SSV Jahn Regensburg - RB Leipzig

Montag, 31. März 2014

Nach dem körperlich schweren Spiel gegen Heidenheim gab es für die Leipziger kaum Zeit zum ausruhen. Auswärts ging es nach Regensburg. Sicher kein leichtes Spiel, zumal die Regensburger eine der torstärksten Offensiven vorzuweisen hatten.

Nach den abgesessenen Gelbsperren von Heidinger und Kimmich kehrte Zorniger erwartungsgemäß wieder zum 4-3-1-2 zurück. Einzige Überraschung in der Aufstellung war Jung, der den Trainer scheinbar im Heidenheim Spiel überzeugt hatte.

Das Spiel begann und noch bevor die Regensburger so richtig wussten was los ist, zappelte der Ball auch schon im Netz. Was war geschehen? Ein harmlos wirkender Freistoss landete bei Fandrich, dieser spielt auf Frahn, der sich weder vom Gegenspieler noch vom Torwart bremsen lässt. 1:0.

Beginn nach Maß. Leipzig nun natürlich mit der Möglichkeit frei aufzuspielen während die Regensburger ziemlich schockiert reagierten. Trotzdem schien es vorerst als würde sich das 1:0 zementieren, denn sonderlich glücklich agierten beide vor dem gegnerischen Tor nicht. Dann wieder ein Freistoß, 21. Minute. Jung tritt an und hebt den Ball schön über die Mauer ins Tor. 2:0. Natürlich muss man im Nachhinein sagen das der Ball nur so gefährlich kam da ein Regensburger in der Mauer sich völlig beim Hochspringen verschätzt, aber auch das gehört dazu.

Regensburg nun mit etwas Frust. Das Spiel wurde an dieser Stelle, wie man es immer so gern umschreibt "etwas körperbetonter", aber auch durchaus mit hohem Tempo. Beide Mannschaften vor der Pause noch mit kleineren Chancen, jedoch blieb es beim 2:0.

Wer sich zu diesem Zeitpunkt noch fragte, wo der viel gelobte Regensburger Angriff war, sollte ihn in der 2. Hälfte zur genüge sehen. Dabei sah es kurz nach der Pause noch ausgeglichen aus, danach glänzte mit fortschreitender Zeit immer mehr der SSV Jahn. Ursprüngliches Problem dafür war, das die Leipziger Offensivreihen mehr und mehr kraftlos wirkten, so entstand natürlich genügend Platz. Gerade die Akteure die auch gegen Heidenheim gespielt hatten, konnten scheinbar das Tempo nicht noch einmal über 90min gehen.

Der Trainer reagierte und brachte Röttger und später Sumusalo, doch von wenigen Aktionen abgesehen, sah das Spiel in dieser Phase eher nach einem baldigen Anschlußtreffer aus. Den 3. Wechsel nutzte man dann auch nur noch zur Absicherung. Poulsen verließ in der 82. Minute dabei für Franke den Platz.

Kurz darauf die Entscheidung. Wiederum Freistoss, eigentlich kaum Leipziger in dieser Situation vorn, doch Hoheneder mit seinen 1,90 gewinnt das Kopfballduell gegen die Regensburger Hintermannschaft und köpft zum 3:0, die Entscheidung. Hoheneder hatte erst letztens erst betont, das ihm diese Saison noch ein Tor fehlt, das war seine Chance und er nutzte diese eiskalt. Natürlich passierte danach nicht mehr viel. Und so fährt man nicht nur mit 3 Punkten sondern auch mit einem klaren zu Null Sieg zurück nach Sachsen.

Als nächstes wartet dort das Sachsenduell gegen Chemnitz, sicher wieder eines mit toller Atmosphäre in der Red Bull Arena. 6 Spiele warten noch bis zum Aufstieg. 6 mal punkten und der direkte Aufstieg wäre in der Tasche egal was die Konkurrenz macht. Hört sich nach einer machbaren Aufgabe für die Roten Bullen an.

Vorschau SSV Jahn Regensburg - RB Leipzig

Freitag, 28. März 2014

In 7 Schritten kann man viel tun. Es gibt Motivationsprogamme in 7 Schritten, Beziehungsratgeber mit 7 Schritten und sogar Managementkurse, die in 7 Schritten zum Erfolg verhelfen sollen.

In Leipzig gibt es auch ein 7 Schritte Programm und zwar eines zum Aufstieg. Sieben Gegner gilt es noch zu bezwingen, sieben Chancen um sich, wie Kapitän Daniel Frahn es so schön ausdrückte, mit Händen und Füßen am zweiten Tabellenplatz festzukrallen.

Der erste Schritt ist dabei das Auswärtsspiel gegen Regensburg. Die Regensburger, abgestiegen aus der zweiten Liga, mussten nach vielen Abgängen quasi einen Neuanfang wagen. Klar war schon zu Saisonbeginn, das der direkte Wiederaufstieg kaum möglich ist.

Die Punktausbeute gerade aus den letzten Spielen scheint auf den ersten Blick gering, die allgemeine Performance in der Rückrunde kann sich aber durchaus sehen lassen. Einen sicheren Mittelfeldplatz strebt man an und kann dieses Ziel durchaus bald erreichen.

Regensburg profitiert dabei vor allem von der starken Offensive und kämpf, durchaus auch wegen des Verletztenstatus mit anfälligen Abwehrreihen. So schoss man in der Rückrunde zusammen mit dem HFC die meisten Tore, kassierte aber gleichzeitig mehr als doppelt so viele wie zum Beispiel die Leipziger.

Guter Grund demnach für die Roten Bullen, sich vor dem Angriff der Regensburger in Acht zu nehmen. Gefährlichster Mann ist der gerade nach Verletzung zurückgekehrte Abdenour Amachaibou. Der Stürmer trug immerhin 6 Vorlagen zum Erfolg des SSV Jahn bei und schoß selbst 10 Tore. Bedeutet den 7 höchsten Wert in den Scorerpunkten der 3. Liga.

