Vorschau SV Sandhausen - RB Leipzig

Samstag, 29. November 2014

"Advents-Singen in Sandhausen" tönt der Slogan des Vereins durch alle verfügbaren Kanäle. Nun, das kommt nicht von ungefähr, denn die Mannschaft spendiert die Busreise für jeden Interessenten und so könnte der Auswärtsblock in Sandhausen wesentlich gefüllter sein, als unter normalen Umständen zu erwarten.

Das Spiel ist sicher gut gewählt. Eine der weitesten und damit zudem teuersten Auswärtsfahrten am 1. Advent zu einem Gegner, mit dem die wenigsten Leipziger überhaupt auch nur den Ansatz eines Berührungspunktes haben, dürfte wohl unter Normalumständen einer der ersten Streichkandidaten für alle sein, die nicht an sämtlichen Auswärtsfahrten der Saison teilnehmen können.

Dabei hält sich der SV Sandhausen diese Saison nun schon die dritte Spielzeit in der 2. Bundesliga, durchaus ein Erfolg für den Verein aus dem kleinen Städtchen mit gerade einmal um die 14000 Einwohner.

Sportlich läuft es diese Saison nicht ideal, man stemmt sich mit aller Kraft dagegen, sich möglichst aus den Abstiegsrängen zu halten, 3 Punkte Abstand sind dabei kein wirklich entspannendes Polster. Darum wird es auch am Sonntag gehen. Dabei glänzt Sandhausen sicher nicht durch Offensivqualitäten. Die zweit wenigsten Tore der Liga sprechen da Bände, jedoch ist man gerade über Konter immer gefährlich und wird Leipzig sicher mit massiver Defensive begegnen.

Genau das, was der Mannschaft von Rasenballsport diese Saison viele Probleme bereitet. Nur die offensivstärksten Mannschaften probieren es, dem druckvollen, pressingintensiven Spiel der Leipziger ihrerseits mit Offensivdruck zu begegnen. Meist läuft man eher auf kompakt stehende Defensivreihen und muss mit schnellem Umschaltspiel auf gefährliche Kontersituationen reagieren.

Die Schwierigkeit dessen lässt sich auch gut an der Saison ablesen, denn die letzten drei Punkte auswärts datieren vom August.

Und auch im Kader sieht es nicht ganz ideal aus. Poulsen war angeschlagen, wird hoffentlich zum Spiel wieder völlig fit sein. Kimmich fällt weiterhin aus, Khedira sitzt seine Sperre ab. Teigl konnte nur ein paar Tage trainieren, ob das zu Normalform reicht, wird man sehen.

Höchstwahrscheinlich dürfte man, um die Mittelfeld Ausfälle zu kompensieren wieder fröhlich rotieren. Sebastian weiter nach vorn, Innenverteidigung aus Hoheneder und Compper. Es ist für mich persönlich schon erstaunlich, wie wichtig ein Spieler wie Tim Sebastian in der 2. Bundesliga ist. Ein Spieler, der nie die großen Schlagzeilen abräumte, aber dessen Universalität im heutigen, sehr spezialisierten Profifußball ein kaum schlagbarer Vorteil ist.

Auch vorn dürften die Varianten kaum begrenzt sein. Wenn fit wird an einer Poulsen/Boyd Kombo kaum ein Weg vorbei gehen. Daneben ist  Frahn auf der 10 sicherlich keine ausgeschlossene Variante, auch wenn er sein Potenzial dort nur begrenzt ausschöpfen kann und es schwierig ist, von dort aus an seiner eigenen Torflaute zu arbeiten.

Zorniger erwähnte explizit auch, dass mit Morys, Palacios und Rebic immer Alternativen für die Spitze da wären. Bei Letzteren beiden scheint er das Wort Alternative jedoch sehr weit auszulegen, denn das Vertrauen des Trainers in beide war bisher wohl kaum erkennbar.

Hoffen wir, das nach dem Sieg gegen Pauli nun auch die Auswärtsflaute ein Ende hat.


