Coltorti
Teigl, Orban, Sebastian, Jung
Kaiser (C), Ilsanker
Forsberg, Bruno
Selke, Sabitzer
Durch den Ausfall von Nukan musste eine Position in der Innenverteidigung ersetzt werden. Die Wahl fiel nicht unerwartet auf Tim Sebastian. Wie schon in der letzten Saison brauchte er Ruhe ins Spiel und stabilisierte das Defensivspiel. Statistisch gesehen könnte sicherlich seine Zweikampfquote noch besser aussehen, mit seiner Leistung bietet er sich jedoch sicherlich für den weiteren Einsatz in der IV an.
Die zweite defensive Veränderung betraf die Rückkehr von Teigl als Außenverteidiger. Man übertreibt wohl nicht, wenn man sagt das dieser einen rabenschwarzen Tag hatte. Zweikampfwerte um die 20% Marke, mehr als die Hälfte aller Pässe nicht angekommen, viele Unsicherheiten. Da hat man ihn sicherlich schon in wesentlich besserer Form erlebt.
Offensiv blieb Poulsen nach dem Pokalspiel das zweite Mal auf der Bank. Bruno rutschte für ihn in die Startelf und glänzte mit einem überzeugenden, technisch versierten Spiel. Nur mit einem Tor konnte er diese Leistung nicht belohnen. Hoffentlich muss er darauf nicht so lang warten wie Forsberg.
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Spielverlauf
Beide Mannschaften hatten sich viel vorgenommen. Das Spiel startete schnell und aggressiv, mit durchaus gefährlichen Aktionen auf beiden Seiten, nur ein Tor wollte nicht fallen. Nach ungefähr zwanzig Minuten nahmen gerade die Leipziger Tempo raus, was ihnen sichtlich nicht liegt. Wie gewohnt brachte weniger Druck nach vorn auch mehr Gefahr für die eigene Abwehr. Räume taten sich für den Gegner auf und es kam zu einigen gefährlichen Angriffen der Braunschweiger.
Mit 0:0 ging es in die Halbzeit. Sicherlich sah man auch in dieser Hälfte schon Fortschritte zu den vergangenen Spielen, aber auch weiterhin Zuordnungsprobleme in der Abwehr. Beide Mannschaften hatten ihre Möglichkeiten mit leichten Vorteil für Braunschweig. Dies spiegelte sich auch in den Statistiken wieder, wo Leipzig in den meisten Kategorien (Torschüsse, Zweikämpfe, Passgenauigkeit) unterlegen war.
Man weiß nicht was Rangnick seiner Mannschaft in der Pause erzählte, doch es schien Wirkung zu zeigen. Die Abwehr stabilisierte sich wieder und Leipzig gab in der 2. Hälfte ungewohnt dominant den Ton an. Nur auf gefährliche Torchancen musste man einige Zeit warten. In der 68. Minute dann ein Freistoß von Kaiser. Wie man Kaiser kennt präzise, lang und weit geschossen, Davie Selke wird zwar gefühlt von sämtlichen Braunschweiger Spielern bewacht, kommt aber trotz allem mit dem Kopf an den Ball und traf so zum erlösenden 1:0. So langsam kommt Selke wirklich in Schwung und zeigt jene Qualitäten, die man sich bei seiner Verpflichtung erhofft hat.
Das Tor schien auch bei der Mannschaft erlösenden Charakter zu haben, denn die Spielzüge schienen immer flüssiger. Rangnick nahm inzwischen Teigl vom Feld und ersetzte ihn durch Klostermann. In der 76. Minute dann ein Spielzug, wie aus Rangnicks wildesten Taktik Träumen. Doppelpass im Mittelfeld, schneller Pass auf den freigelaufenen Forsberg, der geht am Gegenspieler vorbei und versenkt den Ball gekonnt im Tor, als hätte er nie etwas anders gemacht. 12 Tore hat sich Forsberg für diese Saison vorgenommen. Verbleiben noch 10. Weitere Wechsel kurz vor Spielende dienten eher der Absicherung des Spiels. So kam Khedira für Forsberg und Poulsen für Bruno.
Es blieb beim 0:2 und somit beim überzeugenden Sieg für Leipzig.
Eintracht Braunschweig | RB Leipzig | |
---|---|---|
Ballbesitz | 52,30% | 47,70% |
Angek. Pässe | 65,53% | 66,10% |
Gew. Zweikämpfe | 52,47% | 47,53% |
Fouls | 21 | 23 |
Laufleistung | 107,1 | 113,6 |
Sprints | 182 | 204 |
Bester Spieler
Wie meist bei Rasenballsport Leipzig keine leichte Wahl. Bruno mit sehr guten Spiel. Hätte er sich mit einem Tor belohnt, hätte er wohl zweifelsohne diesen Titel verdient. Aber bisher verspielt er noch zu leichtfertig die Chancen.
Tim Sebastian sicherlich mit positiven Einfluss auf die Defensive, aber auch noch lang nicht in die Form wo man ihn in früheren Spielen schon gesehen hat.
Die Wahl des besten Spielers fällt somit auf den Torschützen, Davie Selke. Nach so vielen vergebenen Chancen der Mannschaft im Spiel nutze der die Möglichkeit gekonnt. Auch sein Spiel in der Spitze wird sichtbar von Spiel zu Spiel besser. Er findet sich immer mehr in die Spielphilosophie ein und zu seiner individuellen Stärke muss man sicherlich nichts mehr sagen. Ein Spieler der uns in der Saison noch viel Freude machen wird.
Fazit
Viel Skepsis schwang bei vielen Fans sicherlich mit. Nicht verwunderlich nach den letzten Spielen. Ralf Rangnick scheint mittlerweile jedoch die wichtigsten Stellschrauben gestellt zu haben. Die Mannschaft harmoniert immer mehr und mit diesem besseren Zusammenspiel lassen sich natürlich auch die schnellen Angriffen zeigen, die man sich wünscht.
Wenn man bedenkt, das man auswärts seit über einem Jahr nicht mehr mit zwei Toren Vorsprung gewonnen hat, dürfte jedem klar sein wie wichtig solch ein überzeugender Auswärtssieg war.
Und das Positive ist, das die Mannschaft eher noch am Anfang der Entwicklung zu stehen scheint. Sicherlich muss man die Leistung in den nächsten Spielen bestätigen. Braunschweig versuchte sich nicht in aggressiven Pressing, lag unserem System vielleicht eher. Und doch war dieses Spiel ein wichtiges Zeichen für die Saison. So lang Ralf Rangnick es schafft, die Mannschaft weiterhin zu entwickeln, kann uns eine sehr gute Saison bevorstehen, mit hoher Wahrscheinlichkeit für mehr als nur diesen überzeugenden Sieg.
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