Fortuna Düsseldorf - RB Leipzig

Dienstag, 12. April 2016



©Red Bull GmbH and GEPA pictures GmbH


Aufstellung


Gulacsi 
Klostermann, Orban, Compper, Halstenberg
Demme, Kaiser, 
 Sabitzer, Bruno, Forsberg
Poulsen

Ralf Rangnick probierte es wie vermutet mit der offensiven Lösung über Bruno. So wirklich anknüpfen konnte dieser an seine starke Leistung jedoch nicht, was allerdings auch an der schlechten Mannschaftsleistung in der 1. Hälfte lag. War Demme sonst immer jener, der auch defensive Fehler oder Schwächen ausbügelte, schaffte er es dieses Mal nicht, die Aufgabe ohne zweiten defensiven Mittelfeld Partner zu stimmen. Ilsanker wirkte als Ersatz sichtbar stabilisierender.

Spielverlauf

Tore
(15. Minute) 1:0 Fink
(45. Minute) 1:1 Poulsen
(49. Minute) 1:2 Selke


(73. Minute) 1:3 Poulsen

Wechsel RB Leipzig
(40. Minute) Ilsanker für Demme
(46. Minute) Selke für Bruno
(82. Minute) Teigl für Sabitzer

Wechsel Fortuna Düsseldorf
(62. Minute) Koch für Schauerte
(66. Minute) Bolly für Mavrias
(80. Minute) Pohjanpalo für Djurdjic

Statistik

Fortuna DüsseldorfRB Leipzig
Tore13
Torschüsse613
Ballbesitz50%50%
Angek. Pässe69%72%
Gew. Zweikämpfe52%48%
Laufleistung (km)111,8113,1
Sprints234206
Fouls1115

Fazit

Im Grunde sagt ein Blick auf die Tabelle, welch komfortable Situation man sich mit dem Sieg geschaffen hat. 6 Punkte beim nur noch 5 Spielen und davon auch noch drei als Heimspiel. Viel besser kann es nicht laufen. Natürlich gab es auch gestern wieder eine schwierige Hälfte. Ich deutete in den letzten Spielen schon an, das Rangnicks Hauptproblem sicherlich darin bestehen wird, die Tagesform aller Spieler korrekt einzuschätzen. Nicht jeder Leistungsträger wird seine Form bis zum letzten Spieltag halten können. Dieses Mal erwischte es Demme, der doch stark hinter seiner Normalform blieb.

Positiv dagegen sicherlich der erstmals über eine ganze Hälfte harmonierende 2er-Sturm zwischen Selke und Poulsen. Es sah nicht nur gut aus, was die beiden dort ablieferten, es war auch sehr effektiv. Nun rufen sicherlich viele danach, dies zum Standard zu erheben, ich bin da allerdings eher gespaltener Meinung.

Es darf nicht vergessen werden, das die meisten Positionen in unserer Aufstellung fix sind. Streichen würde man dafür den zweiten im defensiven Mittelfeld, was die Last auf die restlichen Defensivspieler natürlich stark erhöht. Nun mag man einwenden, das bei uns jeder Spieler natürlich auch defensive Aufgaben übernimmt. Aber ein defensiv agierender Offensivspieler ist eben nicht dasselbe, wie jemand, für den die Defensive sein täglich Brot ist.

Es wird sich wohl erst noch zeigen, gegen welche Gegner man wirklich mit zwei Spitzen agieren kann, ohne in der Abwehr allzu stark zu schwimmen.

Theoretisch betrachtet könnte man mit dem Vorsprung nun ein Spiel vorher den direkten Aufstieg klar machen, was nicht schlecht wäre, da es ein Heimspiel ist. Praktisch gesehen ist die Ausgangslage schon jetzt sehr gut. Gewinnt man die nächsten zwei Spiele, sind alle weiteren Varianten wohl allenfalls noch Denkmodelle.

Interessant wird sein zu sehen, ob die Situation sich jetzt auf das Nürnberger Spiel niederschlägt. Ob nun bewusst oder unterbewusst, spielt man trotz des Rückstandes und der wenigen Spiele alles oder nichts und geht die sprichwörtlichen 120% oder schaut man vielleicht schon, das man sich noch ein wenig Luft aufhebt, dass man keine Verletzung riskiert und so vielleicht auch eine Relegation aufs Spiel setzt? Wir dürfen gespannt sein.

Abseits des Platzes

Fortunas Sportdirektor Rachid Azzouzi ereiferte sich bei Sky über ein Zitat von Ralf Rangnick vor dem Spiel, das durch die Presse geisterte. Im Grunde ging es schlichtweg darum, das der Trainer die Mannschaft gegen Bochum bei 80% sah und nun 90% gegen Düsseldorf forderte. Weiterhin meinte er, Düsseldorf müsste quasi über sich hinauswachsen um Leipzig zu schlagen.

Was anhand der Tabellenposition im Grunde wie ein ziemlich langweiliger Satz klingt, schient Azzouzi wohl nicht sonderlich zu schmecken. Er fand, Ralf Rangnick sollte mehr Demut walten lassen. Das 90% reichen würden, fand er wohl irgendwie respektlos.

Nun, ich weiß nicht welche Qualitäten der werte Herr hat, irgendetwas hat ihn sicherlich für seine Stellung empfohlen, Zusammenhänge zu erkennen scheint mir jedenfalls nicht seine Stärke. Wenn man eine junge Mannschaft hat, mit der man in der 1. Bundesliga spielen möchte, ohne diese massiv umzubauen, wäre es schon irgendwie fatal, wenn diese in so einem Spiel 100% ihrer maximal möglichen Leistung abrufen muss, um gewinnen zu können. Denn das würde im Umkehrschluss heißen, das man eine Liga höher untergeht. Außer natürlich, man hält die Mannschaft von Fortuna Düsseldorf jetzt für so stark wie die jedes Erstligisten. Ich bezweifle allerdings irgendwie, das selbst die Optimisten unter den Fortuna Fans, solch eine These aufstellen würden.

Etwas Geschmäckle, wie man es so schön sagt, bekommt die Aussage auch in der Hinsicht, das sich die Fortuna nun nicht gerade selbst mit jenen Werten, die er vermisst, im Umfeld des Spieles gerühmt hat, aber das ist dann wohl scheinbar ein anderes Thema.


Keine Kommentare :

Kommentar veröffentlichen