Coltorti
Hierländer, Orban, Nukan, Jung
Kaiser, Ilsanker
Bruno, Forsberg
Selke, Sabitzer
Eine weitere Option sicherlich Bruno, der für Poulsen in die Mannschaft rutschte. Anders als vielleicht zu vermuten, spielte Poulsen auch selbst an vorderster Front, versuchte sich teilweise als eine Art dritte Spitze. Obwohl er sich dabei durchaus Räume freispielte, schien die Bindung in der Mannschaft überschaubar. Meist liefen die Angriffe an ihm vorbei, wodurch eine abschließende Bewertung schwierig ist. Eine Option, die man sicherlich in einem Punktspiel noch einmal probieren könnte.
Spielverlauf
Anhand vom Ende des Spiels, braucht der Verlauf nur kurz umrissen zu werden. Schon der Beginn des Spiels war aus Leipziger Sicht fatal. Ein Angriff von Osnabrück wird zum Einwurf geklärt. Die Leipziger Defensive im Tiefschlaf und das 1:0 für den Gastgeber war die Konsequenz. Nachdem man schon im letzten Spiel ein solch einfaches Tor aus einer Situation mit ruhenden Ball (gg Fürth eine Ecke) kassierte, dürften solche Situationen mittlerweile wohl ganz oben auf der Trainingsliste stehen.
Es dauerte fast fünfzehn Minuten, bevor man sich einigermaßen vom Rückstand erholt hatte. Danach versuchte Leipzig seine technische Spielstärke auszunutzen und kam mehrfach gefährlich vor das Tor von Osnabrück. Jene versuchten sich vor allem im destruktiven Fußball und in der Provokation auf und neben den Spielfeld. Mehrere Rudelbildungen, Fouls und andere "Nettigkeiten" waren die Folge. Mit 0:0 ging es in die Pause.
An der Aggressivität des Spiels änderte sich wenig. Zwar ist es ein legitimes und nicht selten verbreitetes Mittel einen individuell überlegenden Gegner auch einfach mal destruktiv entgegenzustehen und aus dem Spielkonzept zu bringen, schnell schoß man jedoch dabei über das Ziel hinaus. Man konnte sich in der 2. Hälfte kaum mehr vorstellen das beide Mannschaften mit 11 Spielern zu Ende spielen sollten.
Fast schon als Konsequenz aus diesem Spielverhalten dann die entscheidende Szene in der 71. Minute. Ein Auswechselspieler von Osnabrück will Selke vom Rand provozieren, dieser antwortet, irgendein Osnabrück Fan kommt auf die Idee, Selke mit einem Feuerzeug zu bewerfen und trifft stattdessen den Schiedsrichter.
In der Folge der Ereignisse kommt es zum Spielabbruch.
Fazit
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Das Sportgericht wird über die Ereignisse entscheiden. Laut Statuten ist am wahrscheinlichsten, das das Spiel mit 2:0 für Leipzig gewertet wird. Ralf Rangnick bot Osnabrück ein Wiederholungsspiel an. Für die Entscheidung des Sportgerichts dürfte dieses Angebot jedoch nicht relevant sein.
Geht man einmal von dem Ergebnis weg zu dem Spiel, ist es schon erstaunlich wie leicht sich die Mannschaft vor Probleme stellen lässt. Mittlerweile scheint es sich herumgesprochen zu haben, das unsere junge Mannschaft auch mit dem ein oder anderen Hitzkopf bestückt ist. Anhand der Masse an Provokationen auf dem Spielfeld dürfte man kaum noch von Zufall sprechen können. Man hielt es wohl eher für die beste Taktik, um Leipzig aus dem Konzept zu bringen. Und wenn sich ein Leipziger Spieler vielleicht nebenbei gefrustet noch eine rote Karte oder zummindest eine gelb/rote abholt, hätte man sein Ziel erreicht.
So wenig wie ein solches Vorgehen mit Fairplay zu tun hat, ist es doch erstaunlich, das sich Fußballprofis, die zumeist auch große Ambitionen haben, so leicht auf dieses Spiel einlassen. Egal mit welchen Worten man bedacht wird oder wie sehr der Gegner nun versucht zu provozieren. Man muss in solchen Situationen einen kühlen Kopf bewahren, wenn man erfolgreich sein möchte. Und ist man erfolgreich, schmeckt der Sieg dann eben doppelt so gut.
Sich auf so ein Frust Spiel zu einzulassen bis hin zu Rudelbildungen auf dem Platz bringt einen am Ende dem Sieg nicht einen Schritt weiter.
Abseits davon, ist die Defensive immer noch ein Problemfall. Nicht selten sieht man Unsicherheit in den Aktionen der Beteiligten. Gegnerische Spieler die durch Lücken in der Defensive stoßen, weil die Spieler wohl unsicher sind, wer nun in der Situation zuständig ist. Sicherlich alles eine Frage der Übung, doch innerhalb einer Saison muss das Spielsystem jetzt wohl sehr schnell in Fleisch und Blut übergehen, um ärgerliche Punktverluste zu vermeiden. Sicherlich stellt sich die Frage, ob es zumindest für die Übergangszeit nicht besser wäre, einige Fixpunkte zu schaffen, die aus bewährten Spielern bestehen. Tim Sebastian könnte so einer sein, sicher auch Teigl.
Viel Zeit hat Ralf Rangnick nicht, das Ruder herumzureißen. Und so bleibt es am Ende bei dem Fazit der letzten zwei Spiele. Das Potenzial ist groß, man muss es nur schaffen auszuschöpfen.
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