Nachbetrachtung Relegationssystem Regionalliga

Montag, 26. August 2013

Es ist noch früh in der Saison, 5 Spieltage in der 3. Liga sind gelaufen und 2 der 3 Aufsteiger stehen in den Aufstiegsrängen. Nun hat dies für den gesamten Saisonverlauf nicht viel zu sagen, zeigt aber das diese Vereine wohl sehr gut in der Liga zurecht kommen.

Beim Blick auf diese Tabelle könnte man sich fragen was die Initiatoren des überarbeiteten Regionalligasystems beim DFB über diese Tabelle denken. Denken diese daran, dass die 2 Mannschaften dort oben nur über ein Relegationssystem nach Europapokal Modus in die 3. Liga aufgestiegen sind?

Man weiß es nicht. Trotzdem muss man sich die Frage stellen was der Zweck einer solchen Relegation am Ende sein kann. Relegationen zwischen höheren Ligen, sei es zwischen 1. Bundesliga und 2. Bundesliga oder zwischen 2. und 3. Bundesliga erfüllen den sportlichen Zweck herauszufinden, ob der 3. mögliche Aufsteiger denn stärker und damit besser geeignet für die höhere Liga ist als der 3. Absteiger. Dies folgt einer einfachen und direkten Logik an der es auch kaum Reibungspunkte geben kann und vor allem durch die keine weiteren Mannschaften negativ beeinflusst werden.

Beim Relegationssystem der Regionalliga zur 3. Liga ist das jedoch anders. Dort wird keine Reihenfolge vorgenommen sondern schlichtweg ausgelost. Nun richten sich die Stärken der Mannschaften ohne direkte Vergleichsmöglichkeit natürlich immer nach Schätzungen, dahingehend kann es jedoch passieren das der Stärkste den zweitstärksten aus der Relegation wirft. Wo dort der sportliche Nutzen liegen soll weiß wohl nur der DFB.

Viele haben sich bei der Relegation über die Regel aufgeregt, so auch zum Beispiel der Leipziger Trainer Zorniger und der damalige Trainer von Lotte Walpurgis. Auch die Medien und Internetmedien widmeten sich nicht selten dem Thema (als Beispiel 11Freunde) Nun wo man sieht wie sich die Sieger dieser Relegation in der 3. Liga schlagen stellt sich jedoch abermals die Frage nach dem Sinn des ganzen. Wenn Holstein Kiel und Rasenballsport Leipzig nach 5 Tagen so weit oben in der Tabelle stehen können was sagt dies dann sportlich über die unterlegenen Mannschaften Sportfreunde Lotte sowie Hessen Kassel aus?

Es hinterlässt zumindest einen faden Beigeschmack und dies wird sicher kein Einzelfall bleiben. So lang an diesem System nichts geändert wird ist der Glücksfaktor bei der Auslosung weit höher als das eigentliche Kriterium der Eignung für die 3. Liga.

Etwas mit dem sich spätestens beim Verband keiner zufrieden geben dürfte. Zumal auch die langfristigen Konsequenzen nicht abzuschätzen sind. Nicht wenige Vereine werden bei sehr guter Regionalliga Saison und Platz 1 ihrer Region alles auf den Aufstieg setzen. Ein scheitern in der Relegation nach einer ungünstigen Auslosung wird da noch einige in den Abgrund reißen.

Man darf gespannt sein welche Auswirkungen die nächste Runde dieses Glücksspiel Modi hat, für die Regionalliga und natürlich auch für die 3. Liga.


Zuschauer

Donnerstag, 22. August 2013

Rund um Rasenballsport Leipzig sind jeher auch eigentliche Randthemen hoch im Kurs. So will man nicht nur auf dem Platz glänzen sondern auch weiterhin Zuschauermäßig durchstarten. Dabei gehen die Diskussionen von Mindesterwartungen bis hin zu Enttäuschung wenn bestimmte Marken nicht fallen.

Dahingehend überraschen einige Erwartungshaltungen allerdings schon, erst recht wenn man sich die genauen Zahlen ansieht.

Betrachten wir einmal ein paar grundlegende Werte.