In Leipzig hingehen ist das Spitzenspiel gegen Heidenheim sicher noch in den Knochen. Trotzdem gilt es die hohe kämpferische Leistung auch in das Spiel am Samstag mitzunehmen und mit mehr technischen Lösungen zu garnieren. Ein Vorteil dabei ist sicherlich, das Kimmich und Heidinger ihre Gelbsperren abgesessen haben. Ob auch Demme zur Verfügung steht ist unklar, dahingehend gibt es bisweil nur wenige Informationen. Auch Palacios sollte den DFB Lehrgang mittlerweile verdaut haben und könnte eine Option sein.

Es ist zu erwarten das der Trainer wieder zum bewährten 4-3-1-2 zurückkehrt, auch wenn Taktikfuchs Zorniger wie gegen Heidenheim auch immer mal für Überraschungen gut ist.


Datum/Zeit29.3. 14 Uhr
GegnerSSV Jahn Regensburg
Liga3. Liga
SpielortJahnstadion (12500 Plätze)
Vergangene SpieleHinspiel 2:0 für RB Leipzig
Trainer des GegnersThomas Stratos  (seit 06/2013)
MedienLivestream (br.de)
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RB Leipzig - 1. FC Heidenheim

Donnerstag, 27. März 2014

Ein toll gefülltes Stadion, eine tolle Stimmung, beste Vorraussetzungen gestern abend im Spitzenduell. Am Ende sollten es über 25000 Zuschauer sein, neuer Saisonrekord für die 3. Liga und die fünft höchste Zuschauerzahl in der Vereinsgeschichte. Nur zu den DFB Pokalspielen und bei der Relegation gegen Lotte kamen mehr in die Red Bull Arena.

Wer meinen Vorschau Blog gelesen hat, weiß das ich drei verschiedene Varianten für eine Aufstellung wegen des Ausgleichs der Gelbsperren von Kimmich und Heidinger orakelt hatte. Am Ende kam der dort vermutete Einsatz von Jung für Heidinger und der Einsatz von Franke mit Aufrücken von Sebastian.

Trotzdem wusste Zorniger wohl die meisten zu überraschen und stellte auf ein 4-3-3 System um. Mit Luge auf Links sollte die Offensive wohl an das Hinspiel anknüpfen, den 2:0 Sieg in Heidenheim, ebenfalls im 4-3-3. Grund dafür war wohl das Demme nach Oberschenkelproblemen nicht zur Verfügung stand.

Ein 4-3-3 System verspricht Offensive. Zwei 4-3-3 Systeme versprechen Kampf. Und da Heidenheim ebenfalls in diesen System auflief konnte man sich denken, das kein Zauberfußball zu erwarten war.

Das Spiel begann druckvoll von beiden Mannschaften und schon zu Beginn war ersichtlich das beide hohen Einsatz gehen würden. Die besseren Chancen in vorerst in der ersten Hälfte hatten sicherlich die Heidenheimer, doch konnten die Roten Bullen glücklicherweise alle Versuche abwehren. Gerade in Standards waren die Gäste brandgefährlich und wo noch im Hinspiel die Hünen Hoheneder und Franke alles im Griff hatten, mussten sie nun häufig Federn in den Kopfballduellen lassen. Aber auch Leipzig erspielte sich diverse Chancen. Frahn, Kaiser, Poulsen alle kamen zu recht guten Möglichkeiten, scheiterten aber meist an der Präzision vor dem Tor.

Letzterer konnte dann vor der Pause jedoch noch ein Zeichen setzen. 44. Minute, Fandrich mit genialen Zuspiel auf Frahn, dieser scheitert noch, aber Poulsen nutzt den Abstauber zum 1:0.

Es war klar das die zweite Hälfte nicht einfacher werden würde. Heidenheim war hochmotiviert und wollte unbedingt Punkte mitnehmen. Die ersten Szenen der 2. Hälfte gehörten auch wieder den Heidenheimern.
Gerade Schnatterer und Niederlechner setzten dem Tor der Leipziger schwer zu, spätestens bei Bellot war jedoch vorerst Schluss für die Gäste. Bis zur 72. Minute. Ein Freistoß wird abgewehrt, bleibt jedoch gefährlich und die Heidenheimer nutzen die Möglichkeit mit einem präzisen Pass ins kurze Eck. Nachträglich betrachtet sieht Bellot da nicht gut aus, hinsichtlich des Dauerdrucks auf das Tor und das er vorher einige Glanzparaden ablieferte trotzdem wieder eine gute Leistung vom Leipziger Schlußmann. Die letzten Minuten waren definiert von jeder Menge Hektik und diversen Fouls. Es blieb jedoch beim 1:1.

Was bleibt ist ein hochklassiges Spiel zweier Mannschaften die definitiv reif für die zweite Liga sind. Bis zum Schluß schenkte man sich nichts und wollte den Sieg. Wenn man einen Negativpunkt im Spiel sucht sind dies sicherlich die vielen unnötigen oder unnötig harten Fouls der Teams, bei denen auch der Schiedsrichter nicht fehlerfrei wirkte. Trotzdem bleibt eine Punkteteilung mit der sicher beide leben können. Heidenheim dürfte schon für die 2. Liga planen, denn es müsste schon sehr viel passieren, um auf Platz 3 abzurutschen. Und auch Leipzig ist mit dem Spieltag einen großen Schritt weiter.

Wichtig wird nun sein einen solchen Kampf fortzusetzen, egal ob in Topduellen oder gegen Mannschaften im Mittelfeld oder am Ende der Tabelle, dann klappt es auch mit dem direkten Aufstieg in die 2. Liga.

Wenn man einen Spieler des Leipziger Spiels ausmachen müsste, würde ich dieses mal nicht den Torschützen  oder die Leipziger Hintermannschaft wählen, die so viele Chancen verhinderte. Für mich ist der am meisten erwähnenswerte Spieler Fandrich, der mit seinen Einsatz, Zweikampfstärken und vor allem sehr guten Zuspielen gefällt. Wenn man bedenkt, das Fandrich eine zeitlang schon als abgeschrieben galt, sollte das jedem Ersatzspieler der Leipziger zeigen, wie schnell sich so eine Situation ändern kann. Zorniger betont immer, das die Ersatzspieler bereit sein müssen ihre Chancen zu nutzen und sich dann auch wieder in die Stammelf spielen können, Fandrich ist momentan das beste Beispiel für diese Aussage.




