Kommentar: Internet Nationaltrainer

Donnerstag, 3. April 2014

Das Trainer Alexander Zorniger gern auch mal Spitzen gegen Journalisten schießt und auch durchaus regelmäßig die kritischen Stimmen in den Online Medien mit Kommentaren bedenkt ist mittlerweile bekannt.

Erwartete Reaktionen rief dabei natürlich auch eine neuere Aussage aus einem Interview hervor:

"Für mich zählt auch, dass die Leute aus dem Stadion gehen und sich freuen, dass sie da waren. Zumindest die, die bereit sind sich zu freuen. Nicht wie meine `Kumpels´, die Internet-Nationaltrainer.“ (Quelle)

Auch wenn ich mich zu anderen Zeitpunkten durchaus der oft vertretenen Meinung anschließe, das Trainer dahingehend ein dickes Fell haben sollten, kann ich ihm diese Meinung momentan schwerlich verübeln.

Während man in nur 6 Spielen den größten Erfolg der Vereinsgeschichte erreichen kann, in den Stadion Massen mit der Mannschaft feiern, mit den Spielern leiden und die Spieler mit Support nach vorn peitschen, wirkt die Onlinelandschaft um RB Leipzig momentan etwas wie der nörgelnde Opa von nebenan.

Da werden nach jedem Spiel sämtliche Worst Case Szenarien in Foren prophezeit und in den sozialen Netzwerken so ziemlich jede Trainer Entscheidung in Frage gestellt. Da die sportliche Situation so kurz vorm Aufstieg zudem scheinbar nicht genug Brisanz hat, hat man außerdem genug Zeit jede Menge Nebenkriegsschauplätze auszurufen. War die Zusammenstellung des Liedgutes beim Support ideal? Könnte sich in x Wochen irgendwer mit Absicht auf den falschen Platz stellen? War Text x von Banner y hinsichtlich der demokratisch vertretenen mehrheitlichen Meinung im Sektor vertretbar? Wie viel Einfluss hat eigentlich Gruppe z?

Schwerwiegende Fragen für den Einzelnen, keine Frage.

Es gibt allerdings Zeiten, so etwas auszudiskutieren und Zeiten so etwas lieber nicht zu tun. Und im Fußball gibt es noch eine 3. Zeit. Eine in der etwas größeres wichtiger ist.

Die Herde der Roten Bullen rennt Richtung Aufstieg, getragen von tausenden Fans. Wenn man 6 Spiele vor einem möglichen Aufstieg in die zweite Liga steht, gibt es nur noch eines, als Einheit nach vorn.

Und egal wie es am Ende ausgeht, uns steht auf jeden Fall eine lange Sommerpause bevor. Eine wo man zwischen der neuesten Kutschke Rückkehrtheorie, völlig abstrusen Transfergerüchten und "Geheimplänen von Red Bull" die am Ende doch nicht Realität werden, froh sein wird über jedes ernste Thema, was ausdiskutiert werden kann. Wo man viel Zeit hat alles zu kritisieren was falsch gelaufen sein könnte. Wo man jeden Grabenkampf führen kann und vor der neuen Saison vielleicht auch sollte.

Ist nicht mehr lang hin. So lang wird man doch auch in der schnelllebigen Onlinecommunity Zeit haben, oder etwa nicht?

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