Regionalligasaison



Heimspiel gegen Zuschauer
1.FC Union Berlin II 7.104
Germania Halberstadt 6.873
ZFC Meuselwitz 7.893
Hertha BSC II 7.274
FC Energie Cottbus II 6.171
FC Carl Zeiss Jena 12.194
Berliner AK 07 6.Platz 7.583
TSG Neustrelitz 4.Platz 5.349
1.FC Lokomotive Leipzig 20.348
FSV Optik Rathenow 4.561
VfB Auerbach 4.125
VFC Plauen 5.269
Torgelower SV Greif 4.698
1.FC Magdeburg 7.432
FSV Zwickau 6.483


Diese Zahlen ergeben einen Ligaschnitt von 7557 Zuschauern.
Wie man sieht, sticht dabei jedoch das Stadtderby gegen Lok Leipzig extrem heraus. Ohne dieses Spiel läge man bei 6644 Zuschauern.

Diese Saison in der 3. Liga

Momentan wurden 2 Heimspiele absolviert, das erste gegen Münster mit 9763, das zweite gegen Duisburg mit 13758 Zuschauern. Macht nach diesen Spielen einen Schnitt von 11761. Obwohl natürlich die Wintertemperaturen den letztjährigen Schnitt drücken kann man zum Vergleich hier die Steigerung nehmen. Dies wären zur gesamten letzten Saison bisher ~55,6 Prozent. Lässt man das Derby außen vor wäre es sogar ~77,02 Prozent.

3. Liga Vergleich

Mit einem Schnitt von 11761 liegt man momentan knapp auf Platz 4 der Zuschauertabelle. Mit diesem Schnitt hätte man im Vergleich der bisherigen Jahre immer zu den Top 4 gezählt. In der Saison 11/12 wäre man damit sogar Spitzenreiter bei den Zuschauern gewesen.

Aufsteiger Vergleich

Holstein Kiel und der SV 07 Elversberg backen Zuschauermäßig natürlich kleinere Brötchen. Vergleicht man jedoch einfach die prozentuale Steigerung konnten sich die Kieler nach 2 Heimspielen um 53% steigern. 

Nimmt man z.b Halle und Chemnitz in ihrer Aufstiegssaison, so steigerten sich dort die Zuschauerzahlen um ~30% und ~28%.

Fazit

Wie man sieht ist selbst die momentane Zuschauerzahl schon sehr gut für die 3. Liga und ebenfalls ein sehr guter Wert für die Steigerung nach einem Aufstieg. Lässt man das Stadtderby zusätzlich noch außen vor ergibt sich sogar ein außergewöhnlich guter Wert.

Wichtig wird es diese Saison eher sein, auch im Winter nicht allzu sehr abzufallen. Wie die oft geforderten 15000+ bei Spielen (von den von Ralf Rangnick in den Ring geworfenen 20000 ganz zu schweigen) die Statistik verändern würden kann sich jeder selbst ausrechnen.

Erste Schatten

Sonntag, 11. August 2013

Die ersten 3 Spieltage der 3. Liga sind vorbei und man sieht in Leipzig, das die Liga ein ganzes Stück härtere Arbeit ist. als es die Regionalliga war.

Die vorher bombensicheren Abwehrreihen wackeln, das Mittelfeld wirkt ungewohnt unsicher und im Sturm schlägt noch nicht jeder so ein, wie eventuell erwartet. Nun ist die Punktausbeute, zugegeben auch mit etwas Glück, sicher für den Start ordentlich. 7 Punkte nach 3 Spielen sind eine Ausgangslage auf der sich aufbauen lässt.

Da vor der Saison das meiste für die Offensive getan hat, gestaltet sich die Stärkung der Defensive jetzt natürlich etwas schwierig. Zudem scheint die größte Baustelle der Roten Bullen momentan an der Front der Standards zu liegen. Eigene Standards verpuffen fast immer harmlos, während bei gegnerischen Standards der Strafraum der Leipziger nicht selten lichterloh brennt. Eigentlich unverständlich wie gerade hohe Hereingaben bei solch vielen hochgewachsenen Spielern solch eine Gefahr darstellen.

Dies wird sicherlich ein Punkt sein, den Alexander Zorniger als Fokus im Training setzt. Bei solchen technischen Schwachpunkten ist es sicher auch nicht dramatisch wenn diese am Anfang der Saison auftreten. Vielleicht ist es sogar zu erwarten das so etwas nach geglückten Aufstieg auffällt. Im Prinzip alles nichts um allzu große Sorgenfalten hervorzurufen.

