Karlsruher SC - RB Leipzig

Dienstag, 1. Dezember 2015


©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH


Aufstellung

Coltorti 
Klostermann, Orban, Compper, Halstenberg 
Ilsanker, Demme,
Kaiser (C), Sabitzer, Forsberg
Selke.

Keine Änderungen zum Bielefeld Spiel in der Startelf. Ralf Rangnick setzt weiter darauf, dass sich die Mannschaft besser einspielt und so wirklich empfiehlt sich auch kein Ersatzspieler für eine Beförderung zum Stammspieler.

Spielverlauf

Die Mannschaft wollte sich nach dem letzten Spieler verbessern, doch unglücklicherweise hatte wohl der KSC die gleiche Idee und drückte sofort gen Leipziger Tor. Nur mit Mühe konnte man diese Angriffe entschärfen und auch für den Schiedsrichter ergaben sich gleich die ersten schwierigen Entscheidungen. Dabei sprang der Ball zuerst Orban an den Arm, dieser ist jedoch am Körper angelegt und somit natürlich kein Strafstoß. Strittiger da schon die zweite Szene in der 11. Minute. Der Ball geht im Strafraum an die Hand von Compper und dieser lenkt ihn aus der Abwehrbewegung ab.

Schwierige Entscheidung, selbst nach den TV-Bildern. Vereinfacht würde man behaupten, er nimmt den Ball mit, Handspiel. Bedenkt man allerdings, dass es bei der Regel um die natürliche Bewegung geht, stellt sich schon die Frage, ob er sich ohne Ball anders bewegt hätte. Wohl kaum. Somit wäre es auch kein "absichtliches Handspiel". Trotz dieser Tatsache wäre auch eine Ahndung zu vertreten gewesen.

Es blieb eine schwache Hälfte von Leipzig. Viel erinnerte an schon vergessene, frühere Phasen der Spielanlage. Man schaffte es nicht, wieder über den Ballbesitz langsamer zu agieren, schaffte es ebenfalls nicht, die nötige Ruhe ins Spiel zu bringen und den Gastgeber damit auszubremsen. Glücklicherweise blieb es jedoch beim 0:0 bis zur Pause, auch dank einiger Glanzleistungen von Abwehr und Coltorti.

Ohne Wechsel ging es weiter und auch der Spielverlauf änderte sich wenig. Karlsruhe stürmte, Leipzig versuchte irgendwie zu ihrem Spielsystem zu gelangen. Ein hartes, kampfbetontes Spiel, was wiederum zu einer unschönen Strafraumaktion führte. Compper klammert mit seinen Gegenspieler in einer Art, die irgendwie an Ringen oder Schlamm Wrestling erinnert und bei so etwas lässt sich ein Stürmer dann natürlich nicht lang bitten. Ein Zupfer zu viel, ein Pfiff des Schiedsrichters später und der Elfmeter für Karlsruhe war da. Der gefoulte schießt selbst, doch mit einem müden, ideenlosen Schuss bringt man Fabio "Die Krake" Coltorti nicht einmal dazu, mit der Wimper zu zucken. Er hielt den Elfmeter und damit RB Leipzig im Spiel.

Rangnick brachte Poulsen für Forsberg, dessen brandneue Nike Schuhe ihm zumindest in diesem Spiel noch kein Glück brachten.

Es kam, wie es kommen musste. Der KSC schlug aus der Spielzeit kein Kapital und wurde gnadenlos durch Murphys Gesetz bestraft ("Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen"). 69. Minute, Kaiser mit langen Freistoss nach vorn. Der Abwehrversuch der Karlsruher Hintermannschaft wird zur Vorlage für Sabitzer und dessen Schuss wird auch noch abgelenkt, 0:1, Leipzig führte.

Infolgedessen Leipzig sogar mit besseren Angriffen und die Gastgeber mit Wut im Bauch. Ralf Rangnick sicherte die letzten Minuten noch mit Khedira für Selke und Nukan für Demme ab und der Auswärtssieg war perfekt.

Statistik

Karlsruher SCRB Leipzig
Tore01
Torschüsse1015
Ballbesitz53%47%
Angek. Pässe73%68%
Gew. Zweikämpfe55%45%
Laufleistung (km)119,6120,9
Sprints208231
Fouls1513

Bester Spieler

Coltorti sicherlich wieder in guter Form. Schon durchaus überraschend, wie sicher er auch diese Saison wieder seinen Stammplatz verteidigt. Wobei dies sicher auch die Frage aufwirft, wie es denn mit seinen Planungen für die Zukunft aussieht und was nun eigentlich mit Gulacsi ist, der sicherlich nicht gewechselt ist, um die U23 durch die Regionalliga zu führen oder auf der Bank zu sitzen.

Auch anhand seines entscheidenden Tores für mich jedoch Sabitzer der beste Spieler. Irgendwie geht Sabitzers Saisonleistung etwas unter zwischen der Aufmerksamkeit um Selke und Forsberg. Selbst auf Poulsen stürzt sich die Presse wohl öfter. Ich gebe zu, ich war vor der Saison sehr skeptisch, ob Sabitzer bei uns funktioniert, wie ich wohl mittlerweile meist skeptisch bin, ob Spieler Leistungen aus Salzburg zu uns übertragen können. Doch 5 Tore und 2 Vorlagen sind bisher aller Ehren wert und auch seine Spielanlage gefällt mir mittlerweile besser als noch in seinen ersten Spielen für uns.

Fazit

Wer hätte sich nach dem verkorksten Saisonbeginn noch Träumen lassen, das wir einmal 6 Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz haben? Das Kopf an Kopf Rennen mit Freiburg bleibt mit dem Sieg präsent und die Ausgangssituation vor den zwei Heimspielen damit ideal.

Das Spiel war sicherlich kein Gutes. Man lässt sich viel zu sehr vom Gegner beeindrucken, hat Schwierigkeiten, das eigene Aufbauspiel auch gegen aggressiv agierende Gegner durchzuziehen. Auch kann man immer noch die fehlende Konsequenz des Offensivspiels bemängeln und bei den entscheidenden Zweikämpfen sah das Mittelfeld nicht gut aus.

Und trotzdem, wie im letzten Spielbericht auch schon geschrieben, ist jetzt auch nicht die Zeit, um am schön spielen zu arbeiten. Die Ergebnisse bis zur Winterpause müssen stimmen, dann hat man Zeit sich um alle offenen Fragen zu kümmern. Vielleicht auch um die ein oder andere Kaderschwäche, auch wenn Ralf Rangnick bisher Verstärkungen ausschließt.

Zum einen hat er sicher recht, das bei einem angepeilten Aufstieg sicher der Winter die ungünstigste Zeit ist, um am Kader zu feilen. Andererseits, gerade jetzt, wo einige Stammspieler ausgepowert scheinen, macht sich durchaus bemerkbar, dass man auf kaum einem Kaderplatz jemanden hat, wo man sich denkt "Jetzt nutzt dieser seine Chance!". Persönlich hätte ich natürlich auch nichts dagegen, wenn man einem talentierten Nachwuchsspieler diese Chance einräumt, aber um dieses Thema wird man sich wohl eher später kümmern, wahrscheinlich erst, wenn der Aufstieg sicher ist.

Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen