Sechs Transfers wurden vor der Transferphase als Richtung ausgegeben. Natürlich kann sich dieses Ziel während den Verhandlungen verändern, ob nun nach unten oder oben. Doch nimmt man diese Zahl, hat man seit gestern die Hälfte der gewünschten Spieler verpflichtet.
Zeit, einmal kurz einzuschätzen, wie die Transfers im aktuellen Kader stehen.
Fangen wir mit Benno Schmitz an. Bei Transfers aus Salzburg ist die Fanbase mittlerweile sehr skeptisch, da es bisher nur die absoluten Leistungsträger von dort schafften, einen regelmäßigen Startelf Platz zu ergattern. Und doch passt Schmitz durchaus ins Profil. Die rechte Abwehrseite ist mit Klostermann extrem stark besetzt. Was man demnach brauchte, ist jemand, der Klostermann auf seiner Position Druck machen kann. Schmitz ist 21, hat mit Salzburg auch schon ein paar internationale Spielminuten gesammelt und wird trotzdem sicherlich auf genau dies spekulieren. Die Skepsis bezieht sich bei Vielen sicherlich darauf, dass seine Einsatzzeiten zuletzt schwanden. Allerdings sollte man dessen auch nicht zu viel Bedeutung zumessen. Denn auch wenn gebetsmühlenartig die Spielphilosophie bei den beiden Vereinen betont wird, allzu viel hat die Spielweise seit letzter Saison nicht mehr mit dem gespielten Fußball in Salzburg zu tun. Ein großer Vorteil von Schmitz ist sicherlich auch die universelle Einsetzbarkeit. Sollte er keine Einsatzminuten auf der rechten Abwehrseite ergattern, können sich so durchaus auch andere Positionen ergeben, auf denen er sich beweisen kann.
Der Nächste ist bisher wohl der Top-Transfer der 3 Zugänge. Timo Werner kommt vom VfB Stuttgart. Seit der Transferwunsch bekannt ist, bemüht man sich in Foren und sozialen Netzwerken in Bezug auf den VfB Werner möglichst klein zu reden. Das geht so weit, das ich gestern sogar lesen musste, er wäre immer langsamer geworden. Muss wohl die Altersmüdigkeit sein. Noch einmal zum Mitschreiben. Der Junge ist 20 und hat über 5 Tausend Bundesligaminuten in 95 Spielen absolviert. Er hat in 4 U21 Nationalmannschaftsspielen 3 Tore beigesteuert. Nun reitet man endlos auf der letzten Saison herum. Ja, mit 6 Toren in 33 Spielen gewinnt man nicht die Torjägerkrone. Aber mal unter uns, das nehme mir jetzt kein VfB Fan übel, aber bei dem sportlichen Chaos in der letzten Saison der Stuttgarter, hätte wahrscheinlich nicht einmal eine Sturmreihe aus Ronaldo und Messi geholfen. Darüber hinaus verdrängt man offensichtlich auf Leipziger Fanseite, dass Poulsen 7 Tore in 32 Spielen geschossen hat. Sei es drum. Werner ist nun unser dritter Spieler aus der U21 Nationalelf, wird doch interessant zu schauen, ob nicht bei bis zur nächsten EM einer der drei in die A-Elf aufgestiegen ist.
Bleibt noch der Dritte im Bunde, Torwart Marius Müller. So wirklich kann ich die Kritik an diesem nicht nachvollziehen. Es war schon vor der Transferphase klar, das wir unbedingt etwas auf diese Position tun müssen. So wirklich will aus der eigenen Jugend noch kein Torwart herausstechen, den man sich in der 1. Bundesliga vorstellen kann. Bellots Zeiten des Talents auf der Jagd nach der Nr. 1 sind bei allen Sympathien mit 25 auch vorbei. Coltorti betont sicher das er fit ist, aber er ist nun einmal 35. Keine Mannschaft der 1. Bundesliga hat einen Stammtorwart in diesem Alter. Sicherlich, es ist gut, noch einen Coltorti zu haben und er kann uns auch gern noch etwas erhalten bleiben, aber er fällt auch etwas aus der Reihenfolge heraus. Stellt sich nur noch die Frage ob Müller der Richtige ist. Der Markt an jungen Torwarten mit Erfahrung ist ziemlich klein. Einige davon machen zudem nur als Transfer nur Sinn, wenn man direkt eine Nummer 1 sucht und kosten zudem schon einen beträchtlichen Teil des Transferbudgets kosten. Das Risiko ist sicher sehr gering. Die Presse warf Zahlen von 1,3 bis 1,7 Millionen ein, im Profifußball keine Unsumme. Mit ein paar wenigen Einsatzzeiten in der 1. Bundesliga wäre er wohl sehr schnell einiges mehr wert, selbst wenn er es nicht an Gulacsi vorbei schaffen würde.
Als Fazit bleibt zu sagen, das bei jedem jungen Spieler natürlich Risiko dabei ist. Doch das ist auch bei vermeintlich hoch gehandelten Namen wie Embolo so. Man scheint Spieler recht gern danach zu beurteilen, wie hoch denn die Ablöse ist, die andere Vereine auf den Spieler bieten. Sobald demnach jemand aus England bei den Bietern ist, werden den Spielern Top Star Qualitäten attestiert. Nur mal so am Rande. Wenn die Vereine in England so ein brachial gutes Gespür für Transfer hätten, würden sie international alles weghauen. Sieht mir nicht danach aus.
Kommentar: "Transferhalbzeit"
Mittwoch, 15. Juni 2016
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