Ein nahezu perfekter Fußballmontag liegt hinter uns. Zum einen natürlich der überzeugende Sieg gegen Düsseldorf. 3:1 schickten wir die Fortuna nach Hause.
Dabei zeigt sich auch langsam die Handschrift des Trainers. Beierlorzer hat das leicht ausrechenbare Offensivsystem in die Breite gezogen, kombiniert nun das Flügelspiel mit direkten Bällen durch die Mitte. Dies macht es dem Gegner unmöglich, den Raum zuzustellen und gibt den individuell starken Stürmern mehr Möglichkeiten. Gerade Damari blüht dabei auf und nutzt den sich ergebenden Platz. 3 Vorlagen in den letzten 3 Spielen sprechen dabei Bände, das erste eigene Tor dürfte nur eine Frage der Zeit sein.
Interessant ist dies sicher auch hinsichtlich einiger Aussagen von Ralf Rangnick. Erinnert man sich an frühere Aussagen Rangnicks und auch Zornigers, so hieß es meist, die Gegner könnten sich nicht auf das System Leipzigs einstellen. Zur Mitgliederversammlung nun, war auch Ralf Rangnick anwesend, erzählte einiges zum Spielsystem und den Erwartungen. Etwas überraschend für mich, die fast schon nebenbei fallen gelassene Aussage, man hätte von der Spielweise der Kontrahenten erst lernen müssen und sein System auch wegen oft defensiv agierenden Gegnern angepasst.
Auch in der Defensive sind Änderungen ersichtlich, auch wenn man dort wahrscheinlich noch nicht so nah an der angestrebten Spielweise ist wie in der Offensive. Man bevorzugt immer noch Ballgewinne über Pressing, sucht sein Seelenheil aber nicht mehr ausschließlich in der Vorwärtsbewegung. Waren früher oft die Sprintqualitäten der Innenverteidiger die einzige Hoffnung, an der Mittellinie durchstartende Stürmer noch abzufangen, sichert man nun mehr mit den Außenverteidigern zusätzlich ab. Sogar der Rückfall in eine kurze Defensivhaltung bei unübersichtlichen Situationen war das ein oder andere Mal zu sehen.
Alles in allem ein großer Schritt nach vorn. Nicht das unser altes System grundlegend schlecht war, schließlich stiegen wir damit auch aus der 3. Liga auf. Aber Siege hingen immer mehr an einer Art Perfektionismus, der früher maßgeblich an eine höhere individuelle Klasse gekoppelt war. Umso höher man spielt, umso schwerer ist es aber, diesen Grad der Perfektion auf den Platz zu bringen.
Beierlorzers System setzt natürlich ebenfalls auf der von Rangnick favorisierten Spielweise auf, ist in meinen Augen aber einfacher, klarer erkennbar. Und damit wohl zumindest taktisch auch sicherer gegen individuelle Fehler, die immer passieren können.
Der zweite positive Aspekt am Wochenende war sicherlich die Mitgliederversammlung. Ich gebe zu ich war vorher etwas skeptisch. Die außerordentliche Mitgliederversammlung zur Ausgliederung wurde zuletzt in Lichtgeschwindigkeit durchgeführt. Nur das Notwendigste, schnell alles runtergebetet, alle anderen Themen verschoben. Nun stand sicher die Frage im Raum, wie man mit den ordentlichen Mitgliederversammlungen umgehen würde.
Besser, da besteht keine Frage. Man hatte sich zu den eigentlichen Punkten ein Rahmenprogramm ausgedacht, nutzte die Verkündung des Jahresergebnisses zu einem Abriss über alle Erfolge, die errungen wurden. Ralf Rangnick sprach zu diesen Erfolgen und zukünftigen Zielen und auch die ein oder andere Neuigkeit wurde eingestreut. Ein neuer Shop wird gesucht, da der jetzige zu klein ist. Ein neues Stadion ist kein Thema, man weiß was man an der Red Bull Arena hat, will diese fit für die Zukunft machen. Bei der U23 entschied man sich für einen Verbleib im Stadion am Bad. Dazu sucht der Verein weiter neue Partnerfirmen, das Zustandekommen der aktuellen Partnerschaften wurde noch einmal erläutert. Hinsichtlich dieses Themas fiel dann auch einer der Aussagen des Tages. Man weiß das man natürlich auch vom Financial Fair Play beeinflusst wird und es liegt auch nicht in Red Bulls Interesse alles allein zu bezahlen. Eigentlich logisch, aber auch irgendwie fernab dessen, was von außen gern einmal prophezeit wird.
Dies ist sicher nur ein kurzer Abriss der Infos einer interessanten Mitgliederversammlung. Hinsichtlich der Tagespunkte wurde Wolfgang Altmann in den Aufsichtsrat gewählt und das Jahresergebnis verkündet. Ohne Zahlen zu nennen, es war wohl ein durchaus erfolgreiches Jahr.
Man kann nur hoffen, dass die Anzahl der teilnehmenden Fördermitglieder noch steigt. Das nur 57 von über 200 Fördermitgliedern anwesend waren, ist kein besonders berauschender Schnitt, falls die Gesamtanzahl nicht an vielen Familienmitgliedschaften liegt. Zumal die Teilnahme an der Mitgliederversammlung sicher das herausstechende Merkmal der Fördermitgliedschaft ist. Ich bezweifle zumindest persönlich, das irgendjemand wegen eines der anderen "Boni" eine Mitgliedschaft anstrebt, diese sind doch sehr überschaubar.
Dort besteht sicherlich Verbesserungsspielraum. Ulrich Wolter meinte zuletzt zu diesem Thema, Sie wären für alle Vorschläge dahin gehend offen, also falls einer eine geniale Idee hat, Mails oder Briefe werden sicherlich weitergeleitet.