Datum/ZeitSonntag, 30.11.2014, 13:30 Uhr
GegnerSV Sandhausen
Marktwert des Gegners*11,13 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortHardtwaldstadion
Kapazität12.100
Trainer des GegnersAlois Schwartz (seit 07/2013)
TV & StreamSky Bundesliga
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
TickerLiveticker
Liveticker (Twitter)

Ein Sieg der Mut macht?

Dienstag, 25. November 2014

Ein 4:1 Sieg ist normalerweise ein Grund hemmungsloser Euphorie. Stattdessen sind die Meinungen nach dem Spiel gegen St. Pauli doch eher vielfältig. Abgesehen von den Begleiterscheinungen, denen ich mich etwas weiter unten widme, sind einige Fragen doch nicht ganz unbegründet.

Die Hanseaten kamen zu keinem Zeitpunkt mit dem Pressing zurecht, wirkten durch das recht frühe Tor zudem verunsichert. Gerade in Halbzeit eins sah man sicher eine gute Leistung der Mannschaft, bei der es fast schon unfair ist einzelne Spieler herauszuheben. Trotzdem lief ein Poulsen, bei dem man zuletzt dachte, er müsse der hohen Belastung Tribut zollen, zu Höchstleistungen auf. Auch Teigl wusste zu gefallen und konnte durch keinen Spieler St. Paulis wirklich unter Kontrolle gebracht werden. Schön ist es sicher auch, das Boyd seinen letzten Leistungen nun auch Tore folgen lassen konnte. Eines mit starker Mithilfe des Gegenspielers, jedoch spätestens das Zweite sehr schon gespielt.

Es ist schwer, nach einem hohen Sieg allzu kritisch zu urteilen, denn wenn das Ergebnis in solcher Höhe stimmt, kann nicht allzu viel schief gelaufen sein. Das Gegentor natürlich fahrlässig, Tim Sebastian in der Situation völlig allein gelassen. Etwas, was nach Zornigers Taktik prinzipiell ein Unding ist, da es wenn möglich immer eine zweite Absicherung geben sollte. Auch ein starker Innenverteidiger verliert mal einen Zweikampf und was dann passiert, sah man deutlich.

Werfen wir kurz einen Blick auf das Restprogramm

Spieltag Datum A/H Gegner
15So. 30.11.2014ASV Sandhausen
16So. 07.12.2014HFC Ingolstadt 04
17Fr. 12.12.2014ASpVgg Greuther Fürth
18Mi. 17.12.2014AVfR Aalen
19Mo. 22.12.2014HTSV 1860 München

Wie man sieht, wird es zuerst darum gehen, die eklatante Auswärtsschwäche in Sandhausen zu bekämpfen. Nur ein Mal reichte es diese Saison auswärts für 3 Punkte und dies ist mittlerweile auch schon ein paar Monate her. Am 20. August in München fuhr man zuletzt einen Auswärtssieg ein.
Danach geht es in zwei schwere Spiele gegen den momentan Spitzenreiter der Liga, Ingolstadt und gegen Fürth, die sich gestern in Düsseldorf ein 3:3 ertrotzten. Abschließend dann noch 2 Spiele aus der Rückrunde gegen Aalen und München. Beide Mannschaften momentan sportlich sicherlich mit großen Problemen.

Wichtig wird sicher sein, genug Punkte aus den Restbegegnungen zu ziehen, um in Schlagdistanz zur Tabellenspitze zu bleiben. Ganz so leicht wie gegen den FC St. Pauli dürften Siege dabei jedoch kaum zu erspielen sein.

Kommen wir noch einmal kurz zu den Ereignissen im Fanblock, die gerade die Runde machen. Im Endeffekt kommen solche Aktionen nie wegen nur einer Kleinigkeit zustande, viel mehr staut sich dort viel an und mit einer Fehleinschätzung oder auch einem Missverständnis wird das Fass dann halt zum überlaufen gebracht.

Wenn man ehrlich ist, ist das Thema aber nicht so ein großes, wie es momentan scheint. Es gab und gibt sichtbar Kritikpunkte von einigen Fans an der Security. Etwas, was Thema zwischen Ihnen und dem Verein ist. Sicher dürfte das Thema auch eines für das nächste Treffen der Fanclubs und der Fanvertretung sein.