Ein Punkt den ich jedoch beunruhigender finde, ist der Frust auf den Gesichtern einiger Spieler. Wenn man sieht wie die Spieler agieren und vor allem reagieren sieht das nicht nach dem Spassfußball aus, der gern medienpräsent zur Schau gestellt wird. Ob es die Offensivkräfte sind, bei den man sich fragt, wann Sie die erste Wasser (oder vielleicht Red Bull?) - Tonne umtreten oder die Defensivkräfte die eher rabiat-frustriert in die Zweikämpfe gehen. Selbst nach eigenen Toren feiern einige, andere stehen aber eher mit hängenden Kopf auf dem Platz.

Nun könnte man meinen: "Die hatten halt einen kollektiv schlechten Tag". Könnte stimmen, wenn ich das gleiche nicht schon ein paar Tage vorher beim RB Salzburg Spiel gesehen hätte. Sind das eventuell schon die Schattenseiten des von Ralf Rangnick geforderten "positiven" Konkurrenzkampfes und der "positiven" Motivation?

Man weiß es nicht. Hinsichtlich Leipzig frage ich mich jedenfalls, woher so etwas so früh in der Saison kommen kann. Ist die geschürte Erwartungshaltung und der Druck intern vielleicht doch zu hoch das man nicht frei aufspielen kann? Oder wirkt sich der erwähnte harte Konkurrenzdruck und die doch mittlerweile recht schnelle und direkte Kritik des Trainers bei dem ein oder anderen schon aus?

Egal was es ist, man sollte es bis zum nächsten Spiel abstellen. Mal tief durchatmen und die ganzen kritischen Stimmen an einzelnen Spielern sowie die, sicher auch von außen gesteigerte, Erwartungshaltung runterschlucken.

Denn die Saison ist lang und da wird man einen möglichst freien Kopf brauchen.

Zwischen Pokalfrust und Ligalust

Mittwoch, 7. August 2013

Nun ist der Pokaltraum also ausgeträumt. Für viele schneller als gedacht, für andere wie erwartet. Der Favorit hat gewonnen und man könnte endlos über das warum argumentieren.

Sicher ist, das die konditionell sonst eher auffälligen Bullen durch den Erstligisten hart an ihre Grenzen oder darüber hinaus gebracht wurden. Das Spieler die sonst eher zu den Gewinnern jedes Laufduells zählen, sicher von ihren Gegenspielern mehr gefordert wurden und das die sonst beständige Selbstsicherheit an dem Tag nicht völlig überzeugen konnte.

Auch Augsburg hatte sicher Schwächen und natürlich ist jeder Gegner im Prinzip schlagbar, ändert im Ergebnis allerdings nichts.

Nun steht demnach wieder der Ligaalltag an und da die Leipziger Fanbase nicht dafür bekannt ist, allzu lang Vergangenem nachzutrauern, kann man sicher sein, dass schon am Samstag wieder voller Fokus auf der 3. Liga liegt.

Die Auswärtspartie gegen Burghausen steht an, die erste größere Auswärtsfahrt der 3. Liga. Über 470km bringen ordentlich Punkte fürs Auswärtsfahrtenbuch und für alle daheimgebliebenen gibt es beim MDR wieder einen Livestream zu sehen. Dies ist die 3. Übertragung von RB im 3. Spiel, ob nun per TV oder im Internet. Auch etwas was vorher nicht unbedingt zu vermuten war.

Der Gegner Burghausen steht mit 0 Punkten in den Abstiegsrängen. Das ist nach 2 Spieltagen noch nicht dramatisch, eine Heimniederlage am 3. Spieltag würde aber wohl die ersten Alarmglocken läuten lassen. Zu unterschätzen sind die Burghauser nicht. Der letztjährige 8. der 3. Liga hatte einige Abgänge, jedoch genug Potential um sich auch dieses Jahr wieder einen Mittelfeldplatz zu sichern.

Auflaufen gegen die Roten Bullen könnte auch  Youssef Mokhtari, der sich diese Woche mit Burghausen auf einen Verbleibt im Verein einigte. Der 34 jährige Mittelfeldspieler, der früher auch schon in der 1. Bundesliga spielte, sollte sicher im Auge behalten werden.

Alles in allem sollte der Spieltag an diesem Wochenende weitere Klarheit über die Rollenverteilung und Favoritenverhältnisse bringen. Gerade auf das Duell Münster-Erfurt lohnt sicherlich ein Blick.

Nicht fit bis zum Wochenende wird Christian Müller, der zwar wohl um eine OP herum kommt, aber bis zum Spiel nicht wieder fit wird.