Vorschau RB Leipzig - 1. FC Heidenheim

Mittwoch, 26. März 2014

Spitzenduell in Leipzig. Gegen Tabellenführer Heidenheim werden rekordverdächtige Zuschauerzahlen erwartet. Über 20000 werden auf jeden Fall erwartet, eventuell könnte sogar der Saisonrekord der 3. Liga, den Leipzig mit dem Spiel gegen Rostock hält, wackeln.

Und es geht für die Roten Bullen um viel. Während Heidenheim praktisch durch ist und eher die souveräne Spitzenposition verteidigt, können die Leipziger ihren Vorsprung wieder auf 5 Punkte ausbauen. Verfolger Darmstadt patzte gegen die in der Rückrunde starken Stuttgarter Kickers und verpasste es damit, auf Leipzig aufzuschließen.

Heidenheim gegen Leipzig ist vor allem auch ein Duell der Mittelfeldmotoren. Schnatterer gegen Kaiser. Beide selbst torgefährlich, beide mit genialen Passqualitäten und beide in der Lage auch wenn der Rest der Mannschaft schwächelt durch eine Einzelaktion ein Spiel zu entscheiden.

Trainer Alexander Zorniger muss seine Mannschaft zumindest etwas umstellen. Kimmich und Heidinger holten sich im letzten Spiel leider noch eine weitere gelbe Karte und fallen nun mit Gelbsperre aus. Palacios ist beim DFB Lehrgang und wird wohl ebenfalls nicht im Kader stehen.

Den Heidinger Ausfall wird man am ehesten mit Jung ausgleichen. Für Kimmich gibt es sicher mehrere Optionen.

Eine Möglichkeit wäre natürlich Allrounder Sebastian ins Mittelfeld zu verschieben und Franke für ihn in der Defensive auflaufen zu lassen. Oder man lässt die recht stabile Abwehr wie Sie ist und gibt Röttger eine 90min Perspektive. Für die erste Variante spricht jedoch eindeutig das Heidenheim im Hinspiel versuchte mit langen Bällen das starke Leipziger Mittelfeld zu überbrücken und das Duo Hoheneder/Franke ihnen damals diese Taktik recht gut zunichte machte.

Beim sehr erfolgreichen Hinspiel spielte man übrigends noch mit 3 Stürmern. Auch wenn dies wohl momentan keine Option ist, wäre eine, wenn auch unwahrscheinliche Möglichkeit natürlich auch Thomalla hinter den Spitzen zu bringen.

Man wird sehen wie sich der Trainer entscheidet.

Auf jeden Fall erwartet uns eine tolle Kulisse, zwei sicherlich hochmotivierte Mannschaften und die Chance wirklich einen großen Schritt weiter Richtung direkten Aufstieg zu marschieren. Also alle auf ins Stadion, das will doch sicher keiner verpassen!


Datum/Zeit26.3. 20.15 Uhr
Gegner1.FC Heidenheim
Liga3. Liga
SpielortRed Bull Arena
Vergangene SpieleHinspiel 2:0 für RB Leipzig
Trainer des GegnersFrank Schmidt  (seit 09/2007)
MedienTV (MDR)
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SpVgg Unterhaching - RB Leipzig

Montag, 24. März 2014

Es gibt Spiele da hat man im Vorfeld schon kein gutes Gefühl. So passiert am Wochenende gegen Unterhaching. Ein Spiel bei dem eine kritische Anmerkung angebracht ist.

Doch erst einmal sei der sportliche Verlauf ganz kurz umschrieben.

Leipzig begann wie zu erwarten mit der, in den letzten Spielen erfolgreichen Formation. Unterhaching, natürlich sehr verunsichert durch den Rückrundenverlauf, zog sich recht schnell in die eigene Hälfte zurück und versuchte sich darin, nur kein Gegentor zu bekommen. Schon zu Beginn wurde deutlich, das die Roten Bullen das Spiel wohl mit angezogener Handbremse angehen wollten. Es war weder das gewohnte Tempo, noch der bis ins letzte geführte Einsatz, noch der gewohnte Zug zum Tor.
Seltsamerweise reichte dies in den Anfangsminuten noch um mehrere Chancen zu erspielen und man ging sogar in der 22. Minute durch eine starke Einzelaktion von Poulsen in Führung.

Zu diesem Zeitpunkt der von vielen erwartete Verlauf, wenn auch nach schwacher spielerischer Leistung. Doch dies hielt nur wenige Minuten. 1 langer Ball, 3 Verteidiger der Leipziger im Kollektivschlaf, 1 schneller Unterhachinger, 1 Bellot zu weit draussen, Ausgleich.

Die Roten Bullen fortan bemüht im herausspielen von Möglichkeiten, jedoch weniger im zwingenden Versenken von Bällen. Das merkte bald auch der Gegner und gewann mehr und mehr Selbstvertrauen. Die letzten Minuten der ersten Hälfte zeigte Haching dann sogar etwas, von in der Rückrunde meist vergessener Stärke und attackierte hart das Leipziger Tor. Mit 1:1 ging es in die Pause.

Die zweite Halbzeit begann spielerisch etwas besser. Ein paar ansehnliche Chancen auf beiden Seiten, jedoch versandete das Spiel zunehmend. Viel Gestochere im Mittelfeld folgte. Zorniger versuchte noch einmal frischen Wind zuerst mit Palacios, dann mit Röttger und zuletzt sogar noch mit Morys zu bringen.
Am Ende blieb es jedoch bei der Punkteteilung.

Nun zur angesprochenen Kritik.
Vorerst sei gesagt das die "verlorenen" Punkte in Unterhaching wohl kaum entscheidend im Aufstiegsrennen sein werden. Auch ist ein Unentschieden nach der zu null Siegesserie allgemein kein Beinbruch.

