standardsituationen, bei denen er mit nach vorn rückt. Auch wenn er Kopfballstärke bringen soll, schaut man sich die Stellung der jeweiligen Ersatzleute an, wartet man nur darauf, dass der Gegner mit einem schnellen Konter auf und davon geht. Passierte glücklicherweise nicht, mit Betonung auf "Glück".

Bester Spieler für mich Marcel Halstenberg. Viel im Aufbauspiel ging über ihn. Auf seiner Seite dazu gewohnt sicher und mit gutem Auge dafür, die Stürmer in Szene zu setzen.

Fazit

Nach vier Siegen in Folge muss man auch einmal verlieren können. Somit geht die Welt nun nicht unter und auch für den Aufstiegskampf hat das Spiel wenig Aussagekraft. Das die Mannschaft von Beginn an unsicher und nervös wirkte, machte Ralf Rangnick wohl an der Müdigkeit nach der Trainingswoche fest. So wirklich erschließt sich mir dies nicht. Denn körperlich hätte sich dies wohl auch an geringerem Laufpensum zeigen müssen, es schien doch schon ein wenig auch eine mentale Ursache.

Es war wieder interessant zu sehen, auf was die Spielweise der Mannschaft hinausläuft. Eine Art Ballbesitzfußball mit überfallartigen Angriffen, sobald der Gegner einen Fehler macht. Dies kann ein entscheidender gewonnener Zweikampf im Mittelfeld sein oder ein Fehler im Stellungsspiel des Gegners, der viel Raum eröffnet. Jene Angriffe, die so eingeleitet wurden, wurden auch größtenteils gefährlich.

Leider zelebrierten wir jedoch auch noch eine andere Spielweise. Das schnelle Spiel bis zum Strafraum, ohne den direkten Abschluss zu suchen. Dies ist extrem ungünstig, da man in diesem Fall einer geballten und geordneten Defensive des Gegners gegenübersteht und nun auf engsten Raum versuchen muss, diese zu überwinden. In diesem Zusammenhang verwundert auch die geringe Chancenverwertung nicht. Es ist sehr schwer, selbst aus wenigen Metern aus solchen Bällen etwas Sinnvolles zu machen.

Auch defensiv gibt es noch ein paar Schwächen abzustellen. Zwei Spieler sichern bei uns immer nach hinten ab, während zwei weitere der Viererkette sich offensiv beteiligen. Situationen, in denen dann auch noch einer der zwei defensiven seine Chance im Zweikampf nach vorn sucht, sollte man wohl von der Liste der Möglichkeiten tunlichst streichen. Ein stärkerer Gegner, steht sonst schnell allein vor dem gegnerischen Tor und wird kaum am letzten dann verbliebenen Abwehrspieler scheitern.

Zweiter Schwachpunkt sind sicher Grätschen im eigenen 16er. Diese hatte Ralf Rangnick ja schon kritisiert, da sich der Spieler, wenn es nicht klappt, selbst aus dem Spiel nimmt. Auch gestern gab es diese jedoch leider noch einige Male zu sehen und es entstanden daraus immer gefährliche Torszenen für den Gegner.

Doch genug Kritik. Die Pflichtspielpause dürfte dem ein oder anderen Spieler sicher gut tun und danach geht es weiter an die Mission Aufstieg. Es stehen zwei Auswärtsspiele (Bielefeld und Karlsruhe) an und danach das Heimspiel gegen Duisburg. 3 machbare Aufgaben, um im Idealfall zum Ende der Hinrunde ganz oben zu stehen. Trotz dessen, das die ersten zwei Rückrundenspiele noch in diesem Jahr stattfinden, dürfte dann auch schon ersichtlich sein, ob die Kaderplanung in der Winterpause wirklich so defensiv wird, wie bisher gern in der Presse zitiert.