Abseits davon ist der Aufschrei jedoch übertrieben. Viel zu viel werden dort Nebenkriegsschauplätze eröffnet, die wirklich nur ziemlich entfernt noch etwas mit dem Thema zu tun haben. Da kommt wieder die alte endlos Ultra Diskussion auf, die wenn man die Beteiligten sieht, im Grunde völlig fehl am Platz ist, oder man versucht das nächste leidige Dauerthema zur Struktur des Supports aufzuziehen. Beides schon oft diskutiert, keines wirklich lösungsbezogen zum eigentlichen Vorfall.

Nun, am Ende ist Security sicher nicht der einfachste Job aber wo gibt es den schon. Fußballspiele sind auf diesem Gebiet nicht grundlegend anders als andere Großveranstaltungen auch. Es gibt die unterschiedlichsten Charaktere, mit den unterschiedlichsten Verhaltensweisen. Es gibt Gruppendynamiken und viele Dinge drum herum zu bedenken.

Aber auch wenn man das eigentliche Thema den Beteiligten überlässt, kann man durchaus allgemein die Frage in den Raum werfen, ob die Reaktion wirklich eine geeignete, möglichst deeskalierende Strategie war. Ich persönlich kann mir zumindest nicht vorstellen, dass ein Security Team in Dortmund in der Südkurve 5 Fans des Stadions verweist, weil diese einen kleineren Verstoß gegen die Stadionordnung verüben. Und sicher trifft dies auf sehr viele Fanblöcke zu. Der bessere Weg wäre wohl gewesen, die paar Minuten noch auszuhalten und die Beteiligten etwa direkt danach zur Rede zu stellen oder dieses Thema vereinsseitig mit den entsprechenden Fanclubs zu klären. Denn am Ende bringt es auch nicht viel die Fans aus dem Stadion zu begleiten und im nächsten Spiel stehen dann 5 andere auf den Stühlen.


Vorschau RB Leipzig - FC St. Pauli

Samstag, 22. November 2014

Wenn die Presse über ein volles Stadion philosophiert, geht es in Leipzig meist um Spitzenspiele der Liga oder besondere Pokalbegegnungen. Eine Ausnahme bildeten dort in der Vergangenheit maximal noch Spiele kurz vor einem Aufstieg.

Dass nun, mitten im Winter, zwei Mannschaften in der Red Bull Arena aufeinandertreffen, die beide sportlich nicht gerade auf Rekordjagd sind und trotzdem Vorverkaufsrekorde purzeln, wirkt da schon etwas obskur, zeugt aber sicherlich von einem interessanten Gegner.

Diesen stellt am Sonntag der FC St. Pauli da. Ob es nun die hohe anreisende Zahl von Gästen ist, die nicht selten propagandierte Einzigartigkeit des Vereins oder auch nur der Fakt, dass man in Leipzig nach langer Abstinenz in höheren Gefilden nicht mit jedem Gegner gleichviel verbindet, bleibt im Dunkeln.

Klarer ist da schon der hohe Druck in der sportlichen Situation, der auf beiden Vereinen lastet. Pauli, tief in die Tabelle auf Platz 17 abgerutscht, ist fast schon zum Punkten verdammt, um sich aus den Abstiegsrängen zu befördern, Leipzig weiterhin sieglos, will die Ergebnisflaute nicht weiter ausbauen und den Anschluss an die Spitzengruppe möglichst nicht vollends verlieren.

Das Problem der Mannschaft vom Millerntor ist schnell gefunden. Denn nagt schon Leipzig an einer Torflaute, hat es der FC St. Pauli geschafft, sogar noch weniger Tore zu schießen. Genauer gesagt versenkten nur Aalen und Sandhausen noch weniger Bälle im gegnerischen Tor.

Trainer Meggle bevorzugt ein 1 Stürmer System, mit dem im Sommer aus Kroatien gekommenen Ante Budimir in der Spitze. Dieser blieb selbst in seinen 773 Einsatzminuten der 2. Bundesliga torlos, konnte jedoch zumindest drei Torvorlagen geben. Anhand der Ausgangssituation dürfte die Taktik gegen Leipzig wenig überraschen. Zu erwarten ist eine tief stehende Verteidigung mit schnellen Konterversuchen über lange Pässe.

