Evolution

Samstag, 14. September 2013

Jeder der Personen kennt die sich mehr oder minder nebenbei über RB Leipzig in Foren oder sozialen Netzwerken informieren wird wohl in letzter Zeit schon einmal die Frage vernommen haben "was ist denn bei euch los?".

Dies betrifft nicht die mini Krise, die man sich nach dem Elversberg Spiel herbeigeredet hat, sondern eher den Umstand das schon seit einigen Spielen wesentlich mehr um Ereignisse im Fanblock diskutiert wird wie um die Spiele selbst.

Da gibt es Diskussionen zu Sichtbehinderungen von Fahnen, passendes oder unpassendes Liedgut oder gar vermutete Ultra Einflüsse.

Nun mögen Außenstehende vor allem hinsichtlich der Häufung dieser Diskussionen wohl mit dem Kopf schütteln, überraschend kommen diese jedoch nicht. Erinnert man sich an die Anfänge von Rasenballsport Leipzig so erinnert man sich auch an anfangs noch ziemlich leere Blöcke in einem für die entsprechenden Ligen gigantisch großen Stadion. Selbst auswärts waren die treuen Fans noch sehr überschaubar und füllten nicht im geringsten irgendwelche Kontingente.

Dies hatte natürlich den Vorteil, dass jeder seinen Platz hatte und wenn einen etwas störte, bliebt viel Platz zum Ausweichen oder "ignorieren".

Nach dem rasanten Wachstum der Fanbase war jedoch abzusehen das diese Zeiten irgendwann vorbei sind.
Und so häufen sich nun die Reibungspunkte. Einer der offiziellen Fanclubs (www.bulls-club.de) fragte sich nach dem Elversberg Spiel gar, ob die Fanbase trotz Aufstiegsambitionen des Vereins überhaupt Zweitliga tauglich wäre.

Zuerst einmal bleibt festzuhalten das einige dieser Punkte ziemlich typische Fanblockthemen sind und auch wenn der ein oder andere gern glauben möchte "so etwas gibt es nur bei RBL", ist es noch lang nicht so. Allein zu Sichtbehinderung beim Fahnenschwenken kann so ziemlich jeder größere Verein Geschichten erzählen. Von Hoffenheim bis Augsburg, von Bremen bis zum HSV, überall ist die Sichtbehinderung durch Fahnen immer mal wieder ein Thema. Nun erreichen die Fahnen zwar noch nicht die Größe derer bei Bundesligisten, ändert aber nichts an der Tatsache das größere Fahnen die immer gleichen Diskussionen auslösen werden. Dafür gibt es auch kein Patentrezept. Selbst wenn noch so explizit auf Tickets oder direkt beim Kauf darauf hingewiesen würde, die Erfahrung zeigt das sich trotz dessen immer irgendwer gestört fühlen wird.

Auch eine Verpflichtung wann wo Fahnen geschwenkt werden wird daran nichts ändern denn im schnellem Fußball kann man im Endeffekt immer etwas verpassen und werden die vorhandenen Fahnen am Ende zu wenig geschwenkt wird es auch wieder Beschwerden über die Außenwirkung geben.

Außenwirkung ist dieser Tage auch  eines der entscheidenden Punkte, denn spätestens nachdem ein Autor der grössten Fanseite ein paar Einzelne kritisierte, die vorab beim Elversberg Spiel den Block verließen und damit einen wahren Sturm der Entrüstung im Netz auslöste, sollte jedem klar sein wie wichtig einigen Fans die Außenwirkung der gesamten Fanbase ist. Nun ist auch das nicht neu, wird aber wohl eher mit weiteren "Rückschlägen" in dieser Erwartungshaltung enden. Große Fanblöcke sind nun einmal sehr bunt und umso größer die Menge um so weniger der Einfluss auf einzelne. Man wird weder einen Weg finden Fans an vorzeitiger Heimreise zu hindern, noch an auch mal eher suboptimalen Gesängen bei enttäuschenden Spielen. Selbst am im Fußball doch recht verbreiteten Denunzierung des Gegners wird man nicht komplett vorbeikommen wenn dies genug bevorzugen. Das bei so etwas auch Red Bull eher machtlos ist, sah man zuletzt auch in New York als sogar Geldpremien in Aussicht gestellt wurden, sofern man Beschimpfungen lässt. (Wobei die Beleidigungen in US etwas direkter sind siehe dazu auf 11Freunde)

Der Verein wird wohl den 2. günstigen Sektor öffnen, ob zukünftig öfter wird man sehen. Evtl. wird man diesen auch zukünftig dafür nutzen ein wenig Druck aus den Debatten zu nehmen. Lösen wird man diese dadurch allerdings eher nicht, denn irgendwann ist auch dieser Sektor mehr oder weniger voll.

Man wird noch einige evolutionäre Schritte gehen, denn jede größere Fanbase ist permanent im Wandel. Was auch die Frage mit der Bereitschaft für die nächsthöhere Liga klärt, denn bereit ist man erst wenn die Situation eintritt und man sich den Problemen stellen kann.

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