Etwas ärgerlicher ist aber wieder die Absehbarkeit des ganzen. Man liest vorab die Medien, die sich mit Superlativen in den Unterschieden überschlagen, man sieht die riesigen Tipps in der Community, sieht das selbst die Spieler mehr als nur selbstbewusst ins Spiel gehen (so tippte Kaiser einfach mal einen 3:0 Sieg), denkt an ähnliche Voraussetzungen wie in Elversberg und hat im Kopf "Hoffentlich geht das gut".

Dann beginnt das Spiel, die Körpersprache der Spieler hat was von einem Trainingsspiel gegen einen unterklassigen Gegner und man denkt sich wiederum "Hoffentlich geht das gut".
Doch es geht nicht gut.

Und statt das nach dem Ausgleich oder dem stärker werdenden Gegner ein Ruck durch die Mannschaft geht, scheint eher der Frust Einzug zu halten. Unnötige Fouls, jeden Anbrüllen der sich nicht schnell genug in Sicherheit gebracht hat, Chaos und im Zweifelsfall noch ein paar Karten sammeln.

Irgendwie sollte man doch meinen, das es vom Auftreten auf dem Platz keinen Unterschied macht wer der Gegner ist. Amüsanterweise fiel mir dabei ein Ausspruch von Zorniger vor einiger Zeit ein, der in etwa, damals gemünzt auf die gehypten Talente, meinte "Es reicht nicht zu glauben was für ein toller Fußballer man ist". Könnte man als Motto des Spiel sehen.

Nächstes Mal demnach besser alle äußeren Einflüsse ignorieren. Statistiken sind was für Statistiker, Tabellensituationen was für Theoretiker, was für Fußballer zählt, brachte vor vielen Jahren Alfred Preißler einmal auf dem Punkt.

"Wichtig is’ auf’m Platz"




Vorbericht SpVgg Unterhaching - RB Leipzig

Freitag, 21. März 2014

Der souveräne zweite trifft auf die schlechteste Rückrundenmannschaft der Liga. Klingt wie eine klare Sache, ist es aber nicht.

Unterhaching, aufgestellt mit einem extrem jungen Kader, legte eine durchaus beachtliche Hinrunde hin. Platz 8 und jede Menge Favoriten geärgert. Unentschieden gegen Leipzig, Sieg gegen Rostock, für den Verein sicherlich eine respektable Leistung. Anderes Bild in der Rückrunde. Gerade 5 Punkte holte man bisher. Einziger Rückrundensieg gegen die U23 von Dortmund.

Nun ist es nicht allzu verwunderlich, das die Leistungskurve von jungen Talenten über eine Saison arg schwankt. Dies ist das normale Risiko bei der Arbeit in diesen Altersklassen. Trotzdem ist so ein starker Einbruch natürlich schwer nur damit erklärlich. Dachte man sich wohl auch in Unterhaching und wechselte vor dem Duell gegen Leipzig den Trainer.

Christian Ziege soll es nun richten. Ziege, auch schon als Trainer für die deutsche U18 und U19 aktiv, müsste für die Arbeit mit einem jungen Team eigentlich prädestiniert sein, auch wenn seine Vereinstrainerkarriere bisher überschaubar ist. Jeder weiß, das ein Trainerwechsel ungeahnte Kräfte freisetzen kann, somit sollte und wird man in Leipzig die Formkurve oder Tabellenposition beim Spiel wohl eher außen vor lassen.

Kadermäßig gibt es für Alexander Zorniger wenig Grund etwas zu ändern. Nach der aktuellen zu null Siegesserie und dem erfolgreichen Auftritt gegen Osnabrück gibt es keinerlei Gründe an der Stammformation zu drehen.Wichtig wird es sein, trotz der ganzen Diskussionen um einen potentiellen Aufstieg und den gehypten anstehenden Spitzenduell gegen Heidenheim, sich mental voll auf dieses Spiel zu konzentrieren.

3 Punkte sind weiterhin anhand des recht kleinen Polsters auf Rang 3 fast schon Pflicht, um die Möglichkeit zum direkten Aufstieg zu waren. Kimmich und Heidinger stehen mit 4 gelben Karten übrigends momentan am Rand einer Gelbsperre. Man kann nur hoffen das sie gegen Unterhaching keine weitere sammeln, es wären ansonsten zwei unangenehme Ausfälle für das Heidenheim Spiel.


Datum/Zeit22.3. 14 Uhr
GegnerSpVgg Unterhaching
Liga3. Liga
SpielortAlpenbauer Sportpark Unterhaching
(15.053 Plätze)
Vergangene SpieleHinspiel 2:2
Trainer des GegnersChristian Ziege  (seit 03/2014)
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RB Leipzig - VfL Osnabrück

Montag, 17. März 2014

Eine harte Aufgabe stand den Leipzigern am Sonntag bevor. Der VfL Osnabrück wartete in der heimischen Red Bull Arena. Im Hinspiel verlor man in Osnabrück und wollte nun auf jeden Fall 3 Punkte. Dies war auch wichtig, denn das Polster auf den 3. Platz ist mit 5 Punkten gering und sollte so lang wie möglich gesichert werden. Auch anhand dessen das noch einige schwere Spiele im Rest der Saison warten.

Nach 5 zu Null Siegen in Folge gab es freilich für Alexander Zorniger wenig Grund an der Stammelf zu feilen und so lief diese auch unverändert zum Stuttgart Spiel auf.

Die Anfangsphase des Spiels gehörte jedoch Osnabrück. Man hatte sich wohl zur Taktik auserkoren die Leipziger möglichst mit einfachen Bällen, notfalls auch lang geschlagen in der eigenen Hälfte festzuhalten und attackierte wild den Leipziger Strafraum, war jedoch nur mäßig präzise beim Abschluss.

Nach den gesicherten Anfangsminuten kam dann auch Leipzig besser ins Spiel. Beste Chance in der Anfangsphase sicherlich durch Kaiser, der mit dem Ball aufs Tor geht, aber mannschaftsdienlich noch quer auf Poulsen legen will, was schief geht. Es sollte die erste von vielen Möglichkeiten im Spiel sein, bei der man sich fragte ob ein direkter Abschluß nicht erfolgsversprechender gewesen wäre.