Wenn diese den jeweiligen Stürmer erreichen, war dies zuletzt immer ein gefährliches Mittel gegen das Team von Rasenballsport. Und wenn man jetzt noch bedenkt, das St. Pauli mit Alushi und Kurt zwei der statistisch passstärksten Spieler der Liga in den Reihen hat, auch sicher eine gefährliche Kombination.

In Leipzig übt man sich derweil in positivem Denken. Auch wenn zumindest das Darmstadt Spiel etwas mit Selbstkritik gefüllt wurde, relativiert man den bisherigen Saisonverlauf doch gern einmal. Dabei reichen die Formulierungen sinngemäß von "gut als Aufsteiger" bis hin zu "über den Erwartungen". Der Trainer forderte sogar mehr Demut ein und ließ sich zu der Aussage hinreißen, dass ein weiteres Jahr 2. Bundesliga vielleicht auch nicht allzu schlecht für die Entwicklung des Umfeldes wäre.

Nun, ich halte persönlich nichts von Relativierungen. Wenn man ein Spiel sieht, ist es etwas gut oder schlecht und so lang jemand Punkte für Spiele verteilt, geht es am Ende immer noch darum, möglichst viele von diesen zu ergattern, ergo zu gewinnen. Als Folgeschluss kann man nach 6 Spielen mit nur 1 Sieg nicht einfach sagen, "alles im grünen Bereich". Fakt ist eher, man sieht weder Siege, noch viele Tore und schon gar nicht das selbst vom Trainer früher gern zitierte "attraktive" Spiel.

Hauptproblem im Endeffekt die Offensive. Ein pressingintensives, stark offensiv geprägtes Spielsystem, muss sich zwangsläufig selbst belohnen, um den Gegner dauerhaft in die nötige Defensivhaltung zu drängen und das Spiel damit in seine Hälfte zu verlagern. Münzt man den Druck nicht in Tore um, erfolgt zwangsläufig eine Befreiung des Gegners und eine hohe Gefahr für den eigenen Kasten.

Dahin gehend sind nicht nur die Stürmer gefragt, sondern natürlich auch das Mittelfeld, das entscheidende Impulse geben muss. Trotzdem kommt man nicht umhin zu erkennen, das es in vielen Spielen weniger an Möglichkeiten, sondern eher an der letzten Umsetzung dieser fehlte. Viele Kombinationen im Sturm wurden probiert, keine war entscheidend effektiv. Und so scheint Alexander Zorniger gegen St. Pauli eine alternative Idee verwenden zu wollen, an der er sich schon einige Male probierte, dem 4-3-3.

Poulsen, Boyd, Frahn sind dabei die Wahrscheinlichste, wenn auch mit 2 klassischeren Mittelstürmern, etwas gewagt Idee. Der zuletzt positiver agierende Rebic wäre sicher eine andere.
Bei 3 Stürmern in der Startelf dürfte sich auch der junge Palacios Hoffnungen, zumindest auf einen Einsatz von der Bank machen.

Bleibt nur zu sagen: Alle auf am Sonntag ins Stadion und lasst uns 3 Punkte holen!


Datum/ZeitSonntag, 23.11.2014, 13:30 Uhr
GegnerFC St. Pauli
Marktwert des Gegners*17,83 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortRed Bull Arena
Trainer des GegnersThomas Meggle (seit 09/2014)
TV & StreamSky Bundesliga
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
TickerLiveticker
Liveticker (Twitter)

Vorbericht RB Leipzig - Rubin Kasan

Samstag, 15. November 2014

Länderspielpause in Leipzig. Was nach einem fußballfreien Wochenende klingt, kann durchaus interessant gefüllt werden, denn am heutigen Samstag steht ein Testspiel in der Red Bull Arena an.

Natürlich wird es kein Härtetest der ersten Elf, zu viele sind bei ihren Länderspielen. Jedoch dürfte es gerade für Spieler aus der zweiten Reihe eine gute Gelegenheit sein, den Trainer von ihrem Können zu überzeugen. Hinsichtlich dessen, das auch die Winterpause naht, für einige vielleicht sogar die entscheidende, die den Weg im Verein bestimmt.

