Was sagt man zu einem Spiel bei dem die Erwartungen so stark von der Realität getroffen werden? Am besten nicht viel und noch besser fängt man zuerst beim Ergebnis an. Die Leipziger verloren zu Hause gegen den Tabellenletzten Burghausen mit 0:1.
Dabei hatte sich Burghausen, wie zu erwarten, eine Taktik zurecht gelegt, um das offensive Spiel von vornherein zu unterbinden. Mit frühen Pressing auf die Innenverteidiger unterband man den Spielaufbau aus der Tiefe und zwang diese zu Fehlpässen sowie dem in Leipzig seit jeher eher uneffektiven Spiel über lange Bälle. Im Mittelfeld sah dies nicht besser aus. Weder Kaiser, noch Ernst oder Demme konnten das fehlende Aufbauspiel kompensieren.
Trotzdem gelangen den Leipzigern sowohl in Halbzeit 1 als auch in Halbzeit 2 nicht wenige Chancen vor dem gegnerischen Tor, an denen jedoch alle Offensivspieler scheiterten. Trainer Zorniger sollte nach dem Spiel eigene Fehler in der Aufstellung einräumen, machte jedoch auch die fehlende Konsequenz des hochkarätigen Sturmpersonals und die damit verbundene geringe Chancenverwertung verantwortlich.
Dabei ist sein Argument mit dem fehlenden Daniel Frahn durchaus nachvollziehbar. Denn so sehr dieser momentan mit der eigenen Torflaute kämpft, so ist er doch jemand, der ständig darauf bedacht ist, seine Mitspieler nach vorn zu peitschen. Ob das vollumfänglich so einfach ist, darf jedoch dann bezweifelt werden. Es ist ein Baustein, der jedoch nicht erklärt, warum man in dieser Saison doch recht häufig den Eindruck hat die gegnerischen Torwarte wären zu Tortitanen gewachsen.
Eine Lösung dessen kann nur taktischer Natur sein, einfache Spielzüge, wie wiederum auch vom Trainer nach dem Spiel korrekt analysiert, fehlen nicht selten und komplizierte, wenn auch schön anzusehende Varianten, scheitern anhand von Fehlern oder leichter Vorausschaubarkeit.
Erwähnenswert auch die Situtation zum Gegentor, bei dem sich die Emotionen gestern zu unrecht auf Neuzugang Georg Teigl entluden. Dabei kommt ein schwacher Abstoß von Domaschke zu Teigl, dieser wird attackiert und spielt den Ball zu schwach zurück, direkt vor die Füße eines Burghauseners. Dabei kamen wenn man die Situation genauer betrachtet, jedoch einige Fehler zusammen. Zuerst einmal das Zuspiel von Domaschke, das viel zu langsam und unpräzise ist, so das Teigl nichts anderes übrig bleibt als darauf zuzulaufen. Anhand der noch in der Gefahrenzone befindlichen Gegner wäre dort ein langer Ball wohl allgemein besser gewesen. Alle Verteidiger sehen dies, zählen jedoch allein darauf, das Teigl allein die Situation löst und bieten ihm keine weitere Option an. Und zuletzt verliert der Rest der Defensive trotz dieser Passivität den Blick zu den Gegenspielern, was dem Burghausener Hauk erst ermöglicht allein in die Lücke zu sprinten und das Tor zu machen.
Alles in allem ein Tag zum abhaken. Bei dem Potential das mittlerweile in der Mannschaft steckt, kann die einzige Erwartungshaltung nur jene sein, eine wesentlich bessere Leistung in den 2 schweren Auswärtsspielen gegen Duisburg und Erfurt zu sehen.
PS:
Viel diskutiert sind die Stefan Kutschke Rufe kurz vor Spielende. Nun ich teile die Kritik daran nicht. Rational betrachtet, könnte man sicher sagen es ist nicht förderlich die letzten Minuten seine Enttäuschung und seinen Frust so zu projizieren. Aber was im Fußball ist schon rational? Kann man einem rational denkenden Menschen erklären, das bei -10 Grad so viele Menschen in der Eiseskälte stehen um ihre Mannschaft zu unterstützen? Wohl kaum. Fußball lebt von Emotionen auf dem Platz und auf der Tribüne. Und wenn man möchte, das Fans selbst bei schlechten Leistungen, getragen doch reine Emotionalität, ihre Mannschaft nach vorn peitschen, muss man auch akzeptieren, das auch mal Enttäuschung zu spüren ist. Es gibt sicher Menschen die gehen nach Hause, in eine stille Kammer und schreien oder schimpfen sich dort den Frust von der Seele, andere kippen ihn nach dem Spiel mit ein paar Glühwein herunter und wieder andere tragen ihn halt auf der Zunge. War es sinnvoll, einen Spieler zu fordern der bisher nicht einmal im Verein ist? Sicher nicht, aber menschlich.
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