Kommentar: Das Bild und die Realität

Donnerstag, 17. April 2014

Nachdem gestern die Unstimmigkeiten zur Choreo ans Licht kamen, gab es wieder einmal heftige Reaktionen der Fans und eher leisere Gegenreaktionen des Vereins. Man kommt nicht umhin zu erwähnen, das es nicht das erste Mal in den letzten Wochen ist, das Dinge scheinbar grundlos ausufern.

Bannerthematiken, Aussagen über drakonische Strafen die dann am Ende relativiert werden und jetzt Choreodiskussionen zu einem, wenn wir ehrlich sind im Grunde harmlosen Choreo Thema, das wohl nur jemand missdeuten würde, der immer alles rund um RB Leipzig versucht ins schlechte Licht zu rücken.

Es sind diese Momente, in denen das repräsentierte Bild in Leipzig für einen kurzen Moment bröckelt. Der Verein, der sich samt Hauptsponsor gern als hochprofessionell zeigt, mit den modernsten Trainingsmethoden, den idealsten Strukturen, der professionellsten Personalbesetzung und dem erfahrenenen, fast schon unfehlbaren Sponsor.

In diesen Momenten der Unsicherheit oder doch eher fragwürdigen Entscheidungen jedoch, bekommt man einen Blick hinter dieses projizierte Bild. Auf einen jungen Verein, mit jungen Strukturen, mit einem Sponsor der trotz Erfahrungen im Sportinvestment, seine ersten Schritte um wohl komplexesten Umfeld überhaupt macht, dem deutschen Fußball. Und am Ende auf Mitarbeiter die versuchen ein ideelles Bild irgendwie auf die Gegebenheiten umzusetzen. Trotz das gerade das Fanumfeld rasant wächst und sich immer mehr den Erfordernissen in einer der größten Fußballnationen der Welt anpasst.

Und so schön die Bilder von Massen jubelnder Fans auch sind, so hoch sind auch die Anforderungen an den Verein im Umgang mit diesen. Die meisten Vereine in Deutschland haben sich wohl auch deswegen eine größere Toleranzschwelle zugelegt, weil der einzig andere Weg die Konfrontation wäre. Und niemand will einen Konfrontationskurs.

In Leipzig will man anders sein und soll durchaus auch anders sein. Jedoch wird es schwierig genug, die wirklich üblen Dinge vom Verein fernzuhalten, allein das ist eine Mammutaufgabe die langfristig viele Kräfte abverlangen wird und an der viele andere gescheitert sind. Wenn man dabei überhaupt eine Chance haben möchte, wird man dabei die breite Unterstützung der Fans benötigen. Man sollte sich deshalb überlegen seine Kräfte nicht in eigentlich unnötige Reibereien zu verschwenden.

Es gibt wesentlich wichtigere Dinge, als ob jemand, der höchstwahrscheinlich ein Anti ist, eine Choreo in den falschen Hals (oder in dem Fall die falsche Nase?) bekommen könnte.

Man kann vermuten das dies jedoch nicht die letzte Entscheidung dieser Art gewesen sein wird und gerade in den zwei Top Ligen des Landes wird es noch wesentlich mehr Reibungspunkte geben. Das ideale Bild wird sich irgendwann aber einigen Notwendigkeiten beugen müssen ohne die grundlegende Richtung zu verlieren.



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