Zu denken wäre da natürlich an Ante Rebic, den nicht wenige schon abgeschrieben hatten. Persönlich wäre ich mir da nicht so sicher, auch bei anderen Spielern gab es in der Vergangenheit viel Kritik und kaum einer wurde schnell fallen gelassen. Stattdessen hat man Rebic lt. Presse sogar einen Assistenten zur Seite gestellt, der vor allem das Kommunikationsproblem verbessern soll.

Auch ein anderer viel kritisierter wird wohl heute im Kader stehen. Mikko Sumusalo, seit Verpflichtung geplagt von Verletzungen und bisher nie so richtig im Kader angekommen. Sicherlich einer der Kandidaten für die die weiteren Möglichkeiten sich zu präsentieren sicher arg begrenzt sein werden.

Viel besser ist da sicherlich die Position von Niklas Hoheneder, nach seiner Verletzung wieder fit und sicher heiß darauf, seinen Platz in der Innenverteidigung der Stammelf zurückzuerobern. Seine Chancen dafür dürften auch sehr gut stehen. Zwar brachten Sebastian und Compper ordentliche Leistungen auf dem Platz, Hoheneder ist zudem jedoch eine Waffe in der Luft und bringt damit gerade bei Standards Gefahr vor das gegnerische Tor.

Zu guter Letzt berief Alexander Zorniger auch noch ein paar U19 Spieler in die Elf. Wagner, Becher und Reddermann könnten heute damit die Luft der großen Fußballwelt schnuppern. Als jemand der seit jeher Einsatzzeiten für Jugendspieler favorisiert, hoffe ich natürlich der ein oder andere bekommt auch ein paar Einsatzminuten.

Und der Gegner? Nun, Rubin Kazan, russischer Erstligist, einen Marktwert in doppelter Höhe der Leipziger, wäre sicher ein harter Brocken. Nur wird natürlich auch Kazan nicht mit der ersten Elf auflaufen, sondern versuchen ihrerseits den Ersatzspielern Spielzeit zu geben. Dies muss jedoch nicht zwangsläufig heißen, dass keine Hochkaräter auflaufen, denn Leute wie Livaja oder Devic, mit geschätzten Marktwerten von über 5 und über 6 Millionen, hatten zuletzt sehr überschaubare Einsatzzeiten. Vielleicht sieht man sogar einen Eduardo, einigen sicher noch aus seiner Hoffenheim Zeit bekannt, auch wenn dieser sich zuletzt wieder in die Stammelf der Russen spielen konnte.


Datum/ZeitFreitag, 17.10.2014, 20:30 Uhr
GegnerRubin Kazan
Marktwert des Gegners*45,85 Mio
LigaTestspiel
SpielortRed Bull Arena
Trainer des GegnersRinat Bilyaletdinov (seit 01/2014)
TV & Stream-
Audio-
Ticker Ticker (Twitter)

Attraktive Spielweise

Sonntag, 9. November 2014

Der Tag nach der Niederlage, nach der für Leipziger Verhältnisse, recht viel Kritik geäußert wurde. Dem einen mag einige Kritik etwas hart erscheinen, ist aber wohl eher ein Zeichen dafür das sich in den letzten Spielen schon einiges an Unmut aufgestaut hatte.

Die Befürchtungen, man würde Spiele in der Art bis zur Winterpause sehen, sind sicher vorhanden und nicht ganz von der Hand zu weisen, auch wenn der Trainer und vielleicht sogar im Hintergrund  Rangnick die Länderspielpause nutzen werden, um Verbesserungsideen zu erarbeiten.

Leider dürfte es bis auf wenige Trainingstage bei Ideen bleiben, denn bei so vielen angeforderten Spielern für Nationalmannschaften, selbst wenn wohl nicht alle fahren, wird es kaum möglich sein, bis zum nächsten Spiel Grundsätzliches zu verändern.

