RB Leipzig - TSV 1860 München

Montag, 14. März 2016



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Aufstellung

Gulacsi 
Klostermann, Orban, Compper, Jung
Demme, Nukan, Khedira, 
 Bruno, Forsberg
Quaschner

Die Mannschaft durch die Grippewelle und die Gelbsperre von Poulsen natürlich ziemlich durcheinander gewirbelt. Einzige Überraschung in der Startelf wohl Quaschner, Selke war lt. offizieller Seite ebenfalls gesundheitlich angeschlagen, zum Glück jedoch fit genug für die Bank.

So wirklich funktioniert hat das Experiment nicht. Zwar konnte Nukan ein paar Mal die Offensive unterstützen, es war jedoch sichtbar ein ungewohntes System, das nicht zum Wiederholen geeignet ist.

Spielverlauf

Tore
(50. Minute) 0:1 Mölders
(64. Minute) 1:1 Selke
(77. Minute) 2:1 Klostermann

Wechsel RB Leipzig
(58. Minute) Selke für Nukan
(89. Minute) Touré für Bruno

Wechsel TSV 1860 München
(66. Minute) Claasen für Liendl
(75. Minute) Karger für Ayçiçek
(86. Minute) Rama für Mölders

Statistik

RB LeipzigTSV 1860 München
Tore21
Torschüsse2410
Ballbesitz57%43%
Angek. Pässe75%60%
Gew. Zweikämpfe50%50%
Laufleistung (km)118,3116,7
Sprints210187
Fouls1811

Fazit

Ein Sieg mehr und ein Spiel länger den Vorsprung gehalten. Soweit das Positive. Die vielen Ausfälle wirkten sich sicher auf unser Spiel aus und natürlich wird vieles im nächsten Spiel anders aussehen.

Trotzdem war die erste Hälfte, um es auf den Punkt zu bringen "miserabel". Das mag sich nicht einmal in den Statistiken ausdrücken. Aber die nervöse Körpersprache gepaart mit unzähligen kritischen Pässen luden den Gegner förmlich ein, auch mal auf das Leipziger Tor zu rennen. Da war der kritische Rückpass von Jung, der beinahe zum Gegentor führte, im Grunde nur die Konsequenz  aus dem Spielverhalten. Glücklicherweise wusste man beim TSV wenig aus diesen Möglichkeiten zu machen.

Ähnlich schlecht auch die Offensive in dieser Halbzeit. Ich habe in dieser Saison kaum einen Gegner gesehen, der so viel Platz im eigenen Strafraum ließ. Da segelte der Ball gleich mehrere Male völlig unbedrängt am Kasten der Münchener vorbei und war nur deswegen ungefährlich, weil dort schlichtweg kein Leipziger Offensivspieler auch nur in der Nähe stand. Dies hatte auch den Grund, das man selten das Spiel in die Breite zog, was das Positionsspiel schwierig machte.

Man weiß nicht, was Ralf Rangnick in der Pause zu den Spielern sagte oder welche Anweisungen er gab, doch in der zweiten Hälfte wurde es von Minute zu Minute besser. Ausschlaggebend dafür sicher auch die Einwechslung von Selke in der 58. Minute. Dieser war seinen Gegenspielern sichtbar überlegen und konnte nur schwer von den 1860ern gebremst werden. Die so entstehenden Offensivaktionen schienen auch den Rest der Mannschaft zu beflügeln und so entstand eine Druckphase, in der die Mannschaft das Spiel dann auch drehte.

Ein Fazit für die nächsten Spiele ist anhand der vielen Wechsel natürlich schwer zu ziehen. Viel wird schon im nächsten Spiel wieder sicherer aussehen. Leistungsträger wie Kaiser oder Sabitzer wirken sich natürlich gerade auf das offensive Spiel stark aus. Mit dem Tor hat Davie Selke sicherlich seine Ambitionen untermauert, in die Stammelf zurückzukehren. Auch wenn ein zweier Sturm sicherlich eine Schwächung des Mittelfeldes nach sich ziehen würde, wäre diese Option mittlerweile sich eine mit Potenzial.

Sonstiges

25551 Zuschauer kamen gestern ins Stadion. Lang nicht der geringste Wert in dieser Saison, allerdings auch eine Zahl, die doch viele zu überraschen schien. In Zeiten, in denen allen Ernstes diskutiert wird, ob ein Stadion mit 57.000 Zuschauern nicht viel zu wenig wäre, hat man sich wohl schon auf eine gewissen Aufstiegseuphorie eingestellt, die das Stadion füllt und diese Zukunftserwartung irgendwie bestätigt.

Sicher wird irgendwann die Aufstiegseuphorie kurz aufblitzen. Zumindest die Vorverkaufszahlen für das Spiel gegen den KSC sehen auch schon ordentlich aus. Aber das Ganze zeigt auch, wie fernab der Realität einige Erwartungen sind. Nun wird recht häufig argumentiert "In der 1. Bundesliga ist das etwas völlig anderes". Sicher, gegen die Bayern oder den BVB füllt man das Stadion. Und doch wird auch eine Liga höher nicht wenige Fälle geben, wo enttäuschte Diskussionen zur Stadionauslastung ausbrechen werden.

Dabei ist dies eine ziemlich logische Entwicklung. Unsere Fanbase wächst sicherlich und noch stärker sicherlich die Anzahl der Sympathisanten. Doch es ist nun einmal kein Selbstläufer. Auf einen Fan, der bei einem anderen Verein ins Stadion geht, kommen auch viele, die sich zu Hause mit ein paar Freunden und nem Kasten Bier vor den Flachbild-TV setzen und das Spiel per Sky verfolgen. Oder in einer der vielen Kneipen der jeweiligen Stadt. Das wird bei uns auch nicht anders sein.

Für permanent hohe Zuschauerzahlen, braucht man entweder eine Zahl an "Willigen" die Unmengen größer ist als die Stadionkapazität und wo fernbleibende Zuschauer nicht weiter auffallen oder eine sehr große, gewachsene Fanbase. Jede Menge Gemeinschaften, die die Menschen nicht allein wegen des Spieles, sondern wegen der Gemeinschaft selbst in das Stadion locken. Letzteres kann man nach so wenigen Jahren in diesem Umfang noch nicht haben und wird man auch eine Liga höher noch nicht haben können.






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