Aber auch Osnabrück ging mit ihren Chancen fahrlässig um. 21. Minute. Grimaldi passt auf den völlig freistehenden Nagy, doch dieser trifft nicht einmal auf das Tor und der Ball segelt daneben.

Erlösung für Leipzig dann wieder einmal durch Kapitän Daniel Frahn. Dabei landet der Ball wenige Meter vor dem Osnabrücker Tor, es entsteht ein kurzes Gewusel im Strafraum und Frahn spitzelt den Ball am Ende durch den Pulk an Verteidigern ins gegnerische Tor. 1:0.

Hoffte man, das der Rückstand die Gäste verunsichern würde, wurde man enttäuscht. Weiterhin wurde das Leipziger Tor vor allem durch hohe Bälle in Verlegenheit gebracht. Viel Druck in dieser Phase auf das Tor der Roten Bullen, doch spätestens beim überragend agierenden Bellot war für die Osnabrücker Schluß.

Mit 1:0 ging es in die Pause. Zorniger wechselte an dieser Stelle Teigl für Franke. Sicher eher ein taktischer Wechsel, um mit dem über 1,90 großen Franke die Duelle bei den vielen hohen Bällen und gefährlichen Standards besser absichern zu können.

Wiederum begannen jedoch die Gäste das Leipziger Tor massiv zu attakieren, außer einem Lattentreffer jedoch glücklicherweise ohne Erfolg. Leipzig hingehen drückte ihrerseits auf das 2:0, verspielte den Ball aber in Regelmäßigkeit durch zu viele unnötige Aktionen im gegnerischen Strafraum. Überhaupt fällt auf, das es bei Bällen aus dem Spiel sehr vieler Aktionen bedarf, bevor ein Leipziger den Schuss wagt. Es wird lieber noch ein Querpass versucht, noch ein Hackentrick probiert oder ähnliches. Beim gestrigen Spiel sah dies für den Beobachter nicht gerade glücklich aus. Natürlich müssen die Spieler in Sekundenbruchteilen solche Entscheidungen treffen, aber gerade in Situationen mit wenig Platz wäre ein, sicherlich risikobehafteter, aber direkter Abschluß wohl nicht selten die bessere Alternative gewesen.

Bis zu letzt gaben sich die beiden Teams nichts und bis in die letzten Minuten noch mussten die Fans dem Sieg entgegen zittern. Es blieb jedoch dabei und so bleibt ein Sieg, in einem der sicherlich schwersten Spiele des Restprogramms.

9 Spiele noch und man ist durch, 8 oder weniger wenn man den Vorsprung hält oder ausbaut. Persönlich wäre mir letzteres lieber. Ein Herzschlagfinale hatten wir ja schon beim letzten Aufstieg.

Vorschau RB Leipzig - VfL Osnabrück

Samstag, 15. März 2014

Der 4. gegen den 2. der Tabelle. Das klingt nicht nur nach Spitzenspiel, das ist besonders in der jetzigen, heißen Phase der Saison, eines.

Leipzig, in der Tabelle immer noch dicht verfolgt von Darmstadt, will unter allen Umständen den Vorsprung auf Platz 3 verteidigen und könnte sich mit einem Sieg einem Gegner aus dem erweiterten Verfolgerfeld entledigen. Denn reist Osnabrück mit 0 Punkten zurück nach Niedersachsen, dürfte für sie selbst die Relegation in unrealistische Ferne rücken.

Für genug Anreiz ist demnach bei beiden gesorgt. Und auch die Zuschauer sind heiß auf das Spiel. 8000 Karten waren schon gestern mittag im Vorverkauf weg, am Sonntag wird das Stadion dann sicherlich mehr als sehr gut gefüllt sein.

Die Sinne der Leipziger sind wohl auch hinsichtlich der Erinnerungen an das Hinspiel geschärft. Damals drehte Osnabrück einen 1:2 Rückstand zur Pause noch in ein 3:2. Besonders auffällig dabei, der 22 jährige Mittelstürmer Adriano Grimaldi, der die Abwehrreihen der roten Bullen mehr als nur in schwitzen brachte und selbst 2 der 3 Tore beisteuerte. Grimaldi, mittlerweile mit 11 Toren in der 3. Liga, 6. der Torschützentabelle, spielte in seiner Jugend im übrigen für Sachsen Leipzig, damals in der Regionalliga.

In Leipzig wird man nach der aktuellen Serie von 5 Siegen, allesamt zu null, wohl wenig an der Aufstellung ändern. Maximal bei den Ersatzspielern ergeben sich mittlerweile für den Trailer wieder wesentlich mehr Optionen. So stände auch Palacios wieder zur Verfügung. Der hoch dotierte Winterzugang aus Wolfsburg wird jedoch vorher in der U19 auflaufen und helfen die dortigen Aufstiegsambitionen trotz momentan schwieriger Personalsituation zu sichern. Trotzdem bestätigte Zorniger, das entweder er oder Andre Luge, der ebenfalls schon vorher im Einsatz ist (U23) am Sonntag mit im Kader stehen wird.

Das Duell Osnabrück gegen Leipzig ist sicher auch eines der Trainer, der Taktikfüchse Walpurgis und Zorniger. Zwei die sich ja schon aus den Relegationsspielen kennen (Walpurgis damals noch Trainer in Lotte) und die durchaus in der Lage sind das taktische System ihrer Mannschaften, notfalls auch im Spiel erfolgreich umzustellen.

Alles in allem spricht demnach viel für ein spannendes, kampfbetontes Spiel zweier Top Mannschaften der 3. Liga. Bleibt nur noch zu sagen: Auf ins Stadion am Sonntag!