Vor der Aufarbeitung des Ganzen sei auch angemerkt, dass es keine einfachen Lösungen für solche Spiele gibt. Jeder der gestern oder heute meint er hätte die total einfache zündende Idee, die alles verbessert, sollte unbedingt ins Fußball Business einsteigen. Mit solch einem gefundenen heiligen Gral wäre er wohl der gefragteste Mann in der Branche.

Realistisch ist aber eher, dass bei so etwas viele Faktoren zusammenkommen, von denen man nicht wenige, selbst bei einem Lösungsansatz, nicht einfach mal mit einem Fingerschnippen auf dem Platz umsetzen lassen kann.

Viele Diskussionen nach dem Spiel drehten sich in etwa um die Frage, welches Spielsystem gen Tor denn überhaupt angedacht ist. Da wird man evtl. sehr bald ein paar Relativierungen von offizieller Seite hören, so ganz kommen Zorniger und Rangnick aus dieser Frage jedoch nicht heraus. Denn wie so oft fallen sicher nicht nur mir einige Aussagen vor der Saison oder auch noch während der ersten Spiele ein. Sinngemäß will man nicht nur erfolgreich sein, sondern auch ansehnlichen Fußball bieten. Man kann sicher über die sportliche Leistung vielerlei Meinungen vertreten, aber jemanden zu finden der die letzteren Spiele als ansehnlich betrachtet, ist wohl ein schier aussichtsloses Unterfangen.

Wie schon gesagt, gibt es weder einfache Gründe, noch einfache Lösungen, jedoch ein paar Diskussionsansätze, die man durchaus hinterfragen kann.

Der Kader

Transferzeiten sorgen bei Rasenballsport gern für große Aufregung, nicht selten spekuliert man über hohe Ablösen oder hoch gehandelte Namen. Dahin gehend machte auch der Sommer keine Ausnahme. Schaut man sich die Zugänge momentan an, so kann ein Compper durchaus den Ausfall von Hoheneder kompensieren, Kalmar und Hierländer könnte man als Option für das Mittelfeld bringen, vielleicht könnte man Rebic auch in solchen Spielen wie gestern als Option einsetzen.
Das Problem dürfte allein schon hinsichtlich dieser Formulierung klar sein.

Denn lässt man Boyd, für dessen Bewertung eine einzige, nicht einmal 90 Minuten gespielte Partie kaum ausreichend sein dürfte, einmal außen vor, befindet sich unter den Verpflichtungen nur 1 Stammspieler, Rani Khedira.

Nimmt man einmal die in der Presse gehandelten Ablösesummen und rechnet die zwei Verpflichtungen für Salzburg heraus, könnte man nach derzeitigem Stand etwas überspitzt sagen, man hat vor der Saison 500 Tausend Euro in die Qualität des Kaders investiert und 4,1 Millionen in die Breite.

Ohne tieferen Einblick in die Personalplanungen gehabt zu haben, ein Verhältnis was sicher nicht so angedacht sein kann, erst recht nicht wenn man wirklich oben mitspielen möchte.

Das Spielsystem

Ein Phänomen im Profifußball ist sicher das Aufsteiger nicht selten am Anfang der Saison besser wegkommen als im Verlauf. Auch wenn man heutzutage Unmengen Videomaterial aus der jeweiligen Aufstiegsliga zur Verfügung hat, ist immer sehr gut ersichtlich, das eine Einstellung der Gegner trotzdem eine Weile benötigt.

Alexander Zorniger sagte vor kurzen Gegner könnten sich nicht auf diese Spielweise einstellen, aber das ist nur zum Teil richtig. Natürlich gibt es nur begrenzt Möglichkeiten sich auf Dinge wie Pressing einzustellen. Allerdings gibt es diverse Möglichkeiten Schwachstellen in der Spielweise des Systems aufzudecken und für sich zu nutzen. Sehr vereinfacht gesagt, zieht der Gegner seine Stärke aus einem dominanten Mittelfeld, legt man es drauf an dies möglichst zu überspielen. Gehen die Bälle nach Balleroberungen schnell auf einen zentralen Spieler, wird man es vermehrt darauf anlegen, diesen aus dem Spiel zu nehmen. Haben einige Spieler so ihre Probleme im Zweikampf, wird man diese wohl mit den eigenen Spielern möglichst oft in diesen hineinzwingen.

