2 Punkte aus 3 Spielen! Krisenstimmung ...
Um den zugegeben mit Absicht reißerischen Blogtitel zu rechtfertigen, sei gleich zu Beginn gesagt, dass RB Leipzig noch nie in der Vereinsgeschichte auf 2 Unentschieden eine Niederlage folgen ließ. Man könnte jetzt natürlich anmerken, dass wir nicht selten knapp an diesem Szenario vorbeischlitterten und das der Mannschaft sicher zuletzt auch das Glück fehlte, das man in der Vergangenheit in solchen Situationen auch nicht selten gepachtet hatte.
Beides wäre korrekt, erklärt aber die geringe Punktausbeute nicht vollends. Ich hatte im Vorbericht ja schon die Fragezeichen erwähnt, die aus den letzteren Ergebnissen resultieren. Sinngemäß kann man sich nun noch ein paar dazu malen, denn es tun sich sicher eher mehr als weniger Baustellen auf.
An der Tabelle hat sich, das sei auch erwähnt, kaum etwas getan. Gravierend für irgendwelche Ambitionen kann ein fünfter Platz mit zwei Punkten Rückstand auf den zweiten, direkten Aufstiegsplatz kaum genannt werden.
Doch zurück zu den Fragezeichen. Weiterhin gesucht ist eine zündende Idee für die Offensive. Der Überraschungseffekt der Pressingoffensive ist dahin und die Gegner werden auch zukünftig eher aus einer stabilen Defensive mit Kontern und langen Bällen arbeiten. Wenig Raum ist der Tod jedes kontrollierten Spiels am Boden, da der jeweilige Angreifer sich im Zweikampf meist gegen mehrere Gegenspieler durchsetzen müsste, um auch nur im entferntesten zum Torabschluss zu kommen. Erschwerend kommt hinzu das zu Poulsen momentan der ideale Gegenpart fehlt und übermäßig viel über dessen Seite läuft, was den Platz auch nicht wirklich verbessert. Am Ende stehen dann nicht selten überhastete oder chaotische Abschlüsse, Fehlpässe oder der Versuch von fast schon übermenschlichen Einzelaktionen durch die gegnerischen Reihen (die in den meisten Fällen natürlich im Ballverlust enden).
Gegenmaßnahmen sind natürlich einige denkbar. Eine Möglichkeit wäre das Spiel in solchen Situationen vom Boden in die Luft zu verlagern, doch einige groß gewachsene Spieler zierten zuletzt die Verletztenliste, womit die Möglichkeiten sich dahin gehend begrenzten. Eine weitere Variante wäre das Tempo der Angriffe nach Balleroberung zu erhöhen und so die Sekunden zu nutzen, bevor der Gegner die Reihen wieder geschlossen hat. Auch das ist leichter gesagt als getan, zumal man dafür auch möglichst viele gleichwertige Abschlussmöglichkeiten bräuchte. Anhand des auch jetzt schon praktizierten Umschaltverhaltens bei Balleroberung dürfte man die Gegner kaum noch komplett unvorbereitet treffen.
Kommen wir abseits der Offensive noch zu einem anderen Thema, der Mannschaftsstruktur. Eine große deutsche Tageszeitung bemängelt heute die fehlende Hierarchie und erwähnt als Beispiel den Mannschaftsrat, von dem nur 1 Spieler überhaupt auf dem Platz steht. Es ist richtig das man sich dahin gehend sicher zukünftig Gedanken machen könnte. Natürlich fallen ein paar davon wegen Verletzungen aus, jedoch ist es sicher hilfreich, wenn sich Führungsspieler und Einsatzzeiten zumindest beim größten Teil möglichst decken.
Ein viel entscheidenderes Problem in der Struktur sind meiner Meinung nach jedoch die Spielertypen. Wir haben einen Kader, wo sehr viele Spieler leistungsmäßig eng beieinanderliegen, wo man Ausfälle oft gut kompensieren kann, was sicher wichtig über die gesamte Saison ist. Sieht man jedoch die Wechsel von Zorniger gegen Nürnberg, erst der Versuch eines dreier Sturms mit Rückkehr ins zweier System kurz danach, zeugt das schon von den mangelnden Eingriffsmöglichkeiten. Es sitzen auf der Bank sicherlich die leistungsmäßig momentan besten Spieler im Kader nach der Stammelf, aber es sitzt auch keiner dort, den ich als Jokerspieler bezeichnen würde. Niemand den man für die 10 oder 20 Minuten einwechselt und der sich wie Röttger damals ohne Anlaufzeit den Ball schnappt, wonach dem Gegner sofort der Angstschweiß ins Gesicht geschrieben steht. Wir haben auch kein junges Talent, wo man sagen könnte "vielleicht schafft er ja jetzt gerade den Durchbruch". Die Talente holen sich Praxis in der U23 oder in Liefering.
Ich bin sicher nicht der Einzige, der gespannt ist, welche Lösungen Alexander Zorniger für die Probleme findet. Die nächsten schweren Spiele stehen schon vor der Tür und die Winterpause nicht nah genug das man sich schon intensiv mit Transfers befassen müsste. Die Lösung muss demnach im aktuellen Kader gefunden werden.
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