Die ersten 3 Spieltage der 3. Liga sind vorbei und man sieht in Leipzig, das die Liga ein ganzes Stück härtere Arbeit ist. als es die Regionalliga war.
Die vorher bombensicheren Abwehrreihen wackeln, das Mittelfeld wirkt ungewohnt unsicher und im Sturm schlägt noch nicht jeder so ein, wie eventuell erwartet. Nun ist die Punktausbeute, zugegeben auch mit etwas Glück, sicher für den Start ordentlich. 7 Punkte nach 3 Spielen sind eine Ausgangslage auf der sich aufbauen lässt.
Da vor der Saison das meiste für die Offensive getan hat, gestaltet sich die Stärkung der Defensive jetzt natürlich etwas schwierig. Zudem scheint die größte Baustelle der Roten Bullen momentan an der Front der Standards zu liegen. Eigene Standards verpuffen fast immer harmlos, während bei gegnerischen Standards der Strafraum der Leipziger nicht selten lichterloh brennt. Eigentlich unverständlich wie gerade hohe Hereingaben bei solch vielen hochgewachsenen Spielern solch eine Gefahr darstellen.
Dies wird sicherlich ein Punkt sein, den Alexander Zorniger als Fokus im Training setzt. Bei solchen technischen Schwachpunkten ist es sicher auch nicht dramatisch wenn diese am Anfang der Saison auftreten. Vielleicht ist es sogar zu erwarten das so etwas nach geglückten Aufstieg auffällt. Im Prinzip alles nichts um allzu große Sorgenfalten hervorzurufen.
Ein Punkt den ich jedoch beunruhigender finde, ist der Frust auf den Gesichtern einiger Spieler. Wenn man sieht wie die Spieler agieren und vor allem reagieren sieht das nicht nach dem Spassfußball aus, der gern medienpräsent zur Schau gestellt wird. Ob es die Offensivkräfte sind, bei den man sich fragt, wann Sie die erste Wasser (oder vielleicht Red Bull?) - Tonne umtreten oder die Defensivkräfte die eher rabiat-frustriert in die Zweikämpfe gehen. Selbst nach eigenen Toren feiern einige, andere stehen aber eher mit hängenden Kopf auf dem Platz.
Nun könnte man meinen: "Die hatten halt einen kollektiv schlechten Tag". Könnte stimmen, wenn ich das gleiche nicht schon ein paar Tage vorher beim RB Salzburg Spiel gesehen hätte. Sind das eventuell schon die Schattenseiten des von Ralf Rangnick geforderten "positiven" Konkurrenzkampfes und der "positiven" Motivation?
Man weiß es nicht. Hinsichtlich Leipzig frage ich mich jedenfalls, woher so etwas so früh in der Saison kommen kann. Ist die geschürte Erwartungshaltung und der Druck intern vielleicht doch zu hoch das man nicht frei aufspielen kann? Oder wirkt sich der erwähnte harte Konkurrenzdruck und die doch mittlerweile recht schnelle und direkte Kritik des Trainers bei dem ein oder anderen schon aus?
Egal was es ist, man sollte es bis zum nächsten Spiel abstellen. Mal tief durchatmen und die ganzen kritischen Stimmen an einzelnen Spielern sowie die, sicher auch von außen gesteigerte, Erwartungshaltung runterschlucken.
Denn die Saison ist lang und da wird man einen möglichst freien Kopf brauchen.
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