Dies trifft auch Leipzig, denn überraschen konnte man vielleicht am Anfang noch, mittlerweile dürfte der "Aha" Effekt beim Gegner doch sehr klein geworden sein.

Da es mit der alten Variante nicht funktioniert und ein paar individuelle Probleme hinzukommen, verfällt man zusehends in das Spiel mit langen Bällen. Etwas, was der Mannschaft weder liegt, noch gegen Gegner, die dank des erwarteten Offensivdrucks bei den Leipzigern hinten ziemlich kompakt stehen, wirklich gut in  Tore umzumünzen ist.

Indviduelle Probleme

Um die Liste nicht endlos zu erweitern, fasse ich einiges einmal in die Kategorie individuelle Probleme zusammen. Wenn zum Beispiel die meisten Bälle trotz Zweistürmersystem auf Poulsen gespielt werden, wird der Gegner diesem die Räume sehr eng machen, was zu schwer zu verwertenden Bällen führt. Wie das dann aussieht, konnte man gestern beobachten. Viele Bälle, die nach kurzer Berührung etwa im Aus oder vor den Füßen des Gegners landen.

Ein zweites anderes Beispiel die Sturm und Drangphase von Darmstadt ab Mitte von Halbzeit zwei. Wenn sich die Spieler zu sehr vom Rückstand anstecken lassen und trotz des Umstandes, dass die geschlagenen Bälle wenige Sekunden später in einem Konter enden, kein Tempo rausnehmen um kurz Ruhe ins Spiel zu bringen, ist es natürlich schwer für den Trainer da etwas zu ändern. Das zählt dann wohl zu den gern angeführten "Kopfsachen".

Ein drittes Problem ist da schon eher ein Problem des Trainers. Alexander Zorniger hatte gestern auf der Bank viele tolle Teamplayer, mit denen man einzelne Probleme in einer guten Mannschaftsleistung korrigieren könnte. Den defensiv starken Frahn, einen schnellen Morys, mit Kalmar könnte man das Mittelfeld durchaus gut absichern. Was aber tun, wenn gerade von vorn bis hinten der sprichwörtliche "Wurm" drin ist? Dann bräuchte man eigentlich jemanden, der etwas tut, was man ansonsten wenig bis nicht benötigt, nämlich etwas "out of the box" spielt. Einer der es dann halt mal mit einer todesmutigen Einzelaktion versucht ob nun, weil es seiner Spielweise entspricht oder auch nur weil er sich unbedingt zeigen will.

Fazit

Wie man sieht viele Dinge zu bedenken und dies war sicher nur eine Auswahl an Ansätzen. Keine leichte Aufgabe für die nächsten Spiele, zumal die Zeit auch anhand der schon erwähnten Nationalmannschaftsreisen begrenzt ist.

Bisher hatte Alexander Zorniger jeweils ein gutes Händchen für solche Situationen, konnte einige überraschende Formänderungen in kurzer Zeit bewirken. Ob er das nun wieder schafft, wird man in den verbliebenen Spielen bis zur Winterpause wohl beobachten können.

Spätestens für dann wird man sich wohl einen "Schlachtplan" zurechtlegen.

Vorbericht SV Darmstadt 98 - RB Leipzig

Freitag, 7. November 2014

Spitzenspiel gegen Darmstadt! Kennen wir das nicht irgendwoher? In der 3. Liga kämpften die beiden Vereine verbissen um den direkten Aufstieg, am Ende reichte es für Leipzig, Darmstadt nutzte dagegen die Relegation zum Aufstieg.

Nun ist die Situation jedoch eine andere. Die Halbserie ist noch nicht zu Ende, noch viele Mannschaften mischen in der oberen Region mit und so wirklich kann man noch kaum Favoriten in der Liga ausmachen. Beide Mannschaften glänzten gerade zu Saisonbeginn mit ihrem Offensivspiel, profitierten jedoch sicherlich auch von der ausgeglichenen Liga.

So relativiert sich die Tabelle dann auch, wenn man einmal auf die letzten Spiele sieht. Gerade 1 Sieg steht für beide in den letzten 5 Spielen zu Buche, 6 Punkte holte man von den 15 möglichen.