Datum/Zeit16.3. 14 Uhr
GegnerVfL Osnabrück
Liga3. Liga
SpielortRed Bull Arena
Vergangene SpieleHinspiel 3:2 für Osnabrück
Trainer des GegnersMaik Walpurgis  (seit 07/2013)
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Mission Aufstieg Teil 1

Mittwoch, 12. März 2014

Zehn Spieltage nur noch ist die Saison der 3. Liga lang. Und obwohl es einem vorkommt, als sei es erst gestern gewesen, das man die möglichen Relegationsgegner für den Aufstieg aus der Regionalliga beobachtet hat, schielt man mittlerweile offen auf den nächsten großen Sprung in der Vereinsgeschichte.

Kaum noch Themen, die sich nicht mit dem Aufstieg befassen. Lizenz, Zuschauerentwicklungen, Tabellenzustände, alles schaut nur noch auf 1 Ziel. Die Mission Aufstieg ist gestartet.

Somit sollte man einmal den Schlachtplan begutachten, der für diese Mission ausschlaggebend ist. Zehn Gegner gilt es zu besiegen. Im Idealfall fünf mal 3 Punkte in der eigenen Festung der Red Bull Arena zu sichern und weitere fünf mal ebenfalls 3 Punkte aus gegnerischen Stadien nach Leipzig zu entführen.

Widmen wir uns heute den ersten 5 Aufgaben, die vor der Mannschaft liegen.

Spieltag 29 - VfL Osnabrück

Los geht es gleich mit einer schweren Aufgabe. Dabei trifft man gleich am nächsten Spieltag auf Osnabrück. Die Niedersachsen versuchten sich schon letzte Saison am Aufstieg, scheiterten jedoch in der Relegation an Dynamo Dresden. Dieses Jahr spielt man ebenfalls eine gute Saison und befindet sich momentan auf Platz 4 in Lauerstellung. Im Hinspiel konnte man Leipzig sogar mit 3:2 besiegen.

Die letzten Spieltage tat sich der VfL jedoch durchaus schwer, konnte erst in Münster nur ein Unentschieden erringen und besiegte selbst den Tabellenletzten Burghausen denkbar knapp mit 2:1.
Zeit demnach für Leipzig am Wochenende Revanche fürs Hinspiel zu nehmen und damit wohl auch die Aufstiegshoffnungen der Osnabrücker zu begraben.

Spieltag 30 - SpVgg Unterhaching

Weiter geht es Auswärts nach Unterhaching.

Die Hachinger mit sehr unbeständiger Saisonperformance. Fing man sich nach schlechten Start einigermaßen und kletterte sogar in die oberen Regionen der Tabelle, brachen spätestens in der Rückrunde alle Dämme und man rutschte mittlerweile sogar in die Abstiegsplätze.

Schlechtestes momentanes Team der Rückrunde. Klingt wieder nach einer dieser sicheren Punkte bei denen man in Leipzig die Zähne zusammenbeißt, denn gerade das sind die Spiele, wo nicht selten etwas schief geht. Unterschätzen wird man Unterhaching jedoch sicher nicht, denn schon im Hinspiel kam man über ein 2:2 nicht hinaus.

Spieltag 31 - 1.FC Heidenheim

Einen Spieltag später das absolute Spitzenduell der Liga. Der momentane Tabellenführer Heidenheim kommt nach Leipzig zum Flutlichtspiel. Trotz des eher ungünstigen Mittwochs als Spieltag sicher ein Spiel das viele Zuschauer ins Stadion locken wird.

Die Heidenheimer schienen lang in einer eigenen Liga zu spielen, obwohl Sie das direkte Duell gegen Leipzig verloren. Trotzdem sicherten sie sich durch konstante Siege, präzise wie ein Schweizer Uhrwerk, die Spitzenposition und führten den Rest der Liga zeitweise mit mehr als 10 Punkten Vorsprung an.

Während Leipzig nun ihrerseits die letzten Spieltage einen solchen Lauf vollführt, musste man bei der Mannschaft aus "Heidenheim an der Brenz" Federn lassen. Einem 3:3 gegen die in der Rückrunde starken Stuttgarter Kickers, folgte ein 0:0 gegen den Halleschen FC. Natürlich nichts, was der komfortable Punktevorsprung nicht bequem auffangen könnte. Jedoch sollte man sich so etwas im Endspurt auch nicht allzu häufig leisten, denn einige Punkte sind schon noch zu vergeben.

Wenn die beiden Top Mannschaften aufeinander treffen ist das sicherlich auch ein Duell der Mittelfeldmotoren. Schnatterer gegen Kaiser. Beide mit überragenden Werten, beide in den Top 10 der Torschützentabelle der 3. Liga, sogar in den Top 5 wenn man die Vorlagen mit einbeziehen würde.

Nun an dieser Stelle wäre ich jedoch mutig und würde gegen die Statistik wetten und sehe eher Kaiser sein Team aus Leipzig zum Sieg führen.

Spieltag 32 - SSV Jahn Regensburg

Wiederum auswärts wartet Regensburg. Die Regensburger, nach turbolenten Jahr im Mittelfeld der Tabelle angekommen, werden ein schwieriger Gegner. Mehr als doppelt so viele Punkte wie auswärts holte man daheim im Jahnstadion.

Sieht man die dortigen Heimspiele gegen die momentanen Spitzenmannschaften, kann sich die Statistik durchaus sehen lassen. Mit Rostock und Heidenheim teilte man sich dabei die Punkte, Darmstadt schickte man sogar punktlos nach Hause zurück.

Somit bleibt es an Leipzig den Ruf von Regensburg als heimischer Favoritenschreck zu beenden und ihrerseits die Punkte einzufahren.

Spieltag 33 - Chemnitzer FC

Zum Abschluß des ersten Teils der Mission Aufstieg wartet noch einmal ein Highlight. Egal ob man beim Chemnitzer FC erst an das Hinspiel oder an  die Pokalhighlights denkt. Es waren immer hart umkämpfte Spiele, die man nicht missen möchte.

So wird das Duell, erst recht hinsichtlich der in Leipzig aufkommenden Aufstiegseuphorie, wohl auch dieses Mal für ein prall gefülltes Stadion und mächtig Stimmung auf den Rängen sorgen.

