Das Spiel in Düsseldorf ist vorbei und der Sprung an die Tabellenspitze ist verpasst. Ein Unentschieden in einer der Spitzenbegegnungen der 2. Bundesliga.
Dabei kann man in Leipzig durchaus gut mit diesem Punkt leben, der sicher auch einer taktischen Finesse des Trainers zu verdanken ist. Sicher mussten sich nicht wenige Fans die Aufstellung zum Spiel mehrfach durchlesen, um sie zu glauben. Die Meldung, das Poulsen für das Spiel ausfällt war gerade erst eingetrudelt und man ging wohl vom typischen Frahn/Morys Sturm aus.
Doch Zorniger hatte anderes im Sinn und schickte den mittlerweile zum Außenverteidiger umgeschulten Teigl mit Morys in den Sturm. Das Spiel begann dann auch etwas defensiver als gewohnt, den Ausgleich dafür sollten die zwei pfeilschnellen Spitzen bilden. Nach kurzen Abtasten beider Mannschaften zahlte sich dieses Tempo auch aus. Minute 15, ein langer Pass auf Morys, der flankt auf Teigl und als hätte er nie etwas anderes getan, versenkt dieser den Ball gekonnt im Tor.
Es blieb bis zur Halbzeit ein kraftintensives, schnelles Spiel zweier offensiver Mannschaften. Nächste Schlüsselszene erst in Minute 60. Leipzig bekommt den Ball im eigenen Strafraum nicht weg, der Ball landet nach mehreren Positionen auf den gerade erst eingewechselten Pohjanpalo und dieser besorgt den Ausgleich, 1:1. Wollte man sich gerade noch über das Tor ärgern, kam man kaum dazu. Wieder ein langer Ball auf Teigl und dieser beweist, warum er der momentan drittschnellste Spieler der Liga ist. Danach noch ein gekonnter Torabschluß und schon führte Rasenballsport wieder.
Nun war natürlich Feuer drin. Rebic kam für den ausgepowerten Teigl, Kalmar sollte wohl für Kimmich etwas Sicherheit in der 80. Minute bringen. Doch die Fortuna blieb dran. Ein Pass, bei dem das Umschaltverhalten der Abwehr nicht besonders gut aussah, ein Schuss vom Düsseldorfer Benshop, der auch noch abgefälscht wird und der Ausgleich ist da.
Es blieb beim 2:2 nach einem spannenden Spiel, das durchaus einigen Diskussionsstoff hinterlässt.
Zum einen ist da natürlich die Aufstellung. War es richtig auf Kapitän Daniel Frahn, sowie alle anderen Sturmalternativen zu verzichten? Anhand der zwei Tore von Teigl sollte sich dies natürlich selbst bestätigen. Aber auch taktisch war es keine schlechte Idee. Düsseldorf, offensiv schnell und effektiv, ohne Poulsen nicht nur mit dem klassischen Spiel am Boden zu begegnen, sondern auch zwei Spitzen aufzustellen, die durchaus auch mit langen Bällen anhand ihrer immensen Schnelligkeit umgehen können, war am Ende wohl eines der Hauptkriterien für den gewonnenen Punkt. Es ist nicht zu erwarten, dass man Teigl jetzt aktiv zum Stürmer macht, man hat jedoch gesehen, dass seine neue Position als Außenverteidiger seinen Offensivqualitäten nicht geschadet hat.
Ein weiteres Thema das die Diskussionen erhitzt ist Rebic. Nun, ich verstehe die Intension einiger, halte den Ansatz der Diskussion aber für gänzlich falsch. Zorniger hat es kürzlich auf den Punkt gebracht. Rebic muss eine Zeit haben, um auf einem Level zu trainieren und weiterzukommen. Würde er jetzt dauerhaft, immer wieder zurückgeworfen, könnte das sicherlich nichts werden. Steht er jedoch zur Verfügung, muss er vor allem Spielzeit sammeln. Mich erinnern die Argumente etwas an die anfänglichen Argumente zu Poulsen. Da war man schnell mit "nicht mannschaftdienlich" oder "zu wenig Defensivarbeit" bei der Hand. Und dieser hatte jeweils eine 90-Minuten-Spielzeit. Am Ende wird sich aber auch die Leistung von Rebic nicht darin messen, ob er hinten einen Ball wegschlägt, sondern wie effektiv er vor dem Tor ist. Denn trotz aller Vorwärtsverteidigung und allem Umschalttechniken, am Ende zählt für die Stürmer die Effektivität vor dem Tor. Um diese einzuschätzen, müsste man Rebic aber erst wesentlich länger im Spiel gesehen haben, 20 Minuten Einsätze sind da wenig aussagekräftig.
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