In Darmstadt ist sicher noch immer ein Hauptproblem die Abhängigkeit von Goalgetter Stroh-Engel. So toll es auch ist solch einen Spieler in den eigenen Reihen zu haben, steht und fällt das Spiel natürlich auch damit, wie der Gegner diesen in den Griff bekommt oder halt nicht. 7 Tore schoss er selbst, gab 3 Vorlagen. Doch selbst in Spielen ohne Torbeteiligung spielte er oft eine entscheidende Rolle. Denn meist bindet er in seiner Torgefährlichkeit gleich mehrere Gegenspieler und schafft so große Räume für den Rest der Mannschaft.

In Leipzig hatte man in der letzten Saison weniger Probleme mit Stroh-Engel. Die Defensive blieb stabil und zwei zu null Siege sprechen Bände. Trotzdem kann man sich kaum auf diese Erfolge verlassen, denn natürlich ist Darmstadt in diesem Jahr um einiges stärker.

Zudem läuft auch in Leipzig nicht alles rund. Auch wenn Trainer Alexander Zorniger dies eher zur Kopfsache relativiert, offenbaren gerade die letzten Spiele doch einige Schwächen, die kaum wegzudiskutieren sind.

Es fehlt weiterhin die Abstimmung und teilweise auch die Struktur. Sicher auch bedingt durch die oft notwendigen Wechsel im Kader, die nicht zuletzt durch die aus ihren Verletzungen zurückgekehrten Spieler zu Stande kamen. Aber auch dadurch, dass sich an einigen Positionen schlichtweg keine Idealbesetzungen herausbilden. Letzteres wird wohl ein Punkt für die Kaderplanung in der Winterpause sein, die ja nicht mehr so weit weg ist.

Ein weiteres Phänomen ist eines, das wir schon aus der letzten Saison gegen Ende der Hinrunde kennen. Gerade die jüngeren Spieler mit regelmäßigen Stammeinsätzen wie Kimmich oder auch Poulsen tragen zunehmend der Belastung Rechnung. Das beide regelmäßig zu Nationalmannschaften einberufen werden ist sicherlich eine zusätzliche Belastung.

Kimmich wird gegen Darmstadt geschont werden. Für Poulsen, als momentane Topbesetzung im Sturm ist dies natürlich kaum möglich. An seiner Seite könnte jedoch Boyd zu seinen ersten Stammelf Einsatz kommen. Boyd, nun wieder vollends genesen, nach seiner langen Verletzung, spielte in seinen Kurzeinsätzen zuletzt passabel und ist sicher heiß auf sein erstes Ligator.

Als Fazit kann man festhalten das sich sicher beide Mannschaften nicht noch mit einem weiteren Unentschieden zufriedengeben werden, sondern uns wohl ein verbissenes Spiel bis zur letzten Minute erwartet.

Abseits des Platzes verweist man gegen Darmstadt gern einmal auf den aus der dortigen Fanbase kommenden Aktionismus in Richtung Leipzig. Facebook Gruppen, Kampagnen, Erklärungen von Fanclubs, Gesprächsabende. Man versucht viel, die Ergebnisse sind allerdings recht überschaubar. Und so ist es auch nicht verwunderlich, das ich mich sehr schwer tue, bei Darmstadt irgendeine spezielle Form von Abneigung zu entwickeln. Der Verein aus der beschaulichen Stadt im Süden Hessens hat viele Qualitäten und sicher auch vieles, das man sich auf die Fahnen schreiben kann. Der Anzug des Traditionsverfechters oder auch nur Anti Kommerz Vereins passt ihnen allerdings nicht und wird ihnen wohl auch in Zukunft kaum passen.


Datum/ZeitSamstag, 08.11.2014, 13:00 Uhr
GegnerSV Darmstadt 98
Marktwert des Gegners*9,85 Mio
Liga2. Bundesliga
SpielortStadion am Böllenfalltor
Stadionkapazität19.500
Trainer des GegnersDirk Schuster (seit 12/2012)
TV & StreamSky Bundesliga
AudioBullenfunk.fm
Sport1.fm
TickerLiveticker
Liveticker (Twitter)