RB Leipzig - SC Freiburg

Freitag, 25. September 2015


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Aufstellung
Coltorti 
Klostermann, Orban, Ilsanker, Halstenberg 
Kaiser (C), Demme
Forsberg, Sabitzer, Bruno
Selke.

Ralf Rangnick setzte genau auf die Elf, die in Heidenheim dominant agierte und nur mit der Chancenverwertung haderte. Grundlegend war dies nicht zu überraschend, da der krankheitsbedingte Ausfall von Poulsen Druck aus dem Konkurrenzkampf um die offensiven Plätze nahm.

Immer noch ein Sorgenkind ist Ilsanker. Er zeigt, das man ihn sicher auch einmal als Innenverteidiger einsetzen kann, wenn sprichwörtlich Not am Mann ist. Aber es ist auch nicht wirklich seine Position. Auch in diesem Spiel kamen wieder einige Unachtsamkeiten zusammen und er tut sich schlichtweg auch schwer mit der eher passiven, unterstützenden Rolle dieser Position, wenn es um das Spiel mit dem Ball geht. Da Sebastian scheinbar nicht in Rangnicks Gunst steht, bleibt nur auf die Rückkehr Nukans zu hoffen, um dort Sicherheit zu geben. Fraglich ist natürlich was dann mit Ilsanker passiert. Beim Spiel mit so vielen Offensivspielern, blieben ihm nur die Plätze von Kaiser oder Demme, an denen der Trainer wohl nicht zu rütteln scheint. Vielleicht rotiert Ralf Rangnick dann doch weiter vorn. Zum Ausspielen seiner Kreativität wäre für Ilsanker ein Platz im Mittelfeld sicherlich besser.

Spielverlauf

Die ersten Minuten des Spieles gehörten eindeutig dem SC Freiburg. Tragische Akteure in dieser Spielphase sicherlich Ilsanker und Coltorti. Ilsankers Position schon Beginn unter Druck und der Innenverteidiger mit großen Problemen die Situationen zu klären. Schlechte Pässe und Fouls sind die Konsequenz. Dann verlor er in den Anfangsminuten auch noch einen wichtigen Zweikampf gegen Freiburgs Goalgetter Petersen, was dann auch zu dessen ersten Torschuss führte. Aber auch Coltorti haderte mit dem Beginn. Ein schlecht gespielter Ball landet direkt vor den Füßen eines Freiburgers, doch dieser macht aus der Vorlage zum Glück wenig.

Erst nach zehn bis fünfzehn Minuten fingen sich die Leipziger und leiteten infolgedessen, die aus den letzten Spielen bekannten, schnellen Angriffe ein. Es entwickelte sich ein extrem schnelles, kräftezehrendes Spiel, bei dem auch unser Schlussmann Coltorti wieder zu seiner alten Form als "Krake" zurückkehrte und die ebenfalls gefährlichen Freiburger Bälle entschärfte.

Viele schöne Angriffe von Leipzig in dieser Phase, nur das Tor wollte nicht fallen. In der 30. Minute dann die Konsequenz. Unsere Mannschaft lässt einmal das nötige Zusammenrücken, den so genannten "Schwarmfaktor" missen und Freiburgs Offensive lässt den sich ergebenen Platz nicht ungenutzt. Ein schneller Pass auf Petersen und dieser netzte die Freiburger Führung ein.

Die Freiburger Mannschaft schon nicht so sicher, was Sie nun mit der Führung anstellen sollten. Man versuchte den Rest der ersten Hälfte eher zu verwalten, während die Roten Bullen nun Dauerdruck auf das Freiburger Tor ausübten. In der 39. Minute dann eine ziemlich strittige Szene. Ein Pfostentreffer landet bei Orban, der drückt ihn über die Linie. Der Schiedsrichter lässt den Treffer wegen Abseits nicht gelten. Sicher eine streitbare Entscheidung.