Sportlich lief es für die Chemnitzer diese Saison ziemlich schlecht. Galt man nach den Verpflichtungen im Sommer sogar als Aufstiegskandidat, rutschte man sehr schnell in den Tabellenkeller und will mittlerweile nur noch Punkte zwischen sich und die Abstiegsränge bringen.







Evolution des Kapitals

Dienstag, 4. März 2014

kaum etwas wird momentan so viel im Fußball diskutiert wie die Dominanz der Spitzenclubs. Nicht nur das Bayern München gefühlt jeden Gegner besiegt als wäre es ein Trainingsspiel, nein auch international kassieren gerade die deutschen Mannschaften teils horrende Niederlagen.

Schnell drehen sich die Diskussionen dabei um die Finanzen, die aufklaffende Schere von arm und reich, die man so ziemlich auf alles ansetzen kann was einem gerade nicht passt. Gewinnt irgendein Verein mit guter Finanzlage, muss unbedingt etwas reguliert werden. Verliert ein jener, dann hat sich der "wahre" Fußball durchgesetzt.

Nun zumindest bei den Vereinsverantwortlichen ist der Hintergrund des Finanzthemas schnell ausgemacht, allgemein will man selbst einfach mehr Geld, mehr ist immer gut und wenn man sich am Ende das Gehalt erhöhen kann. Vordergründig geht es natürlich um Gleichberechtigung, um die Chancen aller auf alles, um die Stärkung der kleinen gegen die großen, am liebsten in ganz Europa. Niemand würde wohl sagen das man selbst einfach aufholen möchte und einem der Rest der Gegner, ob im In- oder Ausland eigentlich ziemlich egal ist. Klingt einfach nicht gut.

Die entscheidende Frage ist jedoch, würde mehr Geld für alle etwas ändern?

Nehmen wir einmal die aktuelle Situation in der Bundesliga. Die Bayern marschieren mit mittlerweile 21 Punkten Vorsprung vorn weg, deklassierten den Tabellenvierten Schalke gerade erst mit 5:1. Hört und liest man die Reaktionen scheint dies mit dem Kapital ein Selbstläufer zu sein.

An dieser Stelle frage ich mich immer, was die anderen mit mehr Geld überhaupt anstellen würden. Vergleicht man die Bedingungen drumherum quasi die Infrastruktur, ist bei den Vereinen der großen Ligen alles auf sehr hohen Niveau, daran kann es demnach kaum liegen. Würde man einen Top Trainer holen? Vielleicht, aber ohne einem der Trainer zu nahe treten zu wollen, kein Trainer dieser Welt erfindet wirklich das Rad des Fußballs neu und löst solche Unterschiede aus. Bleiben noch die Spieler.

Wahrscheinlich ist das der Punkt wo einige aufspringen würden und rufen "Ja mit dem Geld würden wir uns eine Mannschaft wie die Bayern zusammenkaufen, oder wie die von Real". Nun an dieser Stelle muss man sagen das die Top Klubs sicher auch die besten Spieler ziehen, doch war das früher anders? Die Bayern Elf von 2000/2001 galt lange Zeit als beste des Vereins überhaupt. Mit Fußballgrößen wie Kahn, Effenberg, Scholl, Sergio, Elber, Jeremies und vielen anderen war man Top besetzt. Jeder Spieler hätte wohl auch schon damals jeden Vertrag zerrissen und jede Ausstiegsklausel gezogen wenn die Bayern angefragt hätten.

An diesem Punkt sei auch gesagt, das man es keinem Spieler verübeln kann. Als Fußballer ist die Zeit die man hat, um genügend Geld zu verdienen und vielleicht sogar für eine Karriere nach der aktiven Laufbahn zu sorgen, sehr begrenzt. Und gerade mit ein paar Titeln im Rücken wird man nach seiner Laufbahn durchaus gern als Experte eingeladen, hat Chancen als Funktionär, im Fußballmanagement oder stützt damit einen Beginn in die Trainerlaufbahn. Ist man dagegen einfach nur endlos lang bei einem Verein ohne die großen Erfolge, kann man dort vielleicht noch direkt einen Posten ergattern, bekommt man den nicht, hat man oft ein Problem.

Aber zurück zum Thema. Die Top Vereine (auch international) ziehen demnach schon immer die Top Spieler und stellen sich einen Wunschkader zusammen. Trotzdem gewannen die Münchener bekanntermaßen in der Saison 2000/2001 nur knapp mit 1 Punkt die Meisterschaft.

Wenn es demnach nicht die Möglichkeiten der Top Vereine sind, was hat sich dann verändert? Nun meiner Meinung nach zwei Punkte. Zuerst befinden wir uns in einer Zeit in der die Stars von heute noch ganz andere Qualitäten haben als die Stars von damals. War es damals der geniale Pass, die Zweikampfbilanz oder auch nur die Präsenz auf den Platz, sieht man heute Spiele gerade auch in der höchsten internationalen Spielklasse bei denen einzelne durch die Reihen des Gegners marschieren als wären sie Statisten. Und wir reden dabei von Profifußballern, die eigentlich selbst für Millionen gehandelt werden. Dieser Leistungsunterschied auf höchstmöglichen Niveau ist teilweise schon erstaunlich.

Ein viel größeren Einfluss hat aber wohl die international wesentlich breitere Konkurrenz. War früher der Pool für die Kandidaten hinter den Top Clubs doch recht überschaubar, ist das Feld der Mannschaften die ihre Ligen nicht dominieren aber im Feld dahinter um internationale Plätze mitspielen grösser geworden. Wenn man nun davon ausgeht das der gesamte Pool an qualitativ hochwertigen Profis nicht grösser geworden ist, dürfte sich die Qualität dahinter doch sehr verwaschen.

Mit anderen Worten gibt es heutzutage nicht mehr wirklich die Top Mannschaften, die Mannschaften knapp dahinter und weitere Abstufungen sondern eher die Top Mannschaften Europas und den Rest.

Dieser Argumentation folgend ist die eingangs erwähnte, gern argumentierte Stärkung aller in Europa wohl eher kontraproduktiv, denn selbst bei gleichen finanziellen Möglichkeiten würden die besten Spieler weiterhin die Vereine bevorzugen, wo es am ehesten Erfolge zu feiern gibt. Während der Rest keine Möglichkeit hat jemals zu kontern, da jeder Teilnehmer gleichermaßen in seinen Möglichkeiten profitieren würde.

Im Endeffekt wäre genau der andere Weg ein erfolgreicher. Mehr Mannschaften auf Top Niveau oder knapp dahinter, was am Ende jedoch automatisch eine Schwächung des Rests bewirken würde, natürlich in der Annahme, die Anzahl der Spieler auf Höchstniveau steigt nicht gleichermaßen. Ich persönlich fände es erfrischend dahingehend einmal eine Aussage von Vereinsverantwortlichen zu hören. Aber das klingt wie erwähnt natürlich nicht so gut.

"Lass uns die deutschen (oder auch den eigenen) Vereine stärken, damit wir den Rest Europas dominieren" zum Beispiel. Hat natürlich dann auch nichts mit Fair Play zu tun. Oder mit "gleichen" Möglichkeiten. Aber wäre zumindest ehrlich.

RB Leipzig - SV 07 Elversberg

Montag, 3. März 2014

Heimspiel in der Red Bull Arena, Sonnenschein und gute Chancen auf den Ausbau der Erfolgsserie. Die Vorzeichen sprachen für einen idealen Fußballsonntag. Freikarten wurden an Vereine und Einrichtungen verteilt, somit erwartete die Besucher auch ein sehr gut gefülltes Stadion.Über 18000 Besucher sollten es am Ende sein, was Leipzig damit auch an die Spitze der Zuschauertabelle der 3. Liga katapultiert. Und das obwohl diese Saison noch einige sicherlich zuschauerstarke Begegnungen ausstehen.

Mit Interesse erwartet wurde sicher die Aufstellung von Trainer Zorniger, denn zu den ganzen Ausfällen gesellten sich nun auch noch Teigl und Frahn. Am Ende wurde die Abwehr etwas umgestellt. Heidinger wechselte dabei die Seite und Jung rückte als LV ins Team.
Im Sturm lief neben Poulsen Morys auf. Schon etwas erstaunlich das Zorniger immer wieder auf Morys setzt, obwohl dieser das Vertrauen in der 3. Liga noch nicht wirklich bestätigen konnte. Luge und Thomalla landeten demnach auf der Bank.

Die Sonne schien die Spieler wohl müde zu machen, denn in den Anfangsminuten fehlte die Aggressivität und Dynamik der letzten Wochen. Man hatte zwar mehr vom Spiel, wirklich sinnvolle Aktionen kamen dabei aber kaum heraus. Erst nach 15 Minuten gab man mehr Gas und erspielte sich auch prompt die ersten Chancen. In der 22. Minute dann wieder einmal eine Aktion vom momentan in Höchstform spielenden Heidinger. Der Leipziger lässt die Elversberger Hintermannschaft alt aussehen und spielt einen Zuckerpass auf den schnellen Fandrich. Dieser zieht in den Strafraum, fällt, Elfmeter.

Um die nach dem Spiel viel diskutierte Aktion aufzulösen. Der Elversberger Verteidiger merkt wohl, das Fandrich allein schon vom Tempo an ihm vorbei ist, packt ihm mit der Hand an der Schulter und drückt ihn weg. Eine völlig korrekte Elfmeterentscheidung, unabhängig davon ob die Berührung am Ende Fandrich nun zu Fall bringen muss.

Etwas ungewohnt danach Kaiser als Elfmeterschützen zu sehen, da Standard Elfer Schütze Frahn ja nicht im Spiel ist. Doch der Mittelfeldmotor von Rasenballsport gibt sich keine Blöße und versenkt den Ball sicher im Tor. 1:0.

So wirklichen Schwung gab die Führung dem Spiel jedoch nicht. Elversberg versuchte mit frühen Pressing das Leipziger Spiel zu stören die ihrerseits wie immer früh auf den ballführenden Spieler gingen. Aktionen ergaben sich deshalb vor allem aus individuellen Fehlern oder Standards. Es blieb jedoch beim 1:0 in der ersten Halbzeit.

Auch in der zweiten Hälfte dümpelte das Spiel mehr vor sich hin. Elversbergs Taktik das Leipziger Spiel einfach zu stören hatte mit dem 1:0 nicht mehr wirklich eine Bestimmung und ihre eigenen Aktionen waren zu ineffektiv um die starke Abwehr der Leipziger wirklich zu gefährden. Das sah wohl auch Zorniger und brachte in der 63. Publikumsliebling und Edeljoker Röttger. Der, wie immer sofort präsent, brauchte nur wenige Minuten. Ein Freistoss von Kaiser landet direkt bei ihm, Tor!

Zugegeben stellt sich die Frage, was die Schiedrichterassistenten an der Außenlinie zu diesem Zeitpunkt machten, denn Röttger stand klar und deutlich im Abseits. Aber man hatte in dieser Saison ja schon so einige falsche Schiedsrichterentscheidungen gegen sich, da kann man auch mal eine für sich haben.

Zum Rest der zweiten Hälfte gibt es nicht viel zu sagen, es blieb beim 2:0. Als Fazit ein souveräner Sieg. Keine technische Höchstleistung, das man die Spiele anhand der Verletztenliste überhaupt so stark herunterspulen kann zeigt jedoch auch die hohe Qualität des Kaders. Etwas unglücklich dieses Jahr auf jeden Fall Poulsen. Dieser ist jedes Spiel präsent, ackert viel und ist läuferisch stark, seine eigenen Abschlußversuche gehören aber momentan eher zur Kategorie "da muss doch mal einer reingehen".

Was zu sehen gab es zu dem Spiel auch auf den Rängen. Neben der tollen Stimmung gab es sogar ein Spruchband. "Lieber 12. Mann als 11 Freunde" titelte es, eine schöne Anspielung auf den Artikel des gleichnamigen Magazins. Ob der, auf die letzte Kritik etwas dünnhäutig reagierende Redakteur schon wieder wutentbrannt an einer Reaktion tippt ist bisher nicht bekannt.