Es blieb beim Rückstand zur Pause. Ilsanker blieb in der Kabine, hatte sich Mitte der ersten Hälfte eine Platzwunde zugezogen. Höchstwahrscheinlich deshalb der Wechsel. Für ihn kam Teigl, der auf die Außenbahn rutschte. Klostermann damit Innenverteidiger.

Das Team von RasenBallsport wollte den Sieg und genau so druckvoll begann auch die zweite Hälfte. 47. Spielminute, Forsberg setzt sich stark durch, passt auf Demme und dieser setzt genau das um, was Rangnick vor dem Spiel gefordert hat. Er zog trotz Möglichkeit nicht direkt ab, sondern setzte den noch besser positionierten Selke in Szene, Ausgleich.

Auch wenn Freiburg durchaus gefährlich blieb, entwickelte sich bis Mitte der zweiten Halbzeit ein Spiel, das ganz im Zeichen von RB Leipzig stand. Viele Torraumszenen, viele Torschüsse, nur kein Tor. Gegen Ende ließen dann die Kräfte bei beiden Mannschaften etwas nach. Leipzig versuchte sich bis zum Schluss an der Führung, der Sieg blieb ihnen jedoch verwehrt. Es blieb beim 1:1.

Statistik

RB LeipzigSC Freiburg
Tore11
Torschüsse2711
Ballbesitz53%47%
Angek. Pässe70%63%
Gew. Zweikämpfe46%54%
Fouls1423
Laufleistung (km)120,3118,4
Sprints195206

Bester Spieler

Auch wenn es sich in dieser Bewertungskategorie in dieser Saison schon fast anhört wie eine hängende Schallplatte. Auch gegen Freiburg lieferte Forsberg wieder ein starkes Spiel. Sein Auge für die Situation erlaubt es ihm gefährliche Angriffe mit tödlichen Pässen einzuleiten wie kaum ein anderer in der Mannschaft.

Doch bester Spieler des Spieles für mich wiederum jemand, an dessen Wichtigkeit man vor nicht allzu langer Zeit wohl noch nicht recht hätte glauben können. Diego Demme ist im Mittelfeld unabdingbar. Egal in welche Richtung das Spiel läuft, er ist genau die Verbindung zwischen den Mannschaftsteilen, die uns früher nicht selten fehlte. Geht seine Formkurve so weiter, könnte er durchaus einer der Schlüsselspieler der Saison werden.

Fazit

Wieder ein Unentschieden, wieder viele Tormöglichkeiten und viel Druck auf das Tor des Gegners. Sicherlich dürfte der ein oder andere sich heute noch über das Ergebnis ärgern. Trotzdem ist der gewählte Weg kein schlechter. Das Spielsystem stimmt und wer Freiburg so unter Druck setzen kann, wie RB Leipzig gestern, der kann auch jede andere Mannschaft der Liga in Schwierigkeiten bringen.

Weiterhin hadert man mit der Verwertung der Möglichkeiten, doch muss man bisher honorieren, das die Mannschaft mittlerweile tollen Fußball spielt. Jeder sollte dran denken das eine Saison lang und kräftezehrend ist. Wie kräftezehrend sah man in der letzten Saison, wo wir trotz langer Phasen komplett ohne Sieg den Aufstieg in den letzten vier Spieltagen noch selbst in der Hand hatte.

Soweit muss es jetzt natürlich nicht kommen, 3 Punkte müssen nun auch konsequent eingefahren werden. Aber eben nicht zwangsweise gegen einen der stärksten Gegner der Liga. Die nächsten zwei Spiele dürften zeigen wo die Reise momentan hingeht. Ob die Entwicklung schnell genug für den direkten Aufstiegskampf ist oder ob Ralf Rangnick und die Mannschaft noch einen Gang zulegen müssen.

Man darf gespannt sein, momentan hab ich aber keinerlei Zweifel, das den RB-Gegnern noch eine echt traurige Saison bevorsteht.

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